Cover-Bild Tick Tack
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23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser Berlin in Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 14.03.2022
  • ISBN: 9783446272347
Julia von Lucadou

Tick Tack

Roman
Nach ihrem Debüt "Die Hochhausspringerin" das neue Buch von Julia von Lucadou: ein kluger Roman über unsere Gegenwart – "liest sich irre gut, schnell, spannend, die Figuren stehen einem vor Augen.“ Juli Zeh

Bevor sie sich auf die U-Bahngleise legt, kündigt Mette, 15, in TikTok-Videos ihr Vorhaben an. Niemand reagiert – gerettet wird sie trotzdem. Der Selbstmordversuch verwirrt ihr privilegiertes Umfeld: Bislang hat sie professionell die Leistung des hochbegabten Kindes abgeliefert – Mettes Strategie, um unter dem Radar einer Welt zu bleiben, deren Verlogenheit sie frustriert. Dann lernt sie Jo kennen, zehn Jahre älter, brillant und voller Wut, ein Verbündeter. Als Anti-Influencer hat er sich ein Following aufgebaut und rekrutiert Mette für den Kampf gegen den Mainstream. Ein Spiel beginnt, dessen Regeln sie nicht durchschaut.
Mit gleißender Klarheit und schneidendem Witz zeigt Julia von Lucadou einen Ausschnitt unserer Gegenwart, in der die digitale und reale Wirklichkeit sich komplett durchdringen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.04.2022

ein Schreibstil, der es einen nicht leicht macht

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Almette ist jung und fürchterlich wütend. Sie hasst ihr Leben und um ein Haar hätte sie dieses auch beendet. Und genau dies ruft Jo auf den Plan. Er ist hochintelligent und ist wegen Fehlverhaltens von ...

Almette ist jung und fürchterlich wütend. Sie hasst ihr Leben und um ein Haar hätte sie dieses auch beendet. Und genau dies ruft Jo auf den Plan. Er ist hochintelligent und ist wegen Fehlverhaltens von der Uni geflogen. Aus grenzenloser Langerweile, verbringt er sein Leben nun wieder im elterlichen Zuhause. Vielmehr in seinem Jugendzimmer und durchstöbert das Internet nach seinen neuesten Opfern. Sammelt Daten von unbedarften Teenager und erpresst sie. Doch er will noch weiter gehen. Er will sein nächstes Oper nicht nur erpressen er will es zum äußersten treiben. Und genau da läuft ihn Almette in die Arme. Sein Vorgehen ist wie immer. Er erschleicht sich das Vertrauen, macht auf Freund und manipuliert sie, damit sie genau so handelt wie er es gerne hätte. Nur diesmal kommt ein besonderes Ereignis hinzu, dass ihm seine Arbeit wohl noch erleichtert. Eine Welt umfassende Pandemie erfasst Deutschland.

Die Autorin versuch mit einen mehr als gewöhnungsbedürftigen Schreibstil eine Geschichte, die hauptsächlich im Internet spielt in ein Roman zu fassen. Leider ist ihr dies nur bedingt bis schlecht gelungen. Der Leser wird immer wieder durch Einlassungen von Internetseiten, Bildern etc. aus den Lesefluss gerissen. Ich konnte mich bis zum Schluss nicht mit den Schreibstil anfreunden. Womöglich bin ich schon etwas zu alt für diesen Schreibstil.

Beide Protagonisten, Mette als auch Jo sind nicht nur wütend sondern auch im hohem Maße manipulativ veranlagt. Beide leben in gutbürgerlichen Verhältnissen. Mette macht sich selbst enormen Druck um immer wieder neue Folower zu gewinnen, durch immer neue drastischere Geschichten. Sie hat mit Luxusproblemen zu kämpfen, worüber man teilweise einfach nur den Kopf schütteln kann. Aber auch nicht verwunderlich, wenn sie ihr Leben ausschließlich nach anderen ausrichtet und dabei das reale Leben aus dem Blick verliert. Von daher ist es dann auch nicht verwunderlich, wenn sich dann eine Sorte Mensch an sie ranheftet, der ganz und gar nichts Gutes im Schilde führt. Und dass dies der Fall ist macht Jo schon recht schnell klar. Er ist nicht nur ein Schlechter Mensch, nein er ist brandgefährlich.

War die Story im ersten Teil noch nachvollziehbar, ist dies im zweiten Teil nicht mehr der Fall. Es gibt Zeitsprünge, nachdem der Leser die Handlung nicht mehr nachvollziehen kann. Außerdem überschlagen sich nicht nur die Ereignisse sondern es läuft einfach viel zu schnell. Als ob die Autorin plötzlich keine Zeit mehr gehabt hätte oder ihr die Ideen ausgegangen währen.

Fazit: Die Auseinandersetzung mit Themen wie Cybermobbing, Coronaleugner, Verschwörungstheorien gelingt der Autorin trotz Aktualität nicht besonders gut. Rückblickend ist der Roman eher wie ein Drehbuch als wie ein Roman geschrieben. Auch ist der Schreibstil alles andere als gut lesbar. Leider kann ich für diesen Roman aus besagten Gründen nur eine bedingte Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 30.03.2022

Finger weg! - Schwieriger Schreibstil und eine völlig andere inhaltliche Gewichtung als gedacht

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Bei diesem Jugendbuch weiß ich gar nicht wo genau ich mit meiner Bewertung anfangen soll, da mir so viele Punkte Bauchschmerzen bereiten. Eins war mir auf jeden Fall schnell klar „Tick Tack“ von Julia ...

Bei diesem Jugendbuch weiß ich gar nicht wo genau ich mit meiner Bewertung anfangen soll, da mir so viele Punkte Bauchschmerzen bereiten. Eins war mir auf jeden Fall schnell klar „Tick Tack“ von Julia von Lucadou soll provozieren, was die Autorin in Bezug auf mich auch definitiv erreicht hat. Die Art und Weise gefiel mir aber leider so gar nicht. Zunächst einmal sind beide Hauptprotagonist:innen unfassbar unsympathisch. Mette konnte ich noch ein bisschen besser verstehen, wobei ihre grenzenlose Wut gegen alles und alle, auch das schwierig machte. Jos Kapitel waren hingegen für mich nur schwer auszuhalten, so sind sie doch voller Hass, Frauenfeindlichkeit und Rassismus. Der Schreibstil ist gewollt jugendlich gehalten und liest sich immer wieder wie unterschiedliche Social Media Posts und Foreneinträge. Hier sorgten zahlreiche technische Bezeichnungen und Anglizismen für einen gebremsten Lesefluss. Auch wenn ich die meisten Anspielungen verstehen konnte (ohne Englischkenntnisse ist dieses Buch kaum lesbar), wirkte der Stil für mich zu künstlich, um authentisch zu sein. Und auch thematisch hatte ich mir etwas anderes versprochen. Zwar ging es durchaus um die Gefahren und Manipulationsmöglichkeiten von Tik Tok und weiteren Social Media Seiten, einen sehr großen Raum nahmen aber außerdem Verschwörungstheorien rund um Corona ein. So entwickeln sich Mette und Jo nach und nach zu richtig gehenden Querdenkern und Corona-Leugnern, inklusive zahlreicher Verschwörungstheorien, welche uns Leser:innen ungefiltert dargeboten werden. Gerade für ein Jugendbuch hätte ich mir in Bezug darauf zumindest eine klare Gegenposition gewünscht. Alles in allem kann ich dem Roman wirklich nicht mehr als 2 Sterne geben, da die Kritikpunkte doch zu schwer wiegen. Es gibt so viele tolle Jugendbücher mit wichtigen Botschaften, darum greift einfach zu einem anderen Buch. Hier lohnt sich die Lektüre leider nicht.

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Veröffentlicht am 22.03.2022

Unbequemes, forderndes Buch mit Hauptcharakteren voller Wut und Hass, aber mit richtiger Botschaft

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Almette Odenthal ist 15 Jahre alt, als sie sich auf die U-Bahngleise am Hansaring in Köln legt und nur mit Glück gerettet wird. Zuvor hatte sie ihr Vorhaben in TikTok-Videos angekündigt. Nach dem Selbstmordversuch ...

Almette Odenthal ist 15 Jahre alt, als sie sich auf die U-Bahngleise am Hansaring in Köln legt und nur mit Glück gerettet wird. Zuvor hatte sie ihr Vorhaben in TikTok-Videos angekündigt. Nach dem Selbstmordversuch steigen ihrer Followerzahlen, worauf Jo, der Halbbruder einer Klassenkameradin von Mette aufmerksam wird. Er selbst ist zehn Jahre älter, exmatrikulierter Student und erfolgreicher Blog. In ihm steck noch mehr Wut als in Mette, die sich von ihren Eltern nichts sagen lässt und sich sogar gegenüber ihrer besten Freundin verletzend verhält.
Obwohl sie ein intelligentes Mädchen mit hervorragenden Zensuren ist, merkt sie nicht, wie sie von Jo manipuliert wird, der für seinen Kampf gegen Konformität und Mainstream Mette ausnutzt und zu fragwürdigen Aktionen überredet, die sie auf Social Media posten.

Der Roman wird aus der Perspektive von Mette geschildert, die einen Selbstmordversuch überlebt hat und nun gezwungen ist, eine Psychotherapie zu machen. Wie schon von ihren Eltern und Lehrern, über die sie nur abfällig denkt und nicht ernst nimmt, hält sie auch von der Psychologin wenig. Sie flüchtet sich lieber in ihre Social Media-Accounts, die sie auf diversen Plattformen unter mehreren Pseudonymen pflegt, so dass sie offiziell nur ihre harmlose Seite zeigt.
In ihr steckt eine Menge Wut, die nicht erklärt wird. Sie ist ein anstrengender pubertierender Teenager und strapaziert damit die Nerven der/ des Leser*in(s). Noch aufreibender ist es die Blogeinträge von Anonymous zu lesen, der seinen Followern unverhohlen seine wütenden Sätze an den Kopf wirft. Die Sätze sind kurz und abgehackt und werden zudem durch Gifs, Links und Hashtags unterbrochen, was ein flüssiges Lesen erschwert.
Mit Beginn der Corona-Krise steigert sich seine Wut in gefährlichen Hass. Typische Plattitüden von Coronaleugnern, Querdenkern und Verschwörungstheoretikern werden zusammenhanglos aneinandergereiht.
Mette gesellt sich zu den Maskenverweigerern, verstößt ihre beste Freundin und fokussiert sich auf Jo, der ihr schmeichelt. Sein wahres ich erkennt sie nicht und lässt sich von seinen Parolen einlullen. Sie glaubt an einen Kampf für Meinungsfreiheit und Freiheitsrechte gegen etablierte Medien und den Staat und schließt sich Jo und Gleichgesinnten an. Vor dem Hintergrund ihres Selbstmordversuchs drängt Jo sie zu einer weiteren gefährlichen Aktion.

"Tick Tack" ist ein unbequemes, forderndes Buch. Während ich es zu Beginn noch stellenweise scharfsinnig und humorvoll fand und versuchte Sympathien für die selbstbewusste, unangepasste Mette zu finden, war ich wenig später versucht, den Roman nur noch quer zu lesen. Nicht nur die Protagonisten auch die Sprache ist anstrengend. Jugendsprache wird mit Sprache aus dem Social Media-Bereich vermischt, die mir zum Teil im Sprachgebrauch völlig unbekannt waren. Die Hauptfiguren Mette und Jo sind voller Sarkasmus und Hass, frech, überheblich und verletzend. Vorgeblich möchten sie die Welt besser machen, sind aber völlig verblendet und schießen über das Ziel hinaus. Sie flüchten aus der Realität und leben in ihrer eigenen Online-Fake-Welt.

Auch wenn die Intention der Autorin am Ende deutlich ist und das Buch als Warnung vor Manipulation, Fakenews und Hasspostings verstanden werden kann, war mir das Buch viel zu einseitig und hasserfüllt. Ich konnte Mette, aus deren Sicht der Roman überwiegend geschrieben ist, nicht verstehen. Weder gibt es eine Erklärung für ihren Selbstmordversuch, noch für ihr Verhalten danach. Eigentlich soll sie intelligent, sein, aber andererseits durchschaut sie die offensichtliche Manipulation Jos nicht.
Das Ende ist enttäuschend und viel zu einfach gelöst. Eine Auseinandersetzung mit den Konflikten, die zwischen Eltern und Kindern, Schülern und Lehrern oder mit der eigenen Wahrnehmung bestehen, findet nicht statt. Es wird offen dargelegt, welche Probleme die Digitalisierung und der zunehmende Gebrauch von Social Media bereiten können, die Hintergründe dafür und Lösungswege werden jedoch nicht aufgezeigt. Die Figuren bleiben abgesehen von ihrer Hasskappe blass und austauschbar. Ihre persönlichen Krisen erschließen sich nicht.

Fazit: Der Roman behandelt aktuelle Probleme und ist im Ansatz gut, aber weder die Ausführung noch die Protagonisten haben mir gefallen.

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Veröffentlicht am 13.07.2022

Nerviger Schreibstil und unsympathische Protagonisten

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Ich kann das Buch leider nicht wirklich empfehlen. Den Schreibstil empfand ich teilweise als ziemlich anstrengend. Vielleicht sieht die Internet-süchtige Generation das anders. Mir waren es zu viele # ...

Ich kann das Buch leider nicht wirklich empfehlen. Den Schreibstil empfand ich teilweise als ziemlich anstrengend. Vielleicht sieht die Internet-süchtige Generation das anders. Mir waren es zu viele # usw.

Das Buch ist abwechselnd aus der Sicht der beiden Haupt-Charaktäre Almette und Jo geschrieben. Die 15-jährige Almette (Ja, das arme Kind heißt wie der Frischkäse.) ist der typische Klischee-Teenager, ewig unzufrieden mit sich und der Welt und vor allem daran interessiert, wie viele Likes ihre TikTok Videos generieren. Natürlich gibt sie vor allem ihren Eltern die Schuld daran, dass ihr Leben ihrer Meinung nach so schrecklich ist. Als sie den älteren Jo trifft, der ihr erzählt was sie hören will und ihr Berühmtheit und viele Likes verspricht, fällt sie natürlich sofort darauf rein. Sie merkt nicht, wie er sie immer mehr in die Welt der Corona-Verschwörungstheoretiker verstrickt, wie er sie manipuliert und benutzt.

Jo dagegen ist das Klischee des Soziopathen. Natürlich hatte er eine schwere Kindheit. Mit seinen 26 Jahren wohnt er wieder in seinem Kinderzimmer, nachdem er von der Uni geflogen ist. Sein Leben besteht vor allem aus Hass und Hetze im Internet. Er sieht sich nicht als gescheiterte Existenz, sondern als vom System unverstandenes Genie. Er drangsaliert seine Mutter, die ihm alles durchgehen lässt und schikaniert seine kleine Schwester. Frauenfeindlich ist er natürlich auch.

Das Buch endet relativ abrupt. Wie die Situation wirklich ausgeht bleibt offen. Etwa in der Mitte gibt es auch einen Zeitsprung, den ich etwas verwirrend fand.

Mein Fazit: Tick Tack könnte sich eignen, um Jugendlichen die Gefahren von Gutgläugikeit, Fake News und der Manipulation durch das Internet vor Augen zu führen. Für mich war es einfach zu sehr klischee-beladen. Der Schreibstil, vermutlich auf die Generation Facebook etc. zugeschnitten, war überhaupt nicht mein Fall.

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