Cover-Bild Das Kaffeehaus - Bewegte Jahre
Band 1 der Reihe "Die Kaffeehaus-Saga"
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 736
  • Ersterscheinung: 28.09.2020
  • ISBN: 9783442205974
Marie Lacrosse

Das Kaffeehaus - Bewegte Jahre

Roman
Wien in den 1880er-Jahren: Die junge Sophie von Werdenfels flüchtet aus der tristen Atmosphäre ihres Elternhauses so oft wie möglich in die Pracht des Kaffeehauses ihres bürgerlichen Onkels. Dort lernt sie Richard von Löwenstein kennen, einen persönlichen Freund des Kronprinzen Rudolf. Während sich die beiden verlieben, schwärmt Sophies beste Freundin Mary für den verheirateten Kronprinzen. Ungeachtet aller Warnungen Sophies, lässt sich Mary sogar auf eine Affäre mit Rudolf ein. Und niemand ahnt, dass dadurch das Kaiserreich in seinen Grundfesten erschüttert wird …

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.10.2020

Glanz und Schein der Wiener k.u.k. Monarchie

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Marie Lacrosse alias Marita Spang hat mich mit ihren historischen Romanen bisher immer begeistern können. Ihre fundierte historische Recherche lässt die alte Zeit äußerst lebendig auferstehen, wie auch ...

Marie Lacrosse alias Marita Spang hat mich mit ihren historischen Romanen bisher immer begeistern können. Ihre fundierte historische Recherche lässt die alte Zeit äußerst lebendig auferstehen, wie auch in ihrem neuesten Roman "Das Kaffeehaus: Bewegte Jahre". Der Übertitel der Reihe verspricht viel Wiener Kaffeehauskultur. Im ersten Band konzentriert sich die Autorin vorallem aber auf die tragische Lebensgeschichte von Kronprinz Rudolf und seiner Affäre mit Mary Vetsera.
Jedem Österreicher und jeder Österreicherin ist der Name der jungen Dame wohl bekannt, die mit dem Kronprinzen in den Tod ging. Die Affäre Mayerling erschütterte damals das Kaiserreich in seinen Grundfesten. Erst 2015 wurden die original Abschiedsbriefe von Mary Vetsera in einem Bankschließfach gefunden und bestätigten den freiwilligen Tod der jungen Frau, der damals völlig unter dem Teppich gekehrt wurde.

Neben der Geschichte um Mary Vetsera erleben wir mit der jungen (fiktiven) Komtess Sophie von Werdenfels den Alltag in der gehobenen Schicht der k.u.k. Monarchie in Österreich-Ungarn. Seit dem Tod ihres Vaters und der Wiederverheiratung ihrer Mutter verbringt Sophie ihre Zeit lieber im Café Prinzess bei ihrem Onkel Stefan Danzer und umgeben von Kuchendüften. Nur dort fühlt sie sich wohl und hilft sogar aus - natürlich ohne dem Wissen ihres Stiefvaters, für den Ansehen und Geld alles ist. Durch die Heirat mit Sophies Mutter hat er sich beides verschafft, doch für ihn ist es noch lange nicht genug. Deshalb hält er seine Frau und die Stiefkinder sehr kurz. Sophie flüchtet so oft wie möglich ins Café ihres Onkels, der neben dem Kaffeehaus Demel als Nummer zwei in Wien rangiert. Dort treffen sich bei Kaffee und Kuchen die adeligen Damen und Herren um zu tratschen und um gesehen zu werden. Durch die Heirat mit Arthur von Freiberg sind die von Werdenfels im Rang gesunken und müssen nun um die gesellschaftliche Anerkennug kämpfen. Dabei hilft ihnen Baronin Helene von Vetsera, die mit Sophies Mutter befreundet ist, und auch Maria Alexandrine von Vetsera, genannt Mary, die rebellische Freundin von Sophie. Durch sie lernt die junge Frau den smarten Lebemann Richard von Löwenfels kennen, der mit Kronprinz Rudolf befreundet ist. Richard verliebt sich in Sophie, doch zur Tilgung seiner Schulden, hat er bereits in die arrangierte Ehe mit Komtess Amalie von Thurnau eingewilligt.
Sophie schwärmt für Richard von Löwenstein; Mary, wie viele andere junge Frauen, vom verheirateten Kronprinzen Rudolf. Doch ihre Schwärmerei wird zur Besessenheit. Sie unternimmt alles, um Rudolf aufzufallen. Sophie und Richard versuchen Mary und Rudolf von einer Affäre abzubringen und geraten selbst in große Schwierigkeiten....

Leider fand ich zu Beginn etwas schwer in die Geschichte, was mir bei der Autorin völlig unverständlich ist. Trotzdem hatte ich Anfangsschwierigkeiten, die aber nach einiger Zeit verflogen. Im zweiten Teil beginnt der Spannungsbogen stark anzusteigen und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Obwohl man natürlich weiß, wie die Geschichte rund um Mary und Rudolf ausgeht, fiebert man mit Sophie mit und hofft das Unglück noch abwenden zu können.
Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Das bringt einem die Charaktere näher. Diese sind sehr lebendig dargestellt und wirken einfach großartig authentisch. Rudolfs Probleme mit seinem erzkonservativen Vater, Kaiser Franz Joseph, sind auch heute noch bekannt. Die politischen Standpunkte von Vater und Sohn könnten nicht unterschiedlicher sein. Der sensible Rudolf litt von Kindheit an unter der Lieblosigkeit des Elternhauses.
Die intregante Marie Luise von Jarisch scheint einiges an Marys Unglück beigetragen zu haben.
Mary liebt es im Mittelpunkt zu stehen und denkt nur an sich. Sophie ist hingegen eine sympathische junge Frau, die anzupacken versteht und dem das Café ihres Onkels am Herzen liegt.

Die Autorin lässt die alte k.u.k. Zeit wieder auferstehen. Sie hat perfekt und mit viel Aufwand recherchiert. Etikette, Contenance und der äußere Schein sind damals einfach alles. Durch Sophies Familie lernt man wie schnell man von der Bildfläche verschwinden kann, wenn man plötzlich nicht mehr ins Gesamtbild passt. Historische Begebenheiten sind in die fiktive Geschichte rund um Sophie perfekt eingewoben worden. Man erlebt diese Zeit am Ende des Neunzehnten Jahrhunderts mit sehr viel Authentizität.

Schreibstil:
Der bildhafte und detaillierte Erzählstil ist wieder äußerst gelungen. Die Sprache ist der Zeit angepasst und enthält einige typische Worte im Wiener Dialekt.

Auf der Innenseite der Klappbroschur findet man das Rezept zur Mokka Prinzentorte, die extra für den Roman kreiert wurde. Danach findet man eine Wien Karte des 1. Bezirkes, eine Karte von Wien und Umgebung und eine der Österreichischen-Ungarische Monarchie.
Das nachfolgende Personenregister ist lang und in fiktive und historische Figuren eingeteilt. Keine Angst - obwohl es über einige Seiten geht, lernt man schnell die wichtigsten Charaktere kennen. Am Ende findet man ein ausführliches Nachwort (unbedingt lesen!), ein Glossar mit Wiener Begriffen und ein Verzeichnis der wichtigsten Quellen.
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Noch eine persönliche Anmerkung: Im Nachwort auf Seite 704 hat mich die Autorin namentlich angeführt! Als sie es mir erzählte, bevor ich das Buch in den Händen hielt, war ich völlig aus dem Häuschen. Was für eine Ehre!

Fazit:
Ein historisch großartig recherchierter Roman, der sich im ersten Band dieser Trilogie mehr mit Kronprinz Rudolf, als dem titelgebenden Kaffeehaus, auseinandersetzt. Nach anfänglich kleinen Startschwierigkeiten war ich mitten in der k.u. k. Zeit des 19. Jahrhunderts in Wien und erlebte mit Sophie den Glanz, aber auch die Schattenseiten dieser Epoche. Ich freue mich schon auf die weiteren beiden Teile der Reihe!

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Veröffentlicht am 30.10.2020

Auf gehts nach Wien ins Kaffeehaus!

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„Bewegte Jahre“ ist der Beginn der neuen Saga rund um „Das Kaffeehaus“ der deutschen Autorin Marie Lacrosse, die vielleicht mancher auch unter ihrem Realnamen Marita Spang kennt. Mir ist die bekannte Schriftstellerin ...

„Bewegte Jahre“ ist der Beginn der neuen Saga rund um „Das Kaffeehaus“ der deutschen Autorin Marie Lacrosse, die vielleicht mancher auch unter ihrem Realnamen Marita Spang kennt. Mir ist die bekannte Schriftstellerin von historischen Romanen durch ihre großartige Trilogie „Das Weingut“ im Gedächtnis geblieben und da ich Romane rund um die Vergangenheits Wiens bzw. Österreichs gerne lese, habe ich mich sehr auf „Das Kaffeehaus“ gefreut.

Wieder erwarten uns über 700 Seiten und erneut hat Marie Lacrosse wieder ausgezeichnet recherchiert, denn wir bekommen die Geschichte rund um Kronprinz Rudolf serviert, die mit ganz vielen Informationen rund um die Monarchie, die Emporkömmlinge, den alten Adel und die arbeitende Mittelschicht gespickt ist.

Nur empfinde ich es dieses Mal deutlich anstrengender, mich durch die vielen eingeschobenen Informationen zu lesen!

Woran es liegt? Ich kann es nicht genau festmachen: der Schreibstil ist der Zeit angepaßt und wirkt dennoch nicht verstaubt. Allerdings kommt in mir dieses Mal nicht die Faszination auf – vielleicht fehlt mir ein wenig der Tempowechsel, der mich bei der Weingut-Saga so begeistert hat?

Vielleicht ist es auch meine Enttäuschung, denn eigentlich habe ich mir nach Titel und Klappentext mehr „Kaffeehaus“ gewünscht! Doch das titelgebende Gebäude mit der talentierten Seele des Cafés, Sophie – liebevoll Phiefi genannt, bleibt nahezu am Rande... und mittendrin finden wir Rudolf, seine Schwächen & Stärken sowie seine Mätressen. Wäre dies so deutlich auf der Rückseite zu lesen gewesen, wäre ich wohl mit einer anderen Erwartungshaltung ans Lesen gegangen oder hätte vermutlich den Roman nicht zur Hand genommen.

Ja, ich bin enttäuscht, wobei der Roman an sich durch die großartige Vorarbeit und die vielen lesenswerten Fakten diese Gefühlsregung gar nicht verdient hat. Daher mag ich jedem Interessierten raten, sich ein wenig Zeit zum Blättern und Reinlesen zu nehmen – und sich dann ohne feste Erwartungen auf das Leben rund um den Hof von Sissi und ihrem Sohn, Kronprinzen Rudolf, einzulassen.

Ein Wort noch zum Cover: Ich finde es recht gelungen, denn besonders das Cafe im Hintergrund passt für mich zum Buchtitel. Das Schriftbild passt ebenso dazu und so wirkt das Cover – trotz so beliebter „Frau schaut in den Vordergrund“ - einladend.

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Veröffentlicht am 19.10.2020

Historisch sehr interessant

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3.5

"Das Kaffeehaus" hat mich mit seinem Klappentext und seinem historischen Setting in Wien zum Ende des 19. Jahrhunderts sehr neugierig gemacht und ich war gespannt auf die Geschichte.

Wie so oft bei ...

3.5

"Das Kaffeehaus" hat mich mit seinem Klappentext und seinem historischen Setting in Wien zum Ende des 19. Jahrhunderts sehr neugierig gemacht und ich war gespannt auf die Geschichte.

Wie so oft bei historischen Romanen habe ich ein wenig gebraucht, um in die Geschichte reinzukommen, mich in dem Setting zurechtzufinden und die Charaktere auseinanderzuhalten.

Die Geschichte rund um das Kaffeehaus konnte mich ganz gut unterhalten und war auch historisch sehr interessant, aber ich muss trotzdem sagen, dass mich die Geschichte nicht komplett begeistern konnte. Es waren mir oft zu viele Beschreibungen und alles war sehr faktisch, mir fehlte in der Geschichte definitiv die Emotionalität. Auch der Großteil der Charaktere ist mir eher fremd geblieben und ich konnte mich für die Personen nicht ganz so begeistern und mit ihnen mitempfinden.

Wie gesagt fand ich die Zeit historisch sehr interessant und ich war neugierig auf die Geschehnisse am österreichischen Hof. Besonders interessant fand ich dabei, dass vieles auf historischen Fakten basiert, hierbei fand ich die Geschichte von Kronprinz Rudolf und Marie Vetsera besonders spannend. Ich fand es sehr gelungen wie die Autorin Fiktion und historische Gegebenheiten durch ihre verschiedenen Charaktere miteinander verknüpft hat.
Auch die Perspektive von Sophie, die Nichte des Kaffeehaus Besitzers, fand ich sehr interessant und ich habe ihre Abschnitte sehr gerne gelesen. Sie ist eine sehr interessante und starke Persönlichkeit und ich fand es unterhaltsam sie in ihrem Leben zwischen Adelshaus und Kaffeehaus zu begleiten.

Die Geschichte war unterhaltsam, aber wurde durch sehr viele Beschreibungen, manchmal ein wenig zäh, so dasss ich von der Geschichte nicht ganz so mitgerissen war. Ich bin dennoch gespannt wie es mit Sophie und den anderen Personen weitergeht.