Cover-Bild Das Geburtstagsfest
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Droemer Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Familienleben
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 01.09.2020
  • ISBN: 9783426306468
Judith W. Taschler

Das Geburtstagsfest

Roman

Ein Geburtstagsfest, ein unerwünschter Gast und eine unabwendbare Katastrophe

Zu seinem 50. Geburtstag wollen die drei Kinder von Kim Mey ihren Vater mit einem besonderen Gast auf der Familien-Geburtstagsfeier überraschen: Ohne sein Wissen haben sie Tevi Gardiner eingeladen, jene Frau, mit der Kim als Kind aus Kambodscha geflohen ist. Und die er seit 25 Jahren nicht mehr gesehen hat. Doch statt sich wie erwartet zu freuen, reagiert Kim seltsam abweisend. Auch Ines, die Mutter der drei, begegnet Tevi unterkühlt. Was Kim und Ines jahrzehntelang verschwiegen haben, verschafft sich nun unaufhaltsam Gehör: die wahren Begleitumstände jener dramatischen Flucht aus Kambodscha und das schreckliche Ende einer großen Liebe.
So lässt eine scheinbar harmlose Überraschung ein Geburtstagsfest in einem Familien-Drama enden …

»Das Geburtstagsfest«, das schmerzhaft-empathische Familien-Drama der renommierten Spiegel-Bestseller-Autorin und Glauser-Preisträgerin Judith W. Taschler, kreist um Familien-Beziehungen und Lebenslügen, die große Liebe und um Flucht und Heimkehr. Mehrstimmig und virtuos erzählt, erschafft die Innsbruckerin Judith W. Taschler in ihrer unverwechselbar klaren Sprache »Figuren, die dem Leser unter die Haut gehen und lange in Erinnerung bleiben« (Petra).
Judith W. Taschler beleuchtet die großen Wendepunkte im Leben, raffiniert und psychologisch dicht erzählt, voller Mitgefühl für ihre Figuren, ohne je dabei kitschig zu werden.

»Ich freue mich jedes Mal, wenn ein neues Buch der Autorin erscheint, weil ich ihre Art zu schreiben sehr schätze.«
Christine Westermann, WDR2

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.12.2023

Eine lesenswerte und betroffen machende Geschichte

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„Was macht uns zu Menschen, und was bedeuten Moral und Zivilisation in Extremsituationen, in denen es ums bloße Überleben geht?“ S. 249

Dieses Buch habe ich bereits im November gelesen, musste es dann ...

„Was macht uns zu Menschen, und was bedeuten Moral und Zivilisation in Extremsituationen, in denen es ums bloße Überleben geht?“ S. 249

Dieses Buch habe ich bereits im November gelesen, musste es dann aber erst einmal sacken lassen. Es hat mich berührt, einmal mehr nachdenklich gemacht über uns Menschen und betroffen gemacht. Es ist wahrlich keine leichte Kost, aber ein Buch, das sich absolut lohnt zu lesen.

Der Roman erzählt die Geschichte von Kim und Tevi, die 1980 aus Kambodscha geflohen sind und über Umwege bei Ines und ihrer Familie in Österreich landen. Dort haben sie die Chance die schrecklichen und traumatischen Erlebnisse ihrer Kindheit und Jugend durch die Herrschaft der Roten Khmer zu verarbeiten und sich ein neues Leben aufzubauen. 2016, zu Kims Geburtstag, laden seine Kinder Tevi nach 23 Jahren wieder zu sich ein und erfahren so die Lebensgeschichte ihres Vaters.

Besonders fasziniert hat mich die Erzählstruktur bei diesem Werk. Judith Taschler schafft es durch wechselnde Erzählperspektiven mich völlig in die Geschichte zu ziehen und die daraus entstehende Unmittelbarkeit der Geschehnisse lässt mich immer wieder fassungslos innehalten. Ich wusste vorher nicht viel über die Schreckensherrschaft dieser kommunistischen Partei, insofern war es für mich nicht nur eine wirklich packende Geschichte, sondern auch ein geschichtlicher Exkurs, bei dem ich viel mitgenommen habe. Auch wenn Kim und Tevi frei erfunden sind, bezieht sich die Autorin auf Erinnerungen von Flüchtlingsfamilien und verweist auf Dokumentationen dazu.

Das zweite beherrschende Thema dieses Romans ist „Kommunikation“ und die Auswirkungen, wenn sie fehlt. Immer wieder geht es in den verschiedensten zwischenmenschlichen Konstellationen darum. Die dramatische Folge, die es am Ende gerade auch für die beiden Hauptfiguren hat, habe ich sehr lange nicht kommen sehen und hat mich wirklich erschüttert. Auch der Plot-Twist am Ende hat mich völlig kalt erwischt.
Es war mein erstes Buch der Autorin, aber dabei wird es nicht bleiben, denn das nächste liegt bereits bereit.
Von mir gibt es eine ganz klare Empfehlung an alle, die Lust auf eine tiefgehende, menschliche Geschichte haben.

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Veröffentlicht am 03.08.2023

Verdrängte Erinnerungen …

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Bei Kim Mey steht der 50. Geburtstag an, den seine Familie groß feiern möchte. Die Vorbereitungen sind getroffen und auch der Überraschungsgast hat nach einigem Zögern seine Zusage gegeben. Es ist Tevi ...

Bei Kim Mey steht der 50. Geburtstag an, den seine Familie groß feiern möchte. Die Vorbereitungen sind getroffen und auch der Überraschungsgast hat nach einigem Zögern seine Zusage gegeben. Es ist Tevi Gardiner, die Kim als Kind in Kambodscha vor den Roten Khmer gerettet hat und mit der er von einer österreichischen Familie und deren Tochter Ines aufgenommen wurde. Die drei Kinder wuchsen zusammen auf, bis Tevi nach Amerika ging und Kim Ines heiratete. Über die Zeit in Kambodscha wurde nie geredet, zu grausam waren offenbar die Erlebnisse. Nun hofft Kims Familie durch Tevis Besuch mehr zu erfahren. Ob Kim sich wohl über die Überraschung freuen wird oder werden dadurch nur alte Wunden aufgerissen und geheim gehaltene Beziehungen aufgedeckt? Eine Katastrophe scheint vorprogrammiert …

Judith W. Taschler (geb. 1970) ist eine österreichische Schriftstellerin. Sie wuchs mit sechs Geschwistern im oberösterreichischen Mühlviertel auf. Nach ihrem Schulabschluss und einem Auslandsaufenthalt in den USA übte sie verschiedene Jobs aus. Sie absolvierte ein Germanistik- und Geschichte-Studium an der Universität Innsbruck und unterrichtete danach einige Jahre als Deutschlehrerin. Ihr erster Roman erschien 2011. Es folgten noch sieben weitere, die durchweg gute Kritiken bekamen. 2014 wurde Taschler mit dem Friedrich-Glauser-Preis ausgezeichnet. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren drei Kindern als freischaffende Autorin in Innsbruck.

Ich mag die Art wie Judith W. Taschler schreibt, anspruchsvoll, virtuos und psychologisch gut durchdacht. Sie versteht es, mit außergewöhnlichen und ergreifenden Familiengeschichten ihre Leserschaft zu fesseln. Meist geht es um Konflikte in den Beziehungen und um deren Hintergründe. Im vorliegenden Roman „Das Geburtstagsfest“ (2019) spielt ein Großteil der Geschichte in Kambodscha zwischen 1975 und 1979, als Bürgerkrieg herrschte, die Roten Khmer das Land terrorisierten und rund zwei Millionen Todesopfer zu beklagen waren. Dabei schreckt die Autorin nicht davor zurück, detailliert über Einzelheiten der Folterungen und Hinrichtungen zu schreiben, um uns die Kindheit und die daraus resultierenden psychischen Folgen der beiden Protagonisten Kim und Tevi näher zu bringen.

Die zweite Zeitebene, ab etwa 1980 in Österreich, als die beiden Flüchtlingskinder in einer Familie aufgenommen wurden, ist nicht minder spannend. Wir erleben die extremen Unterschiede beider Länder, begleiten die Kinder beim Erwachsenwerden und sind dabei, wenn es zu Spannungen und zur Entfremdung zwischen Kim und Tevi kommt. Als dritte Handlungszeit ist die Gegenwart zu nennen, in der das Geburtstagsfest stattfindet und in der manches ans Tageslicht kommt, was bisher erfolgreich verschwiegen wurde. Im Epilog, der einen eMail-Schriftwechsel wiedergibt, klären sich die Fronten und Versöhnung ist in Sicht. Ein Glossar mit den wichtigsten verwendeten Spezialausdrücken sowie eine Kurzfassung der Geschichte Kambodschas von der Gründung zu Beginn des 9. Jahrhunderts bis heute runden das Geschehen gekonnt ab.

Fazit: Ein großartiges Buch, das nicht nur eine interessante Familiengeschichte, sondern auch viel Wissenswertes über Kambodscha vermittelt.

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Veröffentlicht am 13.03.2021

„Eine Überraschung zum Geburtstag die völlig eskaliert“

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Kim wird fünfzig Jahre alt und seine Kinder laden als Überraschungsgast zu seiner Geburtstagsfeier Tevi ein. Sie ist vor zig Jahren damals zusammen mit Kim aus Kambodscha geflohen. Die nähere Geschichte, ...

Kim wird fünfzig Jahre alt und seine Kinder laden als Überraschungsgast zu seiner Geburtstagsfeier Tevi ein. Sie ist vor zig Jahren damals zusammen mit Kim aus Kambodscha geflohen. Die nähere Geschichte, wie und warum weiß eigentlich keiner so richtig aus der Familie außer Kim. Dieser möchte aber nicht darüber sprechen und am liebsten das Ganze von damals vergessen.
Doch was ist damals passiert, warum der plötzliche Kontaktabbruch?
Die Situation auf der Feier spitzt sich zu, Emotionen kommen hoch, die lange vergessen waren.
Als Leser wechselt man zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart hin und her. Es wird die Geschichte aus der Sicht von verschiedenen Personen erzählt und es wird Kapitel für Kapitel klar, was damals Schreckliches passiert ist. Die Autorin hat wieder einmal einen spannungsgeladenen Roman geschrieben, Hut ab! Das so unscheinbare Cover lässt nicht vermuten, dass der Inhalt so eine tragische Geschichte offenbart. Es kommen Geheimnisse ans Licht, die ich so überhaupt nicht vermutet hätte. Wahnsinnig spannend, brutal, äußerst schicksalhaft, so würde ich den Buchinhalt beschreiben. Manche Kapitel ließen mich echt fassungslos zurück.
Fazit: Toller Roman, verdiente 5 Sterne, trotz der ganzen Dramatik.

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Veröffentlicht am 28.11.2020

Bewegende Familiengeschichte

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Ein Buch, welches mich wirklich überrascht hat. Es war fesselnd, traurig und aufwühlend zu gleich. Die Autorin hat einen so guten Schreibstil, dass man sehr schnell in die Geschichte hineingezogen wurde. ...

Ein Buch, welches mich wirklich überrascht hat. Es war fesselnd, traurig und aufwühlend zu gleich. Die Autorin hat einen so guten Schreibstil, dass man sehr schnell in die Geschichte hineingezogen wurde. Die Zeit- und Ortssprünge wurden erleichtert durch die Überschriften, was ich gut fand. Die Geschichte spielt in Österreich im Jahr 2016 und in Kambodscha in den 70er bis 90er Jahre. Erzählt wird die Geschichte von Tevi und Kim, zwei kambodschanischen Kindern, die beide die dunkle Zeit der Roten Khmer überlebt haben.

Kim Mey wird 50 und seine eigenen Kinder haben ihn zum Geburtstag ein Wiedersehen mit Tevi Gardiner geschenkt. Doch statt purer Freude über dieses Wiedersehen erleben sie Angst, Wut und Trauer. Sie erfahren Dinge von ihrem Vater, die sie überraschen und ihn in einem anderen Licht erscheinen lassen. Die Autorin lässt ihre Hauptcharaktere gedanklich wieder in ihre Kindheit zurückgehen. Dabei erleben sie noch einmal die einzelnen Stationen ihres Lebens und decken dabei so manche Lüge auf. Dieses langsame Entblättern lässt den Leser immer mehr in das Leben der beiden Charaktere eintauchen. Ab und an musste ich das Buch bei Seite legen, um die Gelesene sacken zu lassen. Am Ende des Buches wurde die Entwicklung von Kambodscha und dessen Politik im Laufe der Jahrhunderte beschrieben, was ich sehr hilfreich fand, um die Geschichte besser verstehen zu können.

Die Autorin erzählt sehr detailliert von den Gräueltaten der Roten Khmer. Wer bei Gewalt- und Folterszenen getriggert wird, sollte das Buch nicht lesen, denn diese werden im Zusammenhang mit der Roten Khmer, der Flucht der Kinder und der Tötung der Familien sehr deutlich beschrieben.

Veröffentlicht am 21.01.2024

Nichts für schwache Nerven

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Dieses Buch hat mich zum einen überrumpelt, weil ich mir von der Geschichte etwas anderes erwartet habe, und zum anderen verwirrt zurückgelassen, weil ich scheinbar mehrere Hinweise übersehen und dadurch ...

Dieses Buch hat mich zum einen überrumpelt, weil ich mir von der Geschichte etwas anderes erwartet habe, und zum anderen verwirrt zurückgelassen, weil ich scheinbar mehrere Hinweise übersehen und dadurch einen ganz anderen Eindruck der Protagonisten erhalten habe. Eigentlich müsste ich das Buch nochmal lesen, aber aufgrund der schweren Kost und der schrecklichen Schilderungen der Gräueltaten, die die Roten Khmer während ihrer Schreckensherrschaft in Kambodscha begangen haben, muss ich leider davon absehen.

Die Autorin beschreibt eindrücklich, mit welchen Instrumentarien die Roten Khmer die Bevölkerung zum Kommunismus umerziehen wollten und wie die Städte entvölkert wurden. Viele Kinder wurden zu Kindersoldaten ausgebildet. Die Bevölkerung wurde mit Gewalt attackiert, musste unter menschenverachtenden Bedingungen leben und arbeiten, war der Willkür einzelner Soldaten z.T. ohne jegliche Kontrolle ausgesetzt und wurde letztendlich auch aufgrund von Banalitäten getötet, wenn die Menschen nicht schon bei der Arbeit in den Arbeitslagern einfach tot umgefallen sind. Insgesamt sind während des grausamen Regimes der Roten Khmer mindestens 1,7 Millionen Menschen gestorben.

In dieser schrecklichen Zeit leben auch Kim und Tevi, die unterschiedlichen Bevölkerungsschichten angehören und ganz unterschiedliche Erfahrungen machen, aber gemeinsam nach Thailand flüchten können und in Österreich erstmal neu Fuß fassen können. Auch Jahre später sind die traumatischen Erlebnisse noch nicht verarbeitet, dabei gehen Kim und Tevi ganz unterschiedlich damit um.

Das Buch ist nichts für schwache Nerven, aber sehr aufschlussreich über die Schreckenszeit der Roten Khmer in Kambodscha.

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