Große Gefühle in der Redaktion des
PURPLE-CLOUDS
-Magazins
Debbie White hat eine Stelle in der Redaktion des angesagten Purple Clouds Magazin in New York ergattert. Aber schon in der ersten Woche wird ihr klar, dass sie sich dort beweisen muss, denn ihre Chefredakteurin hat von Debs größtem Geheimnis erfahren: Sie ist seit vier Jahren verheiratet. Und nun soll sie einen Artikel darüber schreiben, wie es ist, als moderne Frau so früh den Bund der Ehe einzugehen. Kein Problem - hätte Deb nicht seit der Hochzeit keinen Kontakt mehr zu ihrem Mann Emory. Doch wenn sie an die Nacht voller Glücksgefühle zurückdenkt, in der sie spontan geheiratet haben, fragt Deb sich, ob es nicht mehr als einen Grund gibt, der Sache mit Emory noch eine Chance zu geben ...
Auftakt der neuen New-Adult-Trilogie von Mounia Jayawanth
Ich fand das Buch nicht sonderlich ansprechend. Die Charaktere fand ich einerseits langweilig, andererseits total unnachvollziehbar. Außerdem hat mir die gewisse Tiefe in der Geschichte gefehlt.
Die ...
Ich fand das Buch nicht sonderlich ansprechend. Die Charaktere fand ich einerseits langweilig, andererseits total unnachvollziehbar. Außerdem hat mir die gewisse Tiefe in der Geschichte gefehlt.
Die Story allgemein fand ich spannend, aber das Buch hat mich jetzt nicht wirklich überzeugt oder gefesselt.
"Purple Clouds" bietet einen vielversprechenden Auftakt und verbindet eine ungewöhnliche Prämisse mit aktuellen, gesellschaftlichen Fragestellungen. Dennoch konnte mich das Buch nicht vollständig überzeugen, ...
"Purple Clouds" bietet einen vielversprechenden Auftakt und verbindet eine ungewöhnliche Prämisse mit aktuellen, gesellschaftlichen Fragestellungen. Dennoch konnte mich das Buch nicht vollständig überzeugen, da es inhaltlich oftmals überladen wirkt und seine zahlreichen Themen nicht immer mit der nötigen Tiefe behandelt.
Die Grundidee ist originell: Deb, ambitioniert und feministisch geprägt, beginnt ihren Traumjob bei einem renommierten Magazin – und soll prompt einen Artikel über frühe Ehen verfassen. Der Haken: Ihre eigene Hochzeit mit Emory liegt zwar vier Jahre zurück, der Kontakt jedoch brach unmittelbar danach ab. Das erneute Aufeinandertreffen der beiden entfacht nicht nur alte Gefühle, sondern führt zu einem inszenierten Zusammenspiel als Ehepaar, das für beide existenzielle Bedeutung gewinnt. Dieser Ausgangspunkt bringt frischen Wind in das Genre und verspricht interessante Konflikte.
Deb als Protagonistin überzeugt durch Entschlossenheit und eine klare Haltung. Ihre Perspektive auf die Ehe, insbesondere im Spannungsfeld zwischen persönlicher Überzeugung und gesellschaftlichen Zwängen, ist durchaus reflektiert. Allerdings verliert sich ihre Geschichte zunehmend in einer Vielzahl an Problemlagen – beruflicher Druck, familiäre Konflikte, die Beziehung zu Emory sowie die Thematisierung ihrer ADHS-Diagnose. Diese Fülle wirkt mitunter überfordernd und erschwert eine konzentrierte Charakterentwicklung.
Emory hingegen wird als ausgesprochen empathischer und achtsamer Gegenpart gezeichnet. Seine emotionale Reife, insbesondere im Umgang mit psychischen Belastungen, verleiht der Geschichte glaubwürdige und berührende Momente. Die Darstellung seiner Entwicklung – hin zur Offenheit für professionelle Hilfe – ist ein gelungenes Element des Romans.
Besonders hervorzuheben ist der feministische Diskurs, der sich durch die Handlung zieht. Zwar bietet er relevante Denkanstöße und kritische Reflexionen über traditionelle Rollenbilder, doch wirkt die Umsetzung stellenweise forciert und zu eindimensional. Die Themenvielfalt – von Gleichstellung über Gesundheitsfragen bis hin zu sozialen Erwartungen – hätte von einer klareren Fokussierung profitiert.
Sprachlich bewegt sich der Roman auf solidem Niveau, die Dialoge sind lebendig, und auch humorvolle Szenen lockern das Geschehen auf. Die Nebenfiguren und die Verknüpfung mit anderen Büchern der Autorin runden das Leseerlebnis ab, ohne sich in den Vordergrund zu drängen.
Insgesamt ein zeitgemäßer Liebesroman mit ambitionierten inhaltlichen Ansätzen, der jedoch an seiner thematischen Überfrachtung krankt. Trotz spannender Figuren und einer originellen Ausgangslage bleibt das Potenzial des Buches insgesamt unausgeschöpft. Ich vergebe 3 ⭐.
Die Geschichte verliert sich ein bisschen in den Wolken
Meine Meinung / Bewertung:
Die Gestaltung ist ein Traum und lädt zum Lesen ein. Dies und den Klappentext zusammengenommen hat mich sofort neugierig auf das Buch gemacht.
Erwartet habe ich eine moderne Geschichte über junge Erwachsene, die vergleichsweise früh den Bund fürs Leben geschlossen haben.
Bekommen habe ich dies auch – allerdings ein bisschen blasser als gedacht.
Dies lag in erster Linie an der Charaktergestaltung. Denn beide erzählen mir derart oft von ihren aktuellen oder früheren Problemen, die große Auswirkungen auf ihr Leben hatten oder haben, dass ich irgendwann dachte: ich hab’s begriffen! Auch wäre es mir lieber gewesen, dass ich darüber etwas in Szenen gelesen, es also „erlebt“, hätte, anstatt es wiederholt gesagt zu bekommen.
Das passte auch irgendwie nicht so recht zu dem insbesondere am Anfang sehr ausschmückenden und Metaphern-reichen Schreibstil.
Ich war zudem erstaunt, dass die Thematik rund ums Heiraten bzw. Verheiratet-Sein gefühlt weniger Raum einnahm als gedacht. Dafür gab es jedoch zig andere Themen, die mehr oder weniger seitenreich angeschnitten wurden. Es gab so einige Szenen, in denen ich mich fragte, ob diese Art des Umgangs miteinander „modern“ oder „politisch überkorrekt“ ist. Als Beispiel: Wenn jemand Schulden macht, darf man nicht fragen: wieso hast du denn? Sondern man muss sagen: dein Geld, deine Entscheidung. Es gab mehrere Szenen, in denen mir das aufgefallen ist, und die ich persönlich eher als anstrengend und übergriffig empfand. Aber das ist Geschmackssache.
Unterm Strick glaube ich schon verstanden zu haben, worauf die Autorin hinaus will. Und das finde ich auch gut. Aber es war für mich von allem einfach zu viel, sodass die Hauptgeschichte, die Storyline der verheirateten Protagonisten, nicht derart viel Aufmerksamkeit bekommen hat, wie sie verdient hätte.
Mein Fazit:
Guter Reihenstart, der ein bisschen zu viel (von allem) bereithält.
Einmal mehr in der aktuellen Buchwelt geht es in dieser „neuen“ Reihe um Figuren aus einer bereits erschienenen. Dadurch hat man das Gefühl, man müsste die Figuren schon kennen, tut es aber nicht. Man ...
Einmal mehr in der aktuellen Buchwelt geht es in dieser „neuen“ Reihe um Figuren aus einer bereits erschienenen. Dadurch hat man das Gefühl, man müsste die Figuren schon kennen, tut es aber nicht. Man erfährt viel über ihr Inneres, aber paradoxerweise nichts über ihre Oberfläche. Was ist das für ein Hotel, in dem Emory arbeitet? Warum ist Ellis Debbies beste Freundin, obwohl sie kaum in Erscheinung tritt? Warum wird nicht thematisiert, wie unmöglich sich Riley benimmt? Vor allem die Nebenfiguren bleiben dadurch blass. (Und ja, ich habe die besagte andere Reihe erst kürzlich gelesen und gemocht!)
Der Schreibstil hat mich leider nicht abgeholt, einige Vergleiche und Bilder sind inhaltlich nicht schlüssig oder gar falsch (Stichwort „Dirigentin“).
Das Buch enthält unnötig viele Anglizismen (Was zur Hölle bedeutet „messy“ in Bezug auf eine Beziehung?!).
Was mich fast am meisten gestört hat: Das Buch liest sich wie der Knigge des 21. Jahrhunderts.
Stelle dich nicht nur mit deinem Namen, sondern auch mit deinen Pronomen vor, um zu suggerieren, dass du akzeptierst, wenn dein Gegenüber nicht die Pronomen verwendet, die du automatisch für es wählen würdest.
Trink deinen Kaffee nur mit Hafermilch, irgendwann schmeckt es auch dir besser als mit Kuhmilch.
Bring immer vegane Cupcakes mit (und am besten auch glutenfrei).
Schau bitte nicht "Blind Side" weil es da um White Savior geht und man nicht unterstützen sollte, dass es in Filmen „dauernd“ darum geht, wie weiße Menschen nicht-weiße Menschen retten.
Erwähne möglichst häufig, dass Jungs selbstverständlich Nagellack tragen können. (Find ich sogar cool, wird nur uncool, wenn ständig darauf herumgeritten wird.)
Wenn du ein Mann bist und du erklärst einer Freundin etwas, entschuldige dich anschließend für eventuelles Mansplaining.
Stichwort Halloweenkostüm: Verkleide dich nicht als Hip Hopper, denn das ist genauso abwertend, wie wenn du dich als Angehörige einer bestimmten Ethnie verkleidest. (Frage: Hab’s nicht vor, aber wäre es denn okay, wenn ich mich als ein bestimmter Hip Hopper verkleide?)
Lange Rede, kurzer Sinn: All das ist wichtig und richtig. Aber beim Lesen ständig das Gefühl haben, belehrt zu werden, dass selbst die alltäglichsten Dinge nicht „richtig“ sind, fühlt sich extrem abwertend an. Der Film „Blind Side“ gefällt dir? Puh, moralisch fragwürdig. Hafercappucino schmeckt für dich wie Müsli im Kaffee? Stell dich nicht so an. Du nennst nicht jedem deine Pronomen? Da steckt aber jemand im letzten Jahrhundert fest.
Wäre die Zahl der Botschaften und Belehrungen in diesem Buch um die Hälfte reduziert und weniger militant vorgetragen worden, würden sie zum Nachdenken anregen. Weniger ist mehr hätte hier gelten sollen. Aber so bin ich einfach nur erschöpft.
Ironischerweise stehen die Hauptfiguren, besonders Debbie, im krassen Widerspruch zum moralischen Perfektionismus, den sie ständig predigen.
Sie liest die Nachrichten einer Kollegin, als die gerade auf dem Klo ist. Nur weil der Name ihres Mannes auf dem Display aufgetaucht ist?
Sie ist sauer, weil er hinter ihrem Rücken mit seiner Ex-Freundin schreibt. Ganz abgesehen davon, dass sie den Chat gelesen und mit ein bisschen gesunden Menschenverstand auch richtig hätte interpretieren können, ist das grundsätzlich nicht schlimm. Mir schien es so, als wäre hier irgendein künstliches Konfliktpotential gesucht worden.
Und zu guter Letzt, ein kurzes Feedback zur Namensgebung: Den Spitznamen "Deb" finde ich im Deutschen eher ungünstig gewählt...
Danke an netgalley.de für das Rezensionsexemplar!