Cover-Bild Das Haus der verlorenen Kinder
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 512
  • Ersterscheinung: 18.04.2016
  • ISBN: 9783746632209
Linda Winterberg

Das Haus der verlorenen Kinder

Roman

Nimmt man einer Mutter ihr Kind … Norwegen, 1941: In dem kriegsgebeutelten Land verlieben sich Lisbet und ihre Freundin Oda in die falschen Männer – in deutsche Soldaten. Ihre verbotene Liebe fordert einen hohen Preis, und die beiden jungen Frauen verlieren alles, was ihnen lieb ist. Ausgerechnet bei den deutschen Besatzern scheinen sie Hilfe zu finden, doch dann wird Lisbet von ihrer kleinen Tochter getrennt. Erst lange Zeit später findet sich ihre Spur – in Deutschland. Eine dramatische Geschichte um zwei junge Frauen in Norwegen im Zweiten Weltkrieg, deren Schicksal bis in die Gegenwart reicht

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

eine Leseempfehlung

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Marie wurde bereits als Kleinkind Vollwaise und hatte eine unglückliche Kindheit bei verschiedenen Pflegefamilien. Mehr zufällig kommt sie in ihrem sozialen Jahr in ein Altersheim, welches zu Kriegszeiten ...

Marie wurde bereits als Kleinkind Vollwaise und hatte eine unglückliche Kindheit bei verschiedenen Pflegefamilien. Mehr zufällig kommt sie in ihrem sozialen Jahr in ein Altersheim, welches zu Kriegszeiten ein Lebensbornhaus war. Dort wurden vor allem von der SS Kinder verbracht, die vorher ihren Müttern nicht immer freiwillig weggenommen wurden und die dann an arische Familien zur Adoption freigegeben wurden.
Im Jahr 1941 werden zwei Norwegerinnen von deutschen Besatzungssoldaten schwanger und da sie von der eigenen Familie verstoßen werden, weil sie mit dem Feind fraternisiert haben, landen ihre Töchter nach der Geburt bald in so einem Heim und die Mädchen werden nie ihre wirklichen Mütter kennenlernen. Die zweite Generation, Marie und Jan, wissen anfangs nichts über die Vergangenheit ihrer Großmütter.
Zufällig lernt Marie Betty im Altersheim kennen und freundet sich mit der über 80-Jährigen an. Bald wird klar, dass sie eine der zwei Norwegerinnen war, die einst ihre Töchter hergeben mussten.
Ein dunkles Stück Geschichte, welches von der Autorin Linda Winterberg gut recherchiert und klug in eine fiktive Geschichte auf zwei Ebenen eingebettet wurde. Unter diesem Pseudonym schreibt Nicole Steyer diesmal nicht aus der mittelalterlichen Epochet sondern der nahen Vergangenheit. Ihr Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und die Handlungen der Hauptdarstellerinnen sind nachvollziehbar und glaubhaft. Es war mein erstes Buch von Winterberg/Steyer und hat mir wirklich gut gefallen. Von mir eine Leseempfehlung für „Das Haus der verlorenen Kinder“.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Auf der emotionalen Suche nach der Vergangenheit

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1941 wird Norwegen von den deutschen besetzt und immer wieder kommt es dazu das sich norwegische Frauen in deutsche Soldaten verlieben und schwanger werden. Die Frauen sind verhasst, werden als Huren ...

1941 wird Norwegen von den deutschen besetzt und immer wieder kommt es dazu das sich norwegische Frauen in deutsche Soldaten verlieben und schwanger werden. Die Frauen sind verhasst, werden als Huren und Deutschenmädchen beschimpft. Die Kinder wurden ihnen weggenommen und im Kinderheim des Vereins Lebensborn untergebracht.
In dem Buch erfahren wir die düstere Geschichte von Lisbet und Oda, die einen hohen Preis für ihre Liebe zahlen müssen. Ein Thema das nahe geht und mir bis dato unbekannt war.
In einem zweiten Handlungsstang geht es um Marie, die 2005 in einem Heim arbeitet um mehr über ihre Vergangenheit zu erfahren. Dort freundet sie sich mit der 84 jährigen Betty an, die aus Norwegen stammt.
Beide Geschichten sind spannend und vor allem sehr einfühlsam beschrieben, man leidet als Leser mit und möchte gerne helfen und trösten. Man kann zwar recht bald erahnen wie die beiden Geschichten zu einer werden, jedoch bleibt es spannend auf welchem Weg dies geschehen wird.
Die Autorin hat hervorragende Recherche betrieben und ein Thema bearbeitet dass wohl vielen unbekannt war. Noch heute leiden viele Betroffene darunter nichts über ihre Abstammung zu erfahren, da Akten größtenteils vernichtet wurden. Viele Betroffene habe aus diesem Grund sogar Selbstmord begangen.
Die Geschichte von Lisbet und Oda ist eine fiktive Geschichte, basiert aber auf realen Ereignissen, die emotional sehr berührend sind. Mit vielen bewegenden Sätzen hat es Linda Winterberg geschafft mich sehr zu berühren, das Buch bleibt sicherlich noch sehr lange in meiner Erinnerung.
Einen halben Stern abziehen würde ich weil es mir hier und da ein wenig zu viel Zufall gegeben hat und weil ich die Person Jan als überflüssig wahrgenommen habe, dies ist aber schon jammern auf hohem Niveau weil ansonsten alles bis zur letzten Seite stimmig ist und den Leser mit in eine Welt nimmt, der er so schnell nicht entfliehen kann.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine unglaubliche Geschichte über Frauen, die stärker sein müssten als sie es sind.

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Ein kleines, verschlafenes Dorf in Norwegen, eine unzertrennliche Freundschaft und ein schreckliches Schicksal. Das sind die 3 Hauptzutaten des oben genannten Romanes. Er beinhaltet die Geschichte von ...

Ein kleines, verschlafenes Dorf in Norwegen, eine unzertrennliche Freundschaft und ein schreckliches Schicksal. Das sind die 3 Hauptzutaten des oben genannten Romanes. Er beinhaltet die Geschichte von Lisbeth und Oda. Seit Kindertagen sind sie unzertrennliche Freunde doch was sie nicht wissen: mit der Besetzung ihres Dorfes durch die deutschen wird sich ihr Leben für immer verändern.

Der Schreibstil dieses Buches ist einzigartig. Er passt sich entsprechend der beiden unterschiedlichen Zeitformen, über welche die Geschichte erzählt wird an. Die Geschichte im Buch ist sehr einfühlsam geschrieben und lässt nur wenige Augen trocken. Auch die wunderschöne Landschaft Norwegens findet ihren Platz im Buch. Auch diese Szenen hat die Autorin unglaublich gut geschrieben, denn man befindet sich mitten im Geschehen, trotz des auktorialen Erzählers.
Für schwache Nerven ist dieses Buch aber nichts, denn die beiden Zeitformen machen das Buch unglaublich spannend und man fühlt auch wirklich mit.

Wie mit dem Nachwort der Autorin entnehmen kann ist die Geschichte frei erfunden, jedoch die Hintergründe existierten wirklich, gerade die sogenannten „Lebensbornheime“, in welchen ein Teil der Geschichte spielt existierten wirklich und ich muss sagen, ehe ich dieses Buch gelesen habe wusste ich nichts von diesem weiteren Schatten, welcher immer noch Auswirkungen auf Menschen haben kann, wenn sie immer noch nach ihren Wurzeln suchen.

Da ich dieses Buch wirklich „verschlungen“ habe, die Geschichte sehr gut erzählt wurde und die wahren Hintergründe der Geschichte einzigartig gut erläutert worden vergebe ich unglaubliche 5 von 5 Sternen.