Cover-Bild Die Passantin
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18,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Kein & Aber
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Klassisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 11.08.2025
  • ISBN: 9783036995298
Nina George

Die Passantin

Die gefeierte Filmikone Jeanne Patou erfährt aus dem Fernsehen, dass sie für tot gehalten wird. Für Jeanne ist es die Chance, unterzutauchen und so ihrem Ehemann zu entkommen, der gleichzeitig ihre größte Obsession und ihre fatalste Leidenschaft ist. Sie verschwindet in die Anonymität – und in einen Kosmos der untergetauchten Frauen, mit denen sie ein altes Haus in Barcelona bewohnt. Während sie ihre Schicksale kennenlernt, wird ihr auch ihr eigenes immer deutlicher.
Viereinhalb Jahre später streift Jeanne über die La Rambla, eine Passantin unter vielen, als sie plötzlich ihrem Mann begegnet. Ihr ist klar: Sie muss sich stellen – ihrem Mann, aber vor allem sich selbst.
Die Passantin ist ein empathischer, rasanter und zorniger Roman über eine Selbstfindung, eine Starkwerdung, eine Emanzipation, ein Auftauchen aus festgefahrenen Strukturen, um zum wahren Kern zurückzufinden.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.08.2025

Geh deinen eigenen Weg

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Zum Inhalt:
Als Jeanne aus dem Fernsehen erfährt, dass sie für Tot gehalten wird, weil sie in einem abgestürzten Flugzeug gewesen sein soll, nutzt sie die Gelegenheit und taucht unter. Weg von ihrem Mann, ...

Zum Inhalt:
Als Jeanne aus dem Fernsehen erfährt, dass sie für Tot gehalten wird, weil sie in einem abgestürzten Flugzeug gewesen sein soll, nutzt sie die Gelegenheit und taucht unter. Weg von ihrem Mann, der für sie Obsession und Leidenschaft war und verschwindet in der Anonymität und lässt ihre Berühmtheit hinter sich. Als sie Jahre später ihren Mann in Barcelona sieht, muss sie sich ihm und vor allem sich selbst stellen.
Meine Meinung:
Was will uns dieses Buch eigentlich sagen, das habe ich mich immer mal wieder während der Lektüre gefragt. Am Ende sage ich, es will uns sagen, dass wir nicht wegsehen sollten, wenn sich jemand in Not befindet. Hier wählt die Protagonistin zunächst den Weg einfach zu verschwinden, aber das kann nicht der Weg sein, sondern man muss sich selbst finden und den eigenen Weg beschreiten. Das wird hier in ausgezeichneter Form dargelegt, indem man Jeanne auf dem Weg zu ihrem eigen Selbst begleitet. Den Schreibstil fand ich sehr gut.
Fazit:
Geh deinen eigenen Weg

Veröffentlicht am 27.08.2025

Eine Frau auf dem Weg zu sich selbst

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"Die Passantin" ist ein weiteres Buch von Nina George, das mich gefesselt und nachdenklich gemacht hat.

Jeanne, eine bekannte und beliebte Schauspielerin, entschließt sich kurz nach dem Check-In dazu, ...

"Die Passantin" ist ein weiteres Buch von Nina George, das mich gefesselt und nachdenklich gemacht hat.

Jeanne, eine bekannte und beliebte Schauspielerin, entschließt sich kurz nach dem Check-In dazu, den Flieger doch nicht zu besteigen. Dann geschieht das Unwahrscheinliche: das Flugzeug rast in ein Bergmassiv, alle Passagiere sind tot. Auch Jeanne steht auf der Liste., sie beschließt unterzutauchen und alles hinter sich zu lassen. Vier Jahre später sieht sie auf der La Rambla in Barcelona ihren Ehemann Bernard in Begleitung einer Frau. Soll sie sich zu erkennen geben? Wird er sie erkennen? Warum ähnelt ihr diese Frau?

Nina George behandelt in diesem Roman intensiv die Gefühle von Jeanne Patou, einen Namen, den ihr ihr Mann gab. Er hat über ihr Leben bestimmt, ihre Karriere, ihre Gefühle. Dabei hat er sich immer das genommen, was er wollte. Jeanne trifft in Barcelona auf Frauen in einem Frauenhaus, die ähnliche und doch völlig andere Schicksale erlitten haben. . Zwischen den Frauen gibt es Solidarität, etwas was Sella (wie sie sich nun nennt) so noch nicht kannte. Ich habe Sella begleiten dürfen in Ratlosigkeit, Schmerz, Wut und Erkenntnis.

Der Schreibstil von Nina George hat mir schon immer gefallen, in diesem Roman ist er besonders eindrücklich. Die Beschreibungen der männlichen Vorstellungen und Handlungsweisen machen ebenso nachdenklich wie der Weg von Jeanne zu sich selbst. Die Sprache ist klar, gleichzeitig feinfühlig aber auch deutlich und prägnant.

Ein Roman, den ich nicht nur Frauen empfehle. Ein Roman, den es lohnt zweimal gelesen zu werden. Gute 4 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 15.08.2025

Eine Frau, eine Flucht, ein Neubeginn

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Was macht man, wenn die Welt plötzlich glaubt, man sei tot? Die berühmte Schauspielerin Jeanne Patou trifft in diesem Moment eine radikale Entscheidung: Sie geht nicht zurück. Kein Filmset, keine Interviews, ...

Was macht man, wenn die Welt plötzlich glaubt, man sei tot? Die berühmte Schauspielerin Jeanne Patou trifft in diesem Moment eine radikale Entscheidung: Sie geht nicht zurück. Kein Filmset, keine Interviews, kein Eheleben – stattdessen verschwindet sie aus allem, was sie bisher ausgemacht hat. Aus einem Impuls wird ein kompletter Neuanfang, und genau dieser Weg, mit all seinen Konsequenzen, steht im Mittelpunkt dieses Romans.
Nina George erzählt diese Geschichte mit einer besonderen Mischung aus poetischen Bildern, scharfer Beobachtungsgabe und spürbarer Wut. Sie zeigt, wie subtil und gleichzeitig erdrückend patriarchale Strukturen wirken können, und wie schwer es ist, sich davon zu lösen. Gerade Jeannes Begegnungen mit anderen „Unsichtbaren“ – Frauen, die ebenfalls beschlossen haben, sich aus ihren alten Leben zurückzuziehen – fand ich eindrucksvoll. Besonders das Haus in Barcelona, in dem diese Frauen zusammenleben, ist für mich einer der stärksten Schauplätze: Dort prallen unterschiedliche Lebensgeschichten aufeinander, und trotzdem entsteht so etwas wie Vertrauen und Zusammenhalt.
Das Buch ist reich an Figuren, Rückblenden und Gedanken. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass fast zu viele Ebenen gleichzeitig erzählt werden. An ein, zwei Stellen musste ich bewusst innehalten, um den roten Faden wieder aufzunehmen. Trotzdem empfinde ich gerade diese Vielschichtigkeit als eine Stärke – sie macht die Geschichte lebendig, vielschichtig und nah am echten Leben.
„Die Passantin“ ist kein leichter Roman für zwischendurch. Er fordert Aufmerksamkeit und lässt einen auch nach dem Zuklappen nicht los. Er erzählt von Mut, Verlust, Befreiung – und davon, dass es nie zu spät ist, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Mich hat er berührt, zum Nachdenken gebracht und an manchen Stellen auch richtig wütend gemacht.
Für mich ist es ein starkes, mutiges Buch, das kleine Längen und Überfrachtungen hat, aber im Endeffekt sehr überzeugt. Deshalb vergebe ich gute 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 14.08.2025

Konnte mich leider nicht überzeugen

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Die französische Schauspielerin Jeanne Patou befindet sich gerade in Barcelona, als sie aus dem Fernsehen erfährt, dass das Flugzeug abgestürzt ist, in dem sie eigentlich hätte sitzen sollen. Aus einem ...

Die französische Schauspielerin Jeanne Patou befindet sich gerade in Barcelona, als sie aus dem Fernsehen erfährt, dass das Flugzeug abgestürzt ist, in dem sie eigentlich hätte sitzen sollen. Aus einem inneren Impuls heraus hatte sie den Flieger in letzter Minute doch nicht bestiegen, doch das weiß niemand außer ihr, und so geht ihr Tod durch die Nachrichten. Für Jeanne bietet sich die einmalige Gelegenheit, alles hinter sich zu lassen und ein ganz neues Leben zu beginnen. Doch ist das überhaupt möglich, noch einmal völlig neu anzufangen?
Sie taucht in einem Haus unter, in dem nur Frauen leben, die alle Gewalt durch Männer erfahren haben und sich gegenseitig unterstützen. Viereinhalb Jahre später läuft Jeanne auf der La Rambla zufällig ihrem Mann über dem Weg…
Nina George hat ein zutiefst feministisches, wütendes Buch geschrieben, das sich mit den Folgen der patriarchalen Strukturen in der Gesellschaft auseinandersetzt: Mit der psychischen und physischen Gewalt, der Frauen ausgesetzt sind, den strukturellen Benachteiligungen, aber auch dem typisch männlichen Blick durch Kameras: reduziert auf ihren Körper und ihre Sexualität.
Dem stellt sie den Zusammenhalt der Frauen, die gemeinsam in einem Haus wohnen, gegenüber. Diese unterstützen sich gegenseitig, passen aufeinander auf, geben sich Halt.
Trotz des wichtigen Themas konnte mich der Roman allerdings nicht gänzlich für sich einnehmen. Generell stört es mich, wenn vor feministischem Hintergrund das Genus verändert wird: So ist zB immer von „der Mondin“ anstatt von „dem Mond“ die Rede, was bei mir ein Augenrollen hervorruft. Das Schicksal der Mitbewohnerinnen von Jeanne hat mich zudem mehr berührt als das der eigentlichen Hauptfigur, bei der ich mich des Gedankens nicht erwehren konnte, dass sie in der Beziehungskonstellation mit ihrem Mann an ihrer Situation nicht ganz unschuldig ist. Im Gegensatz zu vielen anderen Frauen, die aus privaten, wirtschaftlichen, rechtlichen oder gesellschaftlichen Gründen ihrem Ehemann nicht entkommen können, hätte Jeanne alle Möglichkeiten dazu gehabt. Der Macht ihres Mannes gab Jeanne durch ihre Passivität erst recht Raum. Mir fiel es daher schwer, wirklich Mitgefühl mit Jeanne zu entwickeln.
Der Schluss wirkt angesichts des ausführlichen Erzählstils davor etwas überhastet und unglaubwürdig. Insgesamt bleibe ich mit gemischten Gefühlen zurück.

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