Cover-Bild Der Junge muss an die frische Luft
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11,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Film, Kunst & Kultur
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 04.10.2016
  • ISBN: 9783492320009
Hape Kerkeling

Der Junge muss an die frische Luft

Meine Kindheit und ich | Biografie. Der SPIEGEL-Bestseller #1

Mit »Ich bin dann mal weg« hat er Millionen Leser inspiriert, persönliche Grenzen zu überschreiten. In diesem Buch nun spricht Hape Kerkeling über seine Kindheit; entwaffnend ehrlich, mit großem Humor und Ernsthaftigkeit. Über die frühen Jahre im Ruhrgebiet, Bonanza-Spiele, Gurkenschnittchen und den ersten Farbfernseher; das Auf und Ab einer dreißigjährigen, turbulenten Karriere – und darüber, warum es manchmal ein Glück ist, sich hinter Schnauzbart und Herrenhandtasche verstecken zu können. Über berührende Begegnungen und Verluste, Lebensmut und die Energie, immer wieder aufzustehen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.04.2017

Von Dönekes und Schoten.

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Im Buch schildert der bekannte und beliebte Moderator, Spaßmacher und Schauspieler Hape Kerkeling einige Stationen seines Lebens, vor allem aber seine eigene Kindheit. Ein Buch mit tollen, berührenden ...

Im Buch schildert der bekannte und beliebte Moderator, Spaßmacher und Schauspieler Hape Kerkeling einige Stationen seines Lebens, vor allem aber seine eigene Kindheit. Ein Buch mit tollen, berührenden Begegnungen, über Verluste, Lebensmut und die Energie, immer wieder aufzustehen.
Schon richtig lange wollte ich dieses Buch unbedingt lesen und nun war es soweit, ich war gespannt und habe mich drauf gefreut. Inhaltlich wusste ich nicht genau, was mich hier erwartet, da ich aber auch das Buch von Hape Kerkeling über den Jakobsweg – und seinen Weg dorthin – gelesen habe, war mir klar, dass mir der Stil wie er schreibt gut gefällt. Und so war es dann auch. Ich kam recht schnell in die (Lebens-)Geschichte hinein, d.h. ich hatte hier überhaupt keine Startschwierigkeiten beim Lesen. Der Stil gefällt mir gut, es ist wirklich angenehm zu Lesen, eine schöne Sprache, nicht sonderlich kompliziert, aber dennoch keine einfache Sprache. Auch vom Satzbau her ist nichts arg verschachtelt, klar gibt es mal längere Sätze, aber das passt dann inhaltlich auch einfach gut in dem Moment.

Die Schilderung der Kindheit von Hape Kerkeling (über seine eigene Kindheit ja!) hat mir gut gefallen, mich durchaus sehr berührt. Generell hat er Ansichten, die ich wirklich gut finde, wenngleich man merkt, wie heftig all das gewesen sein muss, was er schon erlebt und mitgemacht hat. Chapeau, Hape! Er hat sich hier in gewisser Weise auf sein „Quatsch-Macher-Tum“ berufen bzw. ist dorthin geflüchtet, was durchaus auch eine verständliche Reaktion ist.

Für mich ist inzwischen manches besser nachvollziehbar, in gewisser Weise auch, warum es aktuell vielleicht etwas stiller um ihn geworden ist. Ich schätze die Art und Weise wie er sich der Öffentlichkeit präsentiert – sich nämlich zurück hält, damit privates auch privat bleibt. Ebenso fand ich viele Aussagen im Buch wirklich wunderbar, interessant mit welchen Menschen er in Berührung kam, wie toll seine Großeltern sich gekümmert haben.

Mir waren zwar einige Punkte im Leben von Hape Kerkeling schon bekannt, jedoch so gut wie nichts über seine Kindheit oder auch sein vielleicht nicht unbedingt direkt gewolltes Outing durch Rosa von Praunheim. Entsprechend fand ich es hier wirklich spannend noch mehr zu erfahren, wenn gleich das Buch eben nicht immer lustig ist. Klar gibt es auch lustige und komische Situationen, es ist aber eben auch so, dass die Schilderungen recht emotional sind und durchaus Nahe gehen können.

Von mir gibt es dafür eine absolute Empfehlung und 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 13.07.2017

Der wahre Hape

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Dieses Buch kann man nicht mit "Ich bin dann mal weg" vergleichen. Obwohl beide sehr persönliche Bücher sind, lässt dieses noch tiefer blicken. Und ich muss sagen, dass dieser ernste, nachdenkliche und ...

Dieses Buch kann man nicht mit "Ich bin dann mal weg" vergleichen. Obwohl beide sehr persönliche Bücher sind, lässt dieses noch tiefer blicken. Und ich muss sagen, dass dieser ernste, nachdenkliche und "Gar-kein-Showtyp-Hape" mir oft noch besser gefällt als die aufgedrehten Versionen von "Rampensau" Hape. Viele Biografien überraschen einen sehr positiv, diese gehört definitiv dazu. Danke, Hape!

Veröffentlicht am 09.05.2017

hat mich berührt

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Wer Hapes erstes Buch gelesen hat (anstatt es nur als geflügeltes Wort zu benutzen), weiß, dass darin mehr steckt als ein paar locker-flockige Reisebetrachtungen eines Komikers. Dennoch war ich überrascht, ...

Wer Hapes erstes Buch gelesen hat (anstatt es nur als geflügeltes Wort zu benutzen), weiß, dass darin mehr steckt als ein paar locker-flockige Reisebetrachtungen eines Komikers. Dennoch war ich überrascht, wie viel tiefer sein zweites Buch geht und was es mit mir gemacht hat.
Erstaunlich genug, dass das Buch ausgerechnet im Garten Gethsemane beginnt, wo es nicht um viele Worte geht, sondern um die Stille. Die beiden folgenden Kapitel sind der Begegnung mit zwei außergewöhnlichen Kindern gewidmet. Drei Orte, drei Ereignisse, die konsequent auf den eigentlichen Inhalt, die eigene Kindheitsgeschichte, hinführen.
Und die hat es in sich.
Noch nie habe ich bei einem Buch so viel geheult.
Aber auch gelacht. Und das ist nicht dieses berühmte gequälte Lachen, das einem im Halse stecken bleibt, im Gegenteil, es ist ein befreiendes Lachen.
Jedenfalls hat selten Lachen und Weinen so nahe beieinander gelegen. Stark, und fast nicht auszuhalten ist es, wie dieser kleine Junge sein wunderbares komisches Talent schärfte und schulte, indem er seine depressive Mutter immer und immer wieder aus ihrer Apathie holte.
Und trotz des tiefen Abgrundes, der sich in dieser Biographie auftut, kann man sie am Ende mit einem glücklichen Lächeln aus der Hand legen, so rätselhaft abgerundet verweben sich Anfang und Ende.
Dieses Buch ist ein Wunder.

Veröffentlicht am 28.12.2017

Schreiben als therapeutische Aufarbeitung eines Schicksalsschlages in der Kindheit, aber mehr auch nicht!

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Ich mag Hape Kerkeling als Entertainer und bin ein großer Fan seines Buches "Ich bin dann mal weg". Weil wir beide im selben Jahr geboren sind, interessierte mich seine Darstellung dieser Kindheit und ...

Ich mag Hape Kerkeling als Entertainer und bin ein großer Fan seines Buches "Ich bin dann mal weg". Weil wir beide im selben Jahr geboren sind, interessierte mich seine Darstellung dieser Kindheit und Jugendzeit.


Hapes Mutter ist depressiv, der Vater aus beruflichen Gründen nur wenig anwesend. Als die Mutter den Freitod wählt, ziehen die Großeltern zu den Enkeln und übernehmen das Sorgerecht.

Das Buch liest sich wie eine Mischung von allgemeinen Erlebnissen einer Kindheit im Ruhrpott und einer Verarbeitung des tragischen Verlusts der Mutter.

Ehrlich und auch sehr eindringlich klingen die Kapitel über die prägenden Erfahrungen in Hapes Kindheit.

Aber auch wenn mich Hapes Schicksal berührt, liest sich dieses Buch eher wie eine therapeutische Aufarbeitung eines früh erlebten Schicksalsschlages als nach einer interessanten Lebensgeschichte.

Warum erzählt er das der Öffentlichkeit? Ich habe das Gefühl, dass er trotz seiner 50 Jahre dieses Trauma noch immer nicht verarbeitet hat.
Er musste es sich regelrecht von der Seele schreiben.

Doch welchen Nutzen hat diese Lektüre für den Leser? Ich konnte für mich nur die Erinnerungen an die erwähnten TV-Größen wie Rudi Carell, Peter Frankenfeld, Dieter Hallervorden, Loriot etc. als gleichzeitig erlebte Jugendbilder mitnehmen. Auch ich habe gemeinsam mit meiner Oma mit diesen Figuren schöne Fernsehabende erlebt. Daran erinnere ich mich noch gut, aber nicht an Erlebnisse als Kleinkind, wie es von Hape beschrieben wird. Daher nehme ich ihm Teile dieser Geschichte auch nicht ab.

Seinem humoristischen Naturell ist es zu verdanken, dass Hape, trotz des Verlustes seiner Mutter den Lebensmut nicht verloren hat. Aber auch seine aufopfernden Großeltern haben großen Anteil am Bestand seiner Frohnatur.

Mich hat dieses Buch mit etwas Ruhrpottslang und netten Geschichten von dem dicken Jungen, Omas und etlichen Anverwandten leidlich unterhalten.
Den Sprachstil und die Auswahl der Geschichten hatte ich mir anders vorgestellt. Der große Erfolg des "Ich bin dann mal weg" verpflichtet, konnte aber hier nicht wiederholt werden.

Für Hape war das Schreiben dieses Buchs sicher sehr wichtig. Aber ob die Welt diese Biographie gebraucht hat, ist sehr fraglich. Wer Hape mag, liest es sicherlich, ob 1, 2, 3, 4 oder 5 Sterne ist da Wurscht!