Cover-Bild Bewölkt aber trocken
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Leykam
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Humor
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 456
  • Ersterscheinung: 19.05.2021
  • ISBN: 9783701181766
Marion Zechner

Bewölkt aber trocken

Roman
Absturz und Ausweg – tief bewegend und furios humorvoll erzählt. Was tun, wenn das eigene Leben zu eng wird? Lucy, 35, weiß es oft auch nicht. Kinder, Haushalt, Ehe, ihr Job als Lehrerin – und eine Vergangenheit, die nachwirkt. Immer größer wird die Kluft zwischen innerem Erleben und äußerer Welt.

Früher hat der Alkohol geholfen, jetzt fordert er selbst Zeit und Aufmerksamkeit. Lucy wird getrieben von der Gier nach dem nächsten Schluck und der Angst, entdeckt zu werden. Bis zum Unfall. Der zweijährige Sohn Jakob auf dem Rücksitz. Zum Glück nichts passiert. Und doch alles anders. Denn ihr Mann Lars zieht tief enttäuscht aus der gemeinsamen Wohnung aus.

Unterstützt von ihrer Freundin Marie schafft Lucy den Schritt in die Entwöhnungsklinik. Die knifflige Auseinandersetzung mit Mitpatienten und Therapeutinnen samt deren eigenen Macken ist eine Achterbahn zwischen Verzweiflung und der Entschlossenheit, nüchtern zu bleiben. Und der Frage: Wie schaffe ich es hier raus und zurück zu Lars und den Kindern?

Zu Hilfe kommen da Lucys Humor und Selbstironie, die ihr und den Lesern immer wieder das Durchatmen erlauben (wer lacht, muss atmen). Durch die Augen von Lucy werden wir hineingezogen in die abgerissenen Gedankenfäden, das Ge-fühl, wie sich die Wirklichkeit langsam verrückt. Wir erleben hautnah den Alltag einer Entwöhnungsklinik, begegnen echten Persönlichkeiten und sind dankbar für die vielen komischen Momente. Und für ein Roman-Debüt, in dem tiefer Ernst und überbordender Witz auf großartige Weise zusammenfinden.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.08.2022

Bewölkt aber trocken

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Ein Buch, das dem Leser richtig an die Nieren geht und ich mußte beim Lesen immer wieder einmal absetzen, denn ich kann absotut nicht verstehen, wie ein Mensch (zudem sogar ein geistig sehr intelligenter) ...

Ein Buch, das dem Leser richtig an die Nieren geht und ich mußte beim Lesen immer wieder einmal absetzen, denn ich kann absotut nicht verstehen, wie ein Mensch (zudem sogar ein geistig sehr intelligenter) so weit abrutschen kann und sein Leben ganz vom Teufel Alkohol bestimmen läßt. Lucy ist 35 Jahre alt, Lehrerin, sie hat eine 14jährige Tochter aus einer früheren Beziehung und einen zweijährigen Sohn mit ihrem Mann Lars, einen Unternehmensberater. Die täglichen Arbeiten, der Beruf, der Haushalt die Kinder fressen Lucy auf, sie fühlt sich überfordert und in einem Hamsterrad. Zur Beruhigung trinkt sie abends ein Gläschen Wein, dann eine ganze Flasche und dann kommt noch ihr Freund Wodka hinzu. Die Flaschen versteckt sie in der Sockenschublade. Doch bald merkt man im Beruf, dass mit ihr etwas nicht stimmt, sie hat viele Fehlzeiten, schmeißt UnmengeTabletten gegen ihre Kopfschmerzen, dem Kater ein, Ihr Tochter merkt, dass die Mutter trinkt. Als sie dann im trunkenen Zustand einen Autounfall mit ihrem kleinen Sohn auf dem Rücksitz verursacht und ihr der Führerschein genommen wird, zieht ihr Mann die Konsequenzen und zieht aus. Bei ihrer Freundin Marie macht sie den kalten Entzug und die meldet sie dann auch in einer Suchtklinik an. Lucie fällt das Leben und die Einschränkungen dort schwer, ich selbst mußte beim Lesen immer wieder staunen, wieviel Selbständigkeit den Patienten genommen wurde, wie das Besuchrecht geregelt ist und wie die Therapien ausgearbeitet werden. Doch dann hat Lucie einen Rückfall, in einer Gastwirtschaft betrinkt sie sich total. Aber in dieser Entzugsklinik findet sie bald Freunde, alle haben die gleichen Probleme, sind irgendwie komisch, aber halten dennoch zusammen, Am Schluß kehrt Lucie zu ihrer Familie als trockene Alkoholikerin zurück. Mich hat das Buch sehr nachdenklich werden lassen. Vor allem das Leben der Kranken in der Klinik wird hier so genau geschildert, die Empfindungen und die Sorgen der Patienten, die alle sehr schwere Schicksalsschläge hinter sich haben. Und dennoch habe ich mich immer wieder gefragt, wie tief ein Mensch so sinken kann. Haben diese Leute denn überhaupt kein Scham- oder Selbstwertgefühl. Sie zerstören mit dem Alkohol ihr Leben, ihre Familien, ihren Beruf und bleiben nicht zuletzt einsam und wirtschaftlich ruiniert zurück. Die Autorin schreibt derart intensiv, man meint, mit am Tisch in der Klinik zu sitzen. Trotz aller Widrigkeiten und Abstürzen zum Trotz endet das Buch wirklich gut. Das Cover ist hellblau und mit Regentropfen versehen, an der oberen Ecke schleicht sich eine drohende, dunkle Wolke ins Bild. Das Bucht hat mich sehr aufgewühlt und ein paarmal war ich versucht, nicht weiterzulesen

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Veröffentlicht am 14.06.2022

Highlight

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Dieses Buch ist mir selbst gar nicht aufgefallen, sondern ich wurde auf das Buch aufmerksam gemacht. Das Cover sieht gut aus und doch ist es zeitlos, wie ich finde. Die Autorin war mir nicht bekannt und ...

Dieses Buch ist mir selbst gar nicht aufgefallen, sondern ich wurde auf das Buch aufmerksam gemacht. Das Cover sieht gut aus und doch ist es zeitlos, wie ich finde. Die Autorin war mir nicht bekannt und ich freute mich auf das Lesen, denn ich fand den Klappentext sehr spannend.


Lucy weiß in ihrem Leben nicht weiter. Kinder, Ehe, Haushalt fordern enorme Zeit und auch seelische Kraft. Sonst ertrinkt sie sich dann im Alkohol, doch auch das kommt nun zu kurz. Keiner ahnt und sieht wie es ihr geht oder wie es vielleicht in ihrem Inneren aussieht.


Bis eines Tages ein Unfall passiert mit ihrem kleinen Sohn, den sie mit im Auto hat. Er bleibt unverletzt, doch spurlos geht auch das nicht an Lucy vorbei. Ihr Mann zieht aus und nun steht die ganze Ehe vor dem Aus.


Eine Freundin hilft ihr und Lucy wagt dann den Schritt in eine Entwöhnungsklinik. Sie ist dort total verzweifelt und weiß nicht, ob es der richtige Schritt war. Mitpatienten und auch die Therapeuten sind für sie suspekt. Doch schafft sie es und findet wieder auf dem richtigen Weg in ihrem Leben?


Puh, was für ein grandioses Werk der Autorin. Flüssiger und lebendiger Schreibstil, reelle Weise der Ereignisse und Gefühle der Menschen. Eine ernste und auch humorvolle Geschichte, die mich tief berührt und bewegt hat.


Für mich ganz klar ein Highlight und ich vergebe 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 01.07.2021

Teufel Alkohol

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Der Alkohol ist bei uns die Volksdroge Nummer Eins. Das sollte doch zu denken geben. Aber er ist auch immer verfügbar, preiswert bis billig, selbst wenn er durchaus teuer sein kann. Aber wer Masse statt ...

Der Alkohol ist bei uns die Volksdroge Nummer Eins. Das sollte doch zu denken geben. Aber er ist auch immer verfügbar, preiswert bis billig, selbst wenn er durchaus teuer sein kann. Aber wer Masse statt Klasse bevorzugt, eben weil er abhängig ist, kann sich noch günstig täglich betrinken.

Es fängt immer harmlos an, steigert sich aber manchmal schnell bis zum endgültigen Absturz. So auch hier, denn die Lehrerin und junge Mutter Lucia verfällt ihrem nun schon größten Feind, bringt nicht nur sich, auch das Leben ihres jüngsten Kindes in größte Gefahr.

Von da an heißt es endgültig aufhören zu trinken, allerdings ist das bekanntlich leichter gesagt als getan.

Die Autorin schildert auf sehr anschauliche, empathische Weise den Weg der Protagonistin zum Alkohol und wieder zurück.

Als Leser hofft man mit ihr und ihrer Familie, dass sie es für immer schaffen möge, denn ein Leben im Rausch ist nicht ewig und für niemanden zu ertragen.

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Veröffentlicht am 28.06.2021

Suchtgefahr

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"Bewölkt aber trocken" von Marion Zechner ist ein Roman zu einem Thema, dass sehr oft noch als Tabuthema behandelt wird und es doch so wichtig ist, darüber zu reden. Es geht hier um Alkohol und die Folgen ...

"Bewölkt aber trocken" von Marion Zechner ist ein Roman zu einem Thema, dass sehr oft noch als Tabuthema behandelt wird und es doch so wichtig ist, darüber zu reden. Es geht hier um Alkohol und die Folgen seines Mißbrauchs.
Im Mittelpunkt hier steht Lucy, Lehrerin, glücklich verheiratet mit Lars und Mutter zweier Kinder. Ich könnte hier noch Alkoholikerin mit anführen, aber das ist ihr zum Beginn selber noch nicht so ganz bewußt. Dafür mußte erst ein Unfall geschehen, sie hatte Alkohol getrunken und ihren kleinen Sohn mit im Auto. Nach diesem Ereignis ändert sich ihr Leben, ihr Mann zwingt sie zu einer Entscheidung.
Der Schreibstil hier ist etwas ganz Besonderes, teilweise wirr und unsortiert, so wie Lucys Gedanken und Gefühle. Dadurch kann man ihre Reaktionen hautnah nachvollziehen. Das Gesagte bleibt dabei aber jederzeit verständlich. Es wird Lucys Gegenwart erzählt und abwechselnd in die Vergangenheit geblickt, diese Mischung liest sich sehr gut, ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, es fesselte mich von Anfang an.
Nachdem man erfährt, wie Lucy in diese Lage geraten ist, begleitet man sie in den Alltag in der Entwöhnungsklinik mit allen Höhen und Tiefen. Für Lucy kein einfacher Weg, schön dass hier viel mit Humor beschrieben wird.
Für mich kam der Schluß des Buches schon fast zu schnell, hätte Lucy gerne noch weiter außerhalb ihrer geschützten Umgebung begleitet. Im Buch gab es heitere Szenen und auch Augenblicke, die schwer zu ertragen waren, man hatte aber immer das Gefühl eine ehrliche und aufrichtige Sicht zu erfahren.
Ein absolut gelungenes Buch über ein so wichtiges Thema mit einer Protagonistin, die im Gedächtnis bleiben wird.

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Veröffentlicht am 12.06.2021

Ein tiefer Fall führt oft zu höherm Glück (Shakespeare)

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Irgendwie wächst Lucy alles über den Kopf. Wie soll sie bloß die Anforderungen, die in ihrem Job als Lehrerin an sie gestellt werden, mit dem wuseligen Alltag Zuhause unter einen Hut bringen ? Was mit ...

Irgendwie wächst Lucy alles über den Kopf. Wie soll sie bloß die Anforderungen, die in ihrem Job als Lehrerin an sie gestellt werden, mit dem wuseligen Alltag Zuhause unter einen Hut bringen ? Was mit einem kleine Schlückchen zur Entspannung beginnt, wird schon bald zu einer unstillbaren Gier, die so übermächtig wird, dass Lucy keinen Ausweg mehr findet. Erst ein Unfall, der mehr als glimpflich ausgeht, rüttelt sie wach. Aber bis zum letzten Schritt fehlt noch ein kleines bisschen Mut und den nötigen Antrieb erhält Lucy von Marie, eine Freundin, die wirklich zu ihr steht...


Für mich ist "Bewölkt aber trocken " eines meiner Buchhighlights im Lesejahr 2021, denn dieser Roman ist großartig und aufrüttelnd zugleich, mitreißend und manchmal auch brüllend komisch, trotz oder gerade wegen des ernsten Themas.

Marion Zechner gibt dem Leser die Möglichkeit, mit einer unglaublich authentischen Darstellung von Lucy in ihre Haut zu schlüpfen und so das ganze Ausmaß der Sucht mitzuerleben. Die Heimlichkeiten und das schlechte Gewissen, der Kampf gegen die eigenen Dämonen und das triebhafte Verlangen nach dem nächsten Schluck Alkohol sorgen für Zerrissenheit, Selbstaufgabe und Gedanken, die sich permanent im Kreis drehen.

Der Alltag in der Entwöhnungsklinik und das Auseinandersetzen mit der eigenen Sucht bietet einen ungeschönten Einblick in die Geschichten der Erkrankten und lässt das ein oder andere Tränchen fließen. Aber auch hier gelingt es der Schreibenden, nicht die schwere der Themen Oberhand gewinnen zu lassen, sondern sie schlägt gekonnt eine Brücke zwischen Ernsthaftigkeit und Szenekomik. Lucys Humor ist einzigartig und sorgt für echte Lacher - ich mag sie als Frau, als Persönlichkeit, denn sie hat den Mut, zu ihren Fehlern und Schwächen zustehen und die Konsequenzen zu tragen.

Es ist ein ständiges Auf und Ab, ein Hoffen und Bangen, ob sich der steinige Weg lohnt und am Ende des Aufenthaltes der Start in ein neues, suchtfreies Leben auf Lucy wartet. Es gibt Rückschläge und Tränen, aber auch kleine Erfolge, die Auftrieb geben und das Weitermachen positiv unterstützen.

Marion Zechner verpackt ein brisantes Thema mit sehr viel Fingerspitzengefühl und Einfühlungsvermögen zu einem Roman, der unter die Haut geht und deutliche Spuren hinterlässt.


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