Cover-Bild Die Strandräuberin
14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Rütten & Loening Berlin
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 11.04.2017
  • ISBN: 9783352008986
Ines Thorn

Die Strandräuberin

Historischer Roman
Von Liebe und Meer

Sylt im Jahr 1711: Jördis lebt mit ihrer Großmutter auf Sylt, doch sie bleibt eine Außenseiterin, die sich als Strandräuberin durchschlagen muss. Ihre Vorfahren stammen aus Island, deshalb hängt sie noch dem alten nordischen Glauben an. Ihre einzige Gefährtin ist ausgerechnet die Tochter des Pfarrers, der Jördis für eine Hexe hält. Doch dann verlieben ihre Freundin Inge und sie sich in denselben Mann – und das Unglück nimmt seinen Lauf.

Es ist die Zeit der Walfänger und Strandräuber. Das Leben ist hart auf Sylt – besonders für Frauen, die sich alleine durchschlagen müssen. Seit dem Tod ihrer Eltern ist für Jördis die Kate ihrer Großmutter Etta in Rantum ihr karges Zuhause. Die beiden leben von Strandräuberei und davon, dass sie Syltern heimlich die Zukunft weissagen – mit ihrem Runenorakel, denn sie hängen dem alten nordischen Glauben an. Misstrauisch vom Pfarrer des Ortes beäugt, geht Jördis ausgerechnet mit dessen Tochter Inge eine Freundschaft ein. Als sie gesteht, dass sie in Arjen, den jungen Schmied, verliebt ist, zerbricht die Freundschaft, denn auch Inge hofft, dass Arjen ihr die Ehe anträgt. Doch der Schmied gesteht Jördis seine Liebe. Sie beschließen, vor dem nächsten Biikebrennen zu heiraten. Aber alles kommt anders, als in der Kirche ein Kreuz von der Decke fällt und ein heftiger Sturm die Insel heimsucht. Der Pfarrer findet sofort die Schuldigen: Jördis und ihre Großmutter sollen Hexen sein.

Dramatisch und schicksalhaft: der Kampf einer jungen Frau um ihr Glück.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.11.2017

Dramatische Lebensumstände auf Sylt im 18. Jahrhundert fesselnd erzählt.

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"Nun begann die Zeit der Frauen. Die Zeit, in der sie auf der Insel das Sagen hatten...in der sie sich nicht dem Diktat der Männer beugen mussten. So manche Sylterin liebt diese männerlosen Frühlings- ...

"Nun begann die Zeit der Frauen. Die Zeit, in der sie auf der Insel das Sagen hatten...in der sie sich nicht dem Diktat der Männer beugen mussten. So manche Sylterin liebt diese männerlosen Frühlings- und Sommermonate mehr als den Herbst und den Winter." Zitat Seite 192

Ines Thorns hat erneut einen atmosphärisch dichten, fesselnden und sehr dramatischen Sylt-Roman geschrieben, der dem Leser eine Zeit vor Augen hält, als Sylt noch keine Schickimicki-Insel der Reichen war. Damals gingen die Männer auf lange Fisch- und Walfangreisen, um für den Lebensunterhalt ihrer Familien sorgen zu können. Nicht wenige blieben auf See und ihre Angehörigen mussten sich dann mit Strandgut, Treibholz und den Waren gekennterter Schiffe durchbringen.
In diesem Buch geht es um zwei Frauen, Jördis und ihre Großmutter, die aus Island stammen und im kleinen Rantum als Außenseiterinnen gelten. Sie hängen dem alten nordischen Glauben an und sagen mit ihrem Runenorakel die Zukunft voraus. Eigentlich sind beide Frauen sehr beliebt, doch dem Pfarrer sind sie ein Dorn im Auge.

Ines Thorns Erzählstil ist unterhaltsam, flüssig und bildgewaltig. Sie schafft es erneut, die Landschaft Sylts, religiöse Ansichten der Bevölkerung und dramatische Ereignisse dieser Zeit vor dem inneren Auge des Lesers realistisch entstehen zu lassen.
Die Spannung der Geschichte beginnt schon mit dem Prolog und wird durchgängig gesteigert.
Daran haben die speziell gezeichneten Charaktere einen großen Anteil. Ihre Geschichte verfolgt man nur zu gern. Die Heldin ist Jördis, sie ist schön und mutig, aber mittellos. Sie ist eine gewitzte Strandräuberin und als sie 16 wird, verlobt sie sich mit ihrer großen Liebe, dem Schmied Arjen. Auf den hat auch ihre Freundin Inge ein Auge geworfen. In Inges Verhalten brechen sich Neid und Eifersucht den Weg, das lässt keine Sympathien des Lesers entstehen. Sie ist die fiese Natter im Buch und versucht, das eigene Glück auf Kosten von Jördis zu erreichen.
Der Pfarrer ist ebenfalls ein Anti-Held, er sollte Vorbild sein, ist aber eher ein Intrigant, der seine Macht stärken will, als schwachen Gemeindegliedern zu helfen.
Mit den anderen Figuren entsteht eine runde Geschichte, die man gefesselt verschlingen kann.

Dieser Roman hat mich wieder überzeugt. Er zeigt anschaulich die Schwierigkeiten dieser Zeit, unterhält mit einer verzwickten Liebesgeschichte und liess mich gefesselt lesen. Beste Unterhaltung mit Spannung und Dramatik!

Veröffentlicht am 03.08.2017

Wunderschön

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Die Waise Jördis hält sich und ihre Großmutter im 18. Jahrhundert mit Strandräuberei über Wasser. Ihre einzige Freundin ist die Pfarrerstochter Inge, die heimlich in Arjen verliebt ist. Doch Arjen selbst ...

Die Waise Jördis hält sich und ihre Großmutter im 18. Jahrhundert mit Strandräuberei über Wasser. Ihre einzige Freundin ist die Pfarrerstochter Inge, die heimlich in Arjen verliebt ist. Doch Arjen selbst hegt Gefühle für Jördis. Und dies beruht auf Gegenseitigkeit.  Inge beginnt gegen Jördis zu intrigieren.

"Die Strandräuberin" ist absolut gelungen. Ines Thorn schafft es mal wieder sehr gelungen einen atmosphärisch dichten historischen Roman zu schreiben, der das Leben der damaligen Zeit auf das Feinste spiegelt. Hier erlebt man als Leser die Höhen und Tiefen des Lebens und die Sorgen und Nöte der Bevölkerung von damals extrem gut. Ines Thorn hat offensichtlich für dieses Buch sehr genau recherchiert und verwebt hier das reale Leben mit einer fiktiven Geschichte. Dazu hat sie einen wunderbaren Schreibstil, der den Leser nur so durch die Geschichte fliegen läßt und íhn fesselt. Die Charaktere sind einzigartig gut gezeichnet. Man möchte Jördis so manches Mal wachrütteln und sie auf die Machenschaften von Inge hinweisen. Denn mit Jördis zittert man hier richtig mit.

Auch mit diesem Buch hat Ines Thorn mich wieder sehr begeistert!

Veröffentlicht am 30.07.2017

Sylter Geschichte

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Klappentext: S ylt im Jahr 1711: Jördis lebt mit ihrer Großmutter auf Sylt, doch sie bleibt eine Außenseiterin, die sich als Strandräuberin durchschlagen muss. Ihre Vorfahren stammen aus Island, deshalb ...

Klappentext: S ylt im Jahr 1711: Jördis lebt mit ihrer Großmutter auf Sylt, doch sie bleibt eine Außenseiterin, die sich als Strandräuberin durchschlagen muss. Ihre Vorfahren stammen aus Island, deshalb hängt sie noch dem alten nordischen Glauben an. Ihre einzige Gefährtin ist ausgerechnet die Tochter des Pfarrers, der Jördis für eine Hexe hält. Doch dann verlieben ihre Freundin Inge und sie sich in denselben Mann – und das Unglück nimmt seinen Lauf.
Es ist die Zeit der Walfänger und Strandräuber. Das Leben ist hart auf Sylt – besonders für Frauen, die sich alleine durchschlagen müssen. Seit dem Tod ihrer Eltern ist für Jördis die Kate ihrer Großmutter Etta in Rantum ihr karges Zuhause. Die beiden leben von Strandräuberei und davon, dass sie Syltern heimlich die Zukunft weissagen – mit ihrem Runenorakel, denn sie hängen dem alten nordischen Glauben an. Misstrauisch vom Pfarrer des Ortes beäugt, geht Jördis ausgerechnet mit dessen Tochter Inge eine Freundschaft ein. Als sie gesteht, dass sie in Arjen, den jungen Schmied, verliebt ist, zerbricht die Freundschaft, denn auch Inge hofft, dass Arjen ihr die Ehe anträgt. Doch der Schmied gesteht Jördis seine Liebe. Sie beschließen, vor dem nächsten Biikebrennen zu heiraten. Aber alles kommt anders, als in der Kirche ein Kreuz von der Decke fällt und ein heftiger Sturm die Insel heimsucht. Der Pfarrer findet sofort die Schuldigen: Jördis und ihre Großmutter sollen Hexen sein.

Raue, aufgewühlte See, Wind, eine Frau allein am Strand, draußen auf dem Meer ein Segler in voller Takelage, ein wenig düster und mystisch. Jördis, die Protagonistin des Romans lebt seit dem Tode ihrer Eltern mit der Großmutter zusammen in einer Kate auf der Insel Sylt. Sie leben mehr schlecht als recht mit dem Sammeln von Strandgut oder dem Voraussagen der Zukunft durch das Runenorakel, das die Großmutter aus ihrer Heimat Island mitgebracht hat. Das Klima war rau, die Leute hatten es schwer, lebten hauptsächlich vom Walfang oder der Seefahrt. Strandräuberei, bei Strafe verboten, war eine weitere Einnahmequelle, wenn auf See Stürme tobten waren die Menschen am Strand und warteten auf gestrandete Schiffe. Viele Menschen lebten in Armut, von der Hand in den Mund, wie Jördis und ihre Großmutter. Als eines Tages Arjen, Jördis heimliche Liebe um ihre Hand anhält, ist sie überglücklich. Doch plötzlich gerät die Welt den beiden aus den Fugen, alles kommt anders….
Ines Thorn schreibt flüssig, unterhaltsam und in Bildern. Sie schafft es durch ihre Wortwahl, die damalige Landschaft Sylts, die religiöse Einstellung der Menschen sowie die Geschichte lebendig werden zu lassen. Der Leser taucht ein in die Geschichte des Jahres 1711 und erlebt hautnah die Fassetten des Zusammenlebens der Insel Bevölkerung. Die Spannung der Geschichte beginnt schon mit dem Prolog und wird durchgängig gesteigert. Die Charaktere sind vielschichtig und wirken authentisch.
Ein fesselnder, spannend geschriebener historischer Roman, der keine Langeweile aufkommen lässt.

Veröffentlicht am 14.07.2017

Liebe und Leid auf Sylt

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Meine Meinung zum Buch und Autorin

Ines Thorn, hat mal wieder einen sehr dichten atmosphärischen, facettenreichen und spannenden historischen Roman geschrieben, der vor der großen Kulisse Sylts um 1711 ...

Meine Meinung zum Buch und Autorin

Ines Thorn, hat mal wieder einen sehr dichten atmosphärischen, facettenreichen und spannenden historischen Roman geschrieben, der vor der großen Kulisse Sylts um 1711 spielt. Das Leben der Menschen damals auf der Insel, der Aberglaube, das Karge Leben ist sehr real geschildert. Die Bevölkerung die vom Wal-und Fischfang lebte, die Männer die Monatelang in die wilde See hinausfuhren, zurück blieben die Frauen und Kinder, die mit Sehnsucht auf ihre heile und gesunde Rückkehr warteten. Sehr gut sind die Sorgen und Ängste beschrieben, der Kampf ums tägliche überleben, die Winterstürme und die Flut. Ihr Schreibstil ist sehr Bildhaft, ausdrucksstark, flüssig, klar und Spannungsbogen ist sehr hoch. Ihren Figuren hat sie Leben eingehaucht, sie wirken wie aus Fleisch und Blut. Man konnte sehr gut hinter die einzeln Charaktere und Fassaden blicken und sich damit sehr gut in die Protagonisten hineinversetzen. Die einen liebte man und die anderen waren verabscheuungswürdig. Ein großartiger Roman, wäre Toll wenn es eine Fortsetzung von den Figuren geben würde.

Im Fokus stehen die Großmutter und Isländerin Etta und ihre Enkelin Jördis die auf Sylt geboren wurde. Etta und ihre verstorbene Tochter sind auf Island geboren, Jördis Mutter nahm sich aus lauter Verzweiflung über den Tod ihres Mannes und Jördis Vater einen Sylter das Leben. Somit ist Jördis eine 16 Jährige Waise, aber die in der Geborgenheit und Liebe ihrer Großmutter aufwächst, man spürt Ettas Liebe zu ihrer Enkelin, beide sind sich sehr zugetan. Jördis hält sich und ihre Großmutter mit ihrer Strandräuberei über Wasser, wie so einige der Rantumer Bevölkerung, das ist zwar verboten, aber vieles tun es doch. Ein Laster hat Etta heimlich und hinter verschlossenen Fenster ihrer kleinen Kate, wirft sie die Runensteine für Jördis. Etta kann einfach nicht ganz ihren alten Glauben abschwören, obwohl ihre Enkelin getauft ist und sie beide hin und wieder die Kirche besuchen. Die beiden sind dem Rantumer Pfarrer ein Dorn im Auge, es sind Hexen für ihn. Seine Tochter Inge und Jördis sind beste Freundinnen, was ihm überhaupt nicht schmeckt. Alles verläuft bis hierhin Friedlich, aber ausgerechnet verlieben sich beide in den selben Mann, Arjen den Schmied. Der hat es aber auf Jördis abgesehen und hält um ihre Hand an. Hier zerbricht die Freundschaft, durch Inges rasende Eifersucht, lässt sie sich zu einer schlimmen Tat hinreisen. Die viel Leid und Unglück über Jördis und Etta brachte. Im Moment habe ich Inge dafür gehasst was sie tat, aber dann tat sie mir einfach nur Leid. Das Inge so wurde und ihre schreckliche Tat und Lüge, geht allein auf das Konto ihres Vaters, er hat seine Tochter für seine Taten missbraucht, erpresst und manipuliert, eine Art Gehirnwäsche. Aber in Endeffekt hat sie sich selber bestraft, das wird ihr mit der Zeit bewusst. Hätte sie von Anfang an gewusst was sie damit auslösen würde, sie hätte es nie getan. Ja, wäre diese Schreckliche Eifersucht von Inge und der Hass des Vaters nicht gewesen, wer weiß wie die Geschichte ausgegangen wäre, aber vielleicht ist das ja was das ganze so spannend machte. Eine Geschichte voller spannender und unverhoffter Wendungen.....

Veröffentlicht am 11.05.2017

hartes Inselleben

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1711 ist das Leben hart auf Sylt. Die Natur ist karstig und widersetzt sich allen Versuchen, dort etwas zum Essen zu kultivieren. Also leben die Menschen vor allem vom Fisch- und Walfang. Und ist der mal ...

1711 ist das Leben hart auf Sylt. Die Natur ist karstig und widersetzt sich allen Versuchen, dort etwas zum Essen zu kultivieren. Also leben die Menschen vor allem vom Fisch- und Walfang. Und ist der mal schlecht gelaufen, dann hungern die Sylter in ihren windschiefen, ärmlichen Hütten und hoffen auf besseres Wetter und bessere Fangausbeute. Besonders schlimm trifft es immer die Frauen, die ohne männliche Versorger überleben müssen. Auch Jördis und ihre Großmutter gehören zu diesen Überlebenskünstlerinnen, die sich vor allem mit dem Sammeln von Strandgut über Wasser halten und hi und da mal ein bisschen Geld für harmlose Runen-Orakel bekommen. Jördis freundet sich mit der Tochter des Pfarrers an, dem das Mädchen und seine Oma schon lange ein Dorn im Auge sind.

Dann verliebt Jördis sich in den Schmied Arjen – für den sich auch ihre Freundin interessiert - und möchte ihn heiraten. Da bricht ein Unwetter über der Insel herein und der Pfarrer sieht seine Chance gekommen das Unglück Menschen in die Schuhe zu schieben, die seiner Meinung nach den Missfallen Gottes heraufbeschworen haben.

Schon der Vorgängerroman von Ines Thorn, „Die Walfängerin“, hatte mich gefesselt. Und obwohl ich aus diesem bereits ein bisschen etwas vom damaligen Leben auf Sylt wusste, war ich doch wieder erschüttert unter welch unwirtlichen, ja meiner Meinung nach fast unmenschlich harten Bedingungen die Leute auf der Insel lebten. Die Vielzahl der Unbillen, die Einsamkeit, die Kälte, der Hunger und in diesem Buch auch der bigotte Pfarrer sind ein düsterer Rahmen für die Jugend zweier Mädchen und die erste Liebe, die sie leider für den selben Mann empfinden. Dieser Kontrast ist sehr ansprechend. Ebenso wie die eingestreuten Details über den alten Glauben an die Götterwelt der Asen und die Rituale und Bedeutungen der Runen. Das Buch ist eher schmal, aber die Geschichte so dicht und klar erzählt, dass sie mir ein ganz eigenes Bild vom Leben auf einer Insel gegeben hat und ich bei Bildern von Sylt jetzt immer an dieses kleine feine Buch denken werde.