Profilbild von 65_buchliebhaber

65_buchliebhaber

Lesejury Star
offline

65_buchliebhaber ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit 65_buchliebhaber über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.07.2023

Rätsel auf der Insel Sylt

Liebe oder Eierlikör
0

Rentner Ernst Mannsen sorgt sich um eine Freundin und versucht, ihr zu helfen, ohne genaueres zu wissen. Er involviert Nachbarn und andere Freunde, so entwickeln sich lustige Begebenheiten rund um die ...

Rentner Ernst Mannsen sorgt sich um eine Freundin und versucht, ihr zu helfen, ohne genaueres zu wissen. Er involviert Nachbarn und andere Freunde, so entwickeln sich lustige Begebenheiten rund um die Gruppe. Immer steht jemand anderes im Mittelpunkt. Die Insel Sylt wird mit viel Detailkenntnissen dargestellt.

Alle Personen sind sympathisch gezeichnet, man erkennt Parallelen zu eigenen Erfahrungen. Im Laufe der Zeit wird eine Vielzahl an Charakteren einbezogen, so dass man das Gefühl hat, mitten im Geschehen zu sein. Die Gemeinschaft kümmert sich umeinander, ob Nachbarn oder Freunde, man hilft sich gegenseitig. Die Darstellung ist authentisch, die vielen Protagonisten lassen sich, auch dank der Darstellung durch die Sprecherin, gut zuordnen. Die Geschichte wurde logisch entwickelt und ist gut nachvollziehbar. Die leichte Kost ist unterhaltsam und humorvoll. Die Sprecherin schafft es, den einzelnen Personen Leben und eine Persönlichkeit einzuhauchen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.06.2023

Unterhaltsamer Kriminalfall

Katalanisches Schweigen
3

Zurück in der Heimat, zurück in der Mordkommission. Und doch ist es anders, denn er ist jetzt der Leiter dort, wo er in der Vergangenheit Korruption aufgedeckt hat. Er wird nicht gerade mit offenen Armen ...

Zurück in der Heimat, zurück in der Mordkommission. Und doch ist es anders, denn er ist jetzt der Leiter dort, wo er in der Vergangenheit Korruption aufgedeckt hat. Er wird nicht gerade mit offenen Armen empfangen, insbesondere zwei Teammitglieder und frühere Kollegen sind ihm nicht wohlgesonnen. Nach seiner Rückkehr aus der Strafversetzung nach Madrid, lässt ihm sein erster Fall keine Zeit zur Eingewöhnung. Am Tatort trifft er seine junge Kollegin, neu im Team und frisch von der Polizeischule. Schnell vertiefen sie sich in den Mordfall, finden Zusammenhänge mit einem früheren Selbstmord und gehen konsequent den Spuren nach.

Den Schreibstil finde ich angenehm zu lesen, die Beschreibungen der katalanischen Umgebung laden ein, sofort hinzureisen. Der Spannungsbogen des Falls ist konsequent gezeichnet und führt in ein logisches Finale. Der Kommissar ist ein Mann mit Ecken und Kanten, mal sympathisch, mal grantig. Ich mag ihn, denn er verbiegt sich nicht. Als neue und jüngste im Team ist seine Mitarbeiterin noch in der Findungsphase. Sie arbeiten eigentlich gut zusammen, müssen sich aber besser kennenlernen, um ein tolles Ermittlerduo zu werden. Ich finde, das ganze hat Potential und gerne würde ich die beiden weiter begleiten. Gerne empfehle ich den Krimi Fans von leisen Tönen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 25.06.2023

Leben in der Eifel

Eifelfrauen: Das Haus der Füchsin
0

Als Tochter eines Trierer Fabrikanten erbt die 20jährige Protagonistin einen Bauernhof in der Eifel. Sie ist sofort von der Umgebung fasziniert, auch wenn die Dorfgemeinschaft ihr nicht gerade einen herzlichen ...

Als Tochter eines Trierer Fabrikanten erbt die 20jährige Protagonistin einen Bauernhof in der Eifel. Sie ist sofort von der Umgebung fasziniert, auch wenn die Dorfgemeinschaft ihr nicht gerade einen herzlichen Empfang bereitet. Ihre Entscheidung, die Erbschaft anzunehmen und ihr bisheriges Leben zurückzulassen, ist wohlüberlegt und nicht leichtfertig getroffen. Wir begleiten sie auf ihrem weiteren Lebensweg in die Selbstständigkeit, mit allen Freuden und Schwierigkeiten. Einbezogen in die Entwicklung werden Nachbarn und weitläufige Familie.

Personen, Landschaft und Bevölkerung finde ich authentisch dargestellt und kann mich gut hineinversetzen; insbesondere die Entwicklung der Protagonistin ist beeindruckend. Das Leben in der Stadt und auf dem Land in den 1920er und 1930er Jahren finde ich nachvollziehbar beschrieben. Der Erzählstil mit seinen tollen Formulierungen und Beschreibungen ist angenehm und flüssig zu lesen. Die Geschichte ist

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.06.2023

Überwachung im digitalen Zeitalter

Going Zero
0

Drei Millionen Dollar winken als Preisgeld, wenn es einem der Teilnehmer, Zeros genannt, gelingt, innerhalb von 30 Tagen nicht gefunden zu werden. Das Projekt Fusion einer privatwirtschaftlichen Internetfirma ...

Drei Millionen Dollar winken als Preisgeld, wenn es einem der Teilnehmer, Zeros genannt, gelingt, innerhalb von 30 Tagen nicht gefunden zu werden. Das Projekt Fusion einer privatwirtschaftlichen Internetfirma soll CIA und andere Regierungsbereiche von Programmen zur Stärkung der nationalen Sicherheit überzeugen. Mit einer temporeichen Verfolgungsjagd und raffinierten Fluchtplänen entsteht ein facettenreicher Roman. Themen wie Datenschutz, Privatsphäre, Internet, der gläserne Mensch, Manipulationen, Steuerung von außen und Geheimdienste verschmelzen zu einem einem nachdenklich stimmenden Plot, der beängstigend realistisch anmutet. Die Protagonisten auf beiden Seiten sind hervorragend dargestellt, man nimmt ihnen zu jedem Zeitpunkt ihre Entscheidungen ab.

Als Leser beginnt man seinen eigenen Umgang mit seinen Daten im world wide web zu überdenken. Zum Ende stellt man sich die Frage, ob es sich wirklich nur um reine Fiktion handelt oder die (mögliche) Realität dargestellt wird. In jedem Fall lässt dieses Buch ein großes Unbehagen zurück. Durch Spannung pur bis zur letzten Seite ist dieser ungewöhnliche Thriller absolut lesens- und empfehlenswert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.06.2023

Rückblick auf die 1930er Jahre

Josses Tal
0


Als uneheliches Kind hat Josef es nicht leicht, insbesondere innerhalb der schlesisch-stämmigen Familie. Vom Großvater gezüchtigt, findet er Zuflucht bei der Nachbarsfamilie. Dessen ältester Sohn studiert ...


Als uneheliches Kind hat Josef es nicht leicht, insbesondere innerhalb der schlesisch-stämmigen Familie. Vom Großvater gezüchtigt, findet er Zuflucht bei der Nachbarsfamilie. Dessen ältester Sohn studiert in Berlin und ist ein glühender Anhänger der Nationalsozialisten. In Josef findet er einen dankbaren Zuhörer und Spitzel in seinem Heimatdorf. Das Buch gibt einen Einblick, wie einfach es zur damaligen Zeit war, Mitmenschen zu manipulieren und gefügig zu machen. Daran lässt sich sehr gut erkennen, wie es seinerzeit zuging und sicherlich häufiger vorkam.

Durch den Rückblick des alten Josef, inzwischen Josse genannte und weitab seiner Heimat wohnend, wird die Geschichte aus heutiger Sicht erzählt. Beginnend mit seiner schwierigen Kindheit, über die Manipulationen in seinem Leben, bis hin zu der Erkenntnis, nicht immer richtig gehandelt zu haben, lässt er sein Leben Revue passieren. An wenigen Stellen fehlte mir die logische Entwicklung der Geschichte, aber alles in allem hat sie mir gut gefallen. Die Themen Heimatvertriebene und Nazizeit werden, so wie es auch war, mit einander verwoben und sind lesenswert. Das ist ein Debütroman, der aufwühlt und beeindruckt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere