Cover-Bild Nathan der Weise
Band 17 der Reihe "Hamburger Lesehefte"
(13)
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3,10
inkl. MwSt
  • Verlag: Hamburger Lesehefte
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 135
  • Ersterscheinung: 2023
  • ISBN: 9783872910165
Gotthold Ephraim Lessing

Nathan der Weise

Textausgabe mit Nachwort und Erläuterungen

Kernstück dieser Dichtung ist die "Parabel von dem Ring", dessen Besitz den Erben der wahren Religion kenntlich machen soll. Lessing will im "Nathan" zeigen, dass "nicht die Wahrheit, in deren Besitz ein Mensch ist oder zu sein vermeint, sondern die aufrichtige Mühe, die er angewandt hat, hinter die Wahrheit zu kommen, den Wert des Menschen macht".

Das Hamburger Leseheft enthält neben dem ungekürzten Text (mit durchgängiger Verszählung) ein Nachwort, in dem der "Nathan" literaturgeschichtlich eingegliedert und auf Textgeschichte und Textgestaltung eingegangen wird, sowie umfangreiche Wort- und Sacherläuterungen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.12.2016

Nathan der Weise

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Endlich ein Werk, das sich mal mit den drei großen Weltreligionen befasst. Lessing hat in diesem Werk seine Sichtweise über die Weltreligionen - des Judentums, des Islams und des Christentums - gut umgesetzt....

Endlich ein Werk, das sich mal mit den drei großen Weltreligionen befasst. Lessing hat in diesem Werk seine Sichtweise über die Weltreligionen - des Judentums, des Islams und des Christentums - gut umgesetzt....

Veröffentlicht am 10.09.2021

Nr. 57 - Klassiker der Weltliteratur

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So Hose runter: 2 Anläufe hat es gebraucht, bis ich die ersten 30 Seiten gecheckt hab. Dann hab ich im Internet nachrecherchiert. Keine Chance das alleine hinzukriegen. Ich finds traurig für mich selbst, ...

So Hose runter: 2 Anläufe hat es gebraucht, bis ich die ersten 30 Seiten gecheckt hab. Dann hab ich im Internet nachrecherchiert. Keine Chance das alleine hinzukriegen. Ich finds traurig für mich selbst, aber das ist mir zu.. hoch? Zu verworren auf jeden Fall.

Ich bin richtig froh, dass ich meinen Sturschädel stumm geschalten hab und nicht selbst probiert hab daraus schlau zu werden – das wäre mir never ever gelungen. So konnte ich während dem Lesen tatsächlich auch einen tieferen Sinn der Geschichte erfassen und hab mich irgendwann auch an diese Ausdrucksweise gewöhnt..

Den Inhalt erspar ich euch jetzt mal, den kennen bestimmt einige noch aus der Schule - er ist nicht herausragend. Aber die Botschaft dahinter war 1779 offensichtlich schon genauso aktuell wie heute.

Im Mittelpunkt: Nathan, der Weise. Ein Aushängeschild der Aufklärung, selbst gläubig, erzieht jedoch seine Ziehtochter ohne bestimmten Glauben - lässt sie also selbst entscheiden. Im Schlüsselmoment präsentiert er dem Sultan Saladin die Ringparabel. Eine kurze Geschichte, deren Grundgedanke ist, dass mehrere Überzeugungen auch parallel existieren können.. ohne dass man unbedingt eruieren muss, welche denn die richtige ist – wie bei mehreren Weltreligionen. Dabei steht Recha, Ziehtochter von Nathan, dem Juden, deren Verwandte Muslime und Christen sind. Die also 3 der großen Religionen in sich vereint.

Für mich beeindruckend mit welchem Fingerspitzengefühl G.E. Lessing durch die Blume sehr viel gesagt hat. Auch wenn ich kein Fan von diesem Schreibstil bin, ermöglicht er es doch, mit wenigen Worten viel zu sagen. Sehr viel mehr, als eigentlich da steht. Und das bewundere ich zutiefst.

Ich kann mir gut vorstellen, dieses Buch in ein paar Jahren nochmals zu lesen. Aber ich finde auch, dass es für ein tatsächliches Verständnis Input von außen geben muss. UND hätte ich das Buch während meiner Schulzeit gelesen, hätte ich persönlich es NIEMALS so verstanden wie heute.

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Veröffentlicht am 16.04.2020

Nathan der Weise

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Ich habe das Buch ,,Nathan der Weise‘‘ in der Schule gelesen.

Der Schreibstil ist nicht so flüssig, was einfach daran liegt, dass das Buch schon älter ist.
Jedoch fande ich es im Gegensatz zu anderen ...

Ich habe das Buch ,,Nathan der Weise‘‘ in der Schule gelesen.

Der Schreibstil ist nicht so flüssig, was einfach daran liegt, dass das Buch schon älter ist.
Jedoch fande ich es im Gegensatz zu anderen Büchern nicht schwer, in die Geschichte reinzukommen und zu verstehen, worum es geht.

Für so eine alte Lektüre fand ich den Inhalt auch gar nicht schlecht.
Es ist zwar nicht unbedingt spannend, jedoch gibt es schlimmeres.

Es geht um Nathan, welcher von einer Reise nach Hause kommt. Dort wird er von der Hausdame Daja empfangen, welche ihm berichtet, dass sein Haus während seiner Abwesenheit gebrannt habe. Seine Tochter Recha sei von einem Tempelherrn gerettet worden, weshalb es ihr gut gehe.
Nathan, welcher ein guter Mann ist, möchte dem Tempelherrn unbedingt danken, weshalb er ihn aufsuchen lässt. Der Tempelherr möchte jedoch gar nicht gefunden werden.


Zusammenfassend kann ich sagen, dass mir das Buch relativ gut gefallen hat. Es war nicht schwer zu verstehen und nicht langweilig.

Veröffentlicht am 27.06.2017

Interessanter als gedacht!

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Interessanter als gedacht! Ich wollte es nie lesen, weil es mich nicht ansprach, aber jetzt, danach, bin ich positiv überrascht!

Inhalt:
[Inhaltsangabe]
Christentum, Judentum und Islam: Die gegenseitige ...

Interessanter als gedacht! Ich wollte es nie lesen, weil es mich nicht ansprach, aber jetzt, danach, bin ich positiv überrascht!

Inhalt:
[Inhaltsangabe]
Christentum, Judentum und Islam: Die gegenseitige Verwandtschaft und Untrennbarkeit der drei großen monotheistischen Religionen bilden den Kern von Lessings Klassiker „Nathan der Weise“. Die Figur des Nathan ist Sinnbild geworden für gegenseitige Toleranz und Menschlichkeit. Die von ihm vorgetragene Interpretation der Ringparabel, die der Frage nach der einen, „wahren“ Religion nachgeht, gilt als Schlüsseltext der Aufklärung. Dabei ist das bis heute aufgeführte Theaterstück ein Plädoyer für den aufklärerischen Toleranzgedanken.

meine Meinung:
„Nathan der Weise“, in der Schule durchgesprochen, aber Interesse es zu lesen hatte ich nie. Dann kam die Matura zur Sprache und ich dachte mir „Hey, also Aufklärung“ wäre doch ein tolles Thema.“
Mir fehlte noch ein Buch so entschied ich mich für „Nathan der Weise“ und um ehrlich zu sein, ich ich bin positiv überrascht.
Die Aussage ist klar verständlich, die Handlung zog sich nur am Anfang unendlich in die Länge und die Charaktere waren auch annehmbar.

Die Frage, welche Religion die einzig wahre ist, wird erst im dritten Aufzug, also im „Höhepunkt“ besprochen, in Form der „Ringparabel“.
Doch nicht genug, Lessing zeigt auch, dass diese These, dass alle Religionen in Harmonie zusammenleben können, am Ende des Buches.
Kurz: Ich bin überraschend begeistert, vor allem, weil wir in der jetzigen Zeit sowieso mit der IS so zu kämpfen haben, erinnert Lessings Werk einen daran, dass die Frage der „richtigen“ Religion schon immer allgegenwärtig war.

Die Ausführung der Religionen sind anders, aber die Basis ist überall gleich: Wir sollen für einander da sein, nicht töten und das Gute anstreben.

Die Charaktere sind vielschichtig, auch wenn vor allem die Christen im Buch launischer wirken, als die anderen. Keine Ahnung, warum Lessing das tat, aber es ist deutlich. Daja, der Tempelherr wirken einfach viel emotionaler, warum...das ist die Frage aller Fragen O.o

Fazit:
Ein faszinierendes Stück aus der Zeit der literarischen Aufklärung! Lessing versuchte damit die Differenz, welche zwischen den Religionen gab, zu beseitigen, etwas, was wir heute genauso noch gebrauchen könnten. Ein Stück, welches nach wie vor sehr aktuell ist!
4 von 5 Sterne!

Veröffentlicht am 18.07.2025

Ein zeitloses Plädoyer für Menschlichkeit und Toleranz!

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"Nathan der Weise" von Gotthold Ephraim Lessing ist ein Theaterstück aus 1779, das ich zum ersten Mal in der 10. Klasse als Schullektüre gelesen habe. Als Plädoyer für religiöse Toleranz und Menschlichkeit ...

"Nathan der Weise" von Gotthold Ephraim Lessing ist ein Theaterstück aus 1779, das ich zum ersten Mal in der 10. Klasse als Schullektüre gelesen habe. Als Plädoyer für religiöse Toleranz und Menschlichkeit inspiriert von der Aufklärung und dem jüdischen Philosophen Moses Mendelssohn, entstand das Drama im Kontext des „Fragmentenstreits“, in dem Lessing für freies Denken und gegen religiösen Dogmatismus eintrat. Ein Thema, das heute noch so aktuell ist wie vor 250 Jahren.

"Nathan der Weise" ist ein dramatisches Gedicht über Toleranz und die menschliche Fehlbarkeit. In fünf Aufzügen entführt der Autor ins mittelalterliche Jerusalem, in dem zur Zeit der Kreuzzüge drei Religionen aufeinandertreffen: Christentum, Islam und Judentum. Im Zentrum der Erzählung steht Nathan, ein wohlhabender jüdischer Kaufmann, der mit Weisheit, Menschlichkeit und einer erstaunlichen Gelassenheit durch eine Welt voller Vorurteile navigiert. So sperrig und lang ich den Text im Deutschunterricht empfand, so sehr leuchtete mir nun ein, weshalb das Drama heute noch gelesen wird. In einer Zeit, in der hitzige Debatten oft von Lautstärke statt Inhalt bestimmt werden, wirkt Nathans Haltung fast provokativ modern. Er diskutiert ruhig, lässt sich auf sein Gegenüber ein, es geht ihm nicht um Rechthaberei, sondern um Verständnis. Die berühmte Ringparabel verdeutlicht dabei das Kernanliegen des Stücks und seiner Figur: Keine Religion besitzt die absolute Wahrheit; moralisches Handeln ist wichtiger als der reine Glaube. Lessing stellt dabei nicht den Glauben an sich infrage, sondern plädiert für eine friedliche Koexistenz auf der Basis von Vernunft, gegenseitigem Respekt und Mitgefühl. Die Figuren – ob Sultan Saladin, der Tempelherr oder Recha – wachsen im Laufe der Handlung über ihre anfänglichen Vorurteile hinaus. Sie erkennen, dass es nicht Herkunft oder Religion sind, die einen Menschen auszeichnen, sondern seine Taten.

"Wir haben beide
Uns unser Volk nicht auserlesen. Sind
Wir unser Volk? was heißt denn Volk
Sind Chist und Jude eher Christ und Jude
Als Mensch? Ah! wenn ich einem mehr in Euch
Gefunden hätte, dem es g´nügt, ein Mensch
Zu heißen!"

Natürlich merkt man dem Werk an, dass es aus der Aufklärung stammt – Rationalität, Humanität und Bildung stehen im Vordergrund - und einige Jahre auf dem Buckel hat. Die Figuren wirken idealisiert, Konflikte werden eher intellektuell als emotional ausgetragen, und die vermeintliche Toleranz bleibt letztlich stark geprägt von einem bürgerlich-europäischen Weltbild. Außerdem bleibt fraglich, ob reale Machtverhältnisse, Diskriminierung und Jahrhunderte der Gewalt und des Hasses wirklich durch Vernunft allein überwunden werden können. Das zeigt sich vor allem schmerzhaft daran, dass auch 250 Jahre nach Veröffentlichung des Werkes immer noch ein sehr ähnlicher Konflikt in der Region schwelt. Dennoch oder gerade deswegen ist die Quintessenz des Dramas immer noch aktuell: In einer Welt, die zunehmend von Spaltung und Intoleranz geprägt ist, erinnert "Nathan der Weise" daran, wie wichtig es ist, Brücken zu bauen, anstatt Mauern zu errichten. Lessings Idealismus mag naiv erscheinen – aber vielleicht ist es gerade diese Naivität, die wir in unserer Zeit dringend wieder brauchen.


Fazit


"Nathan der Weise" ist ein zeitloses Plädoyer für Menschlichkeit und Toleranz – idealistisch, aber gerade deshalb noch immer wichtig.