Cover-Bild Schwiegermutter
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25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kein & Aber
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 14.06.2025
  • ISBN: 9783036950617
Moa Herngren

Schwiegermutter

Katharina Martl (Übersetzer)

Als Mutter hat Åsa eigentlich alles richtig gemacht. Und als Schwiegermutter? Weil ihr Sohn und seine Partnerin unverhofft eine Bleibe brauchen, bietet Åsa dem Paar an, bei ihr einzuziehen. Doch sie ahnt nicht, wie sehr das neue Zusammenleben das Verhältnis zu ihrem Sohn infrage stellen wird. Aus wechselnden Perspektiven schildert Moa Herngren eine Mutter-SohnBeziehung, die vollkommen auf den Kopf gestellt wird.
Åsa und ihr Sohn Andreas hatten immer schon ein enges Verhältnis. Andreas ist Einzelkind, Åsa hat ihn allein großgezogen – sie sind ein eingespieltes Team. Deshalb ist es für Åsa keine Frage, dass sie ihm und seiner Freundin Josefin anbietet, bei ihr unterzukommen, als die beiden kurzfristig ohne Wohnung dastehen. Doch das Zusammenleben stellt Åsa vor ungeahnte Herausforderungen. Ihre Versuche, eine Verbindung zu Josefin aufzubauen, schlagen fehl. Plötzlich sieht sie sich mit nie da gewesenen Vorwürfen zu Andreas’ Kindheit und Jugend konfrontiert, und sie erkennt ihren eigenen Sohn kaum wieder. Schmerzlich wird sich Åsa bewusst, dass sie nicht mehr die wichtigste Person in Andreas’ Leben ist.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.12.2025

Sehr lesenswert!

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Als in der Wohnung ihres Sohnes Andreas Wasserleitungen ausgetauscht werden müssen, bietet Åsa ihm und seiner Freundin Josefin an, solange bei ihr einzuziehen. Das Zusammenleben gestaltet sich schwierig, ...

Als in der Wohnung ihres Sohnes Andreas Wasserleitungen ausgetauscht werden müssen, bietet Åsa ihm und seiner Freundin Josefin an, solange bei ihr einzuziehen. Das Zusammenleben gestaltet sich schwierig, trotz umfangreicher Bemühungen seitens Åsa, mit ihrer Schwiegertochter in Spe eine gute Beziehung aufzubauen. Je mehr Åsa sich bemüht, umso mehr zieht sich das Paar zurück, bis die Situation schließlich untragbar wird und eskaliert.

»Hätte ich doch nur nicht. Hätte ich stattdessen. Wäre ich doch nur. Ich konnte nicht aufhören, darüber nachzudenken, was geschehen wäre, wenn ich mich anders verhalten hätte.« (Seite 26)

Den überwiegenden Teil der Geschichte bestreitet Åsa als Ich-Erzählerin, man muss sich als Leserin und Leser also darauf verlassen, dass sie wahrheitsgemäß wiedergibt, was passiert sein muss, bevor die Situation völlig außer Kontrolle geraten ist. Und das tut Åsa auf ihre ganz eigene Weise. Ich brauche lange, um zu durchschauen, wie ihre Denkweise funktioniert und auch dann komme ich einfach nicht dahinter, was ausgelassen wird. Erst als im letzten Teil des Buches die Perspektive wechselt und das Geschehen später von außen betrachtet wird, setze ich für mich die Puzzleteile zusammen, die dadurch ein stimmiges Bild ergeben, dies aber nur vielleicht, denn so richtig klar wird alles dadurch nicht. Klingt kompliziert, ist es jedoch nicht.

»War das jetzt meine Strafe? Ich hatte doch schon ein schlechtes Gewissen. Jetzt hätte ich es am liebsten ungeschehen gemacht. Ich hatte keine bösen Absichten gehabt, aber natürlich war es unverzeihlich, dass ich die Lage so falsch eingeschätzt hatte. Ich schämte mich.« (Seite 110)

Der Weg zur Auflösung war lang, aber langatmig war er deswegen nicht. Es faszinierte mich ungemein, von Åsa zu erfahren, was geschehen ist, sowie mir nach und nach eine Meinung bilden zu können, die keine endgültige war. Bis zuletzt schwankte ich zwischen Sympathie und Unglauben, hatte Spaß, fühlte aber auch Wut. Ein großartiges Familiendrama, das mich perfekt unterhalten hat. Lesen!

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Veröffentlicht am 15.12.2025

ein Roman, der meine Gefühle Achterbahn fahren ließ

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Scheidung“von Moa Herngren ist der mittlere Teil einer Reihe von Büchern, die sich mit Beziehungen und Familiengeflechten beschäftigen.
„Scheidung“2024, „Schwiegermutter“ 2025 und „Geschwister“ das im ...

Scheidung“von Moa Herngren ist der mittlere Teil einer Reihe von Büchern, die sich mit Beziehungen und Familiengeflechten beschäftigen.
„Scheidung“2024, „Schwiegermutter“ 2025 und „Geschwister“ das im Juni 2026 erscheint.

Was soll ich zu diesem Buch sagen? Es hat mich umgehauen, meine Gefühle wie bei einem Schnellwaschgang durcheinander gewirbelt und mich in meinem Willen bestärkt, alle Bücher dieser Autorin zu lesen.

ASA ist eine Frau Mitte fünfzig, die ihren Sohn Andreas alleine groß gezogen hat.Der Vater von Andreas hat sich 2 Jahre nach Andreas Geburt von ihr getrennt und mit der Frau, mit der er ASA schon lange Zeit betrogen hat, eine neue Familie gegründet.Durch diese Situation und einiges mehr, was wir aber erst im Laufe der Geschichte erfahren, ist eine sehr enge Beziehung zwischen ASA und Andreas entstanden. Mit seiner letzten Freundin hat sich auch ASA gut verstanden und deshalb fällt es ihr sehr schwer, die Abweisungen und Distanziertheit seiner jetzigen Freundin Josefin zu ertragen, die zudem die Tochter ihrer besten Freundin ist. Als die beiden wegen eines Wasserschadens in ihrer Wohnung ,für ein halbes Jahr zu ihr ziehen, eskaliert die Situation. Grenzüberschreitungen, Verletzungen und Trennungen sind die Folge. Als dann noch ein Enkelkind die kleine Familie komplett macht und Ada sich in den Augen ihrer Kinder distanzlos verhält, kommt es zum Eklat und sie scheint ihre „Familie“ zu verlieren.

Mein erster Gedanke beim Lesen des Buches war, warum machen sich die Menschen das Leben so schwer, warum verletzen sie sich gegenseitig so. Warum redet man nicht vernünftig miteinander.
Da ich selbst eine Schwiegermutter bin, hat mich dieses Thema natürlich sehr interessiert und ich finde, in dieser Geschichte gibt es keinen Gewinner, sondern nur Verlierer.
Die grösste Kraftanstrengung, die eine Mutter erbringen muss ist, das Kind gehen zu lassen, wenn es erwachsen ist nach dem Prinzip“Gib deinem Kind Wurzeln, Liebe und Fürsorge und wenn es erwachsen ist Flügel, damit es in die Welt hinausfliegen kann“. Ich finde es sehr wichtig Grenzen zu stecken und diese dann zu akzeptieren und zwar beidseitig.

Ein tolles Buch, das dazu führt, dass man seine eigene Rolle im Familiengefüge noch mal überdenkt und eine Grundlage für Diskussionen innerhalb der Familie.

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Veröffentlicht am 29.08.2025

So toll!

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Andreas war noch keine zwei Jahre alt, als sein Vater die Familie verließ und in Dänemark eine neue gründete. Von da an wuchs er allein mit seiner Mutter Åsa auf. Die beiden waren ein eingespieltes Team; ...

Andreas war noch keine zwei Jahre alt, als sein Vater die Familie verließ und in Dänemark eine neue gründete. Von da an wuchs er allein mit seiner Mutter Åsa auf. Die beiden waren ein eingespieltes Team; Streit gab es kaum. Åsa versuchte, ihrem Sohn jeden Wunsch zu erfüllen – vielleicht auch, um die Abwesenheit des Vaters auszugleichen. Freunde waren bei ihnen immer willkommen, selbst Andreas’ Ex-Freundin Heidi verbrachte viele Stunden auf Åsas Couch.

Doch als Andreas nach der Kündigung seiner Wohnung mit seiner neuen Freundin Josefin notgedrungen bei Åsa einzog, veränderte sich das vertraute Verhältnis zwischen Mutter und Sohn spürbar. Plötzlich war Andreas distanzierter, schloss sich mit Josefin ein und suchte kaum noch den Kontakt zu Åsa. Josefin begegnete ihr kühl und wortkarg, während Åsa alles daransetzte, das junge Paar willkommen zu heißen – sie kochte Lieblingsgerichte, besorgte vegane Spezialitäten und bot ihre Hilfe an. Doch je mehr sie versuchte, Nähe herzustellen, desto stärker zog sich Andreas zurück. Missverständnisse häuften sich, und die Fronten verhärteten sich. Als Åsa schließlich ungefragt das Zimmer betrat, um Wäsche mitzunehmen, und dabei auf einen positiven Schwangerschaftstest stieß, kam es zur Eskalation. Der schmale Grat zwischen Fürsorge und Übergriffigkeit war überschritten – mit fatalen Folgen. Andreas wandte sich vollständig von seiner Mutter ab und untersagte ihr später den Kontakt zu seinem Sohn Sam.

Schwiegermutter ist ein packender Roman über eine dysfunktionale Familie. Moa Herngren gelingt es meisterhaft, durch wechselnde Perspektiven die Spannung hochzuhalten und die Konflikte greifbar zu machen. Immer wieder musste ich das Buch zur Seite legen, so sehr hat es mich berührt. Besonders mit Åsa habe ich gelitten – ihre Verzweiflung ist schmerzhaft nachvollziehbar. Vielleicht liegt es auch an meinem eigenen Alter, das ihrem so nah ist, dass ich sie trotz mancher übergriffiger Momente in Schutz nehmen wollte.

Fazit:
Ein intensives, fesselndes Buch, das mich tief bewegt hat und das ich unbedingt weiterempfehlen möchte.
5/5

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Veröffentlicht am 04.07.2025

Einfach nur lesenswert, tiefgründig und bewegend

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In „Schweigermutter“ wird die Geschichte von Asa und ihrem Sohn Andreas erzählt. Früh vom Vater verlassen, wächst Andreas bei seiner Mutter auf und beide haben ein entsprechend inniges Verhältnis. Nun ...

In „Schweigermutter“ wird die Geschichte von Asa und ihrem Sohn Andreas erzählt. Früh vom Vater verlassen, wächst Andreas bei seiner Mutter auf und beide haben ein entsprechend inniges Verhältnis. Nun stößt Josefin, die Freundin von Andreas und gleichzeitig die Tochter von Asas bester Freundin in ihr Leben und Andreas konzentriert sich mehr und mehr auf sie. Als sie aufgrund einer Baumaßnahme vorübergehend bei Asa einziehen, freut diese sich auf gemeinsame Familienzeit. Das Pärchen zieht sich jedoch zurück.
Asa kann mit dieser Ablehnung schwer umgehen. Es ist schwer hier nicht zu viel zu verraten. Der Großteil des Buches wird aus Asas Perspektive geschildert, bevor auch Andreas Sicht deutlich wird. Einzelne Szenen bekommen so rückblickend eine ganz andere Bedeutung und eine Menge Konflikte werden zu Tage befördert.
Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Es ist richtig schön beschrieben und ich schwankte zwischendurch zwischen Verständnis und Unverständnis für alle Beteiligten. Warum so gehandelt wird, klärt sich auf. Und für mich ist es ein Fall von „Gut gemeint heißt nicht, gut gemacht“. Doch geht das Buch weit tiefer bis hin zu psychischen Belastungen. Die Eltern-Kind-Beziehung ist so vielfältig wie besonders, aber auch komplex. Während man als Kind, alleine des Überlebens willen, zu 100% loyal zu den Eltern ist und auch auf sie angewiesen ist, ist es normal, dass der Nachwuchs flügge wird und sich abnabelt. Eine schwere Zeit, in der Eltern viel falsch machen können. Aber diese Abnabelung ist so wichtig. Ich wurde an so vielen Stellen im Buch getriggert und hätte manches 1:1 unterschrieben. Das Ende beschäftigt mich etwas. Es kommt relativ abrupt und ich bin mir noch nicht sicher, wie ich es einordnen soll. Die Figuren sind sehr detailliert und die Autorin zeigt hier ein sehr feines Gespür, auch die psychische Komponente dezent einfließen zu lassen. Stichwort emotionale Erpressung – wunderbar zwischen den Zeilen fühlbar. Insgesamt ein tolles Buch, welches ich absolut empfehle – bewegend, tiefgründig, sanft und mit vielen Emotionen.

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Veröffentlicht am 16.06.2025

Großartig

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Asa liebt ihren Sohn Andreas über alles. Sie sind ein super Team, haben die meiste Zeit in Andreas‘ Kindheit zu Zweit verbracht. Als Andreas mit Josefin zusammen kommt, ist Asa eher skeptisch. Sie kennt ...

Asa liebt ihren Sohn Andreas über alles. Sie sind ein super Team, haben die meiste Zeit in Andreas‘ Kindheit zu Zweit verbracht. Als Andreas mit Josefin zusammen kommt, ist Asa eher skeptisch. Sie kennt sie bereits seit ihrer Kindheit, doch mochte sie nie so richtig gern. Nach einem Wasserschaden in der Wohnung von Andreas und Josefin, ziehen sie vorübergehend bei Asa ein. So nah beieinander wird die Beziehung zwischen den Frauen leider nicht besser und auch die Beziehung zwischen Mutter und Sohn leidet darunter. In den kommenden Monaten spitzt sich die Lage immer weiter zu. Asa ist mutig, versucht alles was möglich ist und nähert sich ihrem Sohn wieder an. Dann passiert ein tragisches Ereignis und alles wird anders.

Nachdem ich von „Scheidung“ so begeistert war, musste ich auch dieses Buch unbedingt lesen und wurde nicht enttäuscht. Ein großartiger, feinfühliger Roman, den ich kaum aus der Hand legen konnte. Erst lesen wir lange aus der Sicht von Asa, später auch von Andreas und Josefin. Moa Herngren spielt mit den Protagonisten, als Leser kann man sich einfach auf keine Seite stellen. Jeder ist auf seine Weise nachvollziehbar. Alle wurden geprägt durch die eigene Kindheit und durchs Leben. Da gibts leider kein schwarz/weiss. Ich glaube viele Leser erkennen sich in den Protagonisten wieder. Herngren lässt uns in die dunkelsten Ecken der Psyche und direkt ins Herz schauen. Freude und Leid liegen manchmal recht nahe beieinander.

Für mich wieder ein großartiger Roman, den ich euch unbedingt ans Herz legen möchte.

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