Cover-Bild Liebe ist die beste Köchin
10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 02.09.2019
  • ISBN: 9783492313209
Irmgard Kramer

Liebe ist die beste Köchin

Roman

Die wilden Weiber vom Gasthaus »Lamm« – so nennen die eigenwilligen Dorfbewohner die Frauen der Familie Lehner. Johanna, die achtunddreißigjährige Köchin des Gasthauses, hat es nicht leicht mit ihren vier durchgeknallten Tanten und ihrer Mutter, die trotz Demenz in der Küche mithelfen will. Und als dann noch der Buchhändler Jérôme auftaucht und Johanna den Kopf verdreht, ist das Chaos komplett. Doch Johanna ahnt nicht, dass die Begegnung mit dem geheimnisvollen Jérôme ihr Leben auf eine Weise verändern wird, mit der sie nie gerechnet hätte …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.11.2019

Sehr unterhaltsame Familiengeschichte

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Zum Inhalt (Klappentext):

Die wilden Weiber vom Gasthaus »Lamm« – so nennen die eigenwilligen Dorfbewohner die Frauen der Familie Lehner. Johanna, die achtunddreißigjährige Köchin des Gasthauses, hat ...

Zum Inhalt (Klappentext):

Die wilden Weiber vom Gasthaus »Lamm« – so nennen die eigenwilligen Dorfbewohner die Frauen der Familie Lehner. Johanna, die achtunddreißigjährige Köchin des Gasthauses, hat es nicht leicht mit ihren vier durchgeknallten Tanten und ihrer Mutter, die trotz Demenz in der Küche mithelfen will. Und als dann noch der Buchhändler Jérôme auftaucht und Johanna den Kopf verdreht, ist das Chaos komplett. Doch Johanna ahnt nicht, dass die Begegnung mit dem geheimnisvollen Jérôme ihr Leben auf eine Weise verändern wird, mit der sie nie gerechnet hätte …


Meine Meinung:

Ich bin gut in die Geschichte reingekommen. Die Geschichte wird aus Johannas Sicht erzählt. Der Schreibstil ist sehr locker und humorvoll. Es gab viele Stellen, wo ich laut auflachen musste. Zwischen den Kapiteln befindet sich oft Interviews mit anderen Charaktere. Diese Interviews stammen aus der Zukunft, deswegen wird von Anfang immer wieder angedeutet, dass noch was kommt, aber nicht was, was die Spannung steigen lässt.

Die Geschichte ist eine Mischung aus Familiendrama, Liebe und Selbstfindung.

Johanna muss, seitdem ihre Mutter aufgrund ihrer Demenz nicht mehr fähig zum Kochen ist, im Gasthaus kochen. Sie ist eine super Köchin, aber eigentlich mag sie mehr den Service, da sie so Kontakt zu den Gästen hat. Dabei muss sie sich mit ihren Tanten rumschlagen, die ihr Leben quasi bestimmen. Es hat mir gut gefallen, dass hier deutlich dargestellt wurde, wie anstregend das Arbeiten in der Gastronomie ist. Wir würdigen diese Menschen manchmal viel zu selten.

Mit dem Umgang des Themas Demenz schlägt die Geschichte ernstere Züge an. Wenn man selber davon betroffen ist, berührt das emotional sehr. Das hat die Autorin toll gemacht. Trotzdem geht der Humor der Geschichte nicht verloren.

Auf der Familie lastet ein Fluch, denn die Männer halten dort nicht lange durch. Warum, muss man dann selber lesen. Dieser Teil wird sicherlich ein bisschen überspitzt dargestellt. Auch wenn ich das normalerweise nicht mag, fand ich das hier passend und es hat mich herzlich zum Lachen gebracht.


Johanna wollte nie bei der Familie bleiben und im Gasthaus arbeiten. Sie hat in jungen Jahren noch versucht zu "fliehen", aber letztendlich hat es nicht geklappt. Außerdem leidet sie augenscheinlich auch vom Männerfluch der Familie. Sie ist im Gasthaus völlig überarbeitet, ihrer Mutter geht es immer schlechter und schlechter, wodurch Johanna noch mehr zu tun hat. Da sind da noch die Tanten, die auch immer viel von Johanna fordern und sie nie in Ruhe lassen. Sie mischen sich in alles ein, auch in ihr Liebesleben. Das alles zerrt an Johanna. Im Verlauf der Geschichte hat Johanna immer wieder Auf und Ab. Auch bezüglich der Liebe. Sie braucht viel an Zeit, bis sie endlich zugibt, was sie wirklich will. Aus diesen Gründe wirkt sie manchmal eher jünger, als sie hier ist. Auch das hat mich nicht gestört, weil ich fand, dass es insgesamt stimmig ist.


Da es sich hier um einen kleinen Dort handelt, kommen viele Charaktere vor. Diese ganzen Charaktere auseinander zu halten ist manchmal ein bisschen schwierig und ich hatte vor allem an Anfang Schwierigkeiten mit. Wie es immer so ist, hat ein kleiner Dorf immer Vor- und Nachteile, die auch hier sehr schön dargestellt werden. Alle Charaktere waren auf ihre Art besonders und selbst wenn sie nur ein kleine Rolle hatten, wurde ihre Besonderheit gut dargestellt.

Auch wenn mir das Ende nicht zu 100 % zugesagt hat, fand ich das Buch einfach insgesamt klasse, da es humorvoll aber auch emotional ist. Deswegn gibt es von mir ein ganz klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 09.11.2019

Schöne Familiengeschichte von Johanna und den wilden Weibern

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Das Gasthaus "Lamm" in Moos am Buckel befindet sich fest in den Händen der Lehner Frauen.Johanna ist die Köchin und schmeißt mit ihren Tanten und Cousinen den Laden.Immer mit dabei Johannas demente Mutter ...

Das Gasthaus "Lamm" in Moos am Buckel befindet sich fest in den Händen der Lehner Frauen.Johanna ist die Köchin und schmeißt mit ihren Tanten und Cousinen den Laden.Immer mit dabei Johannas demente Mutter Antonia-die auch helfen will.Aber dadurch wird für alle der Alltag stressiger und anstrengender.Ein Privat-oder Liebesleben gibt es für Johanna nicht-bis auf einmal,da war ihre Mutter noch gesund,da sie mal kurz weg.Nun bei einer Veranstaltung-einer Lesung die ihre Freundin Gemma ausrichtet,trifft sie auf den Buchhändler Jérome und ihr Leben wird ordentlich durch gewirbelt...

Die Autorin Irmgard Kramer hat einen flüssigen und mitreißenden Schreibstil.Ich habe mich richtig dabei gefühlt und bin an der Seite von Johanna durch das Buch gegangen.Trotz des traurigen Themas Demenz,gab es auch einiges humorvolle zu lesen.Viel zu schnell war das Buch gelesen.Ich gebe dem Buch 5 Sterne-ich hätte auch gerne mehr gegeben.

Veröffentlicht am 07.11.2019

Schön schräge Familiengeschichte.....

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MEINE MEINUNG
Johanna Lehner ist die Köchin vom Gasthaus Lamm in einem kleinen Bergdorf in den österreichischen Alpen.
Johanna muss sich hier mit ihren durchgeknallten Tanten und ihrer demenzkranken Mutter ...

MEINE MEINUNG
Johanna Lehner ist die Köchin vom Gasthaus Lamm in einem kleinen Bergdorf in den österreichischen Alpen.
Johanna muss sich hier mit ihren durchgeknallten Tanten und ihrer demenzkranken Mutter abkämpfen.

Das alles wirkt schon sehr gefühlvoll und auch hoch emotional. Wer selbst schon einen demenzkranken Menschen verloren hat, der weiß was hier noch alles passieren kann. Das geht einem schon sehr ans Herz.

Die Autorin hat hier einen sehr lebendigen und auch humorvollen Schreibstil, so das das lesen hier sehr angenehm ist.
Es passieren hier immer wieder Dinge, die die Autorin mit ihrem Humor treffsicher unterstreicht.

Das ganze wirkt noch sehr viel persönlicher, weil die Autorin hier alles so verfasst hat, das es aus der Sich von Johanna erzählt wird. So ist man den Personen sehr viel näher und man lernt sie sehr intensiv kennen.

Diese Geschichte bekommt durch diese Einwürfe aus dieser Heimatchronik noch so einen bestimmten Touch und es ist auch eine gewisse Spannung vorhanden. Durch die Gegebenheiten in der Familie vermutet man hier das allerschlimmste, als Johanna sich in Jerome verliebt. Da gehen die Spekulationen und Vermutungen beim lesen mit einem durch. Dann auch noch diese Geheimniskrämerei, das gibt dem ganzen noch so einen bestimmten Flair.

Die Autorin hat das alles hier mit sehr viel Herzblut und großen Emotionen verfasst. Sie hat es auch geschafft, mit ihrer Schreibweise stellenweise große Fragezeichen aufzuwerfen. Das schürt dann natürlich die Neugier und man kann das Buch kaum aus der Hand legen.

Ich vergebe hier super gerne die vollen 5 Sterne, da mich dieses Buch sofort gefangen genommen hat und mich auf eine wundervolle Reise entführt hat. Das Schmankerl obendrauf sind dann natürlich auch noch die Rezepte die man hier im Anschluß an die Geschichte hier noch findet.

Bluesky_13
Rosi


Veröffentlicht am 21.10.2019

Johanna und die wilden Weiber (4,5 *)

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* Wie die Orgelpfeifen saßen sie nebeneinander: Germana - die Herrische, Elisabeth - die Bigotte, Francis - die Fertige, Theresia - die Enttäuschte, Antonia - die Tapfere. Sie waren so unterschiedlich ...

* Wie die Orgelpfeifen saßen sie nebeneinander: Germana - die Herrische, Elisabeth - die Bigotte, Francis - die Fertige, Theresia - die Enttäuschte, Antonia - die Tapfere. Sie waren so unterschiedlich und sich doch so ähnlich. Eigenwillige Frauen mit majestätischen Profilen und Augen wie Kohlestücken. *
Und dann gibt es da noch Johanna, Antonias Tochter und Köchin im alten Gasthaus Lamm. Johanna ist die Ruhige, introvertierte und hat es nicht immer leicht mit ihren Tanten. Vor allem Germana hat eine sehr toughe, laute und extrovertierte Art, gegen die man kaum ankommt. Aber das ist nicht das einzige Problem. Am traditionsreichen Gasthaus nagt der Zahn der Zeit, Männertechnisch liegt auf den Lehner-Frauen ein Fluch und es wird immer schwieriger, die an Demenz erkrankte Antonia im Auge zu behalten. Ist Jo überhaupt glücklich? Doch dann tritt der rätselhafte Jerome in ihr Leben und ihr Herz steht Kopf... und ihr Kopf dem Herzen im Weg...
Die Geschichte der Lehner Frauen ist ein lockerer, spritziger und manchmal leicht überdrehter Familienroman, den man in einem Rutsch verschlingt..
Die Autorin hat einen großartigen Humor, der mich fast durchgehend schmunzeln ließ. Aber nicht nur das, ihr ganzer Schreibstil ist einfach mitreißend, rasant und steckt voller Bilder, wie "Ich nahm einen Schluck und in meinem Magen explodierte ein Öltanker. Das hellgrelle Flammenmeer fuhr durch meine Speiseröhre wie bei dem LKW-Brand im Straßentunnel zwischen Moos und Großdorf im Mai 1996" oder "Wie eine Glaswand fiel der kalte Regen vom Himmel und zerbarst in Scherben und Splitter, als er aufschlug." Das war schon beeindruckend und wurde auch nie zu viel. Man kann fast sagen, der Roman lebt von dieser Sprache und seinem Humor.
Was für mich das ein ums andere Mal ein wenig holperte, war die 38 jährige Johanna. Durch ihre introvertierte Art, kam sie mir oftmals zu kindlich rüber. Dafür war Germana die Unterhaltsame mit ihren Macken und der Art Sprichwörter durcheinander zu bringen. Und am meisten berührt haben mich die Szenen mit Antonia. Das Thema Demenz fließt geschickt in die Geschichte ein und sie hat mich mit ihrer Art und Hilflosigkeit tief ins Herz getroffen. Schon von den Beschreibungen her, hatte man die Schwestern ganz klar (klarer als Johanna) vor Augen und ihre Charakter passten hundertprozentig dazu.
Auch die kleine Liebesgeschichte hat mir gefallen, allerdings dient sie für mich eher dazu Johannas Entwicklung aufzuzeigen, die ganz langsam vonstatten geht.
Es war alles so logisch und dann hat mich die Autorin mit ihrem großartigen, unvorhersehbaren Twist am Ende noch einmal eiskalt erwischt. Das mag vielleicht nicht jedem gefallen, aber da es nur den Epilog betrifft, sollte man ihn bei Anflügen von "Was???" einfach ungelesen lassen. Ich fand`s jedenfalls klasse, es hat die Geschichte runder als rund gemacht.
Fazit: Wer locker-leichte Romane mit außergewöhnlichen Charakteren, Dorfcharme und sehr bildhaften Beschreibungen mag, ist hier genau richtig. "Liebe ist die beste Köchin" ist kurzweilige Unterhaltung pur! 4,5 Sterne!

Veröffentlicht am 02.11.2019

Tücken eines Familienbetriebs

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„...Sie war wie die tausendjährige Linde auf unserem Dorfplatz, deren gelbe Blätterkrone ich von der Tür des Gasthauses aus sehen konnte. Sie musste ein Blatt nach dem anderen fallen lassen...“

Die Frauen ...

„...Sie war wie die tausendjährige Linde auf unserem Dorfplatz, deren gelbe Blätterkrone ich von der Tür des Gasthauses aus sehen konnte. Sie musste ein Blatt nach dem anderen fallen lassen...“

Die Frauen der Familie Lehner führen ein Gasthaus in einem Dorf. Die Fäden hat Germana in der Hand. In der Küche steht die 38jährige Johanna, ihre Nichte, seitdem deren Mutter Antonia an Demenz erkrankt ist. Trotzdem hilft sie noch, wo sie kann. Das Eingangszitat aber zeigt, wohin die Entwicklung gehen wird.
Die Autorin hat einen abwechslungsreichen Gegenwartsroman geschrieben. Die Geschichte lässt sich flott lesen.
Der Schriftstil ist ausgereift und an vielen Stellen sehr bildhaft. Die Geschichte wird von Johanna erzählt.
Caro, Johannas beste Freundin, hat den Schriftsteller Ruben Sauter zu einer Lesung in der Gaststätte überredet, man könnte auch sagen – genötigt. Als Zuhörer erscheint der Buchhändler Jeromé. Zwischen ihm und Johanna beginnt es zu knistern. Nun haben aber die Frauen der Familie so gar kein Glück mit ihren Männern. Das klingt zum Beispiel so:

„...Tante Francis` Männer waren allesamt Armleuchter. Franicis hatte ein ausgesprochen gutes Händchen für Armleuchter. Von jedem Armleuchter hatte sie eine Tochter...“

Sie hat vier Töchter. Keiner ihrer Männer lebt noch.
Die Personen werden gut charakterisiert. Germana ist die Energische, die sagt, wo es lang geht. Damit bestimmt sie allerdings auch, wie sich die Familie zu verhalten hat. Eine Kurzcharakteristik der älteren Generation liest sich so:

„...Wie die Orgelpfeifen saßen sie nebeneinander: Germana – die Herrische, Elisabeth – die Bigotte, Francis – die Fertige, Theresa – die Enttäuschte, Antonia – Die Tapfere. Sie waren so unterschiedlich und sich doch so ähnlich. Eigenwillige Frauen mit majestätischen Profilen...“

Johanna lebt nur für die Arbeit. Sie hat so gut wie kein Privatleben. Trotz ihrer 38 Jahre getraut sie sich nicht, gegen das Wollen der Familie aufzubegehren. Erst nach und nach gewinnt sie an Selbstbewusstsein.
Sehr detailliert wird das Leben im Gasthaus und im Dorf beschrieben. Dabei kommen einige, teils heftige Schicksale zur Sprache. Deutlich wird, wie es mit Antonias Selbstständigkeit stetig abwärts geht. Gleichzeitig wachsen die Anforderungen an den Rest de Familie. Und die Dorfgemeinschaft ist sich nicht zu schade, ihren Senf öffentlich dazu zu geben.
Eingefügt in die Geschichte sind kurze Ausschnitte aus dem Mooser Heimatboten. Hier wurden die Freunde und Bekannten nach ihrer Einschätzung zu Johanna gefragt.
Schöne Beschreibungen der Umgebung, die Einbeziehung historischer Fakten und kurze Blicke in die Vergangenheit der Protagonisten machen das Lesen zum Vergnügen.
Doch gegen Ende des Buches lässt meine Begeisterung merklich nach. Das liegt zum einen an der ein oder anderen unrealistischen Situation, zum anderen an dem Epilog, der die Geschichte in einem völlig neuen Licht zeigt.
Ein Stammbaum und mehrere Rezepte ergänzen die Geschichte.