Cover-Bild Eine Liebe, in Gedanken
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Luchterhand
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 12.03.2018
  • ISBN: 9783641198299
Kristine Bilkau

Eine Liebe, in Gedanken

Roman
"Eine Liebe, in Gedanken" erzählt von Liebe und Lebenslügen, von den Hoffnungen und Träumen der im Krieg geborenen Generation, vom Gefühl des Aufbruchs und Umbruchs der Sechziger Jahre. Kristine Bilkau hält uns einen Spiegel vor: Wie viel Intensität, Risiko und Schmerz lassen wir zu, wenn es um unsere Gefühle und Beziehungen geht?Hamburg, 1964. Antonia und Edgar scheinen wie füreinander gemacht. Sie teilen den Traum von einer Zukunft fern von ihrer Herkunft. Im Krieg geboren und mit Härte und Verdrängung aufgewachsen, wollen die Welt kennenlernen, anders leben und lieben als ihre Eltern. Edgar ergreift die Chance, für eine Außenhandelsfirma ein Büro in Hongkong aufzubauen. Toni soll folgen, sobald er Fuß gefasst hat. Nach einem Jahr der Vertröstungen löst Toni die Verlobung. Sie will nicht mehr warten und hoffen, sondern endlich weiterleben.Tonis und Edgars Leben entwickeln sich auseinander, doch der Trennungsschmerz zieht sich wie ein roter Faden durch beide Biographien. Toni lebt in dem Konflikt zwischen ihren Idealen von Freiheit und Unabhängigkeit und dem Wunsch, sich zu binden, um Edgar zu vergessen. Fünfzig Jahre später, nach dem Tod ihrer Mutter fragt sich Tonis Tochter: War ihre Mutter gescheitert oder lebte sie, wie sie es sich gewünscht hat: selbstbestimmt und frei? Wer war dieser Mann, den sie nie vergessen konnte? Die Tochter will ihm begegnen, ein einziges Mal.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.05.2018

einfach schön

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Nach dem Tod ihrer Mutter fragt sich die Ich-Erzählerin, warum sie ihr nicht besser zugehört hat, als sie noch ihre Geschichte erzählen konnte. Wie hat sie sich gefühlt, warum konnte sie die alte Liebe ...

Nach dem Tod ihrer Mutter fragt sich die Ich-Erzählerin, warum sie ihr nicht besser zugehört hat, als sie noch ihre Geschichte erzählen konnte. Wie hat sie sich gefühlt, warum konnte sie die alte Liebe nie vergessen? Anhand von Briefen rekonstruiert die Erzählerin Antonias Leben. In den 60 Jahren fand Toni ihre erste große Liebe – Edgar. Mit ihm wollte sie sich eine Zukunft aufbauen, doch die Beziehung ging in die Brüche.
Diese Geschichte hat mich sehr berührt und mitgenommen. Die Charaktere, ihre Handlungen und Gedanken sind so eindrücklich beschrieben, dass man sich ihnen einfach nahe fühlen muss. Auf der einen Seite Antonia, unabhängig für diese Zeit, lebenslustig, immer bereit zu unterstützen und auch Liebe zu geben. Sie lebt aus dem Bauch heraus. Auf der anderen ihre erste Liebe, der charmante, etwas eingestaubte und steife Edgar. Er versucht ein geordnetes, sicheres Leben für die zwei aufzubauen und vergisst darüber die Gefühle. Edgar denkt zu viel. Die beiden ergänzen sich anfangs so schön – es macht einfach Freude die ersten Momente ihres Kennenlernens mitzuerleben. Später dann ist es umso bedrückender, wie sich alles entwickelt.
Auch die Beziehung zwischen Mutter und Tochter wird sehr intensiv dargestellt. Seien es nun Problematiken oder die tief empfundene Liebe.
Kristina Bilkau hat einen sehr ruhigen und zarten Roman geschrieben, der sowohl sprachlich als auch mit seiner Handlung beeindrucken kann. Die Liebesgeschichte wirkt in keiner Sekunde kitschig, sondern einfach ehrlich. Ich bin immernoch ganz begeistert.

Veröffentlicht am 27.03.2018

Einfach Unglaublich!

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Cover: Ich gebe ehrlich zu das es nicht gerade das schönste ist, allerdings hat es eine gewisse einfachheit die mich dazu gebracht hat mir doch den Klappentext durchzulesen. Der Titel und das Sehnsüchtige ...

Cover: Ich gebe ehrlich zu das es nicht gerade das schönste ist, allerdings hat es eine gewisse einfachheit die mich dazu gebracht hat mir doch den Klappentext durchzulesen. Der Titel und das Sehnsüchtige Bild fesselten dann doch

Schreibstil: Auf den ersten Seiten hatte ich so meine Probleme. Ich fand es seltsam wie die Tochter in den Erinnerungen der Mutter schwelgt wobei sie die Details doch gar bnicht so wissen konnte. Doch desto mehr ich gelesen habe desto faszinierender fand ich es.

Meinung: ALs ich mich richtig eingelsen hatte (so ab Seite 30/40 ungefähr) war das Buch gar nicht mehr wegzulegen. Es passiert nichts unglaublich spannendes oder ungewöhnliches, aber dennoch ist das Buch auf seine eigene Art und Weise aufregend. Mich hat weniger das Leben der Tochter als viel mehr die Erinnerungen interessiert die immer wieder eingeblendet wurden und den Großteil der Geschichte ausmachen. Eine Liebe die so sanft, zärtlich, freigeistig und ungebunden ist das man einfach möchte das es nie endet. Die Autorin schafft es mit einfachsten Sätzen alles rundherum einwandfrei zu beschreiben und glänzt mit Wissen aus der Zeit. Immer wieder war ich von den kleinen Details überrascht die sie mit eingebunden hatte.
Ich muss sagen das ich von Seite 1 an ein absoluter Edgar Fan war. Er war so schön ruhig und sanft und genau das was Toni meiner Meinung nach brauchte. Zum Ende hin wandelte er sich allerdings und meine begeisterung hielt sich in Grenzen. Das Ende der Geschichte fand ich sehr gut gewählt. Man bekommt zwar keine Richtige Erklärung geliefert, aber doch ist alles gesagt was gesagt werden muss.

Fazit: Dieses Buch hatte etwas einzigartiges und faszinierendes an sich. Es war eine so schön, sanfte und doch aufregende Geschichte die zu schnell ein Ende fand. Ich denke ich werde mehr von der Autorin lesen!

Veröffentlicht am 11.03.2018

Ein wundervolles, tiefgründiges Buch

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Antonia, geboren Ende des zweiten Weltkriegs, wächst in einer Zeit auf, die durch Härte und Verzicht gekennzeichnet ist. Sie selber verspürt den großen Wunsch nach Freiheit und einem selbst bestimmten ...


Antonia, geboren Ende des zweiten Weltkriegs, wächst in einer Zeit auf, die durch Härte und Verzicht gekennzeichnet ist. Sie selber verspürt den großen Wunsch nach Freiheit und einem selbst bestimmten Leben. Mitte der 60 `er Jahre lernt sie Edgar kennen, die Liebe ihres Lebens. Sie schmieden große Zukunftspläne und träumen von einem gemeinsamen Leben in Hongkong. Es kommt jedoch zur Trennung. Den Schmerz darüber begleitet Antonia ein Leben lang. Nach ihrem Tod begibt sich die Tochter auf Spurensuche.

Kristine Bilkau hat es geschafft mich ganz tief in diese Geschichte hineinzuziehen. Erzählt wird auf zwei Zeitebenen. Zum einen die Geschichte um Toni und Edgar ab 1964, zum anderen die Spurensuche der Tochter in der heutigen Zeit. Sprachlich muss man sich zunächst daran gewöhnen, dass die Tochter Zwiegespräche mit ihrer toten Mutter führt. Diese geben aber einen tiefen Einblick in die Gefühle und das Verhältnis der beiden zueinander. Die Autorin beschreibt viele scheinbar nebensächliche Dinge sehr detailreich, z.B. das Klacken der Türen eines Badezimmerschranks oder die Atmosphäre in Antonias erster eigener Wohnung. Ich habe mich dadurch wie die Tochter selber gefühlt, die das Leben ihrer Mutter noch einmal wie einen Film Revue passieren lässt. Über den Zeitabschnitt der sechziger Jahre habe ich vorher erst wenig gelesen. Für mich war er umso spannender, da meine Eltern sich ungefähr zur gleichen Zeit kennengelernt haben. Ich war überrascht welche gesellschaftlichen Konventionen und Zwänge auch Ender der sechziger Jahre noch vorherrschten. Umso beachtlicher sind Antonias Bemühungen einzuschätzen, ein emanzipiertes, freies Leben zu führen. Das Buch wirft dabei auch die Frage auf, wieweit der Wunsch nach Freiheit des einzelnen gehen darf, wie sehr auch das Leben von anderen dadurch beeinflusst wird und man sich mit Schuldgefühlen konfrontiert sieht. Absolut lesenswert
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Fazit: „Eine Liebe, in Gedanken“ ist ein wundervolles, tiefgründiges Buch. Die Geschichte um Antonia und Edgar spielt zu einer spannenden Zeit, die durch den Wunsch nach Aufbruch und Veränderung geprägt ist und sich dennoch in starren gesellschaftlichen Zwängen wiederfindet. Die Spurensuche der Tochter wird sehr gefühlvoll erzählt. Das Buch hat mich zutiefst bewegt und die Frage, wieweit die Freiheit des einzelnen gehen kann, beschäftigt mich nachhaltig.

Veröffentlicht am 15.11.2018

Mitreißend und dramatisch

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Die Autorin "Kristine Bilkau" hat den historischen Roman "Eine Liebe, in Gedanken" verfasst und damit eine dramatische und mitreißende Geschichte gezaubert. Erschienen ist der Roman im "Luchterhand Verlag".


Die ...

Die Autorin "Kristine Bilkau" hat den historischen Roman "Eine Liebe, in Gedanken" verfasst und damit eine dramatische und mitreißende Geschichte gezaubert. Erschienen ist der Roman im "Luchterhand Verlag".


Die junge Frau Antonia und ihr Freund Edgar teilen dem Traum von einer gemeinsamen Zukunft. Hamburg im Jahr 1964, eine Zeit nach dem Krieg unter Angst und Härte aufgewachsen, lernen beide sich kennen und wollen den Schritt in die Welt wagen. Edgar zieht nach Hongkong und nach ihrer Verlobung soll auch Antonia hinterherkommen. Doch nach einem Jahr Vertröstung möchte Antonia nicht mehr länger warten und löst die Verlobung auf. Beide Leben verlaufen getrennt voneinander und zeigen die Höhen und Tiefen ihrer Entscheidung. Nach dem Tod ihrer Mutter macht sich Antonias Tochter auf die Suche nach Edgar.

Mit dem Roman bringt Kristine Bilkau die Nachkriegszeit auf spannende Weise näher, sodass man viele Informationen erfährt und besonders das Leben der Frauen zur damaligen Zeit nachvollziehen kann. Antonias Tochter setzt sich mit großer Interesse und Fürsorge mit der Vergangenheit ihrer Mutter auseinander.

In der Ich-Perspektive verfolgt man Antonias Leben und versetzt sich in ihre Lage. Nach dem Krieg erhofft sie sich ein besseres Leben, das sie mit Edgar führen möchte. Viele Träume und Hoffnungen bilden sich zu der Zeit nach dem Krieg. Antonias Tochter ergründet dabei unbekannte Geschehnisse und erfährt viel über ihre verstorbene Mutter.

Interessant und romantisch wurde die Liebe und Zuneigung zwischen Antonia und Edgar dargestellt. Ihre Tochter stößt auf liebevolle Briefe zwischen den Beiden, die aufzeigen, wie es in der Beziehung ausgesehen hat. Auch wenn Antonia und Edgar in der Zeit von Hongkong keinen direkten Kontakt zueinander hatte, konnte man die wahrhaftige Liebe spüren. Ihre Tochter hatte zuvor nicht die Ahnung gehabt und somit waren auch für sie die Briefe ein absolutes Erlebnis. Der steinige Weg wird dabei dramatisch und mitreißend beschrieben. Dadurch bekommt das Buch eine melancholische Wendung, was teilweise etwas deprimierend ist.

Ein historischer Roman, der zum Träumen wagt und den Aufschwung der Nachkriegszeit beweist. Die Gefühle und die Dramatik stehen im Vordergrund!

Veröffentlicht am 03.07.2018

Es bleiben Erinnerungen

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Wenn nahe Angehörige versterben ist das natürlich immer eine äußerst emotionale und belastende Situation. Wenn die eigene Mutter stirbt verstärken sich diese Emotionen um ein Vielfaches.

Wie man diesen ...

Wenn nahe Angehörige versterben ist das natürlich immer eine äußerst emotionale und belastende Situation. Wenn die eigene Mutter stirbt verstärken sich diese Emotionen um ein Vielfaches.

Wie man diesen Moment erlebt, und durchlebt, kann man nicht vorhersagen oder planen. Besonders wenn man in den letzten Stunden nicht da gewesen ist, aus welchen Gründen auch immer.
Toni's Tochter war nicht bei ihrer Mutter, obwohl ein Besuch geplant war für diesen Abend, es ging der Mutter nicht gut, sie wollte lieber allein sein und der Tochter die lange Fahrt nicht zumuten. Am nächsten Morgen ist sie tot.

Gleich zu Beginn des Buches durchlebt die Tochter ein imaginäres Gespräch mit ihrer verstorbenen Mutter über ihre letzten Stunden und das Auffinden. Sehr leicht, fast etwas ironisch geht die Autorin durch diese Situation, in der der Charakter der Mutter auf den Punkt gebracht wird, ihre Art zu leben kommt in dieser kurzen Szene zum Ausdruck. Von der Tochter erfährt der Leser eher wenig, die Kapitel im Buch wechseln zwischen Szenen aus Toni's Leben und Momenten in denen wir die Tochter dabei begleiten, wie sie die Hinterlassenschaften ihrer Mutter auflöst.

Die Geschichte um Toni umfasst in erster Linie ihre Liebe zu Edgar. Eine Liebe, die letztlich keine Zukunft hatte, aber in Gedanken immer Bestand.
Die Autorin beschreibt diese Liebe mit wunderbar greifbaren Worten. Sehr bildhaft kann der Leser dem Geschehen folgen. Die Eigenarten der damaligen Zeit sind im Verhalten der Personen gut dargestellt. Als emanzipierte Frau der heutigen Zeit kann man manches nur mit Unverständnis und Kopfschütteln verstehen. Der Zeitgeist ist gut getroffen.
Die Liebesgeschichte wird chronologisch erzählt, unterbrochen von einzelnen Abschnitten aus der heutigen Zeit. Um es dem Leser einfacher zu machen sind die Abschnitte der Liebesgeschichte mit dem jeweiligen Datum gekennzeichnet.

Ich hatte mir bei dem Buch mehr Mutter-Tochter Erinnerungen vorgestellt. Im Prinzip gibt es zwei separate Geschichten.
Die Liebe zwischen Toni und Edgar, in der die Tochter noch nicht vorkommt, die sie aber anscheinend bis ins Detail aus den immer wiederkehrenden Erzählungen ihrer Mutter kennt, und das Auflösen der Wohnung, mit den damit verbundenen Erinnerungen an die Mutter.

Ein sehr gefühlvolles, sensibles Buch, liebevoll und leicht im Umgang mit der Situation des Verlustes. Eine romantische Liebesgeschichte bei der man nicht weiß, ob man den Figuren ein Happyend wünschen soll oder nicht. Ein Buch über die Wünsche, die man an das Leben stellt und darüber auf welche Wege es uns manchmal führt.