Cover-Bild Wenn das Schicksal anklopft, mach auf
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Atlantik Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 04.02.2020
  • ISBN: 9783455008432
Marie-Sabine Roger

Wenn das Schicksal anklopft, mach auf

Roman
Claudia Kalscheuer (Übersetzer)

»Das Glück wird sich wenden, das heißt es wird mir endlich lachen, statt mich mit verschränkten Armen zu ignorieren.«

Harmonies Leben ist alles andere als harmonisch. Die junge Frau hat Tourette, ihre vulgären Ausbrüche machen ihr das Leben schwer. Doch sie hat sich vorgenommen, sich aus der Abhängigkeit von ihrem Freund zu befreien und sich endlich einen Job zu suchen. So begegnet sie der ängstlichen älteren Dame Fleur, die außer ihrem russischen Therapeuten und ihrem übergewichtigen Hündchen jedem misstraut. Nichts spricht dafür, dass aus den beiden Freundinnen werden könnten. Doch als Fleur Harmonie versehentlich den Arm bricht, geschieht genau das. Gemeinsam entdecken sie die Welt, den Stepptanz und ein selbstbestimmtes, lustvolles Leben.

Ein warmherziger, humorvoller Roman über die Macht der Freundschaft und das Geschenk gegenseitiger Toleranz.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.03.2020

Eine humorvolle und berührende Geschichte

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Inhalt: Die 76-jährige Fleur ist anderen Menschen gegenüber sehr misstrauisch und ängstlich, allerdings hat sie eine Schwäche für ihren russischen Therapeuten Doktor Borodine. Ihr engster Vertrauter ist ...

Inhalt: Die 76-jährige Fleur ist anderen Menschen gegenüber sehr misstrauisch und ängstlich, allerdings hat sie eine Schwäche für ihren russischen Therapeuten Doktor Borodine. Ihr engster Vertrauter ist ihr alter übergewichtiger Hund Mylord. Um ihn während der Therapiestunden bei Doktor Borodine nicht allein lassen zu müssen, sucht sie schweren Herzens per Anzeige eine Putzfrau für diese Zeit. Die 26-jährige Harmonie, die das Tourette Syndrom hat und deshalb bei fremden Menschen oft auf Ablehnung und Unverständnis stößt, bewirbt sich auf die Stelle. So lernen sich diese beiden unterschiedlichen Frauen kennen und nach einem etwas holprigen Anfang entsteht eine ungewöhnliche Freundschaft. „Die anderen lachen, weil sie Angst haben, ohne daran zu denken, dass ihr Lachen verletzend ist.“ Meine Meinung: Marie-Sabine Roger erzählt diese warmherzige Geschichte aus den Perspektiven von Fleur und Harmonie. Häufig beschreiben die beiden dabei die gleichen Situationen, nur eben aus der eigenen Sicht. Der Schreibstil entspricht dabei der Persönlichkeit der jeweiligen Protagonistin. Die Sätze in Harmonies Kapiteln werden immer wieder von Rückblicken, aneinandergereihten Silben - Wu Ha Ha HA oder Ta Tadaaa - und Schimpfwörtern unterbrochen, während Fleur ihre Gedanken und Erlebnisse in ihrer eigenen Art einem Tagebuch anvertraut.
Es war sehr schön mitzuerleben, wie sich die Freundschaft der beiden ungleichen, aber sehr liebenswerten Frauen entwickelt und welche positiven Veränderungen beide im Laufe der Geschichte machen. Auch die anderen Charaktere - Fleurs Freundin Elvire, die Fischverkäuferin Tonton und der 103 Jahre alte Monsieur Poussin - die auch alle ihre Schwächen haben, werden toll beschrieben.
Fazit: Ein warmherziger und auch humorvoller Roman über Toleranz und eine unverhoffte Freundschaft, der zeigt, wie viel mehr in einem Menschen steckt, als wir auf den ersten Blick sehen können. Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 02.03.2020

Äußerst unterhaltsam, aber auch tiefgründig

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Gebundene Ausgabe: 304 Seiten
Verlag: Atlantik (4. Februar 2020)
ISBN-13: 978-3455008432
Originaltitel: Les Bracassées
Übersetzung: Claudia Kalscheuer
Preis: 22,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Äußerst ...

Gebundene Ausgabe: 304 Seiten
Verlag: Atlantik (4. Februar 2020)
ISBN-13: 978-3455008432
Originaltitel: Les Bracassées
Übersetzung: Claudia Kalscheuer
Preis: 22,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Äußerst unterhaltsam, aber auch tiefgründig

Inhalt:
Fleur, 76 Jahre alt, ist eine hochgradige Soziophobikerin. Am liebsten würde sie sich nur noch mit ihrem geliebten Mops Mylord in ihrer Wohnung verkriechen.

Die 29-jährige Harmonie leidet am Tourette-Syndrom. Schräge Blicke und Ablehnung seitens ihrer Mitmenschen sind ihr bei allen Unternehmungen sicher.

Wie zwischen diesen beiden so unterschiedlichen Frauen eine grandiose Freundschaft entsteht, die beide ein Stück weit aus ihrer Isolation holt, erzählt dieser Roman.

Meine Meinung:
Marie-Sabine Roger erzählt einfach wunderbar warmherzig, und zwar abwechselnd aus der Sicht von Harmonie und Fleur, was sich auch im Schreibstil bemerkbar macht. In Harmonies Passagen tauchen immer wieder unvermittelt Schimpfwörter und sinnlose Laute auf, oft gibt es eine Aneinanderreihung von Gedankenfetzen ohne Kommata. Dadurch kommt recht deutlich zutage, wie die junge Frau empfindet, wie gehetzt sie sich oft fühlt.

Die Teile aus Fleurs Perspektive sind ihrem Tagebuch entnommen. Naturgemäß drückt sie sich dabei viel gewählter aus als Harmonie, schreibt zuweilen aber etwas abschweifend, wie es eben ihrem Alter entspricht.

Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, mit Harmonie und Fleur über Grenzen hinweg zu gehen und sie beim Knüpfen ihrer wunderbaren Freundschaft zu begleiten. Über viele Sätze musste ich einfach schmunzeln, aber nicht weil sie lächerlich sind, sondern weil ich viele von den Eigenheiten, die diesen „Außenseitern“ zugeschrieben werden, auch bei mir erkenne. Dabei leide ich weder an Tourette noch an Soziophobie Und genau darum geht es hier: Man sollte Menschen nicht in irgendwelche Schubladen einsortieren, sondern sie einfach so akzeptieren, wie sie sind. Das ist für alle bereichernd.

„Die Unterschiede nicht leugnen, was bringt das schon, Karos werden nie wie Streifen aussehen. Man sollte daraus seine Signatur, seine Originalität machen.“ (S. 159)

Fazit:
Ein warmherziger, tiefgründiger und lehrreicher Roman über das Anderssein und die Freundschaft.

★★★★★

Veröffentlicht am 07.02.2020

Wahre Freundschaften

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Wie können 2 völlig unterschiedliche Menschen Freunde werden? Genau um diese Frage geh es in diesem wundervollen Buch. Auf der einen Seite ist  Harmonie. Ihr Leben ist alles andere als harmonisch., denn ...

Wie können 2 völlig unterschiedliche Menschen Freunde werden? Genau um diese Frage geh es in diesem wundervollen Buch. Auf der einen Seite ist  Harmonie. Ihr Leben ist alles andere als harmonisch., denn sie hat Tourette und muss mit ihren Anfällen und den Blicken der anderen Menschen leben. Auf der anderen Seite ist Fleur. Eine alte, sehr ängstliche Frau die eigentlich Niemandem vertraut. Ihr einziger Halt ist ihr Hund und ihr Therapeut. Durch einen Zufall kruzen sich die Leben der Beiden und sie beginnen eine Freundschaft, die man so nicht für möglich gehalten hat.

Mich hat das Buch sehr mitgenommen. Wie oft steht man selbst, auch ganz unbewusst, jemanden mit einem Vorurteil gegenüber? Manchmal muss man seine eigenen Bedenken über Bord werfen und sich auf etwas einlassen. So wie ich bei dem Buch. Denn an sich nicht so ganz mein Genre, hat es mich am Ende doch sehr fasziniert und ich wollte immer mehr über das Leben der beiden Frauen wissen. Die Sprache der Autorin Marie-Sabine Roger ist ganz wundervoll und entführt einen direkt in die Geschichte.

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Veröffentlicht am 23.03.2020

Wunderschöne Geschichte

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Harmonie hat es nicht leicht im Leben - sie hat Tourette und ihre Ausbrüche, die immer genau dann ihren Höhepunkt annehmen, wenn es gerade so gar nicht passt, machen sie zu einer Außenseiterin, einem „schrägen ...

Harmonie hat es nicht leicht im Leben - sie hat Tourette und ihre Ausbrüche, die immer genau dann ihren Höhepunkt annehmen, wenn es gerade so gar nicht passt, machen sie zu einer Außenseiterin, einem „schrägen Vogel“, einem Menschen, dem man lieber aus dem Weg geht. Als sie erkennt, dass auch ihr Freund sie sieht, wie die anderen Menschen, verlässt sie ihn, will selbständiger werden und ihr Leben trotz all der Schwierigkeiten auf die Reihe kriegen. Und da kommt Fleur - die dickliche ältere Dame, mit Angstzuständen und voller Misstrauen gegen alles und jeden - abgesehen von ihrem Hund und Therapeuten. Ein ungleiches Paar, das so viel voneinander lernen kann und zu mehr Größe verhilft.

Erstmal zum Äußerlichen - das Cover ist einfach wunderschön und hat es mir sofort angetan. Bei dem Inhalt des Buches war es allerdings ein wenig anders… Ich musste mich erst ein wenig an den Schreibstil gewöhnen - Harmonie Geschichte mit all ihren Ausbrüche und vulgären Ausdrücken und Fleurs Tagebucheinträge, die jeweils die selben Situationen aus beiden Sichten geschildert haben. Aber man gewöhnt sich recht schnell daran und taucht dann ein, in eine wunderschöne und tiefgehende Geschichte, die einen zum Nachdenken anregt. Es zeigt, wie sehr wir Menschen durch unser Verhalten, unsere Blicke und Worte verletzen können und wie weitgehend solche Verletzungen gehen können. Das Buch verdeutlicht auch einfach nochmal, dass wir alle nur Menschen mit Ängsten, Träumen und Hoffnungen sind, egal ob dick, dünn, fluchend oder mit sonstigen körperlichen Problemen. Ich kann das Buch wirklich nur empfehlen - wunderschöne Geschichte.

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Veröffentlicht am 08.03.2020

auf dem zweiten Blick

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Klappentext

»Das Glück wird sich wenden, das heißt es wird mir endlich lachen, statt mich mit verschränkten Armen zu ignorieren.« Harmonies Leben ist alles andere als harmonisch. Die junge Frau hat Tourette, ...

Klappentext

»Das Glück wird sich wenden, das heißt es wird mir endlich lachen, statt mich mit verschränkten Armen zu ignorieren.« Harmonies Leben ist alles andere als harmonisch. Die junge Frau hat Tourette, ihre vulgären Ausbrüche machen ihr das Leben schwer. Doch sie hat sich vorgenommen, sich aus der Abhängigkeit von ihrem Freund zu befreien und sich endlich einen Job zu suchen. So begegnet sie der ängstlichen älteren Dame Fleur, die außer ihrem russischen Therapeuten und ihrem übergewichtigen Hündchen jedem misstraut. Nichts spricht dafür, dass aus den beiden Freundinnen werden könnten. Doch als Fleur Harmonie versehentlich den Arm bricht, geschieht genau das. Gemeinsam entdecken sie die Welt, den Stepptanz und ein selbstbestimmtes, lustvolles Leben

Meinung

Die Autorin schafft es immer wieder, Menschen die aus verschiedenen Gründen am Rande der Gesellschaft stehen in den Mittelpunkt zu stellen. In diesem Buch sind es hauptsächlich Menschen die soziale Kompetenzprobleme haben, die alte Dame die vor allem Angst hat und die junge Frau mit dem Tourette -Syndrom kommen zusammen und mischen auf unterhaltsame Art und Weise ihre Umgebung auf.
Man muss bei Menschen mindestens zweimal hinsehen um den Gegenüber zu erkennen. Das lernt man in diesem Buch. Die eine scheut die Menschen sie machen ihr Angst, die andere macht den Menschen Angst wenn sie beschimpft und im nächsten Moment freundlich ist. Aber wenn man sie näher kennenlernt ist die eine wie die andere humorvoll, hilfsbereit und ein guter Kumpel. Sie lernen andere "Nulpen" kennen ein Schimpfwort das ungewollt ausgesprochen die ganze Geschichte ins Rollen bringt.
Worte können mehr verletzen wie Taten, sie lassen sich nicht zurück nehmen oder ungeschehen machen. Aber manchmal erwächst daraus etwas Gutes und wenn es nur in der Phantasie der Autorin ist.
Ein berührendes Buch in dem Menschen über sich selbst hinauswachsen.
Die Protagonisten erzählen abwechselnd ihre Geschichte, jede auf ihre Art. Ohne große Emotionen nehmen sie die Leser mit und berühren sie. .