Das unvergessliche Science-Fiction-Debüt: Blade Runner meets Barbie
Ruggero Leo (Übersetzer)
Blade Runner meets Killing Eve – Maud Woolf lässt in ihrem messerscharfen SF-Thriller-Debüt einen Klon in einem futuristischen Los Angeles Jagd auf ihre Schwestern machen.
Als der 13. Klon einer berühmten Filmschauspielerin hat Lulabelle Rock es nicht leicht. Schon weil sie kurz nach ihrer Geburt eine Pistole in die Hand gedrückt bekommt zusammen mit dem Auftrag, alle früheren Versionen ihrer selbst umzubringen, die in Bubble City unterwegs sind. Was als Marketing-Coup beginnt, nimmt als Killing-Spree seinen Lauf und verwandelt sich, Mord für Mord, in die Suche nach Antworten auf existenzielle Fragen. Was macht uns als Individuum aus? Wie kann man seine Freiheit finden, in einer Welt, in der jede Handlung vorherbestimmt zu sein scheint? Eins ist klar: Am Ende ihrer langen Reise durch die Nacht wird Lulabelle Rock nicht mehr dieselbe sein.
Für Leser*innen von Blake Crouch, Naomi Alderman und Fans von Black Mirror
Als dreizehnter Klon von Lulabelle Rock, einer berühmten Schauspielerin, ist es ihre einzige Aufgabe alle anderen Klone auszuschalten.
Die Idee des Buches und der Klappentext sind super. Auch der Schreibstil ...
Als dreizehnter Klon von Lulabelle Rock, einer berühmten Schauspielerin, ist es ihre einzige Aufgabe alle anderen Klone auszuschalten.
Die Idee des Buches und der Klappentext sind super. Auch der Schreibstil hat mir ganz gut gefallen.
Das Buch ist in dreizehn Kapitel unterteilt und jedes Kapitel hat quasi eine Tarotkarte als Überschrift - die Idee fand ich auch gut.
Die Charaktere sind eigentlich alle mit einer Distanz beschrieben, die zwar irgendwie Sinn ergibt, aber auch dafür sorgt, dass man nicht so wirklich mit den Figuren mitfühlt. Auch hat es zur Folge, dass die Handlungen der Charaktere an einigen (wichtigen) Stellen nicht nachvollziehbar sind.
Insgesamt bin ich etwas zwiegespalten - auf der einen Seite fand ich das Buch interessant und es lies sich größtenteils gut lesen. Auf der anderen Seite hat es sich an einigen Stellen etwas gezogen und mir fehlte vorallem die Tiefe in der Geschichte. Es wurden viele Dinge angeschnitten, aber nie so richtig Zeit genommen sie genauer zu betrachten.
Eine berühmte Schauspielerin hat 13 Klone, auch Porträts genannt erschaffen, die jeweils mit bestimmte Aufgaben ausgestattet sind. Doch der 13. Klon "Lula13" hat eine besondere Aufgabe, die es in sich ...
Eine berühmte Schauspielerin hat 13 Klone, auch Porträts genannt erschaffen, die jeweils mit bestimmte Aufgaben ausgestattet sind. Doch der 13. Klon "Lula13" hat eine besondere Aufgabe, die es in sich hat. Sie soll die anderen 12 Porträts einfach eliminieren. Die ersten sind schnell ausgeschaltet. doch dann soll es nicht mehr so einfach für sie werden. Zumal sie anfängt ihre Aufgabe zu hinterfragen. Aber auch die anderen Porträts entwickeln sich weiter, zwar langsamer als Lula 13, aber dennoch schließen sie sich zusammen um dies nicht kampflos hinzunehmen.
Indessen stellt Lula 13 sich die Frage: Wie kann man in dieser Welt, wo alles vorbestimmt ist, seine eigene Freiheit erhalten? Ihr wird immer bewusster, dass sie so nicht weiter machen und leben will...
Die Autorin schickt den Leser in eine kontroverse Zukunfts-Welt, in der reiche Menschen von sich Klone erschaffen können, die unliebsame Aufgaben übernehmen und dann einfach wieder eliminiert werden können. In dieser Geschichte geht es um Lula 13, deren Aufgabe das Eliminieren von Klonen ist. Zuerst ergibt sie sich ihren Schicksal, doch sie entwickelt sich schnell weiter durch jeder Begegnung und Konversation mit den Porträts, so das sie ihre Aufgabe und sinn darin hinterfragt.
Die Autorin schreibt so, das wir die Denkweise und die Fragestellung von Lula 13 mitbekommen. Diese Geschichte erscheint zunächst sehr gradlinig, wird aber durch Wendungen spannend und führt dann zu einem überraschenden Ende.
Mir hat diese Fantasy-Geschichte, die Anfangs sehr blutig war sehr gut gefallen
„So, du hast aufgegessen. Bist du bereit, mich zu ermorden, oder willst du vorher noch einen Absacker.“
Seite 131
Sie ist der 13. Klon eines Pomis, geschaffen, um die anderen Klone zu töten. Eine Marketingstrategie, ...
„So, du hast aufgegessen. Bist du bereit, mich zu ermorden, oder willst du vorher noch einen Absacker.“
Seite 131
Sie ist der 13. Klon eines Pomis, geschaffen, um die anderen Klone zu töten. Eine Marketingstrategie, doch Lulabelle 13 lernt mit jedem Tod mehr über sich selbst und beginnt Fragen zu stellen …
"Hör zu. Wenn das Ganze sowieso irgendwann endet ... warum übernimmst du dann nicht Kontrolle über die Geschichte?"
Seite 154
Das Cover gefällt mir super gut, ich mag die grafische Darstellung und die Ausstrahlung der Figur Es erweckt direkt eine gewisse Erwartung an das Buch. Der Klappentext hat mich sehr neugierig gemacht und der Titel ist sehr gut!
Der Schreibstill ist nüchtern, keine Schnörkel, nicht verspielt, was für mich aber gut zum Cover passte. Klon Nr 13 wird mit einer klaren Mission losgeschickt und dann beginnt das Töten. Es ist keineswegs blutig, sondern alles sehr nüchtern und sie beginnt schnell Dinge zu hinterfragen, das hat mir gut gefallen. Es gibt sehr viele gute Stellen und Aussagen, aber grundsätzlich ist es schon sehr düster und aussichtslos und ich bleibe mit sehr gemischten Gefühlen zurück. Den Verlauf und die Wendungen fand ich gelungen, allerdings erschließt sich mir die Logik hinter allem nicht wirklich und auch die Die "Liebesgeschichte" war nicht meins, wirkte irgendwie in die Geschichte gequetscht.
Hallo Tod, tut mir Leid, dass ich nicht auf dich warten konnte.
Seite 236
Interessante Idee, spannender Ansatz und vermutlich mit einer Message, die zum Nachdenken anregen soll, aber bei mir ist das leider nicht ganz angekommen. Vielleicht werden hier andere Leser und Leserinnen mehr mitnehmen können
„Mit welcher spreche ich?“
„Nr. 13. Die Assassine. Der Tod.“
Seite 239
Lulabelle ist eine Schauspielerin irgendwann in der Zukunft mit selbstfahrenden Autos und der Möglichkeit Klone von sich selber herzustellen, hier Porträt genannt. Lulabelle hat bereits 12 Porträts für ...
Lulabelle ist eine Schauspielerin irgendwann in der Zukunft mit selbstfahrenden Autos und der Möglichkeit Klone von sich selber herzustellen, hier Porträt genannt. Lulabelle hat bereits 12 Porträts für alle möglichen Bereiche ihres Lebens und um ihren neuen Film zu promoten, erschafft sie ein 13. Porträt mit der Aufgabe alle Lulabelleporträts zu töten und somit Aufmerksamkeit zu erhalten. Nr.13 erhält eine Ringmappe mit notwendigen Informationen und zieht los die Aufgabe zu erfüllen. Je weiter sie die Aufgabe erledigt umso mehr beginnt sie den Sinn in Frage zu stellen und auch ihr Dasein. Als sie sich in das Lulabellekünstlerinporträt verliebt, möchte sie nicht mehr töten.
Man sollte die Geschichte nicht so erst nehmen, sondern vielleicht als Metapher für das eigene Leben begreifen und es hinterfragen. Schließlich sind wir ja nicht klonbar und machen alles nur als die eine Person die wir sind.
Gar nicht so selten verspricht der Klappentext mehr, als das Buch hinterher hält. So ein Fall ist Maud Woolfs "Die 13 Tode der Lulabelle Rock". Das ist besonders schade, weil die Prämisse des Romans toll ...
Gar nicht so selten verspricht der Klappentext mehr, als das Buch hinterher hält. So ein Fall ist Maud Woolfs "Die 13 Tode der Lulabelle Rock". Das ist besonders schade, weil die Prämisse des Romans toll ist:
Der 13. Klon einer berühmten Filmschauspielerin hat nur eine Aufgabe: Er soll die anderen 12 Klone töten. Zu diesem Zweck erhält die 13. Version eine Pistole und ein Auto. Zitat von der Inhaltsbeschreibung: "Was als Marketing-Coup beginnt, nimmt als Killing-Spree seinen Lauf und verwandelt sich, Mord für Mord, in die Suche nach Antworten auf existenzielle Fragen. Was macht uns als Individuum aus? Wie kann man seine Freiheit finden, in einer Welt, in der jede Handlung vorherbestimmt zu sein scheint? Eins ist klar: Am Ende ihrer langen Reise durch die Nacht wird Lulabelle Rock nicht mehr dieselbe sein."
Klingt toll, nicht wahr?
Das Tempo ist in der Tat beachtlich. Wir steigen als LeserInnen direkt in die Auftragsvergabe ein und ähnlich rasant geht es dann weiter. Als langatmig kann man den Roman definitiv nicht bezeichnen.
Leider ordnet Maud Woolf dem Tempo alles unter, was dazu führt, dass alle Themen, die sich im Verlauf der Erzählung ergeben, bestenfalls angekratzt werden. Schlimmer noch, die Identifikation mit den Figuren fällt dadurch schwer und ich als Leserin blieb während der gesamten Handlung weitestgehend gleichgültig gegenüber dem, was passiert. Das war für mich anfangs noch okay, im weiteren Verlauf war mir aber suspekt, wie egal mir alles war.
Durch das Tempo ist auch die Entwicklung von Lulabelle Nr. 13 dermaßen rasant, dass sie wenig nachvollziehbar ist. Weder gibt es Erklärungen noch kann man aufgrund der Handlung erkennen, weshalb Lulabelle 13 diese Entwicklung(en) durchmacht.
Nun ist nicht alles unlogisch und selbstverständlich kann man auch die eigene Fantasie einsetzen, um Sinn zu finden, nur liefert Woolf letztendlich so wenig, dass Fantasie auch nicht mehr viel hilft bzw. diese Fantasie in so hohem Maß eingesetzt werden muss, dass man selbst zur Autorin wird.
Erschwerend kommt der weitestgehend nüchtern-emotionslose Stil der Ich-Erzählerin hinzu. Auch das war für mich anfangs in Ordnung, aber wenn man sich die rasante Entwicklung der 13. Lulabelle anschaut - gerade auch in emotionaler Hinsicht - ergibt es im weiteren Verlauf keinen Sinn mehr, dass sie weitestgehend emotionsfrei schreibt.
Die Actionszenen, von denen es einige gibt, sind rasant erzählt, aber weil keine emotionale Einbindung der LeserInnen stattgefunden hat, bleiben diese insofern wirkungslos, als dass man sie liest, den inneren Film vor sich ablaufen lässt, aber nicht mitgeht, nicht mitfiebert, nicht mitleidet.
Ähnlich oberflächlich ist das World Building. Klar erfährt man ein bisschen über die Umgebung, aber auch hier ist es so wenig, dass die Fantasie der LeserInnen überstrapaziert wird. Mir ist bewusst, dass die Balance zwischen zu wenig Beschreibungen und langatmigen Ausführungen schwierig ist (und wenn ich zwischen zu wenig und zu viel wählen muss, dann lieber zu wenig, das ist weniger zäh zu lesen), aber auch hier gilt, dass Woolf das Tempo wichtiger war.
Fazit: Ein Roman, so oberflächlich, dass er am Ende egal ist. Selbst Passagen, die als emotionale Höhepunkte hätten dienen können, haben mich komplett kalt gelassen, weil die Autorin nicht erkannt hat, dass die simple Aneinanderreihung von Sätzen nicht dazu taugt, Emotionen zu schüren. Dazu gehört mehr.