Cover-Bild Ohne Wenn und Abfall
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Soziale und ethische Themen
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 05.10.2017
  • ISBN: 9783462050196
Milena Glimbovski

Ohne Wenn und Abfall

Wie ich dem Verpackungswahn entkam
Verpasst dem Müll eine Abfuhr!

Muss man Käse wirklich dreimal verpackt kaufen? In Folie gehüllte Gurken – ernsthaft? Und für Nüsse und Obst hat doch Mutter Natur schon die perfekte Verpackung entworfen. Kein Wunder, dass die Meere voller Müll sind! Ohne Plastik einfacher, gesünder und natürlicher leben – wie geht das? In den letzten Jahren hat die Autorin Milena Glimbovski durch die Gründung eines Supermarkts ohne Einwegverpackungen genau das gelernt. Mit ihrem Buch zeigt sie, wie einfach es ist, nachhaltig zu leben, und wie gut das tut – der Umwelt, den Mitmenschen und nicht zuletzt einem selbst. Sie erzählt die Geschichte ihrer Idee und gibt Tipps zur Müllvermeidung in allen Lebenslagen: im Haushalt, im Büro und im Kleiderschrank. Und zum Ausmisten, sowohl in den Schränken und Kisten als auch im eigenen Kopf. Denn weniger ist oft mehr! Mit praktischen Anleitungen und Rezepten zeigt dieses Buch, wie man Minimalismus und »Zero Waste« in den eigenen Alltag bringt und dabei auch noch Spaß hat.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.12.2017

Ideal für Neueinsteiger, interessant für Fortgeschrittene des Zero Waste

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Milena Glimbovski ist ein Mensch wie du und ich. Ihr geht die Ressourcenverschwendung und Umweltverschmutzung gegen den Strich und sie hat die endlose Müllproduktion satt. Statt sich nur zu beschweren ...

Milena Glimbovski ist ein Mensch wie du und ich. Ihr geht die Ressourcenverschwendung und Umweltverschmutzung gegen den Strich und sie hat die endlose Müllproduktion satt. Statt sich nur zu beschweren lässt sie ihren Gedanken Konsequenzen folgen und versucht so gut es geht die eigene Müllproduktion zu vermeiden. Dass das gar nicht so schwierig ist, schreibt sie in ihrem Buch Ohne wenn und Abfall.

Das Buch ist thematisch in zwei Hälften geteilt: Zunächst schreibt Milena wie sie dem Verpackungswahn entkam. Ihr Erstaunen über den Rück- und Entwicklungsstillstand unserer scheinbar hochentwickelten Gesellschaft in der Ressourcenverwertung wandelte sich in Aktionismus. Sie erzählt von ihrer persönliche Entwicklung, die in der Gründung von Original Unverpackt (OU) gipfelt. Ohne dabei belehrend zu wirken, hinterfragt Milena unser Konsumverhalten (ein anderer Ausdruck für unseren Umgang mit Ressourcen) und erläutert die tatsächlich nicht unbekannten grundlegendenden Ansätze für bessere Alternativen. Die zweite Hälfte des Buches beinhaltet Kapitel zu jedem Punkt, an dem wir in unserem Alltag Berührung mit kurzlebigen Lösungen – also meist Plastik – haben. Sie beschreibt jeweils, was gängiges Verhalten oder Produkte sind, was daran schädlich ist, und was mögliche Alternativen sind. Wo es möglich ist, gibt sie Verhaltensvorschläge, nennt Strategien, alternative Produkte und verrät praktische Rezepte.

Da ich mich hauptsächlich für den zweiten Teil des Buches interessiere, lese ich mich tapfer durch die Geschichte hinter OU und bin überrascht wie offen und reflektiert Milena von Fehlentscheidungen und eigener Unbedarftheit schreibt. Ihren Laden, in dem ökologisch hergestellte Lebensmittel unverpackt verkauft werden, zu eröffnen war kein Kinderspiel. Heute gibt sie (online-) Seminare, um NeugründerInnen an ihrem gewonnenen Wissen teilhaben zu lassen und sie davor zu bewahren, ebenfalls die eigenen Kapazitätsgrenzen zu überschreiten.

Im Folgekapitel erläutert sie das Prinzip und verschiedene Ansätze des Minimalismus, welcher grade eine Modeerscheinung zu sein scheint, jedoch viel bedeutender ist. Nach Spaß klingende Anleitungen animieren zum Ausmisten von Unnötigem und praktische Hinweise erklären was mit dem Entrümpelten anzufangen ist. Dabei verweist Milena, wie im gesamten Buch, auf andere Autoren und gibt Tipps, wo weitere Infos oder Gleichgesinnte zu finden sind. Das nächste Kapitel ist der Zero Waste Bewegung und ihren Anfängen gewidmet. Milena erklärt, was sich dahinter verbirgt und mit welchen Strategien die Richtlinien Refuse, Reduce, Reuse, Recycling und Rot ganz einfach umsetzen werden können. Es geht ihr hierbei nicht allein um die Vermeidung von Einwegverpackungen aus Plastik sondern vielmehr darum, das eigene Konsumverhalten in jeder Hinsicht zu überdenken – siehe Minimalismus.
Dabei gefällt mir am meisten ihr ehrlicher Ansatz, der sich durch das ganze Buch zieht: "Es geht nicht darum, das perfekte müllfreie Leben zu führen […]. Sobald man […] zu hohe Ansprüche an sich selbst und andere stellt, kann man nur scheitern. Dabei ist jede Plastiktüte, jeder Einweg-Kaffeebecher, den wir einsparen, einer weniger, der produziert werden muss und in den Weltmeeren landet.“ (S. 83)

Milena macht Mut ihr nachzueifern, klein anzufangen und andere zu ermutigen. Immer wieder schreibt sie von ihren Erlebnissen und eigenen Erfahrungen. Dem Lesenden wird deutlich, dass wirklich jeder, der seine eigene Bequemlichkeit überwindet und gewohntes Verhalten überdenkt und ändert, wesentlich weniger Müll produzieren kann.
Ganz konkret wird es in der zweiten Hälfte des Buches. In den Kapiteln Lebensmittel, Küche und Einkaufen, Wohnen, Körperpflege, Sex, Baby und Kind, Kleidung, Büro, Reisen werden quasi alle Bereiche des Lebens abgearbeitet. Dabei wird sich den Themen, neben der Frage wie Einwegverpacktes zu vermeiden ist, ganzheitlich genähert. Beispielweise spielt Lebensmittel betreffend bio vs. konventionell, Regionalität, Saisonalität, Fleisch ja oder nein oder wie? sowie Lebensmittelverschwendung eine Rolle. Milena schreibt, was beachtet werden sollte und wie ein Ziel erreicht werden kann, auch wenn es auf den ersten Blick etwas umständlich erscheint.

Ich hätte mir noch mehr praktische Tipps und eine teilweise tiefgründigere Recherche gewünscht. In manchen Bereichen ist mir Milenas Verhalten nicht ausreichend konsequent, so empfinde ich es als unnötig vier mal im Jahr die Garderobe auszutauschen und Kosmetikartikel (auch selbst hergestellte) zu nutzen. Wem ist damit gedient? Der Mode- und Drogerieindustrie, richtig. Wem ist damit geschadet? Mir und der Umwelt. Auf der einen Seite wird konsumgesellschaftliches Verhalten kritisiert, auf der anderen Seite praktiziert. Jedoch habe ich auch manches Offensichtliche gelernt, zum Beispiel den eigenen Stoffbeutel zum Bäcker mitzunehmen, und meinen Horizont hinsichtlich Plastikvermeidung im Haushalt, durch das Selbermachen von Putzmitteln, erweitert. Hier wiederum fehlen mir Hinweise auf die Nutzung von Naturmaterialien, die sich ganz unverpackt vor unserer Nase befinden, zum Beispiel Kastanien oder Efeu zum Waschen.

Mein Fazit
Ohne wenn und Abfall ist lesenswert. Es ermutigt mit einem umweltfreundlicheren Leben loszulegen und setzt ein deutliches Zeichen gegen das bescheuerte Standardargument „Was kann ich denn als einzelne_r schon bewirken?“. Für jemanden der sich noch nicht mit der Thematik befasst hat ist es ideal, und für „Fortgeschrittene“ ist es interessant zu lesen, wie andere sich verhalten und was noch so alles bedacht/optimiert werden kann. Das Buch ist aber auch für diejenigen lesenswert, die wissen wollen, wie OU entstanden ist.

© Dorothea Renken für WatchedStuff – November 2017

Veröffentlicht am 03.11.2017

in sehr lesenswertes Buch mit informativem und unterhaltendem Charakter, es gibt Denkanstösse und Vorschläge für ein Leben ohne Müllberge.

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Milena Glimbovski hat mit der Gründung eines Supermarkts ohne Einwegverpackungen genau den richtigen Weg eingeschlagen.
Ihr Buch zeigt Wege zur Nachhaltigkeit auf.
Es gibt Tipps zur Müllvermeidung in allen ...

Milena Glimbovski hat mit der Gründung eines Supermarkts ohne Einwegverpackungen genau den richtigen Weg eingeschlagen.
Ihr Buch zeigt Wege zur Nachhaltigkeit auf.
Es gibt Tipps zur Müllvermeidung in allen Lebenslagen und Rezepte für Alltagskosmetik auf natürlicher Grundlage. Jeder verantwortungsbewusste Mensch sollte hier sein Handeln überdenken.

"Was ich weiterhin verpackt kaufe: Kondome, Medikamente und Nachos " Zitat Seite 155

Milena Glimbovski hat mit "Ohne Wenn und Abfall" ihr erstes Buch veröffentlicht. Darin berichtet sie von der Umsetzung ihrer Geschäftsidee, die gleichzeitig auch ihre Konsequenz aus der Vermüllung der Welt bedeutete, von der Gründung des ersten Unverpackt Laden Deutschlands, dem Original Unverpackt in Berlin.

Das Buch ist eine Mischung aus Sachbuch, biografischer Unterhaltung und beispielhaften Anwendungstipps und Denkanstössen für die Verbesserung des Konsumverhaltens am Beispiel der Autorin.

Gelungen ist schon das Vorwort. Wir und unsere Gemütlichkeit sind das Problem für die zunehmende Vermüllung der Welt, denn Verpacktes lässt sich besser transportieren. Jeder kann hier umdenken und seinen eigenen Beitrag leisten, um Müll zu vermeiden.

Der Leser erfährt in den teilweise angerissenen Themenbereichen wie Zero Waste, Einkaufsverhalten, Wohnen, Kosmetik und Minimalismus, welche Alternativen sich für das eigene Verhalten bieten. Welche man dann umsetzen kann, muss jeder für sich selber entscheiden. Manche Dinge sind jedoch gar nicht so schwer und mit dem entscheidenden Willen gut umsetzbar.

Was mir gut gefallen hat, ist die aufrichtige Ehrlichkeit der Autorin. Sie berichtet sehr offen und erfrischend ehrlich aus ihrem Leben und selbst das Thema Sex klammert sie nicht aus. Ihr Erzählstil ist unterhaltsam und auch humorvoll zu lesen.
Die Lektüre sorgt mit Denkanstössen für ein Anfangen mit der Müllvermeidung. Selbst wenn man nur einige Tipps im Alltagsleben umsetzt, wird man das Thema Zero Waste vielleicht nicht vollständig erreichen, aber auch der Weg im veränderten Konsum ist hier schon als Erfolg zu buchen.

Auch wenn das Buch ein wenig wie ein Egotrip Glimbovskis erscheint, kurz die Umwelt retten zu wollen und manche Themen nur angerissen werden, so finde ich doch den Grundgedanken des Müll-Kreuzzuges für unsere Erde sehr wichtig.

Dieses Buch ist ein sehr lesenswertes Buch mit informativem und unterhaltendem Charakter und es gibt einige Denkanstösse für ein Überdenken unseres Konsumverhaltens. Einige Beispiele kann jeder beherzigen und umsetzen.

Veröffentlicht am 31.10.2017

Müllvermeidung - lesenswert!

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Kennt ihr das: Ihr fangt an zu lesen und denkt: so ein leichter, flüssiger, sogar humoriger Schreibstil. Und das bei einem Sachbuch mit biografischen Einblicken.
Milena Glimbovski hat ihren Traum wahr ...

Kennt ihr das: Ihr fangt an zu lesen und denkt: so ein leichter, flüssiger, sogar humoriger Schreibstil. Und das bei einem Sachbuch mit biografischen Einblicken.
Milena Glimbovski hat ihren Traum wahr gemacht und den ersten verpackungsfreien Laden in Deutschland gegründet. Über all die Höhen und Tiefen, den dummen Fehlern und anfänglichen Misserfolgen berichtet sie sehr ausführlich und offen. Es ist spannend zu lesen, wie aus einer kleinen Idee ein eigenes Geschäft und ein großer Erfolg wurde, die heute nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Ländern kopiert wird. Erfolg und Frust liegen so nahe beieinander. Es fehlt aber bei allem der erhobene Zeigefinger. Sie spart nicht mit Tipps und Tricks zur Vermeidung von Plastik, unterlegt vieles mit wissenschaftlichen Erkentnissen.
In in 12 Kapiteln, von der Geschichte von Original Unverpackt über Minimalismus (was ich mit besonderem Interesse gelesen habe) zu Zero Waste, unseren Lebensmitteln, Küche und einkaufen, Wohnen, Körperpflege, Sex, Baby und Kind, Kleidung, Büro bis hin zum Reisen – zu all dem gibt Milena interessante Einblicke, wie man Ressourcen sparen und umweltfreundlicher leben kann.
Ich finde Rezepte zur Haut-, Haar- und Zahnpflege, genau so wie für Kosmetik und die allgemeine Gesundheit. Sogar Reinigungsmittel kann ich mir mit den Rezepten selbst herstellen.
Ich habe einiges an Denkanstößen und Ideen bekommen, wie ich auf einfachste Weise meinen Beitrag zur Müllvermeidung leisten kann. Ich muss mich nur von der Gemütlichkeit, die z.B. die doppelt und dreifach verpackten Lebensmittel beim Transport bieten, verabschieden. Ich werde auch eher reparieren (lassen) anstatt immer gleich alles neu zu kaufen. Und ich werde meine Schränke mal wieder "ausmisten". Da fällt bestimmt so einiges an.
Zum Schluss des Buches finde ich noch ein Register mit Adressen von "Ohne Verpackung Shops" im deutschsprachigen Raum.
Ein interessantes und spannendes Buch, das wir alle lesen sollten, bevor unsere Welt im Müll untergeht.

Veröffentlicht am 06.10.2017

Ohne Wenn und Abfall

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Ohne wenn und Abfall wurde mir freundlicherweise von Kiepenheuer & Witsch zum Rezensieren angeboten. Milena Glimbovksi hatte bereits zu ihrem Buch einen Vortrag auf der LitBlog Convention im Mai 2017 ...


Ohne wenn und Abfall wurde mir freundlicherweise von Kiepenheuer & Witsch zum Rezensieren angeboten. Milena Glimbovksi hatte bereits zu ihrem Buch einen Vortrag auf der LitBlog Convention im Mai 2017 in Köln gehalten, an der ich ebenfalls teilgenommen habe. Ihren Vortrag selbst konnte ich mir allerdings nicht ansehen. Umso gespannter war ich nun auf ihr Sachbuch, denn mir ihrem Lebensweg stellt sie ein Konzept vor, mit dem wir uns alle auseinandersetzen müssen, wenn wir unseren Nachfahren unseren Planenten nicht als Müllhalde zurück lassen wollen.

Meinung



Der erste Abschnitt befasst sich mit der Unternehmensgründung von Glimbovskis Laden Original Unverpackt bis hin zur Entstehung einer Genossenschaft von verpackungsfreien Supermärkten und beinhaltet direkt erst einmal keinen größeren Mehrwert. Sieht man ihn als Einleitung und interessiert man sich für die Entstehung eines Unternehmens via Crowdfounding ist dies sicher ein interessanter Abschnitt. Ich habe ihn gelesen, für die den Rest des Buchs macht es jedoch keinen Unterschied, wenn man diesen Abschnitt überspringen möchte.

Weitere Abschnitte, wie etwa der über Minimalismus und die Kritik an der mit ihm einhergehenden Modeerscheinung, haben mit der soeben angesprochenen Einleitung eines gemeinsam: Sie enthalten sehr viel Einblicke in Milenas Privatleben und ihre Vergangenheit. Kein Kritikpunkt meinerseits, für mich jedoch überflüssig, da ich in solchen Bücher keinen Wert auf solche Details lege. So gehen teilweise auch wichtige Informationen, wie zum Beispiel die richtige Trennung von Papier, in Geschichten unter. In einem Abschnitt etwa, in dem sie von ihrer gemeinsamen Präsentation mit Lauren Singer – die in den Staaten mit ihrem Blog Trash is for Tossers bekannt ist – spricht, wird zwar darauf eingegangen, was es zu trinken gab und das dringend ein Adapter für das Macbook gesucht wurde. Die Fragen jedoch, die vom Publikum an Singer gestellt wurden und (noch wichtiger) ihre Antworten, wurden nur in einem Nebensatz erwähnt.

„Man braucht nicht viel, um glücklich zu sein. Im Gegenteil. Weniger ist mehr.“ – Seite 67

Dass dem Minimalismus ein eigener Abschnitt gewidmet wurde ist sicher für Einsteiger in diese Themen gut geeignet. Es wird dabei jedoch nur kurz angerissen und und die Grundzüge erklärt. Der Gedanke dahinter ist einfach: Umso weniger man sich anschafft und konsumiert, umso weniger beteiligt man sich selbst am Herstellungskreislauf. Die Tipps zum Ausmisten und generell diesen Abschnitt hätte ich jedoch weiter nach hinten verlagert. Der eigentliche Inhalt des Buchs beginnt daher erst nach den Kapiteln Unternehmensgründung und Minimalismus auf Seite 83 (und da auch erst nur einleitend). Ausmisten ist befreiend und gehört mit Sicherheit zum Gesamtkonzept dazu. Jedoch erwarte ich bei einem Buch das mir helfen soll weniger Müll zu produzieren auch ein geballte Informationspaket – und dies nicht erst zur Hälfte des Buchs hin.

Positiv anzumerken ist, dass sich Glimbovski den Beginn der Zero Waste Bewegung nicht sich selbst zuschreibt, sondern auf die für diese Welle verantwortliche Bea Johnson verweist und deren Konzept näher erläutert.

Für alle im Buch genannten Fakten, wie etwa der Aufwand Schrott zu recyceln, hätte ich mir gerne Quellen gewünscht. Es werden in Ohne Wenn und Abfall viele Fakten und Tatsachen benannt, ohne aber weitergehend aufgeführt worden zu sein. Hier ist es an mir, dem Leser, selbst zu recherchieren. Dies kann natürlich helfen, sich weiter mit der Materie zu beschäftigen, jedoch erwarte ich bei einem solchen Ratgeber, dass solche Fußnoten bereits vorhanden sind. Die Autorin selbst weist darauf hin, dass sie zu einigen der Thematiken selbst nicht bewandert ist und gerade deswegen fehlen mir hier einfach diese Angaben.

„Ich bin keine Chemikerin, keine Naturwissenschaftlerin, keine Erdölraffineriebetreiberin. Ich habe von wenigen Dingen weniger Ahnung als davon, wie Erdöl gewonnen wird und wie daraus am Ende des Tages Plastik entsteht. Ich weiß aber, dass Erdölraffinerien die Natur und Lebensräume um sie herum zerstören, ich weiß, dass Erdöl endlich ist und in den nächsten Jahrzehnten aufgebraucht sein wird.“ – Seite 103

Auf Seite 123 von 288 kamen tatsächlich erst Lebensmittel und das Einkaufen auf den Punkt. Wie bereits geschrieben, hätte ich mir diesen Teil mit den praktischen Tipps schon weiter vorn im Buch gewünscht, um nicht den Anschluss zu verlieren. Ratgeber, die erst so spät zum eigentlichen Punkt kommen, gefallen mir in der Regel leider nicht so gut und werden, nach dem ersten Blick hinein, dann auch meist nicht von mir gekauft. Besonders schade ist dies bei einem Buch wie diesem mit einem so wichtigen Thema. In den Kapiteln über Küche und Einkaufen waren die für mich persönlich interessantesten Themen aufgeführt, die mir noch einige gute Tipps mit auf den Weg geben konnten und auch die Rezepte sind einfach und gut erklärt.

Am Ende des Buchs befindet sich noch eine Liste, mit allen bereits eröffneten verpackungsfreien Supermärkten.

Fazit



Insgesamt ist das Buch ein guter Einblick in ein so verpackungs- und plastikfreies Leben, wie möglich. Durch die Gründung ihres Unternehmens, hat Glimbovski einen wichtigen Schritt in eine umweltschonende Einkaufsmöglichkeit geschaffen und ihr Erfolg damit, denn das Konzept hat viele Nachahmer gefunden, ist beeindruckend. Wir stehen alle in der Verantwortung gegenüber unserer Umwelt, unserem Planeten und all seinen Bewohnern. Dies war mir allerdings auch schon ohne diese Lektüre bewusst. Für alle, die sich noch überhaupt nicht mit diesem Thema auseinander gesetzt haben, ist dieses Buch daher sicher eine erste Hilfestellung.

Für mich persönlich konnte ich einige gute Tipps aus Ohne Wenn und Abfall ziehen und werde auch in Zukunft mehr darauf achten, wieder nachhaltiger mit Verpackung und Konsum umzugehen. Denn als Erinnerung und Mahnung daran ist dieses Buch auf jeden Fall gut geeignet. Als den Ratgeber für mich persönlich betrachte ich es nicht, da mir die Struktur des Aufbaus nicht zugesagt hat. Alle wichtigen Stellen, die vielleicht aufgrund von Erzählungen untergehen musste ich mir markieren, um sie schneller wieder zu finden. Die Anschaffung des ebooks eignet sich hier eindeutig. Bücher zu diesem Thema gibt es in Hülle und Fülle. Ob sich Ohne Wenn und Abfall davon abheben wird, bleibt abzuwarten.