Cover-Bild The Devils
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy
  • Seitenzahl: 848
  • Ersterscheinung: 14.05.2025
  • ISBN: 9783453274983
Joe Abercrombie

The Devils

Roman
Kirsten Borchardt (Übersetzer)

Europa steht am Abgrund. Krankheiten und Hunger raffen die Bevölkerung dahin, Monster lauern in den Schatten und gierige Prinzen nehmen sich rücksichtslos alles, was sie wollen. Nur eins ist sicher: Die Elfen werden zurückkehren und alles vernichten. Manchmal sind es die dunkelsten Pfade, die uns ins Licht führen. Pfade, auf denen nur die Gerechten wandeln können. Unter dem Prunk des Himmlischen Palastes liegt die geheime Kapelle eines Ordens, der aus Monstern besteht. Sie haben jede Sünde begangen, jede Grenze überschritten und im Blute Unschuldiger gebadet. Bruder Diaz muss nun versuchen, diese Kreaturen dazu zu bringen, eine heilige Mission zu erfüllen und die drohende Apokalypse aufzuhalten. Es wird ein Ritt durch die Hölle – doch um zu überleben, braucht Diaz ein paar Teufel an seiner Seite.

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Lesejury-Facts

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  • Elohym78 hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.06.2025

Spannung pur

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Mehr schlecht als recht schlägt sich die junge Diebin Alex durch das Leben. Sie ergaunert mal hier etwas zu Essen, mal dort etwas halbwegs Wertvolles zum Verkaufen. Und wie das Leben auf der Straße nun ...

Mehr schlecht als recht schlägt sich die junge Diebin Alex durch das Leben. Sie ergaunert mal hier etwas zu Essen, mal dort etwas halbwegs Wertvolles zum Verkaufen. Und wie das Leben auf der Straße nun mal so ist, gerät sie an die falschen Leute, die ihr nach dem Leben trachten.
Doch wie aus dem nichts erscheint plötzlich ihr Retter in der Not. Ihr angeblicher Onkel, Herzog Michael steht vor der jungen Frau und verkündet, dass sie die lang verschollene Prinzessin Alexia Pyrogennetos ist, Erbin des Schlangenthrons von Troja! Alex lässt sich darauf ein und erhält einen mehr als ungewöhnlichen Geleitschutz nach Troja...

Das Cover ist schwarz. Ein glühender Totenkopf mit Hörnern aus Kerzen ziert die Mitte des Buches; Flammen scheinen aus ihm hervorzulodern. Ich finde es ansprechend, auch wenn es nicht auf den ersten Blick erkennbar mit dem Inhalt des Buches zu tun hat. Erst nach und nach werden die Kleinigkeiten offensichtlich und ich finde es grandios!

Joe Abercrombie hat einen magischen Thriller geschaffen, der mir schlaflose Nächte bereitet hat! Ich liebe seinen Schreibstil, der mal erklärend, mal bildgewaltig und immer extrem spannend ist. Dazu eine mehr als gute Priese bösartigen Spott, der mich oft zum Schmunzeln und gleichzeitig zum Schlucken brachte, bzw. mir blieb die Spucke im Halse stecken! Dank der guten Einteilung des Buches und der relativ kurzen Kapitel, konnte ich das Buch einfach nicht zur Seite legen: Nur noch ein Kapitel! Geisterte mir oft durch den Kopf und dann war die Nacht auch schon fast vorbei. Oder wahlweise der Tag! Besonders genoss ich, dass einfach nichts, absolut nichts, vorhersehbar war! Plante ich mal in die Zukunft, lehrte mich Joe Abercrombie eines besseren: Er ließ sich die Zügel nicht aus der Hand nehmen und ich folgte seine Führung mehr als willig.

Die Handlung kann nicht ohne die Protagonisten leben und umgekehrt ist es ebenso! Beides greift wie Zahnrädchen ineinander und kreiert einen mehr als packenden Fantasy-Horror-Action-Thriller, der mich einfach nicht los gelassen hat! Dabei ist die Geschichte eigentlich denkbar kurz: Eine Gruppe von verurteilten Teufeln soll die Prinzessin Alexia Pyrogennetos zu ihrem Thron bringen; und allen Gefahren auf der Reise trotzen. Und die Gefahren beginnen mit dem ersten Schritt ihrer Reise! Alle sind prädestiniert dafür, das Chaos schier magisch anzuziehen.
Die Helden der Geschichte sind einfach unnachahmlich! Trotz, dass es recht viele direkt zu Beginn der Geschichte sind, kam ich nie ins Stocken oder grübelte, wer wer ist. Das lag neben den interessanten Charakteren vor allem auch an den spritzigen und witzigen Dialogen.
Besonders hat mir das Zusammenspiel der Protagonisten gefallen. Anfangs alles Einzelkämpfer, die nur für sich und ihren Egoismus leben, wachsen sie nach und nach nicht nur in ihre Aufgabe hinein, sondern bilden eine Gruppe, deren Motto "Einer für alle, alle für einen!" ist.
Ich liebe es, die brutale und alles zerfleischende Werwölfin Vigga zu sehen, die ihr Herz entdeckt und sich plötzlich zügeln lernt! Die alles überschattende Gier nach Blut, Gewalt und Mord tritt in den Hintergrund und Liebe zieht in ihr Herz. Oder den überheblichen Vampir Baron Rikard, der entdeckt, dass neben ihm noch andere Menschen wichtig sein können. Ja, er nimmt sogar einzelne Mitglieder unter seine Fittiche und beobachtet mit Stolz geschwellter Brust, wenn seine Bemühungen Früchte tragen! Mein Herz erobert hat allerdings die sanfte und in sich gekehrte Elfe Sunny. Feindbild, seit Kindesbeinen an gequält, verschmäht, verspottet und gehänselt, sieht sie sich einer Situation gegenüber, mit der sie nie gerechnet hätte. Sunny wird gesehen und respektiert! Ihre Fähigkeiten und ihre Persönlichkeit geschätzt.

Aber nicht nur die Gruppe der Verbrecher, ja der Teufel ist interessant und macht das Buch lesenswert, sondern auch ihre Hüter sind einmalig. Ob das Bruder Diaz ist, dessen geheiligte Pflicht es ist, Prinzessin Alexia Pyrogennetos nach Troja zu bringen und die Teufel in Schach zu halten. Als anerkanntes Weichei, Drückeberger und Schleimer, gar nicht mal so einfach. Und doch wächst Bruder Diaz förmlich über sich hinaus.
Unter anderem Dank des unsterblichen Ritter Jakob von Thorn, der Dank eines Fluches nicht sterben kann. Seit einer schieren Ewigkeit lebt und kämpft er für das Gute und gibt Einblicke in ein Leben, das eigentlich die Hölle auf Erden ist.

Und im Mittelpunkt von allen steht Prinzessin Alexia Pyrogennetos Erbin des Schlangenthrons von Troja. Eine großartige Persönlichkeit. Oder eher eine Persönlichkeit, in die sie noch hineinwachsen muss. Denn Prinzessin Alexia ist eigentlich die Diebin Alex. Und diese Schuhe passen ihr viel besser. Im Gegensatz zu ihren Begleitern wirkt sie fast ein wenig unscheinbar. Aber eben nur fast.

Joe Abercrombie gelingt es einfach wunderbar, nicht nur der Handlung Spannung zu verleihen, sondern auch den Protagonisten Tiefgang. Beides wächst und gedeiht an und miteinander und entwickelt sich für mich als Leser wunderbar. Ich habe das Buch geliebt und jede Seite genossen! Ganz großes Kino!

Mein Fazit
Spritzige Dialoge, pure Spannung und brutale Aktion! Genau meins!

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Veröffentlicht am 03.06.2025

Ein düsterer Spaß

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„Es war der Fünfzehnte im Tugendmonat Treue; und Bruder Diaz verspätete sich auf dem Weg zu seiner Audienz bei Ihrer Heiligkeit der Päpstin.“

Moment - Päpstin? Das deutet auf unsere Welt hin, auf unseren ...

„Es war der Fünfzehnte im Tugendmonat Treue; und Bruder Diaz verspätete sich auf dem Weg zu seiner Audienz bei Ihrer Heiligkeit der Päpstin.“

Moment - Päpstin? Das deutet auf unsere Welt hin, auf unseren Realismus - aber war das gesamte Papsttum nicht immer Männerdomäne? Korrekt, Joe Abercrombie schert sich aber nicht darum. Er hat unsere Welt, unsere Geschichte herrlich böse auseinandergezupft, in Augenschein genommen und die Filetstückchen noch mal extra in einer Schmutzpanade gewälzt, um ein düsteres, beinahe makaberes Europa zu kreieren, bevölkert mit blutrünstigen Elfen, Dämonen, rachsüchtigen Kirchenmännern und Werwölfen - und er hat das gesamte Gemisch noch einmal kräftig gewürzt und umgerührt - und ich hatte einen Wahnsinnsspaß daran, die auf den Kopf gestellte Welt mit all seiner Düsternis zu erkunden - oder mir vorlesen zu lassen (Danke, David Nathan!).

Worum gehts?
Der Krieg gegen die Elfen ist gewonnen, eine neue Kaiserin muss auf den Thron gehoben werden - und die Kaiserin kommt aus der Gosse. Alex traut ihren Ohren nicht, als Herzog Michael ihr ihre wahre Abstammung enthüllt - und sie von Rom nach Troja schaffen will. An ihrer Seite ein Orden, der nur aus Monstern besteht, angeführt von Bruder Diaz (einem Kirchenmann, der kein Monster ist und der die Welt nicht mehr versteht. Gemeinsam müssen sie sich einen Weg durch Dreck, Blut und Gedärme und neben noch an der halben adriatischen Küste entlang bahnen nach Troja.

Wer jetzt glaubt, er hat einen Grimdark Fantasy Roman vor sich, der liegt gar nicht mal so falsch. Viele Elemente, die dieses Genre auszeichnen, finden sich hier wieder. Die Figuren haben schon einiges hinter sich. (Ehrlich, ich möchte nicht wissen, was schon alles auf Viggas Speisekarte stand. Vigga ist die Werwölfin im Bunde). Es ist düster, Abercrombie schont seine Figuren nicht und die Story ist intrigenreich und komplex. Aber der sarkastische, nachtschwarze Humor spielt in diesem Buch eine tragende Rolle. Hier werden nicht nur große Reden geschwungen, sondern auch herzhaft geflucht und der düstere Witz lauert an jeder Ecke. Den unvorsichtigen Leser kann er auch schon mal in die Wade beißen und schütteln, sodass es ihm zu viel des Guten wird. Mir hat es großen Spaß gemacht! Über manche Szenen habe ich mich gekringelt vor Lachen.

Die Figuren waren komplex und streitbar, und so verschieden, dass eigentlich für jeden etwas dabei ist. Ich bin normalerweise eher der Typ, der liebe Nerds mag. Da es hier keine lieben Charaktere gab, musste ich mit dem Vorlieb nehmen, was in der Farbpalette war - und ich wurde fündig. Alex, die unerwartete Erbin, war reich an Entwicklungspotential und ich hatte Spaß daran, die Straßengöre (keine Beleidigung, so nennt sie sich selbst voller Stolz!) auf ihrem Weg zu verfolgen. Auch Sunny, die Elfe, taute auf, je weiter die Gemeinschaft zog. Wenn sie gemeinsam die Papierbühne betraten, hatte ich besonderen Spaß. Ich mochte die Vibes! Auch an dem heillos überforderten Bruder Diaz, der die Gemeinschaft zusammenhalten sollte, hatte ich meine Freude.

Die Geschichte war actiongeladen. Die Figuren stolperten von einer Misere in den nächsten Kampf und wurden des Fluchens nicht müde. Vielleicht hätte Joe Abercrombie die Geschichte nicht ganz so arg überspitzen müssen. Aber alles in allem hat mich der Roman sehr gut unterhalten und ich freue mich auf eine Fortsetzung.

Und das von einer Leserin, die den ersten Band seiner Klingensaga entnervt in die Ecke geworfen hat, weil sie mit der Charakterisierung einer Figur überhaupt nicht klar kam. Das sind Bücher, das sind Geschichten und ich bin so froh, dass der Autor mich mit seinem neuen Werk so abholen konnte.

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Veröffentlicht am 19.05.2025

Geniales Buch

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Das Cover hatte direkt meine Aufmerksamkeit und ich mag es ausgesprochen gerne. Ich finde, es passt sehr gut zum Titel und zur Geschichte an sich.

Auch der Schreibstil von Joe Abercrombie hat mir mal ...

Das Cover hatte direkt meine Aufmerksamkeit und ich mag es ausgesprochen gerne. Ich finde, es passt sehr gut zum Titel und zur Geschichte an sich.

Auch der Schreibstil von Joe Abercrombie hat mir mal wieder unglaublich gut gefallen, denn er ist flüssig, düster, brutal, spannend und einfach unglaublich gut. Ich bin sehr gut und mega schnell in die Geschichte gekommen, danach wollte ich das Buch kaum noch aus den Händen legen, was bei über 800 Seiten dann doch gar nicht mal so einfach ist. Ein spannendes Setting, was ich anfangs nicht gedacht hätte. Düster und teilweise brutal, wie schon erwähnt, aber nie unpassend. Und eben mega gut geschrieben.

Was der Autor unglaublich gut kann, ist Charaktere schreiben, die man eigentlich nicht mögen sollte. Aber die Charaktere sind so interessant, spannend und gut geschrieben, dass man sie eben doch irgendwie mag bzw vielleicht auch manchmal hasst. Die Dialoge haben mir mal wieder sehr gefallen. Ich habe die Charaktere also ausgesprochen gerne auf ihrem Weg begleitet. Man lernt sie alle relativ schnell am Anfang kennen.

Insgesamt also ein wirklich gelungenes und spannendes Buch, das mir sehr gut gefallen hat. Ich brauche dringend mehr aus dieser Welt und allgemein von diesem Autor. Ich kann mir gut vorstellen, dass das Buch allen Fans von Joe Abercrombie gefallen wird. Mir hat es wirklich sehr viel Spaß gemacht und ich hatte so einige unterhaltsame Lesestunden und freue mich schon auf die kommenden Bücher des Autors. Düster, brutal, spannend und echt gut geschrieben.

4,5/5 Sterne