Cover-Bild Ich, Ophelia
10,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Insel Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 367
  • Ersterscheinung: 12.11.2018
  • ISBN: 9783458363767
Lisa Klein

Ich, Ophelia

Roman
Klaudia Ruschkowski (Übersetzer)

»Ich war von Anfang an ein mutterloses Mädchen. Lady Frowendel starb bei meiner Geburt, so blieben auch mein Bruder Laertes und mein Vater Polonius ohne ihre Fürsorge«, erinnert sich Ophelia, die im Alter von acht Jahren an König Hamlets Hof kam, wo der Vater ein Ministeramt übernahm. Sie ist gebildet, in Latein und Französisch bewandert, aber ein Wildfang, kindlich unbekümmert und ungestüm. Das gefällt Königin Gertrud, deren Lieblingszofe sie bald wird, aber auch deren Sohn, dem jungen Hamlet, der sich in sie verliebt, eine heimliche Liebe, die Folgen hat... Sie findet – nach Shakespeare - ein jähes Ende, als der Mord an Hamlets Vater alles ins Wanken bringt. Hamlet stirbt im Wahnsinn und Ophelia, über all dem verrückt geworden, geht ins Wasser. Aber diese Geschichte geht anders. Sie beginnt so: »Obwohl ich erst seit sechzehn Jahren auf der Welt bin, habe ich viel Trauer erfahren. Doch wie die Sonne werde ich die Dunkelheit um mich herum vertreiben und Licht auf die Wahrheit werfen. Deshalb greife ich zur Feder und schreibe. Hier ist sie, meine Geschichte.«

Die Geschichte von Ophelia, die sich unbeschwert, wild und unbefangen, » mehr Tomboy als Lady «, über alle höfischen Konventionen hinwegsetzt und mutig ihren eigenen Weg geht.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.12.2018

Ophelia und Hamlet

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Ophelia aus dem Stück Hamlet erhält hier nun ihre eigene Stimme und Geschichte. Und die Umsetzung ist wirklich gut gelungen.

»Ich war von Anfang an ein mutterloses Mädchen. Lady Frowendel starb bei meiner ...

Ophelia aus dem Stück Hamlet erhält hier nun ihre eigene Stimme und Geschichte. Und die Umsetzung ist wirklich gut gelungen.

»Ich war von Anfang an ein mutterloses Mädchen. Lady Frowendel starb bei meiner Geburt, so blieben auch mein Bruder Laertes und mein Vater Polonius ohne ihre Fürsorge«, erinnert sich Ophelia, die im Alter von acht Jahren an König Hamlets Hof kam, wo der Vater ein Ministeramt übernahm.
Ophelia ist jung, ungestüm, gebildet und anders als andere junge Frauen. Kein Wunder, dass sie der Königin Gertrud bald auffällt und sie alsbald zu deren Lieblingszofe wird. Aber auch ihr Sohn Hamlet wirft ein Auge auf die junge Frau und schon bald entsteht eine Liebe, die nicht folgenlos bleiben kann. Denn die Unterschiede sind einfach zu groß.
Doch auch wie im Stück, passiert hier, was passieren muss, nach dem Mord an Hamlets Vater verändert sich alles. Hamlet wird wahnsinnig und stirbt, Ophelia geht ins Wasser. Doch was geschah dann? Bis hier hin kennen wir all das? Doch soll das schon das Ende sein?

Mein Fazit:
Oh, dieses Buch hat mir wirklich gut gefallen. Je mehr ich als Zusammenfassung schrieb, desto mehr dachte ich, ich würde gerne noch so viel mehr sagen, aber dann verrate ich, was das Buch so besonders macht. Die Autorin hat sich hier in eine Frau hineinversetzt, die niemals wirklich sie selbst sein durfte, doch sie gibt nicht auf, die zu sein, die ihr bestimmt ist zu sein.
Sie ist kämpferisch, klug und gebildet. Heute sagen wir: ist nichts Neues. Aber zur damaligen Zeit wäre es nicht einfach gewesen. Dies hat die Autorin super umgesetzt. Sehr authentisch.

Zudem war Ophelia durch Shakespears Stück ein Lebensweg vorherbestimmt, denn die Autorin auch aufgriff, aber anders beendet, und so eine ganz ausgezeichnete Geschichte konstruiert.

Ich kann dieses Buch empfehlen :)

Veröffentlicht am 28.11.2018

Eine andere Interpretation von Shakespeares Werk

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Die US-Amerikanische Autorin Lisa Klein gilt als Shakespeare-Spezialistin. Diesem Roman Ich, Ophelia, liegt sein Werk Hamlet zugrunde. Kenner des Stücks wissen, dass es in Dänemark spielt und es sich ...


Die US-Amerikanische Autorin Lisa Klein gilt als Shakespeare-Spezialistin. Diesem Roman Ich, Ophelia, liegt sein Werk Hamlet zugrunde. Kenner des Stücks wissen, dass es in Dänemark spielt und es sich bei Hamlet um einen König handelt. Dieser wird getötet und sowohl sein Sohn, der auch Hamlet heißt, als auch dessen Freundin sterben kurz danach. In diesem Roman entwickelt sich die die Geschichte anders.

Die junge Ophelia ist als Gouvernante der Königin von Dänemark tätig und verliebt sich in deren Sohn Hamlet. Die Liebe wird von dem Jungen erwidert und die beiden treffen sich heimlich. Als Hamlets Vater stirbt, sind alle, sowohl Familie als auch Gesinde, sehr betroffen. Bis hierhin ähnelt das Buch jenem Stück, welches Shakespeare vor einigen hundert Jahren schrieb. Danach muss der Leser aber davon Abschied nehmen und sich ganz auf die neue Situation einstellen.

Mir gefiel das Buch sehr gut, weil es in einer feinen Sprache geschrieben wurde. Die Autorin versteht auch, die Spannung langsam aufzubauen und gleichmäßig zu halten. Das Ende war für mich überraschend und keineswegs vorhersehbar. Ein Roman, der nicht nur für Fans von Shakespeare eine gelungene Lektüre ist.

Veröffentlicht am 08.12.2018

„Denn an sich ist nichts weder gut noch schlimm; das Denken macht es erst dazu.“ („Hamlet“)

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1601. Ophelia kommt als 8-jähriges Mädchen nach dem Tod ihrer Mutter mit ihrem Vater Polonius an den dänischen Königshof, wo sie als junge Frau Zofe unter der Fittiche von Königin Gertrud wird, als Prinz ...

1601. Ophelia kommt als 8-jähriges Mädchen nach dem Tod ihrer Mutter mit ihrem Vater Polonius an den dänischen Königshof, wo sie als junge Frau Zofe unter der Fittiche von Königin Gertrud wird, als Prinz Hamlet sie das erste Mal wahrnimmt und sich in sie verliebt. Auch Ophelia findet Gefallen an dem jungen Mann und schnell sind beide in Liebe entflammt, was leider nicht ohne Folgen bleibt und Ophelia den Tod bringt…
Shakespeares Werk „Hamlet“ ist ein Meisterstück der Tragödie und erfreut sich damals wie heute großer Beliebtheit in der Theater- und Filmwelt. Die Autorin Lisa Klein hat sich in die Höhle des Löwen gewagt und mit ihrem Buch „Ich, Ophelia“ eine interessante adaptierte Version vorgelegt, die diesmal ausschließlich Ophelia zu Wort kommen lässt und auch den Ausgang von Shakespeares Geschichte neu interpretiert. Der Schreibstil ist flüssig und bildhaft, der Leser steht der Protagonistin Ophelia durch die Erzählung in Ich-Form sehr nah und erhält einen exklusiven Einblick in ihr Leben, ihre Gedanken- und Gefühlswelt. Dies beginnt schon mit der Zeit, bevor sie an den dänischen Königshof kam und endet ganz anders, als man es als Kenner von Shakespeares Werken erwartet. Die Autorin hat sich jede nur mögliche Freiheit genommen, das Ende neu zu schreiben, wobei sie der doch eher kleinen Rolle Ophelia in Shakespeares Original die Hauptrolle gegeben hat und deren Sicht auf die Welt aus einer etwas moderneren Perspektive betrachten lässt. Dabei gelingt es der Autorin, den Spannungsbogen immer mehr zu steigern und den Leser bei der Stange zu halten.
Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und mit Leben versehen worden. Sie wirken individuell und realitätsnah, was es dem Leser leicht macht, sich in sie hineinzuversetzen. Ophelia ist eine kluge und wortgewandte Frau, die ihren eigenen Kopf sowie Wünsche und Ziele hat, die sie auch erreichen will. Für die damalige Zeit hätte man sie glatt als revolutionär empfunden, denn sie entspricht so gar nicht dem Typ Frau, den man sich als Leser für das 17. Jh. vorstellt. Diese ihre Art lässt sie aber auch in Schwierigkeiten geraten und macht die damaligen Standesunterschiede deutlich. Sie eckt mit ihrem Vater an und auch mit Hamlet hat sie kein so leichtes Spiel, am Ende treibt sie die Verzweiflung dazu, ihr Leben in die eigenen Hände zu nehmen und Entscheidungen für sich zu treffen. Die übrigen Protagonisten sind eher Statisten in diesem Buch, denn das Augenmerk ist eindeutig auf Ophelia gelenkt, womit man als Leser hier gut leben kann.
Als Fazit gilt: Auch als Shakespeare-Fan sollte man den Dingen Raum geben und die Möglichkeit, die Geschichte mal aus einer anderen Perspektive zu betrachten, ohne alles so bierernst zu nehmen. Shakespeares „Hamlet“ gilt heute als eine der größten Tragödien. Dagegen ist „Ich, Ophelia“ ein unterhaltsamer Roman, der eine Chance verdient und interessante Aspekte zeigt. Für Shakespeare-Liebhaber eine gelungene und etwas andere Sichtweise auf „Hamlet“. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 08.12.2018

Ophelia lebt! Eine wundervolle, lesenswerte Neuinterpretation der Ophelia.

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William Shakespeares „Hamlet“ gehört zu den großen Werken der Weltliteratur. Eine tragische Rolle in diesem Drama spielt Ophelia, die, wie fast alle Hauptcharaktere, in den Intrigen und Querelen am dänischen ...

William Shakespeares „Hamlet“ gehört zu den großen Werken der Weltliteratur. Eine tragische Rolle in diesem Drama spielt Ophelia, die, wie fast alle Hauptcharaktere, in den Intrigen und Querelen am dänischen Hof ihr Ende findet.
Der Figur Ophelias hat Lisa Klein unter dem Titel „Ich, Ophelia“ einen ganzen Roman gewidmet. Das Werk ist im November 2018 als Insel-Taschenbuch erschienen und umfasst 368 Seiten.
Wer war Ophelia? In Shakespeares Werk erfahren wir über ihre Person an sich nur wenig. Lisa Klein verleiht ihr eine Stimme, in der sie über ihre Geschichte, ihre Herkunft und Lebenseinstellung berichtet. Ophelia ist Halbwaise und wächst bei ihrem Bruder, Laertes, und ihrem Vater, Polonius, im Umfeld des dänischen Königshofs auf. Als ihr Vater zum Ratgeber des dänischen Königs und sie selbst zur Hofdame avancieren, nimmt das Schicksal seinen Lauf. Doch im Gegensatz zum Shakespeare’schen Drama findet Ophelia hier nicht den Tod, sondern täuscht ihn nur vor und geht fortan ihren eigenen Weg.
Das Buch zieht Leserinnen und Leser von Anfang an in seinen Bann, was nicht zuletzt der Erzählperspektive zu verdanken ist: Die Ich-Perspektive hilft beim Lesen, sich in Ophelia hineinzuversetzen und sich mit ihr zu identifizieren. Die plastische Darstellung der Charaktere und des Milieus lassen die Lesenden tief in Zeit und Ort eintauchen.
Der Handlungsrahmen dieses Romans orientiert sich weitgehend an Shakespeares „Hamlet“. Lediglich Ophelia durchbricht dieses Gerüst. Sie wird von Anfang an als reife, kluge und vor allem, was in der damaligen Welt eher ungewöhnlich war, gebildete Frau gezeichnet, was ihr die Kraft gibt, sich zu emanzipieren. Dieses verhindert allerdings nicht, dass sie auch immer wieder an sich und ihren Fähigkeiten zweifelt. Insgesamt ergibt sich so auch ein Entwicklungsroman: Mit jedem dramatischen Ereignis wachsen auch Ophelias Selbstbewusstsein und Stärke.
Ein wenig unbefriedigt hat mich das Ende zurückgelassen, da es mir persönlich ein bisschen zu märchenhaft und „schön“ erscheint. Aber wahrscheinlich wollen die Menschen einfach ein Happy End und dass sich am Ende alles zum Guten wendet.
Kleins Sprache ist schlicht, angenehm zu lesen und der Zeit, in der das Buch spielt, durchaus angemessen, wobei sie meiner Meinung nach ruhig noch etwas „altmodischer“ hätte sein können. Immer wieder zeigt die Autorin, dass sie eine Kennerin des Werkes dieses englischen Dramatikers ist, sodass man beim Lesen auch einen nicht unerheblichen Lernzuwachs erhält und animiert wird, sich mit seinem Werk (noch einmal) zu beschäftigen. Mir ging es beim Lesen jedenfalls so.
Insgesamt handelt es sich bei Lisa Kleins Roman um eine lesenswerte, interessante Neuinterpretation der Ophelia. Besonders vor dem Hintergrund der Zeit, in der „Hamlet“ spielt, erscheint das Bild dieser jungen Frau, die eher noch ein Mädchen ist, umso grandioser. Auch wenn man natürlich darüber streiten kann, ob es nötig und sinnvoll ist, klassische Literatur „neu zu schreiben“, habe ich dieses Buch mit großem Genuss gelesen und kann es nur wärmstens empfehlen.

Veröffentlicht am 25.02.2019

Wenn Shakespeares „Hamlet“ doch eine andere Wendung genommen hätte

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Dänemark in der Zeit des 16. und 17. Jahrhunderts: Im Alter von acht Jahren kommt Ophelia an den Hof von König Hamlet, nachdem ihr Vater Polonius dort ein Ministeramt ergattern konnte. Das ungestüme Mädchen ...

Dänemark in der Zeit des 16. und 17. Jahrhunderts: Im Alter von acht Jahren kommt Ophelia an den Hof von König Hamlet, nachdem ihr Vater Polonius dort ein Ministeramt ergattern konnte. Das ungestüme Mädchen wächst nach dem Tod der Mutter mit ihrem Bruder Laertes auf. Sie ist hübsch und gebildet. Ophelia wird die Lieblingszofe von Königin Gertrud. Auch deren Sohn, der junge Prinz Hamlet, wird auf sie aufmerksam. Zwischen beiden entsteht eine heimliche Liebe, die allerdings Folgen hat…

„Ich, Ophelia“ von Lisa Klein ist eine Romanadaption von William Shakespeares „Hamlet“, die recht frei mit ihrer literarischen Vorlage umgeht.

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus drei Teilen, die wiederum in 48 Kapitel mit einer angenehmen Länge untergliedert werden. Sie werden von einem Prolog und einem Epilog umrahmt. Die Handlung spielt im Zeitraum 1585 bis 1605. Erzählt wird in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Ophelia. Dieser Aufbau funktioniert sehr gut.

Der Schreibstil ist flüssig und verständlich. Sprachlich versucht die Autorin bisweilen, sich an Shakespeare anzulehnen. Das finde ich grundsätzlich gut, aber leider wird dieser Stil nicht durchgehend durchgehalten. Erschwerend kommt hinzu, dass die deutsche Übersetzung an einigen Stellen etwas holprig ist. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir allerdings nicht schwer.

Anders als bei Shakespeare steht in diesem Roman – wie es der Titel bereits vermuten lässt – Ophelia im Vordergrund, eine interessante Figur. Die Persönlichkeit wird detaillierter und vielschichtiger dargestellt. Wie schon im Original bleibt ihr Verhalten an einigen Stellen trotzdem etwas undurchsichtig. Im Großen und Ganzen erscheint sie mir dennoch – ebenso wie die übrigen Charaktere - recht authentisch beschrieben.

Die Grundidee, den bekannten Shakespeare-Stoff völlig neu zu interpretieren, hat mir gut gefallen. Die Prämisse, dass Ophelia überleben wird, weckt die Neugier und bietet viel Potenzial. Die zentrale Frage lautet: Wie würde die Geschichte um Hamlet enden, wenn nur Hamlet, aber nicht Ophelia sterben würde? Tatsächlich kommt der Roman mit einigen neuen Wendungen und Überraschungen daher, die ihn zu einer unterhaltsamen Lektüre machen. Dabei ist die Handlung für meinen Geschmack an einigen Stellen jedoch etwas zu übertrieben dramatisch.

Das Cover, das an ein altes Gemälde erinnert, ist stimmungsvoll und passt gut zum Roman. Mir erschließt sich nicht, warum man den prägnanten amerikanischen Originaltitel „Ophelia“ in der deutschen Version ergänzen musste. Beide Varianten sind aber natürlich inhaltlich korrekt.

Mein Fazit:
„Ich, Ophelia“ von Lisa Klein ist eine recht freie, aber unterhaltsame Interpretation des Shakespeare-Stücks. Trotz kleinerer Schwächen bietet der Roman vor allem Liebhabern klassischer Literatur eine interessante Lektüre.