Was tun, wenn man vom eigenen Ehemann in einer fremden Stadt ausgesetzt wird? Sorgenpüppchen häkeln?! Eine Katze mit Sprachfehler adoptieren?! In der Spelunke ums Eck „Earl Grey Tea“ trinken?! Im Zweifelsfall alles.
Denn Miss Brooks ist eine liebenswerte Britin mit ausgeprägten Eigenheiten. Während sie Pläne für ihren Neustart schmiedet, überschlagen sich die Ereignisse. Ein Kosmetikmogul verschwindet. Bei der glamourösen Verleihung der „Parfum-Oscars“ gibt es ein Attentat. Und in der Porzellanmanufaktur tauchen Knochen im Ofen auf. Hat die Beautybranche Dreck am Stecken? Als frischgebackene Beauty-Beraterin des Luxus-Konzerns Très Loué erhält die britische Neo-Ermittlerin Miss Brooks Zutritt in die glitzernde Welt der High Society - und fördert so manche ungeschminkte Wahrheit zutage.
Auch wenn ich nicht allzu begeistert von dem Cover war, ist der Inhalt umso besser. Ich bin absolut begeistert von diesem außergewöhnlichen Krimi, der mich richtig hat mitfiebern lassen.
Die Charaktere ...
Auch wenn ich nicht allzu begeistert von dem Cover war, ist der Inhalt umso besser. Ich bin absolut begeistert von diesem außergewöhnlichen Krimi, der mich richtig hat mitfiebern lassen.
Die Charaktere sind allesamt sympathisch, haben Ecken und Kanten, was die ganze Geschichte authentisch macht. In den ersten Kapiteln, welche gut strukturiert sind, erfährt man erst mal vieles über die Hauptfiguren. Nachdem es immer aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird, hält sich die Spannung durchweg hoch. Auch die Story selbst ist gut durchdacht und man hat in jedem Abschnitt das Gefühl, dabei zu sein. Gekonnt lenkt die Autorin auch falsche Fährten, um dann das Ganze wieder zu zerschlagen. Der Schreibstil ist super leicht und hat ein tolles Tempo, welches nie langweile aufkommen lässt.
Das Finale war tragisch und raffiniert zugleich, sodass ich bis zum Ende bestens unterhalten wurde. Ich freue mich schon auf Band 2 und kann diesen Frauenpowerkrimi nur jedem Krimifan empfehlen.
Miss Brooks aus England, strandet im Sommerhaus ihres netten Schwagers Bertie am Rande Wiens. Ihre Ehesorgen häkelt sie sich krampfhaft mit Sorgenpüppchen von der Seele und freut sich ungemein, als ihr ...
Miss Brooks aus England, strandet im Sommerhaus ihres netten Schwagers Bertie am Rande Wiens. Ihre Ehesorgen häkelt sie sich krampfhaft mit Sorgenpüppchen von der Seele und freut sich ungemein, als ihr Bertie zur Ablenkung einen Visagistinnen-Job für die angesagte Kosmetikfirma Très Loué verschafft, für die er arbeitet. Doch ein gnadenloser Mörder scheint die Firma im Focus zu haben, denn Berties Chef verschwindet bei einem Event nahezu spurlos! Als Bertie dann bei Verleihung der Parfüm-Oscars die Bühne betritt, passiert ein unerwartetes Attentat und Miss Brooks befindet sich inmitten des Tohuwabohu. Um Aufklärung bemüht, beginnt sie mit ihren neuen Kollegen und Freundinnen mit eigenen Ermittlungen.
„Miss Vergnügen“, welch amüsanter doppeldeutiger Titel dachte ich sogleich. Doch noch überzeugender fand ich das unheimlich genial gestaltete Cover, das mich dazu verführt hat, dieses Buch zu lesen! Die österreichische Autorin Martina Parker hat mich auch nicht enttäuscht, wie erwartet spart sie nicht an gepflegten Wortwitz, liebenswerten britischen Unterstatement und natürlich dem berühmten Wiener Schmäh, um den Inhalt zu einer unterhaltsamen Angelegenheit zu machen.
Ihre Charaktere sind allesamt ganz wunderbar erdacht und beschrieben, es macht eine Freude dafür, das Kopfkino anzuschalten. Für die guten Beschreibungen, helfen sicherlich ihre Erfahrungen als Journalistin der Parfüm- und Modebranche, die trotz überaus bitterbösen Übertreibungen, ihre Geschichte äußerst authentisch erscheinen lässt.
Als Serienfigur kann man sich Miss Brooks jedenfalls sehr gut vorstellen und man darf gespannt sein mit welchen kriminellen Fallstricken sie in Zukunft häkeln wird.
Mein Fazit:
Ein herrlicher Lesespaß mit spannungsvollen kriminellen Momenten, aber auch ganz vielen unterhaltsamen Episoden, die für eine gelungene humorvolle Unterhaltung sorgen. Gerne mehr davon!
"Das Schiarche gehört zum schönen Leben dazu und umgekehrt", sagte der Piraten-Philosoph mit dem Fettfleck just in diesem Moment.
Kapitel 7
Treffender kann man es nicht ausdrücken... Miss Brooks hat ...
"Das Schiarche gehört zum schönen Leben dazu und umgekehrt", sagte der Piraten-Philosoph mit dem Fettfleck just in diesem Moment.
Kapitel 7
Treffender kann man es nicht ausdrücken... Miss Brooks hat sich in Wien versteckt, in der Hütte ihres Schwagers, nachdem es mit ihrem Mann schiarch geendet hat. Ihr Schwager Bertie arbeitet in der Kosmetikindustrie bei Très Loué. Als sein Vorgesetzter bei einer Feier grausam ermordet wird, kommt Miss Brooks aus der Deckung und muss schnell feststellen, es geht nicht immer schön zu in der Kosmetikwelt.
Ich kenne Martina Parkers Gartenkrimis und habe mich sehr auf die neue Reihe aus ihrer Feder gefreut. Und ich bin definitiv nicht enttäuscht worden!
Schon von der ersten Seite weg hab ich mich gut unterhalten. Miss Brooks ist ebenso ungewöhnlich wie ihr Vorname, der nicht verraten wird. In einer gammeligen Hütte häkelt sie Sorgenpüppchen, nur begleitet von einer zugelaufenen Katze mit Sprachfehler. Ihre Halbschwester verweigert jeden Kontakt, nur ihr Schwager Bertie kümmert sich um sie. Nach dem Mord an einem Mitarbeiter seiner Firma fühlt sie sich ihm verpflichtet und stöbert ein wenig rum. Als gelernte Verkäuferin in einer Parfümerie und Schwägerin von Bertie ist es ihr ein leichtes, bei Très Loué anzuheuern.
So lernt sie auch Stanzi kennen, eine gestandene Moderatorin Direkt und manchmal etwas herrisch hat sie doch das Herz am rechten Fleck und erkennt die Besonderheit in Miss Brooks Arbeit und ihrer Art. Und Stanzi lässt Miss Brooks nicht im Stich, auch nicht, als sich die Ereignisse zuspitzen. Die Redakteurin Katja ermittelt ebenso mit und die drei ergeben ein gutes Gespann.
Nur am Rande erleben wir die "wirkliche" Ermittlungsarbeit von Chefinspektorin des LKA Rita Baumgartner und Bezirksinspektor Luka Vukovic. Die zwei haben eine ganz besondere Dynamik und bereichern die Geschichte zusätzlich.
Der Fall ist spannend und vielschichtig. Auch wenn ich das Ende geahnt habe, ganz klar waren mir die Details nicht und so wurde ich bis zur letzten Seite gut unterhalten und überrascht.
Danke auch für die Rezepte im Anhang, die faschierten Laibchen nach Wandas Art hats vorgestern gegeben, waren sehr gut!
Fazit: Ein toller Mix aus spannendem Krimi, Wiener Schmäh und österreichischem Lebensgefühl.
Hamish Brooks hat die Midlife - Crisis erfolgreich bekämpft, indem er seine junge Sekretärin schwängerte. Dies gesteht er seiner verblüfften Ehefrau während eines gemeinsamen Urlaubs. Damit sein junges ...
Hamish Brooks hat die Midlife - Crisis erfolgreich bekämpft, indem er seine junge Sekretärin schwängerte. Dies gesteht er seiner verblüfften Ehefrau während eines gemeinsamen Urlaubs. Damit sein junges Glück nicht gestört wird, kehrt er allein nach England zurück und lässt seine Gattin in Wien sitzen. Mithilfe von Schwager Bertie, Geschäftsführer in Diensten des bekannten Kosmetiklabels "Très Loué", organisiert die verlassene Miss Brooks (sie verwendet ihren verhassten Vornamen nicht) ihr Leben neu. Sie bleibt in Wien und zieht in Berties heruntergekommenes Wochenendhäuschen. Einen Job bei "Très Loué" verschafft ihr der hilfsbereite Schwager obendrein. Allmählich gewöhnt sich Miss Brooks an ihr Wiener Leben. Doch dann wird Bertie ermordet. Und sie fragt sich, ob ihre ungeliebte Halbschwester Suzy tatverdächtig ist.
"Miss Vergnügen" ist der Auftaktband einer neuen Cozy Crime-Reihe, der uns in die Welt der Beautybranche führt. Hier dreht sich alles um Jugend, Schönheit und knallhartes Business. Umso erfrischender wirkt der Hauptcharakter Miss Brooks, die anders ist, aber in ihrer neuen Umgebung gut klarkommt, ohne sich zu verbiegen. Es hat mich sehr amüsiert, wie sie Noch-Ehemann Hamish in ihre Falle lockt und sich so, neben Rache, eine faire Ausgangsposition für die Scheidung verschafft. In Stanzi, einer bekannten Moderatorin, und der Journalistin Katja hat sie zwei kluge und loyale Freundinnen gefunden, die ihr den Rücken stärken und so verhindern, dass sie als willkommene 24/7 - Betreuerin ihrer Enkel endet. Auch die anderen Charaktere in Haupt- und Nebenrollen überzeugen, so die kantige Chefinspektorin Rita oder der schöne Edi, der schwindendes Aussehen durch Charakter und guten Schmäh ersetzt.
Die Burgenländer Autorin Martina Parker schreibt flüssig und sehr bildhaft. Ihre hervorragenden Ortskenntnisse beeindrucken und die gute Recherche ist stets spürbar. Nebenbei erweiterte sie meinen österreichischen Wortschatz und meine kulinarischen Kenntnisse. "Einbrennte Hund mit Krokodil und Beamtenforelle" waren mir bisher unbekannt. Auch der Humor kommt nicht zu kurz. Bei manchen besonders gut gelungenen Formulierungen musste ich spontan lachen. Ein Beispiel? "Naturkosmetik, die von chantenden Veganerinnen gerührt wird ..."
Jedes Kapitel beginnt mit einer Information, die aus einem anspruchsvolleren Kalender stammen könnte. Mein Favorit: "Eine Umfrage an der Kingston University London kam zu der Annahme, dass Menschen, die Bücher lesen, empathischer und achtsamer sind als Menschen, die fernsehen." Na klar!
Neben unterhaltsamem Wortwitz und sprachlichem Geplänkel finden ernsthafte Ermittlungen durch die Polizei und unser Mädelstrio statt. Zuletzt wird nach einigen Wendungen und Verwicklungen, die für Spannung sorgen, ein Doppelmord restlos aufgeklärt.
Diese Miss hat Potenzial. Von mir bekommt sie 4,5 Sterne und die feste Zusage, dass ich bei ihrem nächsten Fall "Miss Verständnis" wieder dabei bin.
Martina Parker hat mit "Miss Vergnügen" tatsächlich einen vergnüglichen Krimi geschrieben, der trotz des poppigen Covers und des netten Titels einiges an Blut und Tod auf Lager hat. Ich habe mich von Anfang ...
Martina Parker hat mit "Miss Vergnügen" tatsächlich einen vergnüglichen Krimi geschrieben, der trotz des poppigen Covers und des netten Titels einiges an Blut und Tod auf Lager hat. Ich habe mich von Anfang an gut amüsiert und unterhalten gefühlt, aber zur Mitte hin fesselte mich das Buch plötzlich nicht mehr so sehr. Das dritte Drittel holte dann in Sachen Spannung und Unterhaltung wieder gehörig auf!
Die Protagonisten machten einfach Spaß, jeder mit eigener Macke und eigenem Talent. Miss Brooks ermittelt in diesem ersten Teil einer geplanten Serie auf ganz spezielle Art. Zu Beginn wird ein Herr bei lebendigem Leibe in einem Porzellanbrennofen kremiert, der eigentlich noch ein bisschen hätte leben wollen. Der Konzern, in dem Franzose Jacques Bernard seine Brötchen verdiente, ist die bekannte Kosmetikfirma Très Loué, was man auch mit "sehr beliebt" übersetzen kann. Offensichtlich traf das nicht auf Bernard zu, denn der ist nun tot. Während Miss Brooks - "Zustechen, Faden packen, Schlinge zuziehen." - noch Wollpüppchen häkelt, geht die Ermittlungsarbeit der Wiener Polizei in der Porzellanmanufaktur Augarten schon los. Denn in deren Räumen stand der besagte Brennofen, am Vorabend hatte ein Barockball stattgefunden.
Wie sich kurze Zeit später Miss Brooks in die tödlichen Angelegenheiten mischt, gebe ich nicht preis. Nur soviel, am Ende ist man wirklich überrascht, wie Klarheit in den (w)irren Fall kommt. Zitat: "In Wien mit seiner Gemütlichkeit hatte sie erkannt, dass es okay war, manchmal einfach nur dazusitzen und zu schauen, was als Nächstes passierte." Denn: "In Wien gehen die Uhren eben anders."