Cover-Bild Der Fänger im Roggen
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11,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Klassisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 02.01.2004
  • ISBN: 9783499235399
J. D. Salinger

Der Fänger im Roggen

Eike Schönfeld (Übersetzer)

Der sechzehnjährige durch New York irrende Holden Caulfield ist zu einer Kultfigur ganzer Generationen geworden. "Der Fänger im Roggen" war J. D. Salingers erster Roman, mit dem er weltweit berühmt wurde. Allein im Rowohlt Taschenbuch wurden anderthalb Millionen Exemplare verkauft.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.06.2018

Abschied - Krise - Neubeginn

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„Es ist mir gleich, ob es ein trauriger oder ein schlimmer Abschied ist, aber wenn ich von wo weggehe, möchte ich auch gerne begreifen, dass ich von da weggehe.“ Dieser Satz aus J.D. Salingers 1945 erschienenen ...


„Es ist mir gleich, ob es ein trauriger oder ein schlimmer Abschied ist, aber wenn ich von wo weggehe, möchte ich auch gerne begreifen, dass ich von da weggehe.“ Dieser Satz aus J.D. Salingers 1945 erschienenen Roman Der Fänger im Roggen dürfte wohl das ganze Buch zusammenfassen, denn die Abschiedsthematik und die daraus resultierenden Krisen, gepaart mit Identitäts- und Sinnsuche, sind die eigentlichen Leitmotive des Romans. Salinger gelingt es trotz jugendlichem Schulabbrecher als Erzähler und entsprechender Jugendsprache, einen Roman mit Allgemeingültigkeit zu konstruieren, der nicht nur Jugendliche in der Selbstfindungsphase bedient, sondern vielmehr als Beitrag zur immerwährenden menschlichen Suche nach Sinn und Bedeutung zu verstehen ist.
Der Anfang ist bereits der einschneidendste Abschied: Holden Caulfield wird aufgrund schlechter Noten eines renommierten Eliteinternats verwiesen und flüchtet aus Angst vor der möglichen Reaktion seiner beruflich erfolgreichen Eltern nach New York, wo er ein ganzes Wochenende lang ziellos und immer auf der Suche nach menschlicher Wärme und Gesellschaft durch die Straßen irrt. Die räumliche Flucht wird zunächst zur Flucht vor dem eigenen Selbst, doch nach und nach gelingt es Holden durch Gespräche mit alten Bekannten, mit seiner Identität in Kontakt zu treten und sich darüber klar zu werden, was er will und was nicht.
Spielerisch gelingt es Salinger, Holden an metaphorisch aufgeladenen Plätzen wie der Grand Central Station, als Sinnbild des Wartens, über seine Zukunft und den Sinn des Lebens im Allgemeinen nachdenken zu lassen. Im Verlauf scheint das Umherirren immer sinnloser zu weden, bis Gespräche mit alten Bekannten schließlich Formen der Dialoge aus Beckets Warten auf Godot annehmen. Warten auf etwas, das nie kommt – So ließe sich letztlich auch eines der letzten Kapitel lesen, in dem Holdens kleine Schwester ihren Bruder zum Bleiben und zum Gespräch mit den Eltern bewegen konnte und Holden gebannt die Kreisbewegung des Karussells verfolgt, auf dem seine Schwester fährt. Welche Lehre soll man als Leser daraus nun ziehen? Dass das Leben sinnlos ist und eine Suche nach einem Sinn es ebenfalls ist? Dass es sich im Kreis dreht, die Geschichte sich immer wiederholt und jeder Mensch im Grunde austauschbar ist? Das lässt Salinger offen und gerade durch diese inhärente Offenheit sowohl in der Deutung als auch im inhaltlichen Ausgang des Romans gewinnt die Erzählung eine solche Allgemeingültigkeit.
Was der Roman uns aber lehrt, was seine Botschaft ist, wird deutlich: Krisen sind notwendig, damit wir zu uns selbst finden. Wer wie Holden Caulfield für eine Zeit lang aus der Welt fällt, nicht recht weiß wo er hingehört und die alten Gewohnheiten beginnen sich aufzulösen, der fragt danach wer er eigentlich wirklich ist und was er vom Leben will.
Es ist die Erzählung eines Abschiedes und eines Neubeginns. Vor allem aber ist es die Erzählung einer nie enden könnenden Suche nach Sinn und Bedeutung, die einem der grundlegendsten menschlichen Bedürfnisse entspricht.

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Veröffentlicht am 25.08.2020

Gewöhnungsbedürftige Schreibweise

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Holden Caulfield ist sechzehn Jahre alt und ist zum wiederholten mal von der Schule geflogen. Außerdem glaubt er, sich auch bei seinen Mitschülern nicht mehr sehen lassen zu können, denn auf dem Weg zu ...

Holden Caulfield ist sechzehn Jahre alt und ist zum wiederholten mal von der Schule geflogen. Außerdem glaubt er, sich auch bei seinen Mitschülern nicht mehr sehen lassen zu können, denn auf dem Weg zu einem Wettkampf hat Holden die komplette Ausrüstung seiner Fechtmannschaft in der U-Bahn vergessen. Kurz entschlossen fährt er nach New York und quartiert sich in einem billigen Hotel ein, nach Hause möchte er erst gehen, wenn der Brief seiner Schule bei den Eltern angekommen ist und sich die Wogen ein wenig geglättet haben. So beginnt Holdens Odyssee durch die Großstadt, in dieser Zeit trifft er viele mehr oder weniger seltsame Menschen und teilt seine Gedankengänge ausführlich mit dem Leser.

"Der Fänger im Roggen" von J.D. Salinger gilt als Klassiker und wird in einigen Büchern und Filmen erwähnt. Deshalb wollte ich das Buch auch kennen lernen, doch selten habe ich eine Rezension so lange vor mir her geschoben, wie diese. Sowohl dem Protagonisten, als auch der Schreibweise stehe ich zwiespältig gegenüber, Holden Caulfield ist am Anfang einfach nur nervig und da die Geschichte aus seiner Perspektive erzählt wird, ist die Satzbildung ziemlich monoton, irgendwann konnte ich sein ewiges "....und so." nicht mehr sehen.

Mit etwas Abstand kann ich dem Protagonisten zugestehen, dass er noch sehr jung ist, er fühlt sich groß und weise, den meisten seiner Altersgenossen begegnet er mit Abneigung und Überheblichkeit. Doch innerlich ist er noch ein kleiner Junge mit verklärten Vorstellungen von der Welt und fixen Ideen, wie er sein Leben fernab der vertrauten Pfade führen könnte, erst im Lauf der Handlung konnte ich ein wenig Entwicklung bei Holden fest stellen und etwas mehr Sympathie für den Jungen aufbringen.

In dieser Zwiespältigkeit liegt wohl die Faszination dieses Buches, der Grund warum es zum Klassiker wurde. Durch die ersten Seiten habe ich mich ziemlich durchgekämpft, später konnte ich immer noch nicht sagen, dass ich die Geschichte sehr mochte, aber sie hat mich auch nicht mehr los gelassen, so dass ich in jeder freien Minute weiter gelesen habe. Da ich die Lektüre weder als sehr gut noch als sehr schlecht bezeichnen kann, entscheide ich mich bei der Bewertung für die goldene Mitte und vergebe drei Sterne.

Fazit: Dieses Buch hat mich hin und her gerissen zwischen Abneigung und Faszination. Der sperrige Protagonist und seine nervige Satzbildung sind gewöhnungsbedürftig, doch im Lauf der Handlung konnte ich mehr Verständnis für Holden entwickeln und ihm sein jugendliches Alter zugute halten.

Veröffentlicht am 02.04.2022

Naja

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"Der Fänger im Roggen" erzählt von Holden Caulfield, der mal wieder von einer Schule fliegt und in einer Nacht beschließt, bereis heute und nicht erst in ein paar Tagen zu den Ferien die Schule zu verlassen. ...

"Der Fänger im Roggen" erzählt von Holden Caulfield, der mal wieder von einer Schule fliegt und in einer Nacht beschließt, bereis heute und nicht erst in ein paar Tagen zu den Ferien die Schule zu verlassen. Somit streunt er ein paar Tage durch New York, bevor er den Beschluss fasst, nicht mehr nach Hause zu gehen, was er jedoch am Ende nicht durchzieht.
J.D. Salingers Klassiker hat mich leider nicht berührt. Für die Erscheinungszeit mag die Sprache und die Geschichte an sich eine Art Revolution gewesen sein, heutzutage kann das niemanden mehr "schocken". Diese Denkweise und mangelde Zielstrebigkeit des Protagonisten hätte mir "damals" in meiner Pubertät genauso wenig zugesagt wie heute. Ich habe es gelesen, um eine "Bildungslücke" zu schließen, aber es war mir eher eine Qual als ein Vergnügen.

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Veröffentlicht am 14.02.2020

langweilig

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Immer wieder hörte ich Positives über dieses Buch und so beschloss ich meine Bildungslücke zu schließen. Was für ein langweiliges Buch !
Houlden, 16, verlässt das Internat, will aber noch nicht nach Hause. ...

Immer wieder hörte ich Positives über dieses Buch und so beschloss ich meine Bildungslücke zu schließen. Was für ein langweiliges Buch !
Houlden, 16, verlässt das Internat, will aber noch nicht nach Hause. Er fährt zwar schonmal nach New York, kommt aber in Hotels und bei Freunden unter, streift durch die Stadt und macht sich viele belanglose, für ihn aber wichtige Gedanken über Situationen und andere Menschen. Die wechselnde Stimmung, das Gefühl allein und unverstanden zu sein, und dass einen plötzlich eine unerklärliche Traurigkeit befällt, kann ich noch gut nachempfinden, wenn ich mich an die Pubertät erinnere. Aber ansonsten ist es sooo negativ und langweilig. Ständig mault Houlden rum, wie verlogen und piefig alle seien und wie er sich dauernd über seine Mitmenschen ärgert. Ich konnte mit diesem Buch nichts anfangen.
Ich glaube, dass es ein wichtiges Buch bei seinem Erscheinen im Jahre 1951 war, denn ich bin sicher, dass es diesen Schreibstil bis dahin noch nicht gegeben hat. Viele pubertierende, suchende Teenies werden sich darin gefunden haben. Und dass dieses Buch wie eine Bombe einschlug, kann ich mir gut vorstellen. Heutzutage gibt es aber sehr viele Bücher in diesem Stil und somit hat es seine Explosionskraft völlig verloren und was bleibt ist ein langweiliges Buch über einen langweiligen Jugendliches, der sich vor allem drückt und alles doof findet.

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Veröffentlicht am 15.08.2019

Das war ein Flop-Klassiker ...

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Viele lesen es in der Schule und auch die, bei denen es nicht so ist, schwärmen davon. Ein Meisterwerk soll es sein, für mich war es aber leider wirklich kein Lesespaß. Die Rede ist von “Der Fänger im ...

Viele lesen es in der Schule und auch die, bei denen es nicht so ist, schwärmen davon. Ein Meisterwerk soll es sein, für mich war es aber leider wirklich kein Lesespaß. Die Rede ist von “Der Fänger im Roggen” von J. D. Salinger.




“Der sechzehnjährige durch New York irrende Holden Caulfield ist zu einer Kultfigur ganzer Generationen geworden”, wird der Inhalt betitelt. Nur, dass mir dieser Holden Caulfield leider zu keinem Punkt der 272 eng beschriebenen Seiten naheging. Er blieb irgendwie seltsam grau-schattiert, dabei habe ich mir so sehr erhofft, dass man sich in ihm wiederfinden würde. Wendepunkte in ihm und seinem Leben zu entschlüsseln weiß, dass man erkennt, dass man all das, was der junge Kerl dort erlebt, selbst schon einmal durchgemacht hat. So war es nicht.

Das minimalistische Coverdesign hat seinen Reiz, ich finde vor allem die Spiegelschrift unheimlich gelungen und besonders für einen Roman dieser Art. Es müssen nicht immer die Reclam-Heftchen sein (nicht falsch verstehen, ich LIEBE diese Dinger!). Mehr als minimalistisch ist aber auch der Schreibstil. Und so. Verdammt. Ein Klassiker voller fluchender Protagonisten? Nicht wirklich mein Fall. Ich komme mit J. D. Salingers Stil nicht klar, das habe ich schnell herausfinden müssen. Was mich dann aber doch noch ein Stück mehr erschrocken hat, ist, dass ich einfach keinerlei Zugriff bekommen habe auf diese Handlung – wenn es denn überhaupt eine war. Für mich sah es eher nach eine Aneinanderreihung unzusammenhängender Episoden eines Jungen aus, der nicht weiß, wohin mit sich selbst, und der deswegen anfängt, sein Leben auf die schiefe Bahn zu lenken.

Ich habe verzweifelt versucht, die Metaphern zu deuten, habe ohne Erfolg immer wieder gedacht “na gut, das ist eben Kunst”. Aber eigentlich musste ich mir schnell eingestehen, dass ich das Buch nur beendet habe, weil man es eben mal gelesen haben sollte.