Cover-Bild Emilia Galotti
Band 149 der Reihe "Hamburger Lesehefte"
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2,30
inkl. MwSt
  • Verlag: Hamburger Lesehefte
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 79
  • Ersterscheinung: 2023
  • ISBN: 9783872911483
Gotthold Ephraim Lessing

Emilia Galotti

Ein Trauerspiel in fünf Aufzügen

Die bürgerliche Emilia Galotti steht kurz vor ihrer Hochzeit mit dem Grafen Appiani, als sich der Prinz Gonzaga in sie verliebt. Um die Heirat zu verhindern, ist diesem jedes Mittel recht, und so lässt er das Paar auf dem Wege zur Trauung überfallen. Während Appiani im Kampf tödlich verwundet wird, wird Emilia auf Gonzagas Schloss gebracht. Doch möchte Emilia sich lieber das Leben nehmen, als der Verführung des Prinzen zu erliegen - ihr Vater kommt ihr jedoch zuvor. Neben der Gegenüberstellung der unterschiedlichen Auffassungen von Liebe ist das 1772 vollendete Drama auch ein politisches Stück: Indem sich die bürgerliche Familie Galotti dem Willen des Prinzen widersetzt, rebelliert sie gegen den Adel und hat die Moral auf ihrer Seite. Daher wird das Stück heute auch als Drama der bürgerlichen Emanzipation verstanden.

Das Hamburger Leseheft enthält neben dem ungekürzten Text eine Biografie Gotthold Ephraim Lessings, Informationen zur literarischen Vorlage (der durch Livius überlieferten Legende um die Römerin Virginia) sowie umfangreiche Worterläuterungen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.12.2021

Das wohl bekannteste bürgerliche Trauerspiel

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Der Prinz hat ein Auge auf die bürgerliche Emilia Galotti geworfen, ohne zu ahnen, dass diese bereits vergeben ist. Dies erfährt er erst, als es schon fast zu spät ist. Es ist der Tag der Hochzeit zwischen ...

Der Prinz hat ein Auge auf die bürgerliche Emilia Galotti geworfen, ohne zu ahnen, dass diese bereits vergeben ist. Dies erfährt er erst, als es schon fast zu spät ist. Es ist der Tag der Hochzeit zwischen Emilia und dem ihr Angetrauten. Doch auf dem Weg zur Eheschließung fallen die beiden einem vom Prinzen inszenierten Komplott zum Opfer und Emilia Galottis Zukünftiger stirbt. Als Emilias Vater davon erfährt, beschließt er, den Prinzen zu ermorden, richtet letztendlich aber seine eigene Tochter, um deren Ehre zu schützen.

Von vorne herein sei gesagt, dass ich ein großer Fan des bürgerlichen Trauerspiels bin, auch wenn diese meist im 21. Jahrhundert ihre Aktualität verloren haben. Das merkt man auch sehr stark bei diesem Werk von Lessing. Rückwirkend mag "Emilia Galotti" in seiner Entstehungszeit, den 1770er Jahren als politisches Mittel im Kampf gegen die übermächtige Herrschaft der Fürsten und die damaligen Ständekonventionen gut funktioniert haben. Allerdings hat ein junges Mädchen, dass freiwillig den Tod wählt, damit ihre Jungfräulichkeit und ihre Ehre geschützt bleiben, nicht mehr viel mit der Realität zu tun. Trotzdem ist und bleibt das Trauerspiel spannend. Tragik und das Bewusstsein darüber, dass mindestens eine:r der Protagonist:innen am Ende den Freitod wählen wird, drängen dazu weiterzulesen. Auch kann mich Lessing mit seiner Sprache überzeugen. Die Dialoge wirken keineswegs angestaubt und veraltet und machen beim Lesen immer noch Spaß. Kritik muss ich allerdings auch an den Protagonist:innen, allen voran Emilia Galotti, üben. Diese sind in meinen Augen wahrlich keine Sympathieträger:innen. Emilia war mir zu naiv und obwohl sie klug und intelligent gewirkt hatte, konnte ich ihr Handeln nicht immer nachvollziehen. Im Übrigen muss ich sagen, dass mich das Werk von den Figuren und der Handlung sehr stark an "Kabale und Liebe" von Friedrich Schiller erinnert. Der Vater, der meint alles besser zu wissen, die naive Tochter und der böse Handlanger, der am Ende alle Schuld in die Schuhe geschoben bekommt.

Wie dem auch sei, habe ich mich gut unterhalten gefühlt und kann Lessings Werk von Herzen weiterempfehlen, da es einen anschaulichen Einblick in den Geist und das Denken des 18. Jahrhunderts gibt.

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Veröffentlicht am 26.02.2019

Zwiegespaltene Meinung

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Meine Meinung zu dem Buch ist etwas zwigespalten. Einerseits ist ein lesenswerter Klassiker, der viel zu bieten hat. Aber andererseits könnten die Charaktere mich nicht überzeugen oder ihre Handlungen ...

Meine Meinung zu dem Buch ist etwas zwigespalten. Einerseits ist ein lesenswerter Klassiker, der viel zu bieten hat. Aber andererseits könnten die Charaktere mich nicht überzeugen oder ihre Handlungen waren für mich unvorstellbar.
Es ist klar, dass Lessing mit seinem Buch Kritik an der damals geltenden Ständeklausel ausgeübt hat und in dieser Hinsicht ist das Buch auch vollkommen gelungen, jedoch nagen die Charaktere an mir.
Sie mögen der damaligen Zeit entsprechen, weswegen der Klassiker für mich nicht so zeitlos ist wie andere, aber trotzdem kann ich mich mit ihnen nicht anfreunden.
Die Protagonistin war mir viel zu naiv, leichtgläubig und zu schüchtern. Sie wirkte auf mich schon fast schwach, obwohl sie das eigentlich gar nicht ist.
Auch der Prinz konnte bei mir keinen positiven Eindruck erwecken. Es wäre heute unvorstellbar, dass jemand so handelt wie er es getan hat.
Diese Ausführungen zu den Charakteren könnte ich noch lange weiterführen, jedoch sind diese hier fehlplatziert.
Wenn man dieses Buch liest muss man immer im Hinterkopf behalten in was für einer Zeit die Geschichte spielt und unter welchen Bedingungen die Menschen damals gelebt haben. Wenn man das bedenkt, sind die Charaktere und ihre Handlung auch vollkommen logisch und absolut an diese Zeit angepasst. Deswegen geht meine Kritik eher nicht gegen das Buch sondern gegen die damalige Zeit.
Es ist eine interessante Geschichte, die einem viel beibringt, jedoch bleibt meine Meinung dazu zwigespalten.

Veröffentlicht am 10.10.2025

Wild, aber unterhaltsam

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Man mag darüber streiten, wie 'pädagogisch wertvoll' dieses Buch ist. Weiters mag man über die Meinung meiner Deutschlehrerin kritisch denken, die Ehrenmorde als tugendhaft und gut empfindet und auch das ...

Man mag darüber streiten, wie 'pädagogisch wertvoll' dieses Buch ist. Weiters mag man über die Meinung meiner Deutschlehrerin kritisch denken, die Ehrenmorde als tugendhaft und gut empfindet und auch das Verhalten des Prinzen als 'Charme' und 'Gallanterie' gutheißt....
Außerdem ist Marinelli ihrer Meinung nach als einziger schuld an der ganzen Misere und ihre Ansicht habe ich tatsächlicherweise auch schon in der einen oder anderen Zusammenfassung bestätigt gehört - doch ich bin anderer Meinung:
Der Prinz ist ein hirnloses A***loch; Emilia viel zu naiv, wie ihre Mutter; der Vater ein faules Ekel, dass es nicht einmal schafft, sein Gehirn dazu zu benutzen, eine bessere Lösung, als den Tod seiner Tochter zu finden; und Marinelli ist schlichtweg ein treuer Diener (möglicherweise etwas herzlos, aber er führt schließlich nur das aus, das der Prinz ihm befiehlt). Also wer ist jetzt schuld? Wobei Schuld ziemlich relativ ist, also ja.
Ich fands ganz gut, auch wenn es massiv unrealistisch ist, weil kein einziger der Charaktere ein Hirn besitzt.

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