Spannend und böse!
AUF DER LAUER LIEGEN
Liz Nugent
Dies ist mein drittes Buch von Liz Nugent.
Um es vorwegzunehmen: Es handelt sich um ihr zweites Buch – und auch dieses habe ich regelrecht verschlungen und geliebt.
Lydia ...
AUF DER LAUER LIEGEN
Liz Nugent
Dies ist mein drittes Buch von Liz Nugent.
Um es vorwegzunehmen: Es handelt sich um ihr zweites Buch – und auch dieses habe ich regelrecht verschlungen und geliebt.
Lydia und Andrew Fitzsimons ermorden Annie Doyle und vergraben ihre Leiche auf dem eigenen Grundstück. Lydia macht sich wenig Sorgen, dass man diese entdecken könnte – das Ehepaar lebt zurückgezogen in einem herrschaftlichen Haus mit riesigem Anwesen, Besucher sind eine Seltenheit.
Doch dann steht plötzlich die Polizei vor der Tür und befragt ihren Ehemann, der ein hohes Amt als Richter bekleidet. Die Polizei sucht nach dem Fahrer eines seltenen Oldtimers, der mehrfach vor Annies Haus gesehen wurde – und genau diesen Wagen fährt ihr Ehemann Andrew.
Mithilfe ihres Sohnes Laurence, der ihnen ein Alibi gibt, gelingt es dem Ehepaar, die Ermittlungen ins Leere laufen zu lassen.
Während Lydia die Tat verdrängt, wird Andrew von seinem Gewissen eingeholt – schließlich stirbt er an den Folgen eines Herzinfarkts.
Sohn Laurence, der inzwischen ahnt, dass auf dem Grundstück eine Leiche vergraben ist, hält dennoch an der Version fest, sein Vater sei allein verantwortlich für den Tod der „prostituierten und drogenabhängigen Annie“.
Laurence wird fortan zum Versorger seiner Mutter, muss seinen Traum von einem Studium aufgeben und nimmt eine Stelle im Jobcenter an.
Eines Tages steht dort ausgerechnet der Vater der verschwundenen Annie Doyle – auf der Suche nach Arbeit. Eine schicksalhafte Begegnung, denn aus ihr entwickeln sich unvorhersehbare Folgen.
Was für ein Buch hat Liz Nugent hier geschrieben! Ich konnte es kaum aus der Hand legen – Seite um Seite musste ich weiterlesen, um zu erfahren, wie es weitergeht. Ihr Stil ist einfach besonders: Die Autorin hat ein bemerkenswertes Talent, böse Charaktere so selbstverständlich zu zeichnen, dass ihr Verhalten beinahe als normal erscheint. Mit verblüffender Leichtigkeit schildert sie düstere Szenen, ohne Rücksicht darauf, ob das Verhalten der Figuren für uns noch nachvollziehbar ist.
Auch wenn das Buch für mich ganz leicht hinter ihren späteren Werken zurückbleibt, spreche ich uneingeschränkt eine klare Leseempfehlung aus.
Wer spannende und böse Bücher mag, ist hier genau richtig.
5/5