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Veröffentlicht am 27.06.2022

Ein fulminantes Finale

Das Grand Hotel - Die der Brandung trotzen
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Der letzte Band der Trilogie startet im umtriebigen Berlin der 1920er Jahre. Die ihrem Sohn drohende Gefängnisstrafe ruft die Mutter auf den Plan. Sie unterstützt ihn vor Ort, wo sie auch dem Verbleib ...

Der letzte Band der Trilogie startet im umtriebigen Berlin der 1920er Jahre. Die ihrem Sohn drohende Gefängnisstrafe ruft die Mutter auf den Plan. Sie unterstützt ihn vor Ort, wo sie auch dem Verbleib ihrer Schwiegertochter nachgehen kann. Zudem bietet sich ihrer Tochter in Binz die Möglichkeit, sich bei der Führung eines Hotels zu bewähren. Die rasanten Entwicklungen und überraschenden Wendungen in allen Erzählsträngen sind logisch aufgebaut und haben mir gut gefallen.

Die ersten beiden Bände gelesen zu haben, ist durchaus hilfreich, um einigen Strängen bestmöglich folgen zu können. Die für das Verständnis wichtigsten Ereignisse werden angesprochen, was ich auch für notwendig erachte, ansonsten gäbe es hier und da Verständnisprobleme. Die Autorin ist sich treu geblieben und hat den Kapiteln treffende Zitate des Protagonisten vorangestellt, der in der Erzählposition ist. Der bewährte Schreibstil macht auch den letzten Band zu einem Lesevergnügen. Gerne empfehle ich die Lektüre dieser Trilogie.

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Veröffentlicht am 22.06.2022

Ein treffender Buchtitel

Ambivalenz
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Nach ihrer Eheschließung gründen die beiden Protagonisten in Paris eine Familie. Ihr Leben ist wohl typisch für das Zeitalter, anders als der außergewöhnliche Name ihrer Tochter. Das Verhältnis der Eheleute ...

Nach ihrer Eheschließung gründen die beiden Protagonisten in Paris eine Familie. Ihr Leben ist wohl typisch für das Zeitalter, anders als der außergewöhnliche Name ihrer Tochter. Das Verhältnis der Eheleute zueinander wird im Laufe der Zeit zwiespältig, die Tochter erlebt ein nicht alltägliches Familienleben, das ihre Entwicklung beeinflusst. Ausdrucksstarke Charaktere werden in einem Drama mit moralischen und emotionalen Facetten kurzweilig dargestellt.

Der Buchtitel könnte treffender nicht sein. Die Besessenheit beider Elternteile sorgt für ein zwiespältiges Familienleben mit einer deutlichen Zerrissenheit menschlicher Natur. Vom Kennenlernen über das Familienleben bis zum bitteren Ende der Beziehungen mit einer doch überraschenden Wendung erleben wir schonungslose Erkenntnisse bei der Auflösung. Das Sprichwort „In der Kürze liegt die Würze“ trifft exakt mein Empfinden beim Lesen dieses anspruchsvollen Buches mit psychologischem Tiefgang. Der Schreibstil ist äußerst pointiert, keine unnützen Sätze, alles greift ineinander. Die rasante Abfolge von Geschehnisse bei sehr ruhiger und trauriger Atmosphäre finde ich absolut gelungen. Dies ist mein erstes Buch der Autorin, ihre treffenden Formulierungen haben mich begeistert.

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Veröffentlicht am 19.06.2022

Gelungene Fortsetzung

Das Grand Hotel - Die mit dem Feuer spielen
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Das Leben der Familie von Plesow geht so ereignisreich weiter wie es im ersten Band geendet hat. Einige offene Erzählstränge werden gekonnt aufgelöst, andere (und neue) lassen noch viel Spielraum für ...


Das Leben der Familie von Plesow geht so ereignisreich weiter wie es im ersten Band geendet hat. Einige offene Erzählstränge werden gekonnt aufgelöst, andere (und neue) lassen noch viel Spielraum für den letzten Band der Trilogie. Sowohl die Ereignisse in Binz auf Rügen als auch das so ganz andere Leben in Berlin geben Einblicke in die Wünsche und Träume einer Nachkriegsgeneration. Beide Szenarien könnten unterschiedlicher nicht sein, denn sie zeigen zwei verschiedene Welten. Rasante Wechsel und dann wieder ruhige Phasen sorgen für Spannung und Nachdenken.

Es ist sehr hilfreich, den ersten Band gelesen zu haben, auch wenn die wichtigsten Ereignisse noch einmal in Erinnerung gebracht werden. Wieder sehr gut gefallen haben mir die den einzelnen Kapiteln vorangestellten Zitaten des Protagonisten, aus dessen Sicht das Kapitel erzählt wird. Sie geben einen oft tiefen Einblick in das Seelenleben und/oder die Persönlichkeit der Erzählperson. Die jeweiligen Aussagen sind meist äußerst treffend. Gerne empfehle ich die Lektüre dieses zweiten Bandes einer schönen Trilogie.

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Veröffentlicht am 05.06.2022

Schwächer als der erste Band

Miss Merkel: Mord auf dem Friedhof
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Ex-Kanzlerin Angela Merkel verbringt nach wie vor ihren Ruhestand in der Uckermark und lebt zurückgezogen mit Mann, Mops und Personenschützer in einem dörflichen Idyll. Ihr Mann befindet sich im Wanderurlaub, ...

Ex-Kanzlerin Angela Merkel verbringt nach wie vor ihren Ruhestand in der Uckermark und lebt zurückgezogen mit Mann, Mops und Personenschützer in einem dörflichen Idyll. Ihr Mann befindet sich im Wanderurlaub, sie ist gelangweilt und lernt bei ihren Spaziergängen einen charismatischen Mann kennen. Er ist Bestatter und umwirbt sie. In Abwesenheit ihres Ehemannes ist sie anfällig dafür; aber ein neuer Kriminalfall erfordert ihre ganze Aufmerksamkeit, denn ihr Mops findet den Friedhofsgärtner tot auf. Aber nicht nur Angela ist auf Abwegen, auch ihr Personenschützer erlaubt sich ein Privatleben.

Wie in Band 1 ist auch hier der bewährte und charmante Schreibstil von David Safier genau richtig, denn er ist flüssig zu lesen und verleitet an vielen Stellen zu einem Schmunzeln ob seiner humorvollen Formulierungen. Der Kriminalfall ist interessant konstruierte und überrascht mit vielen Wendungen hinsichtlich der Mördersuche. Die lebendigen Figuren und eine sympathische Protagonistin mit liebenswürdigem Anhang sorgen für ein kurzweiliges Lesevergnügen. Leider bin nicht ganz so begeistert wie beim ersten Band. Die zwischenmenschliches Ereignisse ziehen sich teilweise etwas in die Länge und enthalten unnötige Wiederholungen. Aber ich habe mich nichtsdestotrotz gut unterhalten gefühlt.

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Veröffentlicht am 31.05.2022

Die Definition von Sprache

Die Sammlerin der verlorenen Wörter
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Esme wird schon von Kindheit an mit der Entstehung des Oxford English Dictionary konfrontiert und ist von Wörtern und deren Bedeutung fasziniert. Wir begleiten sie auf ihrem Weg vom ersten Kontakt mit ...

Esme wird schon von Kindheit an mit der Entstehung des Oxford English Dictionary konfrontiert und ist von Wörtern und deren Bedeutung fasziniert. Wir begleiten sie auf ihrem Weg vom ersten Kontakt mit Buchstaben bis hin zu ihrem Lebensende. Sie erkennt schon früh, dass weibliches und männliches Verständnis für Wörter verschieden sind. Ihre Mitarbeit an dieser Institution stärkt die weibliche Komponente, kann aber den Entscheidungsprozess nicht verändern.

Es war sehr mühselig, die Bedeutung eines jeden Wortes zu belegen; sein Weg in das Oxford English Dictionary war beschwerlich. Begriffe und Definitionen wurden von Männern geprüft und für das Lexikon ausgewählt. Frauen wie Esme durften zuarbeiten, aber keine Entscheidungen treffen. Weitere Themen des Buches sind die damalige Frauenbewegung, das Frauenwahlrecht, Klassenunterschiede und der 1. Weltkrieg. Wir betrachten die Welt mit den Augen der Protagonistin, eine tolle Perspektive.

Mir gefällt, dass die fiktive Protagonistin realen Personen in wahren historischen Situationen begegnet. Das Ende ist überraschend, passt aber sehr gut. Der Erzählstil überzeugt mit wundervollen Formulierungen, die alle Aspekte im Buch bestens beschreiben. Gerne empfehle ich dieses Buch weiter.

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