Cover-Bild Niemals ohne sie
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11,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Insel Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 255
  • Ersterscheinung: 17.05.2020
  • ISBN: 9783458364801
Jocelyne Saucier

Niemals ohne sie

Roman
Sonja Finck (Übersetzer), Frank Weigand (Übersetzer)

Die Cardinals sind keine gewöhnliche Familie. Sie haben den Schneid und die Wildheit von Helden, sie haben Angst vor nichts und niemandem. Und sie sind ganze dreiundzwanzig. Als der Vater in der stillgelegten Mine eines kanadischen Dorfes Zink entdeckt, rechnet der Clan fest mit einem Anteil am Gewinn – und dem Ende eines kargen Daseins. Aber beides wird den Cardinals verwehrt, und so schmieden sie einen explosiven Plan, der, wenn schon nicht die Mine, so wenigstens die Ehre der Familie retten soll. Doch der Befreiungsschlag scheitert und zwingt die Geschwister zu einem Pakt des Schweigens, der zu einer Zerreißprobe für die ganze Familie wird.

»Saucier gelingt es, dem Leser erst ein freches, freies Leben vorzugaukeln und ihn dann schrittweise in dessen finsteres Herz zu führen – ein grandioser Höllenritt.«, schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung. In Niemals ohne sie schafft Jocelyne Saucier eine Welt, die aller Rauheit zum Trotz den Glauben an ein selbstbestimmtes, freies und gemeinschaftliches Leben feiert. So belebend und gewagt wie eine Utopie.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.08.2020

Die Wahreit der Cardinals

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Die Cardinals wohnen in der rauen Umgebung Kanadas. 21 Kinder wuseln durch das Haus, haben ihre eigene Hierarchie aufgebaut. Die Mutter ist meist in der Küche beschäftigt und kümmert sich um die Verpflegung ...

Die Cardinals wohnen in der rauen Umgebung Kanadas. 21 Kinder wuseln durch das Haus, haben ihre eigene Hierarchie aufgebaut. Die Mutter ist meist in der Küche beschäftigt und kümmert sich um die Verpflegung der Kinder. Der Vater ist ein begeisterter Erzsucher und als ihm eine große Firma sein Erzfund samt Mine abkauft beginnt ein Kreislauf der zu einem dramatischen Ausgang führt…

„Ich tische ihnen ordentlich was auf, keiner soll hungrig aus dem Gespräch herausgehen. Zwei Dutzend Eier zum Frühstück, hundert Pfund Kartoffeln im Keller, Prügeleien am Abend um einen Platz vor dem Fernseher, Prügeleien die ganze Zeit, ohne Grund, aus Spaß, aus Gewohnheit. Das übliche Theater eben“. (Seite 8)

Was für ein Buch, was für ein Schreibstil, was für eine Erzählung. Zugegeben, man muss sich auf die Geschichte einlassen können und wollen. Sie hat jetzt keinen „strengen“ roten Faden, auch ist nie gekennzeichnet wer gerade was erzählt, es ergibt sich aber aus den Erzählungen. Die Autorin hat eine unglaublich interessante Ausdrucksweise, einen bildhaften Schreibstil und nimmt den Leser mit in eine Bergbausiedlung die ihre besten Zeiten hinter sich hat.

In diesem Buch geht es um diese Familie und ihr Schicksal. Den die Cardinals halten zusammen, sie haben das Sagen in Norco, treiben ihre wenigen Nachbarn und die „Landeier“ die einfach nur blöde sind, zur Weißglut. Man merkt hier und da dass sie eigentlich nicht wissen was sie alles mit sich anfangen sollen, dass jeder seine großen Träume hat um Norco den Rücken zu kehren. Aber es geht nichts über die Familie, die ist heilig. Und sie unterstützen den Traum ihres Vaters der weiterhin noch auf die große Ader in einer Mine hofft und seinen kleinen Ruhm erhält. Beide Eltern sind äusserst bescheiden und ruhig, mehr im Hintergrund.

Die Familienbande haben mich sehr fasziniert, dass es zwar als unstrukturiert aussieht, aber es doch alles seinen Platz und seinen (Un) Sinn hat. Auch wenn die Eltern nicht interessiert scheinen an ihren 21 Kindern, so ist dies gar nicht der Fall, sie haben ihre ganz eigene Art ihre Liebe und Aufmerksamkeit zu zeigen und wie die Kinder diese Momente beschreiben sind unglaublich liebevoll und schön.

Und doch gilt eben das Gesetz – einmal ein Cardinal, immer ein Cardinal. Mit der Zeit „tanzt“ aber ein Kind aus der Reihe und dies führt zu den Ereignissen in diesem Buch, zu dem großen Showdown.

Sehr schnell ist klar dass was passiert sein muss, aber man ahnt nicht wirklich was. Durch die verschiedenen Erzählstränge erhält man immer mehr ein Gesamtbild was sich zusammenfügt, aber auch die Risse und Gräben der Familie offenbart.

Das Ende hat mich sehr berührt, es mag vielleicht zu „leicht“ oder „unsinnig“ erscheinen, aber es fügt sich, für mich, perfekt in die Geschichte ein und rundet das Bild komplett ab.

Ein Buch was von seinem ganzen Stil anders und doch so besonders ist. Für den ein oder anderen anspruchsvollen Leser oder jemanden der etwas Neues lesen möchte ist dieses Buch sicherlich die Zeit wert.

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Veröffentlicht am 16.11.2019

Grossfamilie

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"Niemals ohne sie" ist eine interessante Geschichte um eine Grossfamilie und deren Kampf um Anerkennung und Überleben.
Da ich selbst in einer Grossfamilie aufgewachsen bin, konnte ich mich sehr gut in ...

"Niemals ohne sie" ist eine interessante Geschichte um eine Grossfamilie und deren Kampf um Anerkennung und Überleben.
Da ich selbst in einer Grossfamilie aufgewachsen bin, konnte ich mich sehr gut in die einzelnen Charactere sowie deren Zusammenleben hineinversetzen.

Durch ein Unglück stirbt Angele, eines der 21 Kinder und löst somit bei einigen Geschwistern unausgesprochene Schuldgefühle aus. Die Familie entzweit und verteilt sich auf dem ganzen Erdball. Erst nach 30 Jahren finden sie alle wieder zusammen.

Die Kapitel werden jeweils aus der Sicht eines der Kinder geschrieben. Hierdurch ist man gleich auf den Verlauf der einzelnen Passagen neugierig. Ein wirklich gelungener Schreibstil, der das Buch zügig , in einem Rutsch lesen lässt.

Das Cover passt super zum ganzen Geschehen, welches die Armut und den Zusammenhalt der Familie spiegelt.

Veröffentlicht am 06.01.2021

Beklemmende Familiengeschichte, die von Armut und Schuld handelt - durch Wiederholungen etwas langatmig erzählt, aber mit überraschendem Ende

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Die Cardinals sind eine Familie mit 21 Kindern, die in den 1960er-Jahren in einem Dorf in Kanada leben. Der Vater, Albert Cardinal, hatte Zink in einer Mine entdeckt und sich anschließend Anteile an der ...

Die Cardinals sind eine Familie mit 21 Kindern, die in den 1960er-Jahren in einem Dorf in Kanada leben. Der Vater, Albert Cardinal, hatte Zink in einer Mine entdeckt und sich anschließend Anteile an der Firma Northern Consolidated gesichert, die das Zink abbaute. Die ganze Familie träumte davon, mit dem Gewinn ihrem tristen Dasein zu entfliehen, aber vorher ist die Mine erschöpft. Während der Vater nun nach Goldvorkommen sucht, kommt Geronimo, einer der älteren Söhne, der von seinem Vater den Umgang mit Dynamit erlernt hat, auf eine ganz andere Idee, um das Selbstbewusstsein der Cardinals zu demonstrieren. Mit dem Unglück, das er damit anrichtet, konnte er allerdings nicht rechnen.
Dreißig Jahre später kommt die Familie erstmalig wieder zusammen, als der Vater als "Erzsucher des Jahres" geehrt werden soll.

"Niemals ohne sie" ist die Geschichte über ein ungewöhnliche Familie, die aus der Perspektive von sechs der Kinder erzählt wird. Sie sind unterschiedlich alt, mehrere Jahre oder gar Jahrzehnte auseinander, und haben die 1960er-Jahre und die letzte Explosion in der Mine sowie deren Folgen ganz unterschiedlich erlebt. Dabei wird das Geheimnis, das die Familie belastet und dazu geführt hat, dass sie nie wieder vollständig zusammengekommen ist, sukzessive enthüllt. Jedes inzwischen erwachsene Kind gibt andere Details preis, bis sich die ganze Tragödie dem Leser eröffnet.

Es ist nicht nötig, den Überblick über alle 21 Kinder zu behalten, von denen jedes einen charakteristischen Spitznamen hat, denn in so einer Großfamilie spielen Individuen keine Rolle. Jedes der Kinder kämpft deshalb für sein Alleinstellungsmerkmal, wobei keine Rücksicht aufeinander genommen wird. Bei den Cardinals regiert das Recht des Stärkeren. Für die Geschichte wichtig sind der Jüngste und die Ältesten sowie der engste Gefährte des Vaters und die beiden Zwillinge Carmelle ("Tommy") und Angèle.

Die ersten Schilderungen sind am interessantesten, um die Familienzusammenhänge zu verstehen, anschließend sind die Erzählungen, die sich auf die Vergangenheit fokussieren, in Teilen wiederholend und etwas langatmig. Erst die Offenbarung des Geheimnisses und was die Explosion auslöste, ist dann wieder erhellend und sorgt für Spannung, ob während der Ehrung die ganze Wahrheit ans Licht kommt.

Es ist eine beklemmende Familiengeschichte, die von Armut und Schuld handelt. Das Ende ist überraschend und zeugt wohl eher von der Verdrängung der Wahrheit durch alle Beteiligten als von der tatsächlichen Wahrung eines Familiengeheimnisses. Es beweist jedoch auch, wie eng das Band der Familie und wie stark der Wunsch nach einem Gefühl der Zugehörigkeit ist.
Aufgrund der ungewöhnlichen Familienkonstellation hatte ich mir jedoch einen größeren Fokus auf die zwischenmenschlichen Beziehungen und das familiäre Zusammenleben als solches erhofft.

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Veröffentlicht am 27.02.2020

Der Inhalt fehlt

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Worum geht es?

Dieser Roman thematisiert eine Geschichte einer ungewöhnlichen Familie namens Cardinals. Die 21 köpfige Familie kennt keine Angst. Plötzlich gelingt es dem Vater der Familie ein Zinkvorkommen ...

Worum geht es?

Dieser Roman thematisiert eine Geschichte einer ungewöhnlichen Familie namens Cardinals. Die 21 köpfige Familie kennt keine Angst. Plötzlich gelingt es dem Vater der Familie ein Zinkvorkommen in einer Mine zu entdecken. Alle hoffen, dass nun die Cardinals reich seien können. Dies gelingt ihnen nicht, sodass sie sich vorgenommen haben die Ehre der Familie zu verteidigen. So gelingt der Plan auch nicht und alle sind zum Schweigen veranlasst, was dazu führt, dass die Familie einer Probe unterstellt ist.

Cover:

Das Cover stellt drei Kinder dar, welche wahrscheinlich die Cardinals darstellen soll. Ansich ein ruhiges optimistisches Cover, welches Leser in einer Buchhandlung ansprechen könnte.

Schreibstil/Einstieg:

An den Schreibstil musste ich mich recht gewöhnen, sodass mir auch der Einstieg schwer gefallen ist. Ich musste ehrlicherweise lange mit den einzelnen Familienmitgliedern klarkommen. Es sind ja 23!!!

So fand ich auch die Handlung recht monoton gestaltet, obwohl manche Momente im Roman zum Schmunzeln und zum Überdenken veranlasst haben. Viele Situationen lasen sich humorvoll und man konnte die Gedankengänge und das Harmoniegefühl schön nachvollziehen. Die Charaktere sind gut unterschiedlich gestaltet.
Ich hätte mir am Anfang des Buches eine Gliederung der Personen gut vorstellen können. Negativ anzumerken wäre die unübersichtliche Länge der Kapitel, welche mich verwirrt haben. Neue Kapitel wurden teilweise nur mit einem Absatz begonnen.

Schlussendlich ein schöner Roman über eine sehr große Familie, welchen sich man durchlesen kann. Dies ist aber kein Muss...

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