Cover-Bild Das letzte Achtel
11,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Emons Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 21.02.2019
  • ISBN: 9783740805340
Günther Pfeifer

Das letzte Achtel

Kriminalroman
Retz darf nicht Chicago werden!

Rohrweihen sind Greifvögel und eher unauffällig. Aber wenn siebenunddreißig Stück tot im Kreis liegen, kann das schon ein bisschen auffallen. Und wenn in der Mitte des Kreises ein Toter liegt, fällt das auf jeden Fall auf. Dabei ist Retz eigentlich ein ganz reizender Ort: eine Windmühle, ein Kellerlabyrinth unter dem historischen Hauptplatz – und natürlich das Weinlesefest. Aber das kann auch verdammt tödlich enden. Zum Glück bringen Hawelka und Schierhuber Licht ins mörderische Dunkel.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.03.2019

Hawelka & Schierhuber in Hochform

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Der vierte Fall für Hawelka & Schierhuber ist wieder mal brisant. Ein Spaziergänger findet auf einem Feld bei Retz die Leiche eines Mannes, umringt von 37 Vogelkadavern, genauer gesagt handelt es sich ...

Der vierte Fall für Hawelka & Schierhuber ist wieder mal brisant. Ein Spaziergänger findet auf einem Feld bei Retz die Leiche eines Mannes, umringt von 37 Vogelkadavern, genauer gesagt handelt es sich bei den Vögeln um Rohrweihen, die zur Gattung der Greifvögel gehören. Schober meldet seinen Fund, doch kurz darauf sind die Vögel verschwunden, nur die Leiche liegt noch auf dem Feld. Hofrat Zauner, von allen nur "der Erzherzog" genannt, seines Zeichens Chef von Hawelka & Schierhuber, beruft seine besten Männer auf eine Undercovermission nach Retz ins Weinviertel. Keiner soll davon wissen, doch wie immer ist das Auskunftsbüro Berlakovic bestens informiert.

Was Hawelka & Schierhuber in diesem Fall erleben ist filmreif. Als die beiden ihre heimlichen Ermittlungen in Retz beginnen, getarnt als Journalisten, ahnen sie nicht, dass sie sich auf dieser Mission in große Gefahr begeben. Zu wenig Informationen, kein wirklicher Ansatzpunkt, ein Retzer Original, welches nicht wirklich in Freund oder Feind einzuordnen ist und ein Gegenspieler machen die Nachforschungen äußerst schwierig. Doch die Mordbuben sind erfinderisch und wurschteln sich durch, kommen dem Geheimnis um den Toten vom Feld aber nur stückweise näher. Davon abgesehen, stoßen sie auf eine viel größere Geschichte, die das beschauliche Örtchen Retz bedroht.

Günther Pfeifer beschreibt die Szenerie so anschaulich, dass man meint, den beiden sympathischen Protagonisten direkt über die Schulter zu schauen. Hawelka & Schieri laufen zu Hochform auf und der sonst so schweigsame Schierhuber mutiert sogar zur Plappertasche. Ich habe gestaunt. Mein Highlight war in diesem Teil das Auskunftsbüro Berlakovic, denn Herta hat hier ihren großen Auftritt und steht ihren Mordbuben tatkräftig zur Seite bei den Ermittlungen. Besonders spannend wird es, als Hawelka & Schieri ins Kellerlabyrinth, in die Unterwelt von Retz müssen. Was dort passiert, wird aber nicht verraten

Ich bin ein Fan der Reihe, liebe das Lokalkolorit, die Mundart und die schrägen Protagonisten, die so einzigartig sind. Auch in Retz gibt es wieder jede Menge schrullige Nebendarsteller, viel Situationskomik und Spannung, bis der Fall gelöst wird. Ich habe jede Seite genossen und fühlte mich bestens unterhalten. Hawelka & Schierhuber sind einfach Kult, ich würde mir echt wünschen, dass diese Reihe verfilmt wird.

Fazit: Beste Krimiunterhaltung mit viel Lokalkolorit, Spannung und Humor. Für Fans von Österreich-Krimi wärmstens zu empfehlen.

Veröffentlicht am 03.03.2019

Hawelka & Schierhuber in geheimer Mission

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Hofrat Zauner, von seinen Mitarbeitern hinter vorgehaltener Hand immer „Erzherzog“ genannt, schickt Hawelka & Schierhuber nach Retz um inkognito in einem seltsamen Mordfall zu ermitteln. Wieso? Warum? ...

Hofrat Zauner, von seinen Mitarbeitern hinter vorgehaltener Hand immer „Erzherzog“ genannt, schickt Hawelka & Schierhuber nach Retz um inkognito in einem seltsamen Mordfall zu ermitteln. Wieso? Warum? Was hat er für ein Interesse in und an der Weinstadt Retz?

Anfangs wissen die beiden Ermittler nur, dass man einen gewissen Erich Kramer erschossen auf einem Acker gefunden hat. Um ihn herum sind 37 Rohrweihen in einem Kreis drapiert. Die Zahl 37 wird in der Folge noch eine wichtige Rolle spielen. Über das Motiv kann man nur spekulieren. Waren es die ominösen „Jagdfreunde“ oder vielleicht eine späte Rache wegen der Marillengeschichte?

Hawelka & Schierhuber verkleiden sich als Reporter und erhalten nur spärliche Auskünfte. Dafür lernen sie die Erlebniskellerwelt von Retz, jede Menge Wein und Schnaps kennen. Sie machen die Bekanntschaft mit der Witwe Kramer und einer „Gutsherrin“, die es mit jedem Feldwebel aufnehmen könnte.

Die Ermittlungen kommen erst so richtig vorwärts, als sich Herta Berlakovic des Duos annimmt. Die gute Herta glaubt ihren Augen nicht trauen zu können, als sie beim alljährlichen Weinfest den Erzherzog entdeckt.

Was hat der hier zu suchen?

Meine Meinung:

Günther Pfeifer hat mit diesem 5. Fall für die beiden Waldviertler in Wien wieder einen kolossalen Krimi geschrieben, der mit Wortwitz und herrlichen Dialektpassagen punktet. Keine Angst, es gibt Fußnoten, die hier für Übersetzung sorgen.

Die Beschreibung des Weinstadt Retz mit ihrem Erlebnsikeller, dessen Ausmaße die Länge der asphaltierten Straßen der Stadt übertreffen (copyright Fremdenverkehrsverband „Retzer Land“) ist äußerst gut gelungen. Wir machen gemeinsam mit den beiden Ermittlern einen Spaziergang über den historischen Hauptplatz und staunen über das kunsthistorische (Un)Wissen von Schierhuber, der den Stadtbrunnen als „westgotisch“ (S. 39) bezeichnet.

Günther Pfeifers Schreibstil ist herrlich locker und nimmt so manche liebgewonnene Eigenschaft der Österreicher aufs Korn. So lassen sich die Damen in der Kanzlei von Hofrat Zauner „nicht von der Arbeit erwischen“ und so mancher Gast trinkt noch schnell ein „letztes Achterl“, in manchen Regionen Niederösterreichs auch „Fluchterl“ oder „Fluchtachterl“ genannt.

Der Spannungsbogen ist gleich recht hoch gehalten und steigert sich bis zu einem überraschenden Showdown. Hawelka & Schierhuber, die beiden Waldviertler Mordbuben (copyright Herta Berlakovic) lassen auch bei diesen Mordermittlungen wenige Fettnäpfchen aus. Gut, dass die Herta ihren Lieblingsermittlern zu Hilfe kommt. Gemeinsam lösen sie diesen Fall souverän. Dass dann auch der Erzherzog ganz gut (s)eine menschliche Regung zeigt, lässt den Unnahbaren doch ein bisserl netter aussehen.

Fazit:

Ich habe mich wieder außerordentlich gut unterhalten, daher gebe ich diesem Weinviertel-Krimi die Höchstnote 5 Sterne.

Wie heißt es doch so schön:
„..aber mäßig genossen, schadet er selbst in größeren Mengen nicht!“ In diesem Sinne warte ich gespannt auf Fall Nr. 6.

Veröffentlicht am 01.03.2019

Ermittlungen im Weinviertel

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„...Aber die Berlakovic wurde nicht umsonst Auskunftsbüro genannt. Das Wesen eines Auskunftsbüros ist es ja, Auskünfte zu erteilen, aber um Auskünfte erteilen zu können, muss man die gewünschten Informationen ...

„...Aber die Berlakovic wurde nicht umsonst Auskunftsbüro genannt. Das Wesen eines Auskunftsbüros ist es ja, Auskünfte zu erteilen, aber um Auskünfte erteilen zu können, muss man die gewünschten Informationen zunächst einmal beschaffen. Notfalls auch unter größter Gefahr. Und manchmal muss ein Auskunftsbüro tun, was ein Auskunftsbüro tun muss...“

Schober ist im Weinviertel unterwegs. Da sieht er auf einem Feld einen Toten liegen, umgeben von 37 Rohrweihen. Er ruft Berger, den örtlichen Polizisten, an. Plötzlich hält ein Auto. Schober wird betäubt. Als er wieder zu sich kommt, sind die Vögel verschwunden. Außerdem behauptet Berger, keinen Anruf erhalten zu haben. Schober führt ein Gespräch mit Wien. Dieses Gespräch bekommt die Berlakovic mit. Darauf bezieht sich das obige Zitat. Ihr Vorgesetzter schickt die Polizisten Sepp Schierhuber und Josef Hawelka inkognito nach Retz, um die Angelegenheit aufzuklären. Laut Dienstreiseauftrag allerdings sind sie zu einer Tagung in Hamburg.
Der Autor hat erneut einen spannenden und unterhaltsamen Krimi geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen.
In Retz werden einige Leute sehr aktiv. Der Jagdverein sieht sich durch die Rohrweihen an den Pranger gestellt. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf, mussten die Vögel verschwinden. Plötzlich kocht ein alter Marillendiebstahl wieder hoch. Sollten persönliche Rivalitäten für den Tod von Kramer gesorgt haben? Und welche Rolle spielt der Wiener Stephansdom, dessen Bauzahl die 37 ist?
Der Dorfklatsch nimmt das Flüchtlingsheim aufs Korn. Das liest sich so.

„...“Na, der hat doch Schnaps gebrannt, der Kramer. Da sind die besonders heikel, die Mohammedaner.“ „Heikel?“ „Alkohol ist verboten.“ „Na, sag ich`s nicht – keine Kultur.“...“

Der Autor führt mich wiederholt in die Unterwelt von Retz. Schierhuber und Hawelka machen ebenfalls unangenehme Erfahrungen mit dem Kellersystem des Ortes.
Auch in Retz gibt es ein gutes Auskunftsbüro. Das ist die ehemalige Pfarrköchin Luise Bednar. Während die Männerwelt dem Alkohol huldigt, kommen die Damen der Lösung des Falles schnell näher. Man redet mit- und übereinander. Dabei zeigen sich überraschende Verwandtschaftsverhältnisse.
Mir gefällt der Humor der Geschichte. Ein Beispiel dafür ist das folgende Zitat:

„...Na geh, wenn in einer Kleinstadt wie Retz einer aufstößt, dann wissen zwei Stunden später alle, was er gegessen hat. Und mit wem und wo und warum...“

Zu den sprachlichen Höhepunkten gehören die gut ausgearbeiteten Gespräche. Sie geben einen Einblick in die Lebensweise im Weinviertel und dem Buch damit seine lokale Authentizität.
Die Geschichte hat mir ausgezeichnet gefallen.

Veröffentlicht am 28.02.2019

Toller Krimi

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Rohrweihen sind Greifvögel und eher unauffällig. Aber wenn siebenunddreißig Stück tot im Kreis liegen, kann das schon ein bisschen auffallen. Und wenn in der Mitte des Kreises ein Toter liegt, fällt das ...

Rohrweihen sind Greifvögel und eher unauffällig. Aber wenn siebenunddreißig Stück tot im Kreis liegen, kann das schon ein bisschen auffallen. Und wenn in der Mitte des Kreises ein Toter liegt, fällt das auf jeden Fall auf. Dabei ist Retz eigentlich ein ganz reizender Ort: eine Windmühle, ein Kellerlabyrinth unter dem historischen Hauptplatz – und natürlich das Weinlesefest. Aber das kann auch verdammt tödlich enden. Zum Glück bringen Hawelka und Schierhuber Licht ins mörderische Dunkel. (Kurzbeschreibung vom Buch)
Wer gerne ein Krimi aus Österreich liest, ist hier sicherlich genau richtig. Der Text einfach nur gut zu lesen, es gibt auch immer wieder Erklärungen für die österreichischen Begriffe. Die Personen kannte ich schon vom letzten Band. Aber ich muss sagen, dieses mal haben sie mir viel besser gefallen und ich bin auch viel besser in die Story gekommen. In Retz wird eine Leiche in Kreis von toten Vögeln gefunden. Besser gesagt, es waren so gar Greifvögel. Was hat nur die Leiche mit den toten Vögeln zu tun und wer ist der unbekannte Tote. Aber bis die Polizei an der Fundstelle ist, wurden die Vögel schon geklaut. Nur wer war das? Fragen über Fragen. Will einer von der Polizei etwas vertuschen? Deshalb ruft ein Ritzer Bürger in Wien an und bittet um Aufklärung. Hawelka und Schierhuber werden von ihren Chef nach Ritz Undercover gesendet. Es wird spannend, unterhaltsam und es passiert viel Überraschende. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und kann deshalb nur eine Empfehlung aussprechen. Viel Spaß beim Lesen.

Veröffentlicht am 28.02.2019

Eine sehr gut gelungene Folge aus dem Weinviertel.

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In dieser Folge mit Schierhuber und Hawelka habe ich mich nicht nur köstlich amüsiert, noch viele anderen Dinge kamen dazu: authentische Figuren, spannende Handlung, Atmosphäre samt Urlaubsfeeling uvm. ...

In dieser Folge mit Schierhuber und Hawelka habe ich mich nicht nur köstlich amüsiert, noch viele anderen Dinge kamen dazu: authentische Figuren, spannende Handlung, Atmosphäre samt Urlaubsfeeling uvm. Hat echt Spaß gemacht.
Klappentext beschreibt die Eckpunkte der Geschichte ganz gut. In einem beschaulichen Ort im niederösterreichischen Weinviertel wurde eine männliche Leiche gefunden, die wie bei einem Ritualmord hergerichtet aussah: Mit 37 Rohrweihen im Kreis um den Toten.
Schierhuber und Hawelka wurden von ihrem Vorgesetzten aus Wien dorthin abkommandiert. Sie dürfen aber nur Undercover ermitteln. Wie es da zugeht, und was aus dem Ganzen wird, sollte man lieber selbst lesen.
Dieser Krimi ist nicht nur sehr gut aufgebaut, spannend, urig-atmosphärisch, wie ein Kurzurlaub im Weinviertel mit seinen Sehenswürdigkeiten und Festen, kurzen Ausflügen in die Geschichte usw., er hat auch eine klare Botschaft, die prima rübergebracht wurde.
Schon am Anfang musste ich auflachen. Die Heiterkeit hielt sich bis zum Schluss, denn die Situationskomik und die humorige Art der Hauptfiguren, wie sie mit einander umgehen, ist schon herrlich und verleitet oft genug zum Schmunzeln. Auch die Geschichte an sich wurde locker, mit Augenzwinkern erzählt. Ich mag diesen Humor.
Die Figuren reden mit einander im Dialekt. Das macht das Ganze noch authentischer. Keine Verständigungsprobleme trüben den Spaß, denn alles wurde gleich unten nach dem Sternchen in kleinerer Schrift erklärt. Diese Fußnoten sind eine herrliche Ergänzung, die nicht nur zum Zweck der einwandfreien Verständigung da sind. Preußen und andere können hier sehr gut zugreifen.
An Überraschungen zum Schluss mangelt es kaum. Und das einzige, was man schade findet, ist, dass der Krimi zu schnell zu Ende ist.

Fazit: Eine sehr gut gelungene Folge mit Schierhuber, Hawelka& Co. Gern vergebe ich 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung, und bleibe auf weitere Folgen sehr gespannt.