Cover-Bild Klara und die Sonne
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Blessing
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 15.03.2021
  • ISBN: 9783896676931
Kazuo Ishiguro

Klara und die Sonne

Roman
Barbara Schaden (Übersetzer)

Der neue Roman des Nobelpreisträgers

Klara ist eine künstliche Intelligenz, entwickelt, um Jugendlichen eine Gefährtin zu sein auf dem Weg ins Erwachsenwerden. Vom Schaufenster eines Spielzeuggeschäfts aus beobachtet sie genau, was draußen vor sich geht, studiert das Verhalten der Kundinnen und Kunden und hofft, bald von einem jungen Menschen als neue Freundin ausgewählt zu werden. Als sich ihr Wunsch endlich erfüllt und ein Mädchen sie mit nach Hause nimmt, muss sie jedoch bald feststellen, dass sie auf die Versprechen von Menschen nicht allzu viel geben sollte.

KLARA UND DIE SONNE ist ein beeindruckendes, berührendes Buch und Klara eine unvergessliche Erzählerin, deren Blick auf unsere Welt die fundamentale Frage aufwirft, was es heißt zu lieben.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.10.2023

Herzerwärmend

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Im Buch "Klara und die Sonne" geht es um Klara, sie ist eine KF, eine künstliche Freundin. Und ihre Bestimmung und ihr größter Wunsch ist es, die Freundin eines Kindes zu werden.
Sie wird von einem Mädchen ...

Im Buch "Klara und die Sonne" geht es um Klara, sie ist eine KF, eine künstliche Freundin. Und ihre Bestimmung und ihr größter Wunsch ist es, die Freundin eines Kindes zu werden.
Sie wird von einem Mädchen gekauft und lebt fortan mit Josie und ihrer Mutter zusammen.
Dabei wird die Geschichte aus Klaras Sicht erzählt.
Als Klara bemerkt, dass Josie schwer krank ist, versucht sie auf ihre Weise ihr zu helfen.

Klaras Blick auf die Welt ist einfach wunderbar und liebenswert. Durch die Klarheit ihrer Gedanken werden tiefgründige und große Fragen, wie nebenbei, aufgeworfen und auf ihre Weise beantwortet.
Fragen und Gedanken über Liebe, die eigene Identität und auch Individualität.

Ein wirklich wertvolles Buch, das zum nachdenken anregt.

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Veröffentlicht am 12.01.2022

Roboter, Intelligenz und menschliche Gefühle

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Diesen Roman habe ich sehr gerne gelesen, obwohl er dem von mir eigentlich vernachlässigten Genre Science Fiction zuzuordnen ist. Zu einer nicht näher bestimmbaren Zeit in der Zukunft werden mit künstlicher ...

Diesen Roman habe ich sehr gerne gelesen, obwohl er dem von mir eigentlich vernachlässigten Genre Science Fiction zuzuordnen ist. Zu einer nicht näher bestimmbaren Zeit in der Zukunft werden mit künstlicher Intelligenz ausgestattete Roboter jugendlichen, anscheinend aufgrund von Genmanipulation intelligent gemachten Amerikanern als Freunde und Wegbegleiter an die Seite gestellt. Klara aus dem gleichnamigen Buchtitel ist ein solcher Roboter. Sie hält Einzug bei der wegen ihrer Manipulation kränkelnden Josie. Klara entwickelt sich beständig fort und setzt alles daran, Josie vor dem Tod zu bewahren. Die im Mittelpunkt stehende Frage ist, ob Roboter zu menschlichen Gefühlen in der Lage sind, insbesondere lieben und geliebt werden können. Als Leser ist man oft geneigt, dass bei Klara zu bejahen, denn sie wird recht warmherzig und empathisch dargestellt im Gegensatz zu mancher menschlichen Romanfigur. Das Buch liest sich eher einfach, was an der steifen, gut zu Klara passenden Sprache liegt, die ihr unbekannte Gegenstände mit merkwürdigen Begriffen belegt; so wird aus einem „Wohnzimmer“ ein „Großraum“, aus einem „Laptop“ bzw. „Smartphone“ ein „Rechteck“.
Sehr lesenswert.

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Veröffentlicht am 18.03.2021

Unterhaltsame und tiefgründige Auseinandersetzung mit KI...

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In „Klara und die Sonne“ widmet sich der 1954 geborene Kazuo Ishiguro einem brisanten und interessanten Thema: der künstlichen Intelligenz.

In Ishiguros dystopischer Welt, die im ländlichen Amerika spielt, ...

In „Klara und die Sonne“ widmet sich der 1954 geborene Kazuo Ishiguro einem brisanten und interessanten Thema: der künstlichen Intelligenz.

In Ishiguros dystopischer Welt, die im ländlichen Amerika spielt, gibt es künstliche Freunde.
„KFs“ nennt man sie.
Letztlich sind es programmierte menschenähnliche Roboter.

KFs sollen die Aufgaben und Funktionen echter und lebendiger Freunde nachahmen bzw. ersetzen.
Sie sollen Kindern Gesellschaft leisten, ihnen die Zeit vertreiben und sie ins Erwachsenenleben begleiten.

Klara ist eine solche KF.
Sie befindet sich entweder im Hinterraum des Ladens, in dem sie verkauft wird, oder sie wird im Schaufenster ausgestellt, was ihr besonders zusagt, weil sie dort von der Sonne gewärmt wird. Hier wartet sie darauf, auserwählt zu werden.
Von ihrer Position aus beobachtet sie das Geschehen vor dem Fenster, die Passanten, die Autos und die Obdachlosen.

Klara wird schließlich von der 13-jährigen Josy als Begleiterin ausgewählt.
Josy ist oft krank und viel allein. Ihre Eltern haben sich getrennt und ihre Mutter hat vor lauter Arbeiten nur wenig Zeit.
Da kommt so eine KF, die sich eifrig um ihr Mündel kümmert, gerade recht.
Die beiden Mädchen leben von nun mit Josys Mutter und einer Haushälterin in einem recht abgelegen Haus.

Das Interessante ist, dass wir in diesem Roman in Klaras „Haut stecken“.
Wir betrachten die fremdartige und kühle dystopische Welt des Romans durch ihre Augen, also durch die aufmerksamen Augen einer künstlichen Intelligenz, die sehr lernfähig ist und aufgrund ihres letztlich doch begrenzten Wissens Schlüsse zieht, die manchmal irrwitzig und wunderlich anmuten.

Am Anfang sehen und verfolgen wir die Geschehnisse vor dem Schaufenster und nachdem Klara gekauft wurde, beobachten wir die Beziehungen von Josy z. B. zu ihrer vielbeschäftigten Mutter oder zum Nachbarjungen. Andere Interaktionen kommen nur bei aufwendig organisierten Interaktionsmeetings zustande.

Mit der Zeit wird erkennbar, dass Arbeit die Regel, aber zwischenmenschlicher Umgang nicht selbstverständlich ist.
Schule findet nicht mehr als Präsenzunterricht, sondern online statt und der Stellenwert der Natur ist deutlich gesunken.

Der britische Literaturnobelpreisträger Ishiguro erzählt wie immer meisterhaft, gleichermaßen feinfühlig wie neutral-distanziert sowie völlig unaufgeregt.
Er nimmt sich Zeit. Die Geschichte um Klara darf sich entfalten. Manchen mag das zu langweilig sein - ich finde es wunderbar!

Er setzt sich über Klaras kindliches Denken und ihre wissbegierigen Beobachtungen mit tiefgründigen Themen und brisanten Fragen, die mit künstlicher Intelligenz und Mensch-Sein verbunden sind, auseinander.

Letztlich geht es darum, was das Mensch-Sein ausmacht.
Emotionen, Bewusstsein, Denken, ethisches und moralisches Handeln, Identität, Individualität - das sind Schlagwörter, mit denen sich Kazuo Ishiguro in seinem neuen Werk implizit beschäftigt.
Implizit, d. h. zwischen den Zeilen und unaufdringlich. Man kann den Roman also als bloße Science-Fiction-Unterhaltungsliteratur genießen oder ihn auf einer tieferen Ebene als Reflexionsgrundlage sehen und Gedankenanstöße aufgreifen und weiterspinnen.

„Klara und die Sonne“ ist ein brillanter Roman, der zum Nachdenken anregt und bestens unterhält.
Ich habe ihn in zwei Tagen verschlungen und empfehle ihn sehr gerne weiter.

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Veröffentlicht am 29.10.2022

Eine außergewöhnliche Protagonistin!

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"Glaubst du an das menschliche Herz? Ich meine natürlich nicht einfach das Organ, sondern spreche im poetischen Sinn. Das Herz des Menschen. Glaubst du, dass es so etwas gibt? Etwas das jedes Individuum ...

"Glaubst du an das menschliche Herz? Ich meine natürlich nicht einfach das Organ, sondern spreche im poetischen Sinn. Das Herz des Menschen. Glaubst du, dass es so etwas gibt? Etwas das jedes Individuum besonders und einmalig macht?" (S. 251)

Klara ist eine KF, eine künstliche Freundin. Ein intelligenter, humanoider Roboter, der durch das Sonnenlicht gespeist wird. Geschaffen um einen menschlichen Jugendlichen beim Erwachsenwerden zu begleiten, wartet sie sehnsüchtig in ihrem Schaufenster darauf, dass sich ein Kind für sie entscheidet. Sie ist nicht mehr das neueste Modell, dennoch besitzt sie eine außergewöhnliche Beobachtungsgabe, mit der sie zu verstehen versucht, was es bedeutet, Mensch zu sein. Eines Tages wird sie von der kranken 13-jährigen Josie erwählt und von deren Mutter gekauft. Nach und nach taucht Klara tiefer in das Leben und die Geheimnisse der kleinen Familie ein und findet heraus, was der eigentliche Absicht des Kaufs war.

Was düster klingt, ist eine ruhige, wärmende Geschichte.
Klara ist als KI eine ganz besondere Ich-Erzählerin. Durch ihre kindliche, aber sehr einfühlsame Brille lernt der Leser ihr Leben bei Josie und die dystopische Welt kennen. Gern hätte ich noch mehr zum Setting erfahren. Themen wie Klassenunterschiede und ethische Fragen zu KIs werden nur angeschnitten, was allerdings Raum für eigene Gedanken lässt: Können Roboter Menschen ersetzen? Was macht uns Menschen eigentlich aus? In meinen Augen hat das Buch ein paar Längen, an einigen Stellen plätschert die Geschichte etwas dahin. Dennoch ein kluges Buch, welches ich gern gelesen habe und noch lange nachhallte.

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Veröffentlicht am 16.08.2021

Ist eine Künstliche Intelligenz menschlicher als wir?

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Klara ist eine Künstliche Freundin (KF), die auf ihren zukünftigen Jugendlichen im Laden wartet, weil ihre Aufgabe ist eine perfekte Gefährtin zu sein. Sie soll eine Lösung gegen der Einsamkeit eines ...

Klara ist eine Künstliche Freundin (KF), die auf ihren zukünftigen Jugendlichen im Laden wartet, weil ihre Aufgabe ist eine perfekte Gefährtin zu sein. Sie soll eine Lösung gegen der Einsamkeit eines Teenagers werden, eine Ablenkung sozusagen. Klara bekommt ihre Energie von der Sonne, deswegen ist die Sonne für sie das Mächtigste, was es gibt. Sie glaubt, dass die Sonne heilt, und nicht nur die KFs, sondern auch die Menschen. Sie glaubt an die Sonne als an etwas Spirituelles, dass ihr eine Hoffnung gibt. Und dieser Glaube rettet das Leben, während die Menschen das schon aufgegeben haben. Klara ist bereit etwas zu opfern. Sie ist viel mehr als eine bloße Unterhaltung für ein Mädchen. Sie ist klug, sie liest die Menschengesichte und reflektiert diese richtig. Sie lernt schnell, wie sie in bestimmten Situationen reagieren und was sie sagen kann.
Die Geschichte wird aus der Perspektive von Klara erzählt. Es werden nur die Fragmente beschrieben, die Klara selbst sieht und hört. Im Roman wird es an Klaras Beispiel betont, dass die Künstliche Intelligenz menschlicher ist als die Menschen. Es geht im Roman auch um die Beziehung zwischen den Eltern und den Kindern, Gesundheit der Kinder, Opfer, Umweltprobleme. Es geht um die Einsamkeit und die Menschlichkeit.
Es war für mich ein vielschichtiger Roman mit aktuellen Themen, den ich definitiv empfehlen kann.

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