Cover-Bild Das letzte Licht des Tages
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Knaur eBook
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 28.10.2020
  • ISBN: 9783426457887
Kristin Harmel

Das letzte Licht des Tages

Roman. Die dramatische Résistance-Geschichte einer französischen Familie bei Ausbruch des 2. Weltkriegs
Veronika Dünninger (Übersetzer)

Eine grausame Zeit, ein schrecklicher Fehler und die Hoffnung auf Vergebung:
»Das letzte Licht des Tages« von Bestseller-Autorin Kristin Harmel erzählt eine ebenso gefühlvolle wie dramatische Familiengeschichte aus Frankreich zur Zeit des 2. Weltkriegs
Frankreich 1940: Als Inés herausfindet, dass ihr Ehemann auf dem Weingut der Familie Flüchtlinge und Waffen für die Résistance versteckt, ist auch sie gezwungen, eine Seite zu wählen. Inés schließt sich dem Widerstand an – und begeht einen schrecklichen Fehler, der das Leben aller auf dem Weingut für immer verändert.
Jahrzehnte später begleitet die junge Amerikanerin Liv ihre exzentrische Großmutter auf eine Reise nach Frankreich. Vom Weingut Chauveau fühlt Liv sich wie magisch angezogen – auch, weil sie spürt, dass ihre Großmutter nicht zufällig hierher wollte. Mithilfe des sympathischen Anwalts Julien Cohn beginnt Liv, die Geschichte des Weinguts zu erforschen. Ihre Recherchen führen sie zurück in die dunkelste Zeit des 2. Weltkriegs, zu einer Geschichte von Liebe und Verrat – und der Hoffnung auf Vergebung.
Die amerikanische Bestseller-Autorin Kristin Harmel knüpft mit dieser ebenso tragischen wie wunderschönen Familien- und Liebesgeschichte während des 2. Weltkriegs nahtlos an ihren größten Erfolg »Solange am Himmel Sterne stehen« an: Gefühlvoll, wendungsreich und atmosphärisch dicht erzählt, wird »Das letzte Licht des Tages« alle begeistern, die große historische Romane über das 20. Jahrhundert lieben.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.12.2023

ein wunderschönes Buch

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Schon ihr Buch " Das letzte Licht des Tages" hat mir gut gefallen. Auch dort spielt die Resistance eine große Rolle, wie auch in diesem Buch. Trotzdem hat mir dieses Buch noch besser gefallen.

Eva ist ...

Schon ihr Buch " Das letzte Licht des Tages" hat mir gut gefallen. Auch dort spielt die Resistance eine große Rolle, wie auch in diesem Buch. Trotzdem hat mir dieses Buch noch besser gefallen.

Eva ist Jüdin und lebt in Paris. Als sie von einem Freund den Tip erhält, dass es in den nächsten Tagen zu Deportationen kommen soll, glaubt sie dies nicht. Doch das unbegreifliche passiert. Duch Zufall sind ihre Mutter und sie nicht in der Wohnung , als ihr Vater abgeholt wird.Als sie erfahren, dass er nach Auschwitz abtransportiert wurde, verlassen sie Paris und gehen in einen kleinen Ort namens Aurignon, um von dort in die Schweiz zu fliehen. Doch in dem Ort lernt Eva den Widerstandskämpfer Remy kennen , der Pässe fälscht für jüdische Kinder, die über die Grnze gebracht werden sollen. Eva schließt sich der Resistance an.

Gleich von der ersten Seite an , war ich im Geschehen. Mich hat diese Geschichte von Anfang an fasziniert und das hat im Laufe des Lesens nicht eine Minute nachgelassen. Spannend und sehr kurzweilig wird die Geschichte der Personen dieses Ortes beschrieben, die versuchen den Deutschen Widerstand zu leisten, indem sie entweder Kinder beherben, bis man sie über die Grenze bringt, Papiere fälschen. oder die Widerstandskämpfer mit Materialien und Essen versorgen.
Die Personen sind mir im Laufe der geschichte sehr ans Herz gewachsen, besonders Eva und Remy , aber auch der Pfarrer des Ortes.

Die Geschichte hat mich sehr berührt, vor allem auch, weil Eva , zusammen mit Remy versucht hat die Namen der Kinder, denen man zur Flucht verhalf und die dadurch einen neuen Namen bekamen, durch einen Code in einer alten Bibel niederzuschreiben, damit man die Namen nicht vergißt und sie ihre Identität nicht verlieren. Dass dieses Buch von einer wahren geschichte inspiriert wurde, macht es für mich noch wertvoller.

Sehr lesenswert.

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Veröffentlicht am 25.10.2020

Die Vergangenheit ist aufregend.

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Die Schriftstellerin Kristin Harmel schreibt mit „Das letzte Licht des Tages“ einen tragischen und berührenden Roman.

Es beginnt 1940 auf einem Weingut in Frankreich, mit tragischen Verwicklungen.
Da ...


Die Schriftstellerin Kristin Harmel schreibt mit „Das letzte Licht des Tages“ einen tragischen und berührenden Roman.

Es beginnt 1940 auf einem Weingut in Frankreich, mit tragischen Verwicklungen.
Da ist die Geschichte, wie immer, wenn es um die Zeit geht, grausam und macht Angst.
Es geht um Judenverfolgung und die Résistance. Es geht um Liebe, Eifersucht und Verrat.

Die zweite Episoden spielt 2019. Die Amerikanerin Liv hat gerade eine gescheiterte Ehe hinter sich. Da kommt ihre 99jährige Großmutter Edith und fährt mit ihr nach Frankreich. Liv möchte jetzt endlich die Familiengeschichte erfahren. Langsam gibt es Hinweise. Aber Edith fällt es schwer, alles zu erzählen.
Die beiden Teile werden abwechselnd erzählt.
Die Autorin versteht es gut, die Teile zu verweben. Ihre Schreibweise ist gut und sie bringt Spannung in die Geschichte.
Das Buch ist gut unterhaltend.

Veröffentlicht am 20.10.2020

Dramatische Familiengeschichte in Zeiten der Resistance

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Nach ihrer Scheidung wird Liv von ihrer fast hundertjährigen französischen Großmutter Edith nach Paris verschleppt, zunächst angeblich um Liv von ihrem Trübsalblasen abzulenken. Kaum angekommen geht es ...

Nach ihrer Scheidung wird Liv von ihrer fast hundertjährigen französischen Großmutter Edith nach Paris verschleppt, zunächst angeblich um Liv von ihrem Trübsalblasen abzulenken. Kaum angekommen geht es weiter nach Reims, wo Edith geheimnisvollen Geschäften nachgeht und den Ort eindeutig besser kennt als sie vorgibt. Da Edith verschlossen wie eine Auster ist und sich zudem heftig zu quälen scheint, versucht Liv mit Hilfe der Anwaltskanzlei Cohn - in Person des jungen Julien Cohn - hinter das Geheimnis zu kommen. Was verbirgt Edith, und was hat es mit dem Weingut Chauveau auf sich, zu dem Edith eine enge Verbindung zu haben scheint?

Schlichtweg großartiger, ungemein fesselnder Roman, der auf zwei Zeitebenen die dramatische und erschütternde Familiengeschichte des Weinguts Chauveaus in der Champagne zu Zeiten des zweiten Weltkrieges erzählt. Die zwei Zeitebenen spielen sich zunächst vermeintlich unabhängig voneinander ab, auf der einen Livs Reise mit ihrer wundervollen Großmutter, auf der anderen die Geschehnisse auf dem Gut Chauveau. Die Verwicklungen der vier Menschen auf dem Weingut – Michel und seine Frau Inés sowie Michels Kellermeister Théo und dessen Frau Céline – werden wiederum aus verschiedenen Perspektiven erzählt, so dass der Leser tiefe Einblicke in deren Gefühlswelt erhält. Je mehr die Geschichte voranschreitet, desto mehr verknüpfen sich beide Ebenen und umso mehr werden die Motive aller Protagonisten offenbar. Die Autorin entwirft das Leben auf dem Weingut, die Situation der Menschen unter der Nazi-Herrschaft und ihr Kampf ums Überleben bildhaft und überzeugend und verliert dabei niemals die wahren Gefühle und Motive aus den Augen. Es ist die Geschichte einer Familientragödie, eines unbeabsichtigten Verrats mit tödlichen Folgen, aber auch eine von Wiedergutmachung, von Hoffnung und nicht zuletzt von unerschütterlicher Liebe. Diese Kombination, eine spannende, vor ihrem historischen Hintergrund interessante Geschichte, die hervorragend beschriebenen Charaktere und der ungemein flüssige Schreibstil machen das Buch zu einem echten Pageturner.

Die Autorin versteht es meisterhaft, große Gefühle und Leidenschaften zu vermitteln, ohne kitschig zu werden, ihre Charaktere sind durchweg vielschichtig und durch ihre Handlungen und Emotionen zutiefst menschlich. Auch gibt es keine klare Unterscheidung von gut und böse, richtig oder falsch, die Menschen machen Fehler, handeln oft impulsiv, aus Egoismus, verletzter Eitelkeit, aber auch aus Liebe. Das beste Beispiel hierfür ist Inés, für mich sowohl tragende als auch tragische Figur. Sie bringt durch ihre Entscheidungen Dinge ins Rollen, sie polarisiert, sie hat für mich den zwiespältigsten Charakter und macht die deutlichste Entwicklung durch. Manchmal will man sie schütteln, dann wieder beschützend in den Arm nehmen, und mitunter rührt sie einen zu Tränen, wie überhaupt beim Lesen verschiedenste Emotionen freigesetzt werden. Neben ihr haben die anderen teilweise Mühe nicht zu verblassen, auch wenn sie durchaus ebenfalls intensive Persönlichkeiten haben. Inés' Wesen lässt viel Raum für Interpretationen und was-wäre-wenn-Fragen zu, ich für meinen Teil fand ihre Handlungen und Motive zwar oft sehr impulsiv, aber immer nachvollziehbar und ihr Versuch der Wiedergutmachung aller Ehren wert. Im Übrigen finde ich den Klapptentext ein wenig irreführend, denn nicht Liv recherchiert, sie wird vielmehr von ihrer Großmutter mitgerissen und erfährt eher auf Umwegen die ganze Wahrheit. Sie ist also eher passiv, während Inés aktiv agiert.

Fazit: Ein großartiges, ein emotionales Buch, dessen Geschichte einen nicht los lässt und nachhallt. Ein rundum gelungenes Gesamtpaket, das mich animiert hat, mir sofort weitere Bücher der für mich unbekannten Autorin zu besorgen. Auch wenn man die Zusammenhänge schon ein wenig ahnt, ist es einfach pures Lesevergnügen, und sehr gut fand ich auch die weitreichenden Bezüge zur Gegenwart. Für alle Fans des Familien-, Liebes- und geschichtlichen Romans, zum Abtauchen und Mitleben!

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Veröffentlicht am 04.12.2020

Dramatische Familiengeschichte im 2. Weltkrieg, packend erzählt

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Die Amerikanerin Liv steht vor den Scherben ihrer Ehe, die nach 12 Jahren an einem unerfüllten Kinderwunsch zerbrochen ist. Da sie dafür auch ihren Job aufgegeben hatte, steht sie nun vor dem Nichts und ...

Die Amerikanerin Liv steht vor den Scherben ihrer Ehe, die nach 12 Jahren an einem unerfüllten Kinderwunsch zerbrochen ist. Da sie dafür auch ihren Job aufgegeben hatte, steht sie nun vor dem Nichts und wird durch ihre Großmutter Edith unterstützt.
Dann steht diese plötzlich vor ihrer Tür und fordert Liv auf, sie auf eine Reise nach Paris zu begleiten. Die Gründe für die Reise möchte die 99-jährige Edith ihrer Enkelin erst vor Ort erzählen. Von Paris geht es dann weiter in die Champagne nach Reims, aber auch hier zeigt sich Edith zunächst noch sehr verschlossen. Ediths Anwalt Julien, dessen Familie schon viele Jahre für Edith arbeitet, ist zwar sehr sympathisch, erzählt Liv aber auch nichts über die Gründe, denn das möchte er Edith überlassen. Liv ist sehr verwirrt und gespannt, auf das große Geheimnis ihrer Großmutter.

Im Jahr 1940 erleben wir Inès Chauveau die mit ihrem Mann sowie dem Kellermeister Theo und dessen Frau Celine auf einem Weingut lebt, wo Champagner hergestellt wird.
Als die Invasion der Deutschen in Frankreich beginnt, entdeckt Inès nach einer Weile, dass ihr Mann Waffen für die Résistance versteckt und auch Flüchtlingen hilft. Die Situation auf dem Weingut ist angespannt, denn Celine ist jüdischer Abstammung. Inès entschließt sich, ebenfalls der Résistance zu helfen und trifft schließlich eine schwerwiegende Entscheidung …

Der Roman wird wechselnd auf zwei Zeitebenen erzählt, wobei der Handlungsstrang in der Vergangenheit deutlich mehr Raum einnimmt.
In der Gegenwart geschieht nicht sehr viel. Liv versucht immer wieder ihrer Großmutter die Gründe für die Reise zu entlocken und das Geheimnis, das Edith umgibt, zu lüften. Aber die alte Dame hüllt sich lange in Schweigen und gibt nur wenige Kleinigkeiten preis. Liv versucht mit Juliens Hilfe etwas herauszufinden, nachdem sich herausstellt, dass Edith irgendeine Verbindung zum Weingut Chauveau zu haben scheint. Auch in einer Brasserie findet sie Hinweise auf ihre Großmutter. Aber erst gegen Ende soll sich das Geheimnis lüften.

Der Handlungsstrang in der Vergangenheit hat mich schon sehr gefesselt. Kristin Harmel schildert hier sehr eindrücklich die Zeit der deutschen Besatzung in Frankreich und des französischen Widerstands mit all ihren Schrecken und Gefahren. Sie hat hier offenbar gut recherchiert und lässt ihre Figuren aktiv am Geschehen mitwirken. Dabei hat sie die Figuren vielschichtig gezeichnet und deren Emotionen und Gedanken gut zum Leser transportiert. Ich habe mich oft gefragt, wie ich in deren Situation gehandelt hätte. Aber ich denke, das kann man nicht nachvollziehen, wenn man es selbst nicht erlebt hat. Ein Richtig oder Falsch gibt es hier sicherlich nicht.
Es entwickelt sich ein Familiendrama und die schlimmen Kriegsereignisse haben ihre Auswirkungen auf alle. Aber die Autorin erzählt auch von der großen Liebe und Leidenschaft, die alles überdauern kann.
Hier gibt es eine Achterbahn der Gefühle und ich konnte mit allen Figuren mitfühlen, leiden und hoffen. Die ganze Entwicklung war packend erzählt und für mich lange nicht durchschaubar, wie es alles enden wird. Erst gegen Ende hatte ich eine Ahnung, wie die Verknüpfung zur Gegenwart und das große Geheimnis von Edith aussehen könnten.
Je mehr sich beide Handlungsstränge verbinden, desto fesselnder wurde die Geschichte bis zum großen Finale.
Hier gab es dann allerdings eine Szene, die für mich so nicht hätte sein müssen, denn sie passte nicht so ganz in diese ansonsten sehr realitätsnahe Handlung.

Interessant fand ich die vielen, in die Handlung eingebundenen Informationen über die Herstellung und Lagerung von Champagner und den Anbau der dafür benötigten Trauben. Da ich selbst zu besonderen Gelegenheiten gerne Champagner trinke, haben mich diese Fakten dieses leckere Getränk mal aus einem anderen Blickwinkel betrachten lassen.

Kristin Harmel hat es wieder geschafft, eine emotionale und packende Geschichte mit realem historischen Bezug wunderbar mitreißend zu erzählen. Die Geschichte hat mich nicht losgelassen und mir ein unterhaltsames Lesevergnügen geboten!


Fazit: 4 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.com

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Veröffentlicht am 02.11.2020

Packende, emotionale Geschichte mit etwas zu viel Dramatik

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1940: Inès und Michel sind frisch verheiratet und leben auf Michels Weingut in der Champagne, gemeinsam mit dem Kellermeister Theo und dessen Frau Celine, die Inès freundlich, aber distanziert begegnet. ...

1940: Inès und Michel sind frisch verheiratet und leben auf Michels Weingut in der Champagne, gemeinsam mit dem Kellermeister Theo und dessen Frau Celine, die Inès freundlich, aber distanziert begegnet. Die junge Ehe verläuft nicht ohne Probleme, Inès fühlt sich nicht uneingeschränkt geliebt. Und als die Deutschen Frankreich besetzen, legt sich ein weiterer Schatten über aller Leben, Celine ist Halbjüdin und nun nicht mehr sicher. Michel unterstützt im Geheimen die Résistance und auch Inès muss sich für eine Seite entscheiden.
2019 reist die Amerikanerin Liz nach dem Scheitern ihrer Ehe mit ihrer Großmutter Edith in die Champagne. Edith hat eine besondere Verbindung zu der Gegend, das spürt Liz. Doch Edith schweigt beharrlich über die wahren Beweggründe, die sie zu dieser Reise veranlasst haben.

„Das Licht des Tages“ liest sich einfach, unkompliziert und flüssig. Kristin Harmels Schreibstil macht es dem Leser leicht, sofort einen Bezug zur Geschichte und den handelnden Personen aufzubauen. Abwechselnd wird die Perspektive von Inès und Celine während des Krieges geschildert und die von Liz im Jahre 2019. Diese derzeit populäre und übliche Erzählweise sorgt für Abwechslung. Die Kapitel lassen sich wie Einzelteile zu einem Ganzen zusammensetzen, das erst zum Schluss stimmig und komplett wird.
Das Cover mit dem Bild einer Weinrebe spielt auf den Ort des Geschehens, die Champagne an, den Beginn der einzelnen Kapitel ziert jeweils eine Traube. Für mich hätte es die kleinen Bilder allerdings nicht unbedingt gebraucht, sie wirken etwas kitschig. Auch der Klappentext ist meiner Ansicht nach nicht hundertprozentig gelungen, verrät er doch zuviel und lenkt so die Erwartungen der Leser recht stark.

Kristin Harmel erzählt hauptsächlich von den drei Frauen Celine, Inès und Liz. Während Liz und Celine fast blass und undeutlich erscheinen, wird Inès ganz klar und ausführlich gezeichnet. Sie ist eine sehr emotionale Frau, die sich nach Liebe und Anerkennung sehnt und die durch unglückliche Umstände in eine Situation getrieben wird, die nicht gut ausgehen kann. Inès macht Fehler, reagiert spontan und wird dabei von ihren Gefühlen bestimmt. Sie ist nicht perfekt, sondern menschlich und nahbar. Die Menschlichkeit, diese Ecken und Kanten hätte ich mir für die anderen Figuren auch gewünscht. Einige andere Charaktere sind schwer fassbar, wirken etwas verschwommen, undifferenziert oder zu schwarz-weiß.

Was für eine dramatische mitreißende Geschichte! Am Ende war ich ziemlich mitgenommen und schockiert von den Ereignissen. An manchen Stellen wirkte die Handlung allerdings fast etwas zu dramatisch, zu konstruiert. Zuviele Zufälle machen einige Aspekte doch etwas unglaubwürdig.
Nebenher wird wiederholt auch die Champagnerherstellung thematisiert. Informativ, aber mitunter etwas langatmig.
Kristin Harmel hat den Zwiespalt, die Zwickmühle, in die Menschen ganz unvermittelt geraten können, sehr anschaulich und eindringlich dargestellt. Manchmal ist es nicht immer so einfach und klar, wie es aussieht und kein Mensch kann so leicht aus seiner Haut und unabhängig von seinen Gefühlen agieren, das stellt die Autorin sehr ein- und nachdrücklich dar.
Ein emotionsgeladener Roman über Schuld, Liebe, verletzte Gefühle, Verrat und Schicksal, vielleicht etwas zu sehr auf Effekt und Sensation gemacht, aber durchaus unterhaltsam und packend.

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