Cover-Bild Das Herz ihrer Tochter
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 01.10.2010
  • ISBN: 9783492263764
Jodi Picoult

Das Herz ihrer Tochter

Roman
Ulrike Wasel (Übersetzer), Klaus Timmermann (Übersetzer)

June Nealon war eine glückliche Frau. Bis Shay Bourne in einem einzigen Augenblick ihrem Glück ein Ende bereitete. Für den Mord an ihrem Mann und ihrer ersten Tochter erwartet Bourne nun die Todesstrafe. Doch mit einer ungeheuerlichen Tat will er das Leben ihrer zweiten Tochter retten und alles wieder gutmachen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.05.2017

Ein wirklich schwieriges Thema

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Nachdem ich schon einige Bücher von Jodie Picoult gelesen habe musste ich auch "Das Herz ihrer Tochter" in meiner Sammlung haben.

Es gehört für mich zu den Favoriten unter ihren Büchern. Wieder einmal ...

Nachdem ich schon einige Bücher von Jodie Picoult gelesen habe musste ich auch "Das Herz ihrer Tochter" in meiner Sammlung haben.

Es gehört für mich zu den Favoriten unter ihren Büchern. Wieder einmal wird ein schwieriges Thema bearbeitet: Ist die Todesstrafe richtig? Sollte ein Mörder Organe spenden dürfen?

Geschrieben ist es wieder in typischen, sich abwechselnden Sichtweise der Charaktere. Es ist sehr fesselnd, emotional und hat mich auch sehr zum nachdenken angeregt. Eignet sich also auch gut für eine Diskussionsrunde.

Veröffentlicht am 06.10.2016

Heftiges Thema – guter Roman

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New Hampshire, 1996. June und Kurt Nealon sind frischverheiratet und erwarten ihr gemeinsames Kind. Sie haben sich unter tragischen Umständen kennengelernt. Kurt war der Polizeibeamte, der June mitteilte, ...

New Hampshire, 1996. June und Kurt Nealon sind frischverheiratet und erwarten ihr gemeinsames Kind. Sie haben sich unter tragischen Umständen kennengelernt. Kurt war der Polizeibeamte, der June mitteilte, dass Jack, ihr Mann und Vater ihrer Tochter Elizabeth, bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist. Nach diesem Schicksalsschlag scheint die Familienidylle wieder hergestellt zu sein. Da die Geburt von Claire bevorsteht engagieren die Nealons einen Zimmermann, Shay Bourne, der Claires Zimmer herrichten soll. Doch das Schicksal meint es mit June nicht gut. Eines Tages als sie nach Hause kommt sind Kurt und Elizabeth tot. Sie wurden erschossen – von Shay Bourne. Kurt soll Shay dabei erwischt haben, wie er sich an Elizabeth vergangen hat. Shay Bourne wird wegen Doppelmordes zur Todesstrafe verurteilt. Nun, elf Jahre später, sitzt er im Gefängnis und erfährt, dass Claire, die Halbschwester seines Opfers, dringend eine Herzspende benötigt. Shay beschließt Claire sein Herz zu spenden. Nun beginnt das Chaos. Shay Todesstrafe muss umgeändert werden, da er sonst kein Organspender sein kann. Außerdem geschehen plötzlich Wunder im Gefängnis und Shay wird für den Messias gehalten. Es beginnt ein riesen Medienrummel. Wie wird das Ganze ausgehen? Kann Shay Claire sein Herz spenden? Will sie dieses überhaupt? Es ist immerhin vom Mörder ihrer Schwester. Und was hat es mit diesen Wundern auf sich?

Es ist mal wieder ein bewegender Roman von Jodi Picoult. Er wird aus vier Perspektiven erzählt. Zunächst aus Junes Sicht. Dann erzählt Michael. Er war Geschworener bei Shays Verhandlung und ist nun sein Seelsorger. Maggie, die Anwältin von Shay berichtet ebenfalls. Und zu guter Letzt gibt es die Geschichte von Lucius DuFresne, einem Mitgefangenen von Shay. Dieser zeigt dem Leser, wie es in einem Hochsicherheitstrakt in den USA so vor sich geht. In diesem Roman geht es in erster Linie natürlich um die Tatsache der Todesstrafe. Sollte wirklich Gleiches mit Gleichem beglichen werden? Ein weiteres Thema ist der Glaube und die Religion. In diesem Roman soll Shays Wunsch nach Organspende durch seine Religion begründet werden. So beginnt eine heftige Diskussion, was Religion ist und wie weit sie gehen darf/kann. Und natürlich hat dieser Roman auch etwas mit Organspende zu tun. Allerdings ist dies hier doch eher eine „Nebensache“. Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Er ist wieder einmal sehr angenehm geschrieben und durch die ständigen Perspektivwechsel wird er auch nicht langweilig. Ich finde es gut, dass sich Picoult immer solch wichtigen Themen widmet und auch gerne mal über Tabus spricht. Außerdem gefällt mir, wie sie sich in die Recherche für ihre Romane stürzt, um diese sehr realistisch wiedergeben zu können und einen gewissen Wahrheitsgehalt erzeugen zu können. Hierzu empfehle ich den Kommentar von Jodi Picoult am Ende des Buches.

Veröffentlicht am 21.01.2023

Zufall über Zufall

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Viele Schicksalsschläge treffen June Nealon. Ihren ersten Mann verliert sie bei einem Autounfall. Doch dann findet sie in den Polizisten Kurt Nealon einen neuen Ehemann und Vater für ihre Tochter Elizabeth. ...

Viele Schicksalsschläge treffen June Nealon. Ihren ersten Mann verliert sie bei einem Autounfall. Doch dann findet sie in den Polizisten Kurt Nealon einen neuen Ehemann und Vater für ihre Tochter Elizabeth. Ein Sexualstraftäter setzt diesem Glück ein Ende und ermordet ihren zweiten Mann und ihre Tochter. Das einzige was sie noch am Leben hält, ist ihr ungeborenes Kind. Elf Jahre nach der Geburt ihrer Tochter Claire schlägt das Schicksal wieder zu. Claire hat einen Herzfehler und benötigt dringend ein Spenderherz.
Shay Bourne, der Mörder ihres Mannes und ihrer Tochter, wurde zum Tode verurteilt und wartet nun auf die Vollstreckung des Urteils. Als er von Claires Erkrankung hört, ist sein sehnlichster Wunsch, sein Herz der kranken Tochter von June zu spenden. Oh Wunder, es passt. Doch Claire und June wollen das Herz des Mörders nicht haben.
Die Geschichte handelt überwiegend von Shay Bourne. Sie wird abwechselnd aus vier verschiedenen Perspektiven geschildert. Mal aus der Sicht des zweifelnden Priesters Michael, der als Student in der Geschworenenjury gesessen hat und dem Todesurteil zu stimmte. Dann aus der Perspektive von der übergewichtigen Anwältin Maggie, die die Todesstrafe abschaffen möchte. Auch von dem an Aids erkrankten Lucius, einem Zellennachbarn im Gefängnis, erfahren wir etwas über Shay. Dann erzählt die verzweifelte June aus ihrer Sicht.
Die ständig wechselnden Erzählperspektiven waren teilweise sehr interessant, haben aber auch den Lesefluss etwas gehemmt. Die Grundthemen Todesstrafe und Religion fand ich einerseits faszinierend, gleichzeitig sind die religiösen Diskussionen für mich ein bisschen zu langatmig ausgefallen.
Jodi Picoult hat wieder ein schwieriges Thema aufgegriffen und ich bewundere ihre Erzählkunst, aber ich habe schon bessere Bücher von ihr gelesen. Mich haben am meisten die viel zu vielen Zufälle gestört.

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Veröffentlicht am 20.02.2017

Zu viel Religionsdiskussion versaut das Potenzial der Geschichte

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Kurzbeschreibung: Der zur Todesstrafe verurteilte Shay Bourne hat vor elf Jahren June Nealons Mann und Tochter getötet. Nun will er Junes zweiten Tochter, die schwer herzkrank ist, sein Herz spenden um ...

Kurzbeschreibung: Der zur Todesstrafe verurteilte Shay Bourne hat vor elf Jahren June Nealons Mann und Tochter getötet. Nun will er Junes zweiten Tochter, die schwer herzkrank ist, sein Herz spenden um Erlösung zu finden.

Lieblingszitat: "Ich wusste genau, wie sie sich fühlte. Wenn du anders, bist siehst du mitunter die Millionen Menschen nicht, die dich so akzeptieren, wie du bist. Du nimmst nur die eine Person wahr, die das nicht tut" (Seite 49)

Meine Meinung: Erzählt wird die Geschichte fast ausschließlich aus vier Perspektiven: Shays Seelsorger, seine Anwältin, ein Zellennachbar von ihm und June Nealon selber. Mir gefällt es sehr, dass Jodi Picoult ihre Geschichten immer von allen Seiten und Perspektiven ausleuchtet. Auch die Grundidee von dem Buch hat mir wirklich gefallen. Vor allem die Diskussion über die Todesstrafe, Unschuld und Schuld. Allerdings geht es zu mindestens einem Drittel um Religionen, die Bibel, Gott, Jesus etc. Und da ich Atheistin bzw. wirklich uninteressiert an Religion bin, hat mich das echt gelangweilt, zum Teil sogar richtig genervt. Zwischendurch war ich kurz davor aufzuhören, aber zum Glück gab es dann doch noch die wirklich guten, zum Nachdenken anregenden Teile der Geschichte.

Empfehlung: Besonders für alle die gerne über Religion und Glauben diskutieren. Perfekter ist es dann nur noch, wenn ihr gegen die Todesstrafe seid :D

Veröffentlicht am 17.09.2021

Ein Urteil über Leben und Tod...

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... fällt zunächst der Mörder Shay Bourne und tötet die siebenjährige Elizabeth und ihren Stiefvater, den Polizisten Kurt Nealon. June Nealon, die Mutter und Ehefrau verliert fast alles, was sie hat - ...

... fällt zunächst der Mörder Shay Bourne und tötet die siebenjährige Elizabeth und ihren Stiefvater, den Polizisten Kurt Nealon. June Nealon, die Mutter und Ehefrau verliert fast alles, was sie hat - es bleibt ihr nur ihr ungeborenes Kind Claire.
11 Jahre später: Claire leidet an einer schweren Herzkrankheit und braucht dringend ein Spenderherz, Shay befindet sich noch immer in der Todeszelle - seit Jahren der einzige zum Tode Verurteilte im Bundesstaat New Hampshire. Er wünscht nicht den Tod durch die Giftspritze, sondern durch den Strang - um so das Herz der Schwester der von ihm ermordeten Elisabeth zu spenden und Vergebung zu erlangen.

So die Ausgangssituation - was folgt, ist ein Hin und Her, in dem religiöse Erkenntnisse eine tragende Rolle spielen. Shay verbringt in seiner Zelle offenbar Wunder. Selbst sein Beichtvater - vor elf Jahren einer der Geschworenen, die ihn zu Tode verurteilt haben, hält es für möglich, dass er der Heiland ist, da auf einmal aus Wasser Wein wird, ein Mithälftling scheinbar von Aids geheilt wird und weitere erstaunliche Dinge geschehen.

Häppchenweise wird der Leser aus unterschiedlichen Erzählperspektiven - aus der Sicht des Priester Michael, Shays Anwältin Maggie, June Nealon, dem Mithäftling Lucius sowie der kleinen Claire Nealon an erstaunliche Entwicklungen herangeführt - vieles ist nicht so, wie es scheint. Oder doch?

Die einzelnen Positionen sind mit großer Eindringlichkeit und sehr plastisch geschildert - jedes einzelne Wort lässt den Leser spüren, welche seelischen Qualen durchlitten, welche Zweifel durchlebt werden.

Jodie Picoult hat mit Worten nicht geschrieben, sondern gemalt und sie ist mit ihrer farbigen Darstellungskraft in mein Leser-Herz eingedrungen. Eine Geschichte, die den Leser packt und festhält. Trotz des grausamen Themas ist sie aus meiner Sicht auch und gerade für Mütter und für Töchter geeignet: Picoult vereint in ihrem Text Schrecken und Spannung mit Herzenswärme. Leider übertreibt sie jedoch zeitweilig und zum Ende des Romans immer mehr. Es ist einfach zu viel des Guten, das die Autorin in ihre Geschichte gepackt hat. Die spannende und eindringlich geschriebene Leseprobe entpuppt sich leider als überladenes Gegenwartsmärchen. Ich kann mir jedoch vorstellen, dass Leserinnen - denn es ist eindeutig eher ein Buch für Frauen - die anders als ich realitätsferne und etwas absurde Entwicklungen zu schätzen wissen, dieses Buch aufgrund der erzählerischen Kraft der Autorin lieben werden.