Cover-Bild Unpregnant - Der Trip unseres Lebens
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14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER FJB
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Soziale und ethische Themen
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 28.04.2021
  • ISBN: 9783841440334
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Jenni Hendriks, Ted Caplan

Unpregnant - Der Trip unseres Lebens

Roman
Kattrin Stier (Übersetzer)

Die siebzehnjährige Musterschülerin Veronica Clarke hätte nie gedacht, dass sie sich mal ein negatives Testergebnis wünschen würde - bis sie eines Tages auf der Schultoilette auf einen Plastikstab mit zwei deutlichen pinkfarbenen Strichen starrt. Positiv. Und sie erwägt eine Entscheidung, von der sie nie glaubte, dass sie sie mal treffen müsste: eine Abtreibung. Es gibt nur ein Problem: Die nächste Möglichkeit dazu ist ungefähr 1600 Kilometer weit weg. Mit streng religiösen Eltern, einem nichtsnutzigen Freund und ohne Auto, wendet sich Veronica an die einzige Person, die ihr helfen will: Bailey Butler, ein legendäres schwarzes Schaf an der Jefferson High School - und früher ihre beste Freundin. Was kann schon passieren? Nicht viel, außer drei Tagen mit geklauten Autos, einem Verfolger, Außerirdischen, einer Frettchenentführung und einer zerbrochenen Freundschaft. Unter dem sternenübersäten Himmel des amerikanischen Südwestens entdecken Veronica und Bailey, dass es manchmal die wichtigste Entscheidung von allen ist, wer an deiner Seite bleibt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.07.2021

Witzig, spannend und interessant!

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„Zwei kleine pinke Striche, einer neben dem anderen.
Positiv. Der Test war positiv.
Mir wurde eiskalt. Vor meinen Augen verschwamm alles.“
Veronica hat ihre Zukunft fest geplant. Sie ist eine Musterschülerin ...

„Zwei kleine pinke Striche, einer neben dem anderen.
Positiv. Der Test war positiv.
Mir wurde eiskalt. Vor meinen Augen verschwamm alles.“
Veronica hat ihre Zukunft fest geplant. Sie ist eine Musterschülerin und führt mit Kevin eine glückliche Beziehung. Zumindest so lange, bis sie einen Schwangerschaftstest macht und dieser positiv ist. Währenddessen ist auch noch ihre frühere beste Freundin Bailey anwesend, sodass sie mitbekommt, dass Veronica schwanger ist.
Doch ein Kind kommt für sie absolut nicht in Frage. Dementsprechend muss sie in eine Klinik, die 2000 Kilometer weit weg ist, denn dort kann sie eine Abtreibung durchführen lassen, ohne, dass sie jemanden davon erzählen muss. Aber sie weiß nicht, wie sie dort hinkommen soll, denn sie hat kein Auto. Ihre einzige Lösung ist Bailey, die mittlerweile jedoch das komplette Gegenteil von ihr ist. Ein gemeinsamer Roadtrip beginnt.

Es hat echt viel Spaß gemacht das Buch zu lesen! Der Schreibstil der Autoren ist sehr einfach gehalten, sehr humorvoll und behandelt auf eine interessante Art wichtige Themen (Abtreibung, sozialer Druck, ...). Sie haben sich auch nie lange mit Beschreibungen zur Umgebung aufgehalten, die Gespräche und Gefühle standen deutlich im Fokus. Man kann das Buch sehr schnell lesen.
Die Charaktere sind sehr vielschichtig und interessant. Sie sind vor allem auch sehr realistisch aufgebaut, haben alle ihre Ecken und Kanten und sind menschlich. Hierfür sind Bailey und Veronica die besten Beispiele. Sie durchleben beide ihre charakterliche Entwicklung und es ist schön, sie dabei zu beobachten.
Das Cover ist... interessant. Im ersten Moment war ich ein wenig überrumpelt, aber danach muss ich sagen, dass ich die Idee ganz cool finde. Es zeigt tatsächlich den Roadtrip und die ganzen Umwege, die die beiden durchleben. Ich hätte es nur eventuell nicht in einem so knalligen Pink gemacht, aber das ist Geschmackssache.
Insgesamt kann ich euch das Buch also sehr empfehlen! Es macht Spaß, die Geschichte zu lesen.

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Veröffentlicht am 20.07.2021

Erkenntnisreicher Roadtrip

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Veronica ist eine schlaue Schülerin, die das Zeug zu etwas größerem hat. Wäre da nicht ein Problem: Sie ist schwanger! Und ausgerechnet ihre ehemals beste Freundin Bailey findet es heraus.
Zusammen mit ...

Veronica ist eine schlaue Schülerin, die das Zeug zu etwas größerem hat. Wäre da nicht ein Problem: Sie ist schwanger! Und ausgerechnet ihre ehemals beste Freundin Bailey findet es heraus.
Zusammen mit ihr startet sie einen emotional aufgetriebenen und leicht verrückten Roadtrip, der sich über fast 1600 km zieht.

Ich mochte Bailey ganz besonders, da sie mich sehr an mich selbst erinnert hat. Sie sagt immer geradeheraus was sie denkt und nimmt dabei oft auch keine Rücksicht vor Gefühlen. Ihr Stil hat mir ebenfalls gut gefallen.

Der Schreibstil war schön zu lesen. Man hatte als Kapitelüberschriften immer wie viele Kilometer bereits hinter den beiden liegen und ich war wirklich gespannt wie das ganze enden würde.
Schön fand ich, das die Emotionalität und Ernsthaftigkeit des Hintergrundes nie überspielt wurde. Ein Kind abzutreiben ist immer noch eine wichtige Entscheidung, die viele Gefühle hochwirbelt. Das haben die Autoren gut gelöst.

Für mich war dieses Buch eine gute Sommerlektüre, die ich sowohl jungen Erwachsenen als auch Jugendlichen empfehlen würde.

Veröffentlicht am 28.04.2021

Ein verrückter Roadtrip

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Inhalt:

Veronica ist Ivy-League-Material, Kandidatin für die größten und prestigeträchtigsten amerikanischen Ivy-League Universitäten. In ihrer High School ist sie Favoritin für die Abschlussrede, Anführerin ...

Inhalt:

Veronica ist Ivy-League-Material, Kandidatin für die größten und prestigeträchtigsten amerikanischen Ivy-League Universitäten. In ihrer High School ist sie Favoritin für die Abschlussrede, Anführerin des Debattier-Clubs und Jahrgangsbeste. Das Highlight ihres Jahres besteht darin, sich mit ihren Freundinnen auf ein großes Lernwochenende zu treffen. Ihr Freund Kevin ist Star der Fußballmannschaft, Mitglied in der Kirchenband und sieht verdammt gut aus. Er ist der Grund, warum Veronica und ihre Freundinnen zu jeder Party eingeladen werden.

Ausgerechnet Veronica, die von allen gemocht wird, und die selbstverständlich niemals ungeschützt mit ihrem Freund schlafen würde, ist es, die sich eines Tages mit einem Schwangerschaftstest auf dem Mädchenklo wiederfindet. Als ihr dieser in einem Schockmoment aus der Hand fällt und direkt unter der Tür hindurch rutscht, ist es ausgerechnet Veronicas ehemals beste Freundin Bailey, deren Stimme kurz darauf ertönt. Sie hat den Schwangerschaftstest natürlich sofort entdeckt. Es dauert nicht lange, bis Bailey über die Toilettentür schaut und das Desaster perfekt macht.

Für Veronica gibt es nur eine Option mit dieser Situation umzugehen: Eine Abtreibung muss her. Den Auswirkungen des US-Föderalismus geschuldet befindet sich der nächste Ort, wo dies möglich ist, in Albuquerque. Und das ist genau 1599 Kilometer von ihrer Heimat Columbia entfernt. Ihren Eltern und schon gar nicht ihren Freundinnen, die sie für perfekt halten und allesamt gerne Kevin als potentiellen Vater ihrer eigenen Kinder sehen würden, kann Veronica von dieser Absicht erzählen.

Es erscheint passend, dass die vorlaute, in vielerlei Dingen hemmungslose und zynische Bailey, die in der Schule keinen guten Leumund genießt, bereit ist, Veronica für kleines Geld nach Albuquerque zu fahren.

Und das ist der Beginn eines absolut verrückten, chaotischen und filmreifen Roadtrips, den keine mehr vergessen wird.



Meinung:

Veronica ist eine absolute Vorzeigeschülerin. Ihre Clique aus Freundinnen passt zu ihrem Wertekosmos. Doch schnell wird klar, dass jede einzelne sofort mit Veronicas Freund Kevin durchbrennen würde, sobald sich eine Möglichkeit hierzu bieten würde. Veronica selbst scheint sich daran nicht unbedingt zu stören. Sie ist stolz auf ihr Leben und auf den Freund an ihrer Seite. Dieses Verhalten kippt jedoch, als Veronica auf der Mädchentoilette feststellen muss, dass sie von genau diesem Jungen ein Kind erwartet. Sie hat verhütet. Manchmal sogar doppelt! Wie konnte da ein Fehler passieren? Was da geschehen ist, bleibt dank Kevin selbst nicht lange rätselhaft und unerklärlich: Er hatte das Kondom mehrfach manipuliert, um seine Freundin auch nach dem College in seiner Nähe zu wissen.

Einen erfrischenden Kontrast zu Veronicas sozialem Umfeld stellt Bailey dar. Das Mädchen mit den türkisfarbenen Haaren, dem abgeplatztem grünen Nagellack und den zerrissenen Jeans, die auf den ersten Blick düster, zynisch und vielleicht sogar ein wenig angsteinflößend daherkommt. Schon bald bietet sie die beste Fahrgelegenheit, die sich Veronica für einen Abtreibungstrip nach Albuquerque wünschen kann.

Bailey sagt, was sie denkt. Sie hat keine Hemmungen mitten in einem Diner, in dem es vor Truckfahrern nur so wimmelt, einen Termin für ihre Mitfahrerin bei der Abtreibungsklinik klarzumachen und sich dort auch im gleichen Atemzug nach Möglichkeiten für ein Waxing im Genitalbereich zu erkundigen. Man könnte sagen, dass Bailey für das Entstehen der meisten Abenteuer auf dem Roadtrip verantwortlich zeichnet. Sie schlägt ein Angebot für einen Joint nicht aus, sie betrinkt sich mit Pfirsichlikör in einer Stretch-Limousine, sie scheut sich nicht mitten im Nirgendwo in einen Stripclub zu gehen und dort nach einer Mitfahrgelegenheit Ausschau zu halten. Sie schlägt dahingegen aber schnell die Flucht vor, als ein Mann die beiden Mädels ein Stück des Weges in seinem Auto mitnehmen möchte. Schließlich könnte es sich hierbei um einen Serienmörder handeln.

Vielleicht merkt man schon an diesen Zeilen, dass es sich bei Veronicas und Baileys Roadtrip um eine ziemlich abgedrehte und chaotische Geschichte handelt, die auf jeder Seite einen großen Unterhaltungswert verspricht.

Die Figuren sind nicht immer sympathisch. Ganz besonders Kevin, der von Bailey früh als Stalker bezeichnet wird, erscheint immer wieder recht spontan an diversen Reisepunkten und macht es den Mädchen schwer. Er möchte eine Zukunft mit seiner Liebsten und dem ungeborenen Kind. Dass er einen Fehler gemacht haben könnte - mag sein. Doch Kevins Ego scheint grenzenlos und Veronicas abweisende Worte prallen einfach an ihm ab.

Auf der Reise gelingt es Veronica die Fehler ihrer Vergangenheit zu reflektieren. Zu diesen Fehlern gehört definitiv auch Kevin. Sowohl Veronica als auch Bailey versuchen mit der Vergangenheit abzuschließen. Das geschieht nicht immer mit Worten, sondern nicht selten auch gewaltaffin. So zögert Bailey nicht, dem aufdringlichen Kevin zwischen die Beine zu treten und Veronica greift, nachdem sie erste Hemmungen abgelegt hat, auch gerne zum Elektroschocker ihrer Reisegefährtin.



Fazit:

“ Unpregnant – Der Trip unseres Lebens“ ist ein gedruckter Film. Die Grenzen des Konventionellen und des Wahrscheinlichen überschreitet diese Geschichte entschieden. Das Buch ist durchaus unterhaltsam zu lesen und gekonnt konstruiert. Die Geiselnahme eines Frettchens, Kühe umstoßen bei Nacht, die Flucht vor einem potentiellen Serienmörder, ein Lapdance in einem Stripclub irgendwo im Nirgendwo, eine riesige Elefantenskulptur besteigen. Das alles und noch viel mehr hat das Buch zu bieten.

Einwände, dass manches zu konstruiert, zu auf die Spitze getrieben sei, verhindert das Buch – allerdings nur zum Teil - mit seiner Dynamik.

Leser, die sich darauf einlassen wollen, werden mit “ Unpregnant – Der Trip unseres Lebens“ ihre Freude haben.

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Veröffentlicht am 18.04.2021

Ein schräger Roadtrip, mit ernsthafter und gut umgesetzter Thematik

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Wenn man hört, dass es da zwei Autor:innen gibt, die versucht sind, eine humorvolle Story über Abtreibung zu schreiben, dann macht das zunächst ehrlich gesagt, erst einmal stutzig. Denn geht das überhaupt ...

Wenn man hört, dass es da zwei Autor:innen gibt, die versucht sind, eine humorvolle Story über Abtreibung zu schreiben, dann macht das zunächst ehrlich gesagt, erst einmal stutzig. Denn geht das überhaupt ?

Jenni Hendriks und Ted Caplan haben ihre Idee großartig umgesetzt und bewiesen: Ja, das geht !

Mit UNPREGNANT haben sie einen turbulenten und auch irgendwie herrlich schrägen Young Adult Roman geschrieben, der sich irgendwo zwischen Road Trip, Coming of Age und weiblicher Selbstbestimmung bewegt, der aber eben auch Freundschaft und ernste Thematiken wie Abtreibung, Stalking und toxische Beziehung behandelt und somit eine wirklich kluge Mischung aus Vielem ist, dass zum Nachdenken anregt und trotzdem stark unterhält.

Veronica ist die perfekte Vorzeigeschülerin. Sie ist beliebt, Jahrgangsbeste, mit dem bestaussehendsten Typen der ganzen Schule liiert und hat eine glorreiche Zukunft vor sich. Doch diese ist plötzlich gefährdet, als Veronica feststellt, dass sie schwanger ist. Wie konnte das nur passieren ? Sie und Kevin haben immer verhütet. Und was soll sie jetzt machen ?

Sie entscheidet sich für eine Abtreibung und trifft hier direkt auf eine der größten Hürden der Handlung. Denn Veronica lebt in Missouri. Abtreibungen werden zwar geduldet und auch gemacht, aber nur mit der Einverständnis der Eltern. Und genau die kann Veronica nicht in ihr Geheimnis einweihen, denn ihre Familie ist sehr gläubig und wenn sie ihren Eltern beichten würde, was passiert ist und das sie überhaupt schon Sex hatte, dann würde sich die Geschichte ihrer Schwester wiederholen und man würde sie in eine Ehe pressen, die sie noch gar nicht will. Für die sie außerdem viel zu jung ist und die ihr ihre Pläne fürs College zunichte machen würden.

Leider ist ihr auch Kevin keine Hilfe, denn der vertritt ähnliche Ansichten, wie die Familie.

Ausgerechnet die durchgeknallte Bailey, mit der Veronica früher einmal eng befreundet war, wird zu ihrer Komplizin und für die beiden Mädels beginnt ein abgedrehter Road Trip nach Albuqerque, auf dem sie nicht nur zu ihrer Freundschaft zurückfinden, sondern auch irgendwie zu sich selbst.

Ich fand die Geschichte unglaublich gut geschrieben und besonders der Umgang mit dem Thema Abtreibung hat mir gefallen, auch wenns mich aufgrund des Umgangs der Leute damit, total wütend gemacht hat. Die amerikanischen Rezensionen zum Buch spiegeln ganz gut wider, wie verbohrt besonders in den USA darauf gepocht wird, dass Abtreibung verwerflich ist und wie viel Arbeit dort und eigentlich überall auf der Welt noch geleistet werden muss, um Abtreibungen legal zu machen! Der Roman beschönigt das Thema aber auch nicht. Veronica macht sich reichlich Gedanken dazu, die man vor allem zwischen den Zeilen herauslesen kann. Es ist also keineswegs so, dass sie sich die Entscheidung leicht macht oder es gar durch Leichtsinn auf eine Schwangerschaft hat ankommen lassen. Die Umsetzung fand ich also sehr gut.

Ein weiterer Punkt in der Handlung, den ich sehr mochte, war die Freundschaft zwischen Bailey der Außenseiterin und Veronica. Obwohl die beiden bis zu Middleschool dicke Freundinnen waren, hatten sie ab dem ersten Highschooljahr plötzlich keinen Kontakt mehr. Und auf der wirklich abgefahrenen Reise nach Albuquerque haben sie Zeit, all die Dinge aufzuarbeiten, die sie auseinander getrieben haben. Diese Reise verändert sie beide und lässt sie reifer werden.

Einen Punkt Abzug gibt es dafür, dass es im Verlauf immer wieder mal Stellen gibt, in denen unerkennbar plötzlich Szene oder Tag wechseln, was mich ein paar Mal komplett aus dem Lesefluss gerissen hat. Das fand ich etwas nervig, und auch ne potenzielle Triggerwarnung hätte nicht geschadet, weil es einfach doch um triggernde Themen wie Abtreibung und toxische Beziehung geht.


Aber der Rest: TOP !

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