Sehr gut
Spanender und unterhaltsamer Krimi
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Spanender und unterhaltsamer Krimi
Úrsúla Aradóttir ist aus den Krisengebieten der Welt zurück in Island. Eigentlich sollte sie sich erholen und die grausamen Bilder bzw. Erfahrungen für sich verarbeiten als sie überraschenderweise als ...
Úrsúla Aradóttir ist aus den Krisengebieten der Welt zurück in Island. Eigentlich sollte sie sich erholen und die grausamen Bilder bzw. Erfahrungen für sich verarbeiten als sie überraschenderweise als Parteilose befristet für ein Jahr als Innenministerin ernannt wird. Ihr Vorgänger ist aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig zurückgetreten. An ihrem ersten Arbeitstag wird sie von einer Mutter angesprochen, deren Tochter vergewaltigt wurde – angeblich von einem Polizisten - und die Akten scheinen im Ministerium verschwunden zu sein. Sie verspricht, der Sache nachzugehen. Aufgrund vieler anderer Themen gerät dies etwas in den Hintergrund.
Als Leser begegnet man außer ihren engsten Mitarbeitern, dem Premierminister, dem Staatssekretär, ihrem Chauffeur/Leibwächter Gunnar, aber auch der Putzfrau Stella, und einem Penner, der sie von früher kennt, als sie noch ein junges Mädchen war. Úrsúla bekommt von einem Unbekannten diverse Zettel untergejubelt auf denen sie immer wieder darauf aufmerksam gemacht wird, daß sie sich mit dem Teufel einläßt. Die Frage ist, wer ist der Schreiber und wer soll der Teufel sein.
Es werden hier noch verschiedene Baustellen aufgemacht und parallel weiter verfolgt. Als Leserin war ich geneigt, des Öfteren gedanklich Warnungen auszusprechen bzw. eine Person auf den rechten Weg zu bringen.
Bisher hatte ich von der Autorin noch kein Buch gelesen, das wird sich aber nach diesem Thriller bestimmt ändern. Sie schreibt flüssig und packend. Es bleibt vor allem durch die komplexe Story immer spannend. Úrsúla Aradóttir fühlt sich irgendwann als Marionette und genau diesen Eindruck hatte ich auch. Den Abschluß des Buches bildet dann ein ganz spezieller Coup, das fand ich sehr gelungen. Die Hauptfigur ist nicht einfach, sie ist zerrissen zwischen dem Erlebten, ihrem Privatleben und der jetzigen Tätigkeit. Vor allem aber die Nebenfiguren – und hier besonders Stella - fand ich facettenreich und interessant.
Diesen Thriller empfehle ich gerne weiter!
Um ihrer Familie näher zu sein, hat sich Ursula dazu entschieden zurück nach Island zu kommen und ihre Arbeit in Kriegsländern niederzulegen. Doch nach kurzer Zeit wird sie gebeten die Aufgabe der Innenministerin ...
Um ihrer Familie näher zu sein, hat sich Ursula dazu entschieden zurück nach Island zu kommen und ihre Arbeit in Kriegsländern niederzulegen. Doch nach kurzer Zeit wird sie gebeten die Aufgabe der Innenministerin zu übernehmen, da der amtierende Innenminister das Amt krankheitsbedingt niederlegen muss. Auf den ersten Blick empfindet sie dies als willkommene Abwechslung und sie beginnt voller Freude ihre Arbeit. Ihr Ziel ist es, das Asylwesen in Island zu verändern, doch viele andere Themen verlangen bei ihrem Amtsantritt ihre Aufmerksamkeit. Da ist die Vergewaltigungsgeschichte, die aus unbestimmten Gründen nicht weiterverfolgt wird oder das Strassenbauprojekt, dass alle sehnlichst erwarten. Einige Sachen scheinen dabei nicht mit richtigen Dingen abzulaufen und beschäftigen Ursula immer mehr. Plötzlich gerät sie selbst ins Visier eines Stalkers und ist auf persönlichen Schutz angewiesen. Kann sie ihre gesetzten Ziele trotzdem erreichen und gelingt es ihr Ordnung in die vielen Themen zu bringen?
‘Betrug’ ist ein spannender Thriller, der sich nicht nur um die Politik dreht. Die Geschichte wird ergänzt mit düsteren Machenschaften, Drohungen und einem scheinbar skrupellosen Stalker. Die vielen Handlungsstränge erzählen ihre eigene Geschichte und es ist bis zum Schluss nicht klar, wie diese zusammenhängen. Ein Thriller, der nicht einem typischen Thriller entspricht, da die Spannung erst nach und nach aufgebaut wird, jedoch das Lesevergnügen nicht schmälert.
Ursula ist ein sehr spannender Charakter, der versucht Familienleben und ihre eigenen Bedürfnisse unter einen Hut zu bringen. Ihre Vergangenheit prägt sie jedoch mehr, als sie sich zugesteht und holt sie immer mehr ein. Bei Gunnar ist man sich nicht immer sicher, auf welcher Seite er sich bewegt. Mal scheint es so, dass er Ursula unterstützt und beschützen möchte. Manchmal ist durch die Erzählung jedoch nicht klar, wer sich hinter dem Teufel versteckt und da könnte man jeden vermuten, der sich im näheren Umfeld von Ursula befindet.
Ein spannender Thriller, der den Leser nicht mehr loslässt und man unbedingt wissen muss, wie die ganze Geschichte ausgeht.
Ein stiller, eindringlicher Politthriller, der mehr unter der Oberfläche spielt als auf der großen Bühne – Betrug ist keine klassische Kriminalgeschichte, sondern eine vielschichtige Erzählung über Macht, ...
Ein stiller, eindringlicher Politthriller, der mehr unter der Oberfläche spielt als auf der großen Bühne – Betrug ist keine klassische Kriminalgeschichte, sondern eine vielschichtige Erzählung über Macht, Schuld und moralische Zerrissenheit.
Úrsúla Aradóttir ist keine Heldin im herkömmlichen Sinn. Ihre Rückkehr nach Island und der Wechsel in die Politik wirken fast wie eine Flucht – vor den inneren Narben ihrer Arbeit in Krisengebieten und der Entfremdung von ihrer Familie. Sigurðardóttir gelingt es eindrucksvoll, diese zerrissene Figur zwischen Verantwortung, Müdigkeit und unbedingtem Gerechtigkeitssinn zu zeichnen. Gerade diese Widersprüche machen Úrsúla zu einer der glaubwürdigsten Protagonistinnen, denen man im Genre begegnet.
Der Thriller entwickelt seine Spannung nicht durch reißerische Wendungen, sondern durch stetig wachsenden moralischen Druck, politische Intrigen und das Gefühl, dass niemand wirklich aufrichtig ist. Die politische Kulisse Islands wirkt kühl und klaustrophobisch – perfekt eingefangen, fast beklemmend realistisch. Besonders stark sind die Passagen, in denen Opfer keine Stimme bekommen und das System mehr schützt als aufklärt. Genau dort wird die Geschichte zutiefst relevant und erschütternd.
Ein kleiner Kritikpunkt: Die Erzählung wirkt stellenweise etwas spröde und distanziert – ein Stilmittel, das zwar zur Thematik passt, aber emotionale Nähe gelegentlich erschwert.
Fazit:
Betrug ist ein ruhiger, intelligenter Thriller, der tiefgründige Themen verhandelt und mit einer außergewöhnlich komplexen Hauptfigur punktet. Politisch aktuell, psychologisch scharf beobachtet und atmosphärisch dicht. Ein lesenswerter Roman – mit einem halben Stern Abzug für kleine Längen.
Nach dem Einsatz in den Krisengebieten in Liberia und Syrien kehrt Úrsúla Aradóttir nach Island zurück. Dort bekommt sie unerwartet einen Posten im Innenministerium; sie soll das Amt leiten. Úrsúla hofft ...
Nach dem Einsatz in den Krisengebieten in Liberia und Syrien kehrt Úrsúla Aradóttir nach Island zurück. Dort bekommt sie unerwartet einen Posten im Innenministerium; sie soll das Amt leiten. Úrsúla hofft auf diese Weise wieder ein normales Leben führen zu können, mehr Zeit mit ihrer Familie zu verbringen und auch politisch - vor allem für die Flüchtlinge - viel mehr erreichen zu können.
Voller Ehrgeiz und Energie widmet sich die neue Innenministerin ihren anspruchsvollen Aufgaben. So kann sie auch die Bitte der Mutter eines Mädchens, das von einem Polizisten vergewaltigt wurde, nicht abschlagen und verspricht der Sache nachzugehen. Sie ahnt nicht, dass dieses Versprechen eine Lawine dramatischen Vorgänge, sowohl in ihrem beruflichen Umfeld wie auch in ihrem Privatleben, auslöst.
Der Einstieg in diese Geschichte ist ermüdend. Tag für Tag begleiten wir die Innenministerin in ihrem neuen Job, der für sie zuerst ein absolutes Neuland ist. Auch das Familienleben kommt bei ihr zu kurz und ihre Ehe leidet darunter.
Mehrere anderen Protagonisten kommen dazu, ihre Schicksale und ihr Lebensstil sind sehr unterschiedlich und es wird zuerst nicht eindeutig klar, welche Rolle diese Personen in der Geschichte spielen.
So wie die Handlung am Anfang schleppend vorangeht, so überschlagen sich die Ereignisse zum Schluss der ganzen Geschichte. Die Spannung steigt enorm, der Thriller will in einem Rutsch zu Ende gelesen werden
„Betrug“ ist ein Roman, in dem viele aktuellen Themen unserer europäischen Gesellschaft behandelt werden. Zwar ist Island der Schauplatz der Geschichte, doch die könnte sich genauso gut in jedem anderen Land ereignet haben. Denn die Machtspiele, Intrigen, Korruption und Verbrechen kann man in jedem Land entdecken.
Fazit: Ein interessanter, lesenswerter Thriller.