Cover-Bild In der Fremde
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12,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Verlag Federfrei
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Klassisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 250
  • Ersterscheinung: 05.2021
  • ISBN: 9783990741412
Joseph Lemark

In der Fremde

Die dunkle Seele des Südens
Nach dem Tod seiner Freundin hat Vierziger seinen Dienst quittiert und genießt sein Pensionistendasein. Damit ist es aber vorbei, als sich ein schwer verletzter Afrikaner bis zu seinem Haus in der Nähe von Bari schleppt. Vierziger gerät in die Machenschaften der apulischen Mafia. Ein Kindermörder, der selbst noch ein Kind ist, ein Vierzehnjähriger am Beginn seiner Karriere als Mafiakiller, der Vizebürgermeister der nahen Kleinstadt und seine Freundin, der alte Anwalt und die geheimnisvolle junge Witwe aus seiner Nachbarschaft, der Arzt eines kirchlichen Altenheimes verschleiern zuerst das Bild, bis sich am Ende eins zum anderen fügt. Der Roman wirft ein grelles Schlaglicht auf die Schattenseiten des sonnigen Südens.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.07.2022

Einmal Polizist, immer Polizist - Vierziger kann’s nicht lassen

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„In der Fremde“ von Joseph Lemark ist der vierte Band der Kriminalroman-Reihe mit dem ehemaligen Kriminalbeamten Major Josef Vierziger, den es im Ruhestand nach Italien verschlagen hat.

Worum geht es?
Vierziger ...

„In der Fremde“ von Joseph Lemark ist der vierte Band der Kriminalroman-Reihe mit dem ehemaligen Kriminalbeamten Major Josef Vierziger, den es im Ruhestand nach Italien verschlagen hat.

Worum geht es?
Vierziger hat sich in Apulien, in der Nähe von Bari, niedergelassen, in einem kleinen Häuschen, lebt zurückgezogen, genießt das italienische Leben, die kulinarischen Köstlichkeiten des Landes, die Ruhe und Beschaulichkeit. Bis sich eines Tages ein schwer verletzter Afrikaner zu ihm flüchtet. Je mehr sich Vierziger mit dem Flüchtlingslager, aus dem dieser kommt, befasst, desto mehr wird er als Störfaktor seitens der dortigen Mafia empfunden. Und die ist ein gefährlicher und mächtiger Gegner.

Mir war Vierziger schon vertraut - aus Band 3 „Kollateralschaden“, seinem letzten Fall vor seiner Pensionierung. Der Roman ist problemlos ohne Kenntnis der Vorgeschichten verständlich; soweit es erforderlich erscheint, gibt es kurze erklärende Hinweise auf frühere Ereignisse.

Der Schreibstil ist flüssig. Die detaillierten Landschaftsbeschreibungen, Stimmungsbilder sowie das Miterleben von Vierzigers Alltag vermitteln das italienische Ambiente sehr anschaulich, auch das Einstreuen italienischer Wortbrocken trägt hierzu maßgeblich bei. Letzteres schätze ich an und für sich sehr, doch war es mir des Guten fast zu viel. Das häufige Blättern zum Glossar störte meinen Lesefluss schon etwas. Die Kapitel sind angenehm kurz, lediglich durchnummeriert, ohne Orts- oder Zeitangaben. Die Handlung des 2021 erschienen Romans spielt in der Gegenwart, Corona bleibt unerwähnt.

Auf den ersten Blick scheint alles klar umrissen, Vierzigers Alltag ist überschaubar, Routine. Doch je mehr er nachforscht, desto komplexer entpuppt sich die Handlung, offenbart sich das weit gefächerte Spektrum an Kriminalität in Italien, das Netzwerk der Mafia, deren Machenschaften Drogen- und Menschenhandel, Schutzgelderpressung u.v.a.m. umfassen. Die Spannung steigert sich von Kapitel zu Kapitel,
Perspektivenwechsel zu den Tätern, zu den brutalen Verbrechen, beleben die Handlung, bieten Stoff zum Miträtseln. Vierziger bewegt sich auf gefährlichem Terrain. Seine Recherchen sind riskant, Zwischenfälle mit drastischen Folgen sind unausweichlich, aber sie führen auch zum Ziel, zur Lösung aller letztlich irgendwie zusammenhängenden Fälle. Mit Überraschungseffekt.

Es ist der Charakter von Josef Vierziger, der für mich diese Reihe so sympathisch macht. Er wirkt so menschlich, geerdet, hilfsbereit und vom Drang, das Böse, wenn schon nicht auszurotten, so wenigstens einzubremsen, beseelt. Ohne Rücksicht auf sich selbst. Einmal Polizist, immer Polizist. Er kann über Ungerechtigkeit, Ausbeutung und Illegales nicht hinwegsehen, als ging es ihn das nichts an. Er ist kein Superheld, aber ein routinierter Ermittler. Vielleicht ein wenig zu risikobereit, fast leichtsinnig in seinen Aktionen. Er verfügt über eine gewissen Anziehungskraft auf Frauen, ist aber kein Draufgänger, eher ein Romantiker. Noch dazu kann er ausgezeichnet kochen, da würde man gerne mit am Tisch sitzen. Auf jeden Fall macht das Lesen dieses Buches Appetit. Die übrigen Personen sind ebenfalls gut vorstellbar gezeichnet.

Mir hat dieser kriminelle Ausflug ins Bella Italia sehr gut gefallen. Joseph Lemark zeigt Italien von einer Seite, mit der man als bloßer Urlauber nicht konfrontiert wird. Auch wenn die dunkle Seite im Roman vorzuherrschen scheint, spürt man – betrachtet man Land und Leute mit den Augen Josef Vierzigers - die Schönheit Italiens und eine gewisse Leichtigkeit des Seins. Man bekommt Sehnsucht nach Sonne, Sand und Meer. Ich fand das gut ausgewogen. Ich freue mich schon auf Vierzigers nächsten Fall: Band 5 „Vermisst“.

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Veröffentlicht am 30.05.2021

Fesselnd bis zur letzten Seite

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Josef Vierziger hat nach dem brutalen Tod seiner Freundin Conny den Dienst bei der Wiener Polizei quittiert. Nun versucht er, gemeinsam mit Hund Nero, in Apulien zwischen Trulli und Olivenbäumen sein Leben ...

Josef Vierziger hat nach dem brutalen Tod seiner Freundin Conny den Dienst bei der Wiener Polizei quittiert. Nun versucht er, gemeinsam mit Hund Nero, in Apulien zwischen Trulli und Olivenbäumen sein Leben wieder in Gleichklang zu bringen. Doch das ändert sich schlagartig, als ein durch Schüsse schwer verletzter Afrikaner vor seiner Haustür liegt. Vierziger versorgt ihn, ruft einen Arzt und findet wenig später die verstümmelte Leiche der Frau seines Schützlings am Strand.

Während sich Jacopo, der Afrikaner, langsam erholt, gerät Vierziger in einen Strudel von Ereignissen, in denen ein Flüchtlingslager, ein jugendlicher Kindsmörder sowie eine rechtsgerichtete Partei eine Rolle spielen.

Bald weiß Vierziger nicht mehr, wer Feind oder Freund ist. Obwohl er den Polizeidienst quittiert hat, sind seine Intuition und sein Scharfsinn nicht erloschen. Dennoch gerät er ins Fadenkreuz der „Sacra Corona Unita“ nicht, die krakenartig ihre Arme quer durch alle Gesellschaftsschichten ausbreitet.

Meine Meinung:

Wie so häufig, beginne ich eine Krimi-Reihe mit dem letzten Fall. So auch hier, wobei die Vorgänger bereits auf dem Stapel liegen und darauf warten, gelesen zu werden.

Dieser Krimi ist fesselnd und hervorragend geschrieben.

Sehr genau werden die Zustände in unserem Nachbarland beschrieben. Flüchtlinge, die zu Hungerlöhnen in Fabriken schuften, die in Lager gepfercht werden. Das Schicksal Jacopos ist stellvertretend für alle jene, die es schaffen und gleichzeitig für alle jene, die auf dem gefährlichen Weg in ein besseres Leben, genau dieses verlieren.

Die Charaktere, vor allem Josef Vierziger, Loredana und Franca gefallen mir sehr gut. Bei Di Gaetano habe ich ein wenig gezweifelt, auf welcher Seite er steht. Dass der Rechtsanwalt und der Arzt Dreck am Stecken haben, war ein wenig vorauszusehen: ihre Gier ist förmlich zu spüren.

Ich freue mich schon darauf, die Vorgänger zu lesen und hoffe auf einen nächsten, fünften Fall für Josef Vierziger. Bin gespannt, ob er sich der Gruppe rund um Franca anschließen wird, die der Gerechtigkeit ein wenig auf die Sprünge hilft.


Fazit:

So muss ein Krimi sein: spannend, anfangs ein wenig undurchsichtig und mit einer stimmigen Auflösung. Dieser hier verdient 5 Sterne.

Veröffentlicht am 28.05.2021

Auch Italien hat seine Schattenseiten

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Josef Vierziger,ein ehemaliger Kommissar,findet vor seinem Haus einen schwer verletzten jungen Mann . So wie er aussieht ist er ein Flüchtling.Kurz davor hat Josef ein Schuss am Strand gehört.Im nahen ...


Josef Vierziger,ein ehemaliger Kommissar,findet vor seinem Haus einen schwer verletzten jungen Mann . So wie er aussieht ist er ein Flüchtling.Kurz davor hat Josef ein Schuss am Strand gehört.Im nahen Flüchtlingslager verschwinden immer mal wieder Leute.Vierziger beginnt zu recherchieren und stößt auf unfassbares.

Spannend und fesselnd wird die Story schon zu Beginn des Krimis.Der Spannungsbogen umfasst das ganze Buch.Die Protagonisten sind glaubwürdig und komplex dargestellt.Der Schreibstil ist etwas dichter aber leicht zu lesen.

Fazit:Schon zu Beginn ist dieser Krimi aus Apulien, spannungsreich und packend.Da der Autor bildhaft und detailliert schreibt gibt es in diesem Buch auch Stellen die es in sich haben.Gerade zu Beginn des Buches habe ich mehr als nur einmal durchatmen müssen. Drogen,Mord,Erpressung,Folter und Menschenhandel dieses Buch zeigt die Schattenseiten Italiens auf.Mit mehreren aktuellen Themen hat der Autor einen kurzweiligigen Krimi erschaffen den ich kaum aus der Hand legen konnte.Dieses Buch besteht aus mehreren Handlungssträngen die sich zum Ende hin miteinander verweben.Der Autor hat diese sehr gut umgesetzt.
Es gibt ein Glossar das die wichtigsten italienischen Wörter ins deutsche übersetzt . So hatte ich keine Probleme beim lesen.Zudem gibt es im Anschluss noch ein paar Rezepte aus Joseph Vierziger's Küche.Es ist ein kurzweiliger Krimi der mich sehr gut unterhalten hat.

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Veröffentlicht am 24.05.2021

Apuliens dunkle Seite

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„In der Fremde“ ist der vierte Kriminalroman mit dem Protagonisten Josef Vierziger des Autors Joseph Lemark. Das Buch ist eigenständig und die Handlung ist ohne Vorkenntnisse der ersten drei Bände zu verstehen. ...

„In der Fremde“ ist der vierte Kriminalroman mit dem Protagonisten Josef Vierziger des Autors Joseph Lemark. Das Buch ist eigenständig und die Handlung ist ohne Vorkenntnisse der ersten drei Bände zu verstehen.

Nachdem Josef Vierziger pensioniert und nach Apulien gezogen ist, bedeutet dies noch lange nicht den Ruhestand für ihn. Ein schwer verletzter Mann, ein Kindermörder und die apulische Mafia bedeuten den Beginn neuer Ermittlungen.

Ohne lange Einführung ist man direkt mittendrin im Geschehen. Ab der ersten Seite wird Spannung aufgebaut und durchgehend gehalten. Die Kapitel sind recht kurz - 24 auf etwas über 300 Seiten – dadurch entsteht beim Lesen ein regelrechter Sog, der ein schnell noch ein Kapitel und wieder das nächste lesen lässt. Der Schreibstil ist leicht verständlich und lebendig. Durch italienische Ausdrücke, die sich leicht aus dem Zusammenhang erschließen lassen oder im Glossar am Ende des Buches nachzuschlagen sind, wird die Atmosphäre Apuliens gut vermittelt.
Josef Vierziger ist ein sympathischer, charmanter und emotionaler Protagonist, der wie auch die übrigen Charaktere authentisch beschrieben wird.

Neben der Spannung kommt hier auch die Kulinarik nicht zu kurz und am Ende des Buches findet man drei Rezepte aus Josef Vierzigers Küche, auf die man in jedem Fall, einen Blick werfen sollte.

Insgesamt ein gelungener Krimi, den ich nur empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 20.05.2021

Kriminalistik, Kultur und Kulinarik: Die Freuden des Josef Vierziger

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Corona war für viele einmal ein recht harmloses Wort aus dem Lateinischen. Nicht so für die Apulier. Auch Josef Vierziger muss das erfahren. Nachdem seine Heimatstadt ihm in “Kollateralschaden” übel mitspielt, ...

Corona war für viele einmal ein recht harmloses Wort aus dem Lateinischen. Nicht so für die Apulier. Auch Josef Vierziger muss das erfahren. Nachdem seine Heimatstadt ihm in “Kollateralschaden” übel mitspielt, quittiert er seinen Dienst und zieht in den Süden.

Oder “in die Fremde”, zu den Wurzeln seiner Vorfahren. “Dottor Quaranta” baut sich ein kleines, feines Zuhause auf, braucht nicht viel außer Primitivo, Grappa, Doppio und Gemüse aus seinem Garten. Doch es ist ein bisschen so wie bei “Pfarrer Braun”. Ein angeschossener Flüchtling tritt in Vierzigers Leben und schon muss er hier und da ein bisschen kriminalisieren.

Innerhalb weniger Tage steckt er tief in einer Geschichte um Menschenhandel, zweifelhafte Geldgeschäfte und noch so einiges strafbare mehr. Seine Gegenspieler? Unter anderem die “Sacra Corona Unita”, apulische Mafia.

Wer bisherige Bücher von Joseph Lemark kennt, der weiß: Vierziger ist unnachgiebig (man könnte sagen stur) und fast ein Gerechtigkeitsfanatiker im positiven Sinn. Das lässt ihn schon in Österreich in brenzlige Situationen kommen, aber wirkt “in der Fremde” gleich noch um einiges gefährlicher.

Neben der Kriminalistik und der Kulinarik kommt auch die Kultur nicht zu kurz: für viele der eingestreuten italienischen Sprach-Kostproben gibts am Ende ein Glossar, zudem ein paar von Vierzigers Rezepten zum Nachkochen. Beides definitiv deftig.

So gut das alles klingt und so wohl sich Vierziger zwei Jahre nach seinem Umzug fühlt, für einen Leser aus (Ober-)Österreich fehlt doch der gewohnte, heimische Witz und Lokalkolorit ein bisserl. Aber der Ex-Major scheint sich trotz kleiner Alltagsprobleme gut eingewöhnt zu haben. Möge er nun wieder einige ruhigere Monate verbringen dürfen!