Cover-Bild Nachtjagd
Band 1 der Reihe "Black Dagger"
(21)
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy: Romance
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 02.05.2007
  • ISBN: 9783453532717
J. R. Ward

Nachtjagd

Black Dagger 1
Düster, erotisch, unwiderstehlich – die letzten Vampire kämpfen um das Schicksal der Welt

Das Leben der jungen Beth Randall verläuft eigentlich in ruhigen Bahnen – sie lebt in einem zu kleinen Apartment, geht selten aus und hat einen schlecht bezahlten Reporterjob bei einer kleinen Zeitung in Caldwell, New York. Ihr Job ist es auch, der sie an den Tatort eines ungewöhnlichen Mordes führt: Vor einem Club ist ein Mann bei der Explosion einer Autobombe gestorben, und die Polizei kann keinen Hinweis auf die wahre Identität des Toten finden. Dann trifft Beth auf den geheimnisvollen Wrath, der in Zusammenhang mit dem Mord zu stehen scheint. Der attraktive Fremde übt eine unheimliche Anziehung auf sie aus, der sie sich nicht entziehen kann. Während sie sich auf eine leidenschaftliche Affäre mit Wrath einlässt, wächst in ihr der Verdacht, dass er der gesuchte Mörder ist. Und Wrath hat noch ein paar Überraschungen mehr für sie auf Lager, denn er behauptet, ein Vampir zu sein – und das Oberhaupt der Bruderschaft der BLACK DAGGER, die seit Jahrhunderten einen gnadenlosen Krieg um das Schicksal der Welt führen muss ….

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.08.2019

Überhaupt nicht meins

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Puh. Da habe ich mir ja wieder was angetan.
Es gab ja schon so eine kleine Ahnung, dass dieses Buch eher nicht so mein Fall sein könnte, aber ich hatte es mir für sehr wenig Geld mal irgendwo mitgenommen ...

Puh. Da habe ich mir ja wieder was angetan.
Es gab ja schon so eine kleine Ahnung, dass dieses Buch eher nicht so mein Fall sein könnte, aber ich hatte es mir für sehr wenig Geld mal irgendwo mitgenommen - und es passt grade so gut zu meiner Challenge auf LB, in der eine Aufgabe lautet, ein Vampirbuch zu lesen.
Die ganzen jubelnden Bewertungen haben mich außerdem doch ziemlich neugierig gemacht.

Vorneweg möchte ich noch betonen, dass sich niemand angegriffen fühlen muss, der das Buch mochte. Man muss es ja leider dazu sagen: Das hier ist einfach meine eigene und rein subjektive (!) Meinung. Und mir ist auch klar, dass ich damit in der Minderheit bin.

So.
Nachtjagd ist also der erste Band der Black-Dagger-Reihe, in der es um Vampire geht, die so lustige Namen wie Wrath, Tohrment, Phury, Rhage und Zsadist haben.
Die sind fast alle supersexy, supercool, super-hyper-"männlich" und werden zum Beispiel so beschrieben:

"Rhage war ein hochgewachsener Mann, kräftig, machtvoll, stärker als alle anderen Krieger. Er war außerdem eine Sexlegende in der Welt der Vampire, schön wie ein Hollywoodstar und triebgesteuerter als ein ganzer Stall Zuchthengste."

Keine Ahnung, ob die Autorin beim Schreiben solcher Sätze ernst bleiben kann, ich hatte an dieser Stelle jedenfalls meinen ersten Lachflash. Gefolgt vom gefühlt hundertsten Augenrollen:

"Z war von Kopf bis Fuß ein Dreckskerl, der dem Hass - besonders gegenüber Frauen - neue Dimensionen verlieh."

Natürlich. Die Frauen kommen hier allgemein nicht so gut weg. Sie alle sind leicht bekleidete und ständig nervöse Accessoires, hübsch anzusehen und leicht zu benutzen, ansonsten aber schwach, langweilig und bedürftig. Wahlweise auch mal intrigant.

Und damit kommen wir zu Beth, unserer aktuellen Heldin, denn in diesem Black-Dagger-Teil geht es irgendwie erstmal um sie und Wrath (so weit ich das mitbekommen habe, kriegen ja alle in einem der unzähligen Bände noch ihre Geschichte).
Beth ist Polizistin, wunderschön und alle Kollegen sind verliebt in sie. Auch die Männer auf der Straße können sich bei ihrem Anblick kaum zurückhalten und so wird sie in einer der ersten Szenen bereits beinah vergewaltigt.

Auch sie bekommt natürlich eine optische Beschreibung und zwar aus der Sicht ihres Kollegen:

"Beth Randall war schlicht und ergreifend hinreißend. Sie hatte langes, dickes schwarzes Haar und umwerfend blaue Augen, eine Haut wie cremefarbene Seide und einen Mund wie gemacht für den Kuss eines Mannes. Und erst ihre Figur. Lange Beine, schlanke Taille und perfekt geformte Brüste."

Alles makellose, perfekte Göttinnen und Götter, die besser aussehen, als gephotoshopte Covermodels.

Aber das tollste kommt ja noch: Beth hat nämlich mit Mitte zwanzig noch nie (!) einen Orgasmus gehabt.
Zumindest bis zu dem Abend, als plötzlich ein fremder Mann (Wrath) bei ihr im Zimmer steht, sie auf's Bett drückt und Sex mit ihr hat.
(Das macht der Wrath sonst übrigens nicht. Beth ist was besonderes!!!)
Sie hat verständlicherweise erstmal Angst und fühlt sich bedroht, immerhin weiß sie nicht, wer das ist, was er will und wie zur Hölle er überhaupt reingekommen ist.
Außerdem wird ihr schwindlig, ihr Kopf fühlt sich neblig an und sie kann Arme und Beine kaum noch bewegen.
Plötzlich treten aber sämtliche Sorgen in den Hintergrund, denn eine Welle allesüberwältigender Lust durchströmt sie (seriously?!).
So kommt Beth also zu den ersten Orgasmen ihres Lebens - und mir ist ziemlich mulmig zumute.

Eigentlich ist Wrath ja nur der ganz reguläre besitzergreifende Psycho ( "Ich würde töten, um dich zu bekommen." "Sie gehört mir." etc.), der in so vielen dieser Bücher als romantischer Held dargestellt wird und dessen einzige Entschuldigung sein super-mega-sexy Aussehen ist (auf GR hat übrigens jemand geschrieben, sie hätte sich Wrath die ganze Zeit wie eine "fürchterliche Mischung aus Vegeta (Dragon Ball Z) und Neo (Matrix)" vorgestellt - ich fand das so lustig, dass es hier mit rein muss :D).
Das ist mittlerweile so verbreitet, dass ich mich gar nicht mehr darüber wundere.
Hey, und immerhin meint er es ja nur gut: Beth ist nämlich zur Hälfte Vampir und Wrath wurde von ihrem Vater gebeten, ihr bei der Verwandlung zu helfen. Hat also alles seine Berechtigung.

Zum Schluss noch was zum Schreibstil: Der war ganz okay, allerdings ist die Geschichte unnötigerweise aus der Sicht unzähliger Personen geschrieben. Die Narrative wechseln ständig und mich hat das einfach jedes mal rausgerissen.

Ich kann mich nur wiederholen: Dieses Buch entspricht überhaupt nicht meinem Männer- und Frauenbild oder meiner Auffassung von Romantik und Erotik.
Aber jede wie sie mag, nich? Meine Guilty- (oder Not-So-Guilty) Pleasures habe ich jedenfalls auch. :)

Edit: Ich habe mitbekommen, dass der deutsche Verlag die Bücher offenbar splittet. Darum gibt es auch so viele und die Geschichten wirken abgehackt und unvollständig (hatte mich schon gewundert, weil die englischen Editionen mehr Seiten und weniger Einzelbände haben). So kann man natürlich auch Kasse machen.