Cover-Bild Totenvogel
11,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Emons Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 23.06.2016
  • ISBN: 9783954519439
Hans-Peter Vertacnik

Totenvogel

Der Mord am ebenso charismatischen wie skrupellosen Innenminister schockt ganz Österreich. War es seine Gier nach Sex, Geld und Macht, die ihm zum Verhängnis wurde? Als Oberst Radek Kubica den Dingen auf den Grund gehen will, riskiert er alles – denn er lüftet ein Geheimnis, auf das er besser nie gestoßen wäre. Ein Innenminister und seine schmutzigen Machenschaften, ein Chefermittler, der zu tief gräbt – ein komplexer Kriminalroman mit Tiefgang..

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Macht und Gier

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Innenminister Liebermann wurde ermordet. Potentielle Täter gibt es genug, denn Liebermann missbrauchte seine Stellung und seine Gier nach Geld und Macht war riesengroß. Auch Affären hat er jede Menge. ...

Innenminister Liebermann wurde ermordet. Potentielle Täter gibt es genug, denn Liebermann missbrauchte seine Stellung und seine Gier nach Geld und Macht war riesengroß. Auch Affären hat er jede Menge.
Radek Kubica wurde lange durch eine Schussverletzung außer Gefecht gesetzt und macht ihm immer noch zu schaffen. Auch sein Privatleben läuft nicht rund. Nun aber wird er überraschend befördert und ist gleich für den Fall Liebemann verantwortlich. Bei den Kollegen macht er sich dadurch keine Freunde. Aber er will den Fall lösen, egal wie viele Widerstände es gibt.
Es ist eine sehr komplexe Geschichte mit recht düsterer Atmosphäre, die uns der Autor hier auftischt. Aber es gibt auch Dialoge, die humorvoll sind und das Ganze auflockern. Kurze Kapitel und verschiedene Handlungsstränge sorgen für kurzweilige Unterhaltung. Die Geschichte um Intrigen und schmutzige Machenschaften ist von Anfang an spannend. Dabei blieb ich bis zum Schluss darüber im Unklaren, welcher der vielen möglichen Täter mit welchem Motiv denn nun wirklich der Mörder ist.
Die Charaktere sind sehr authentisch gezeichnet. Ich konnte mir also gut ein Bild von ihnen machen, aber sympathisch war mir keiner. Auch mit Radek Kubica hatte ich einige Probleme, denn im privaten Bereich lässt er es doch an Einfühlungsvermögen mangeln. Aber bei den Ermittlungen ist er beharrlich und zielorientiert.
Ein komplexer und spannender Krimi mit Lokalkollorit.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Zahltag, auch für den Innenminister

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Wie schon in seinem ersten Wien-Krimi „Donauwölfe“ entführt uns Hans-Peter Vertacnik in die Intrigen geschwängerte Luft der Österreichischen Innenpolitik.

Mehrere Handlungsstränge werden zu einem dicken ...

Wie schon in seinem ersten Wien-Krimi „Donauwölfe“ entführt uns Hans-Peter Vertacnik in die Intrigen geschwängerte Luft der Österreichischen Innenpolitik.

Mehrere Handlungsstränge werden zu einem dicken Zopf geflochten. Man muss schon genau lesen, wer gerade welcher Fraktion und/oder Connection angehört.

Der allseits unbeliebte Innenminister Liebermann wird erschossen aufgefunden.

Der Verdächtigen sind viele. Zitat der Frau Gemahlin: „er hatte mehr Feinde als Haare auf dem Kopf“.
Major Radek Kubica, noch nicht wirklich von seinem letzten Einsatz, bei dem er angeschossen wurde, genesen, muss wieder ermitteln. Man versucht mehrmals in kalt zu stellen, ist er doch einigen der Mächtigen schwer auf die Zehen getreten. Radek ist jedoch der beste Kriminalbeamte und darf vorerst ermitteln.

Selbst Drohungen und verwanzte Büros halten ihn nicht wirklich auf. Dabei hat er eigentlich ganz andere Probleme: seine Ex-Frau Anne lebt mit dem gemeinsamen Sohn Oskar in London, hat aber für den pubertierenden Burschen wenig Zeit. Daher macht der sich, so mir nichts dir nichts, einfach auf den Weg nach Wien, um bei seinem Vater zu leben. Doch dessen derzeitige Freundin Margot ist wenig begeistert von diesem Familienzuwachs und stellt Radek vor ein Ultimatum.

So kämpft Radek gleich an mehreren Fronten. Wird er das Geflecht der Korruption zerschlagen?

Wie auch schon im letzten Krimi steht ihm Pawel Wozzek, ein polnischer Pfarrer mit Verbindungen zu Geheimdiensten und in die Unterwelt helfend zur Seite. Köstlich die Idee mit dem Medikament gegen Radeks häufigen Alkoholkonsum.

Als Wienerin kenne ich natürlich die Schauplätze und schlendere mit den verschiedensten Figuren über den Kohlmarkt oder treffe Major Kubica auf dem Zentralfriedhof.

Die Charaktere sind sehr gut gelungen und wirken authentisch. Ich kann den feisten Innenminister richtig gut vor meinen Augen erschienen lassen. Fett und schleimig, korrupt und sexbesessen – ein richtig liebenswürdiger Zeitgenosse. Nun, gut, sein Ende kennen wir. Niemand weint ihm eine Träne nach.

Ich habe mich gut unterhalten und habe bei der einen oder anderen Szene lauthals lachen müssen. Als Beamtin sind mir die einen oder anderen Anzüglichkeiten auf die Politik und deren Vertreter nicht ganz unbekannt. Doch wollen wir hoffen, dass der Sumpf doch nicht ganz so schlimm ist, wie beschrieben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Kubicas zweiter Fall - unbedingt zu empfehlen

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Schauplatz Wien: Österreichs Innenminister wird ermordet, Oberst Kubica mit der Untersuchung des Falls betraut. Doch mit der augenscheinlichen Lösung ist Kubica nicht einverstanden, es gibt Details die ...

Schauplatz Wien: Österreichs Innenminister wird ermordet, Oberst Kubica mit der Untersuchung des Falls betraut. Doch mit der augenscheinlichen Lösung ist Kubica nicht einverstanden, es gibt Details die ihn stutzig machen. Sein Chef ordnet an den Fall ad acta zu legen, doch er wäre nicht Kubica wenn er dieser Weisung folgen würde. Kubica lässt nicht locker und stößt auf die schmutzigen Geheimnisse des Ministers.

Der zweite Fall für Radek Kubica hat mir noch besser gefallen, als sein erster "Donauwölfe", obwohl dieser mich schon begeistert hat. Der Krimi hat einfach alles, was man sich als notorischer Krimileser nur wünschen kann: Eine verzwickte und spannende Handlung, sympathische Protagonisten die sich entwickeln und einen sehr anspruchsvollen Schreibstil, der sich wunderbar locker lesen lässt. Dazu lässt der Autor immer wieder Informationen zu bekannten Orten oder Gebäuden in Wien einfließen, geschichtliche Details, die viel für Wien-Flair sorgen.

In "Donauwölfe" musste ich mit Kubica erst mal warm werden, er ist kein einfacher Kerl. Seine Frau hatte den Koffer gepackt und war mitsamt Sohn Oskar nach London gezogen, weil Kubica seine Arbeit wichtiger als die Familie war, Kubica hat seinen Kummer und Stress im Alkohol ertränkt. In diesem Teil hat er seine Alkoholsucht im Griff, ist gesundheitlich aber nach einer Schussverletzung noch schwer angeschlagen.

Kubica brennt darauf wieder zur Arbeit zu kommen und hat auch schnell einen brisanten Fall am Wickel: der Innenminister wird ermordet. Zu alldem kommen noch Intrigen, denn es gibt Vorgesetzte, die Kubica nur allzu gern in den Ruhestand schicken würden. Denn Kubica ist unbequem. Er bearbeitet einen Fall nach seiner Art, verbeißt sich darin, er sagt was er denkt und tritt damit einigen Leuten auf die Füße. Doch gerade das macht ihn auch so wahnsinnig sympathisch. Privat tut sich auch einiges bei Kubica, so bekommt er z. B. überraschend Besuch von seinem pubertierenden Sohn, was für einige Verwicklungen sorgt.

Der Fall an sich ist so verzwickt, es gibt mehrere Handlungsstränge die erst ganz zum Schluss zusammen laufen, aber dafür mit einem Paukenschlag. Einiges kann man sich als aufmerksamer Leser zusammen reimen, aber der Drahtzieher hinter allem ist bis zum Ende unbekannt. Hans Peter Vertacnik hat hier einen grandiosen Fall entwickelt und mich mit dem Ende absolut überrascht. Der Fall ist komplex und einige Vorkommnisse sind leider nur allzu realistisch, genau das macht für mich einen guten Krimi aus. Es bleibt auch keine Frage offen, alles wird schlüssig geklärt.

Fazit: Fesselnder Krimi mit viel Lokalkolorit, einer komplexen Handlung und einem sympathischen Protagonisten. Ich bin begeistert, freue mich schon auf den nächsten Fall.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Sumpf von Intrigen und Korruption

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Wien in den frühen Morgenstunden. Ein Toter wird zwischen zwei geparkten Autos gefunden. Es handelt sich um keinen Geringeren als den Innenminister. Österreich ist schockiert. Den Fall übernimmt Oberst ...

Wien in den frühen Morgenstunden. Ein Toter wird zwischen zwei geparkten Autos gefunden. Es handelt sich um keinen Geringeren als den Innenminister. Österreich ist schockiert. Den Fall übernimmt Oberst Radek Kubica. Er ist gerade erst wieder nach einer Verletzungspause zum Leiter der Mordkommission Wien ernannt worden. Seine Ermittlungen fördern jede Menge Dreck zu Tage. Innenminister Liebermann war involviert in ein Geflecht aus Korruption, Machtmissbrauch, Sex und Gier. Da mangelt es nicht an potentiellen Tätern…

Es ist bereits der zweite Fall für Oberst Radek Kubica. Den Vorgänger „Donauwölfe“ kannte ich leider nicht. Dadurch hatte ich anfänglich Probleme mit der Vielzahl der Figuren, die mir nicht vertraut waren. Doch mit ein paar Notizen ging es dann und sobald die Charaktere gefestigt waren, wollte mich die Geschichte gar nicht mehr loslassen und ich mochte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Der Spannungsbogen lag die ganze Zeit hoch.

Der Prolog beginnt mit dem Auffinden der Leiche im Mai. Danach springt die Geschichte ein halbes Jahr zurück und zeichnet die Ereignisse auf, die sich vor dem Tod Liebermanns ereigneten. Liebermann log und betrog wo es nur ging, Intrigen wohin man nur schaute. Doch die Obrigkeiten halten auch nach seinem Tod noch die schützende Hand über ihn, schließlich sind auch die anderen darin verwickelt. Kubica bekommt so manchen Stein in den Weg gelegt.

Auch privat läuft es nicht gerade rund für Kubica. Mit seiner Freundin Margot liegt er im Dauerclinch. Hinzu kommen noch ständige Telefonate mit seiner Ex Anne, die mit dem gemeinsamen Sohn in London lebt.
Ein wirklich gelungener Wien-Krimi. Nicht nur die Figuren waren gut ausgearbeitet und wirkten sehr authentisch, zudem hat der Autor auch jede Menge Lokalkolorit einfließen lassen.

Sehr angenehm und kurz fand ich die Kapitel. 134 Kapitel auf 286 Seiten sprechen für sich. Dadurch wechselte nicht nur ständig die Perspektive, sondern man fühlt sich selbst angetrieben noch ein weiteres Kapitel zu lesen.

Wer also eintauchen will in einen Sumpf von Machtmissbrauch, Affären und Gier, dem sei dieser Krimi dringend ans Herz gelegt. Unterhaltung vom Feinsten, einfach zurücklegen und genießen. Für das nächste Jahr ist ein weiterer Kubica angekündigt. Ich werde mich solange mit dem Vorgänger über Wasser halten.

Veröffentlicht am 12.11.2016

spannend aber auch ein bisschen überladen

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Hans-Peter Vertacnik – Totenvogel

Nachdem die Nummer 2 der Mordkommission, Radek Kubica, nach einer Schussverletzung für mehre Monate ausgefallen ist und nun darum kämpft wieder zurück zur Mordkommission ...

Hans-Peter Vertacnik – Totenvogel

Nachdem die Nummer 2 der Mordkommission, Radek Kubica, nach einer Schussverletzung für mehre Monate ausgefallen ist und nun darum kämpft wieder zurück zur Mordkommission zu kommen, fällt auch sein Privatleben mehr und mehr auseinander. Mit seiner Freundin Margot streitet er andauernd, sein Sohn läuft von zuhause weg und mit der Exfrau Anne gibt es ständig Streit am Telefon.
Als dann überraschend der Bescheid kommt, dass er nun zur Leiter der Mordkommission aufgestiegen ist, macht im das sein Leben auch nicht einfacher. Neider wollen ihm den Platz streitig machen, Kollegen sollen ihn bespitzeln und der Mordfall des Innenministers Liebermann gibt für jede erfolgreiche Antwort gleich drei weitere Fragen auf. Denn der Innenminister könnte nicht mehr Feinde haben bei seiner Gier auf Macht, Geld und Dominanz.
Immer wieder stößt Kubica an die Grenzen des Möglichen und doch sucht er die Wahrheit, egal wieviele Steine man ihm in den Weg legt.

„Totenvogel“ ist ein düsterer, spannender aber auch sehr komplexer Kriminalroman aus der Feder von Hans-Peter Vertacnik.
Der Schreibstil ist fließend und eher salopp, was mir gut gefiel. Die düstere Grundstimmung des Romans wird immer mal wieder von den teils humorvollen Dialogen aufgelockert (ich sage nur Lindenblütentee im Urinbecher).
Die Handlung ist sehr komplex, detailreich und die durch die Vielzahl der verschiedenen Charaktere und deren Amtsbezeichnung, sowie deren verschiedenen Sichtweisen manchmal auch verwirrend und anstrengend.
Dennoch gab es auch viele Überraschungen, Wendungen, die Spannung wurde durch die kurzen Kapitel die ganze Zeit über aufrecht erhalten und es werden viele Täter/Opfer/Beteiligte und ihre Motive präsentiert.
Die Charaktere sind detailreich, glaubhaft und authentisch beschrieben. In diesem Roman gibt es kaum eine Figur, die wirklich nur sympathisch war.
Radek Kubica, jetzt die Nummer 1 der Mordkommission, war zwar sympathisch, fleißig, klug und zielorientiert, aber auch im Verhalten zu seiner Freundin Margot ein Dummkopf. Seine Ehefrau spukt ihm die ganze Zeit im Kopf, sodass er sich zu unbedachten Äußerungen zu seiner Liebsten hinreißen lässt. Auch beruflich geht er keiner Konfrontation aus dem Weg und setzt seinen Kopf durch.
Margot erschien mir allerdings ebenso unsympathisch, sie zieht ihr Ding durch, regt sich über die ständigen Anrufe von Radeks Exfrau auf (teilweise auch verständlich), aber meistens nicht wirklich nachvollziehbar.
Franz Dvorak bekommt einen Spezialauftrag, der ihm schon bald um die Ohren fliegt. Auch er ist ein Ermittler mit Ecken und Kanten.
So könnte ich mit jedem der wahnsinnig vielen Charakteren weiter machen, jedoch hat jeder seinen Platz in der Story und rundet diese stimmig ab. Der Autor schafft es sehr gut, mit den vielen Charakteren zu jonglieren und sie gekonnt in Szene zu setzen.
Die Handlungsorte sind ebenfalls gut beschrieben, sodass ich zu jeder Zeit das Gefühl hatte, mich gut zurecht zu finden.
Ich hätte mir aber trotzdem eine Art Glossar gewünscht, wo die Figuren aufgeführt werden samt ihrer Amtsbezeichnungen, denn das ständige Nachsehen in meinen Notizen hat mich viel Zeit gekostet und den Lesefluss gestört.
Auch hätte ich mir ab und zu etwas ruhigere Passagen gewünscht, um einfach mal zwischendrin Luft holen zu können.
Nichtsdestotrotz ist es ein spannender Kriminalroman, mit einer guten Story.

Das Cover ist düster, in dunklen Farben und aufwendig gestaltet.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 3 Sterne.