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Veröffentlicht am 13.04.2025

Liebe kann tödlich sein

Ostseedämmerung
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In „Ostseedämmerung“ ermittelt Kriminalhauptkommissarin Pia Korittki in einem Cold Case Fall, der die heile Welt eines kleinen Dorfes ins Chaos stürzt. Das Buch wurde von der deutschen Autorin Eva Almstädt ...

In „Ostseedämmerung“ ermittelt Kriminalhauptkommissarin Pia Korittki in einem Cold Case Fall, der die heile Welt eines kleinen Dorfes ins Chaos stürzt. Das Buch wurde von der deutschen Autorin Eva Almstädt geschrieben und ist 2025 als eBook und Taschenbuch im Lübbe Belletristik Verlag (Bastei Lübbe) erschienen. „Ostseedämmerung“ ist der zwanzigste Band der „Pia Korittki“ Reihe.

Pias zwanzigster Fall ist eine Berg- und Talfahrt. Eva Almstädt ist ein Anfang gelungen, der auf Anhieb meine Neugierde wecken konnte und der in gewohnter Art spannend war. Leider gelingt es ihr in ihrem Jubiläums Band nicht diese Spannung zuhalten. Bereits nach wenigen Kapiteln verliert sich die Geschichte in eher langweiliger Ermittlungsarbeit, die der Spannung einen so gewaltigen Dämpfer verpasst hat, dass ich das Buch pausieren musste, weil für mich einfach die Lauft raus war.

Einen weiteren Dämpfer bekam die Spannung von zwei Szenen verpasst, die meiner Meinung nach wichtige Schlüsselmomente waren. Bei einer der beiden Szene gibt sich Eva überhaupt keine Mühe und handelt diesen eigentlich so wichtigen Moment wie eine unwichtige Nebensächlichkeit ab. Bei der anderen Szene ist ihr zumindest der Anfang halbwegs gelungen, ihre Beschreibungen sind spannend und ich hatte im ersten Moment den Eindruck, dass das, was wird, doch dann löst sie das Ganze, genauso wie schon in Szene Eins, mit einem kurzen unbedeutenden Nebensatz auf und dahin war die gesamte Spannung.

Ich liebe die „Pia Korittki“ Reihe, weil es Eva mit ihrem unverwechselbaren Schreibstil bisher immer gelungen ist eine packende Atmosphäre zu erschaffen, die der Geschichte nicht nur das gewisse Etwas verleiht, sondern sie auch so spannend macht, dass ich das Buch normalerweise für keine Sekunde aus der Hand legen möchte. In „Ostseedämmerung“ ist ihr leider nur die packende Atmosphäre gelungen, was ich wirklich schade finde, weil das Dorfsetting eine wundervolle Möglichkeit geboten hat, um die Geschichte spannend zu machen. Aus einem für mich nicht nachvollziehbaren Grund hat Eva sich gegen diese Möglichkeit entschieden und die Ermittlungsarbeit von Pia auf eine Art begonnen, die für mich weder spanend noch zielführend war. Vielmehr konnte ich über diesen ersten Abschnitt nur mit dem Kopfschütteln, weil sich Eva hier für einen ersten möglichen Täter entschieden hat, der so offensichtlich nicht der Täter war, dass es schon nervig war. Vielleicht konnte sie damit die Leser in die Irre führen, die die Vorgängerbände noch nicht gelesen haben, aber mich, die die gesamte Reihe kennt, konnte sie damit nicht verwirren. Nach neunzehn Büchern weiß ich einfach, dass der Täter immer die eine Person ist, die man bis zum Schluss am wenigsten verdächtigt hat und damit zu keinem Zeitpunkt der Geschichte mit irgendwelchem offensichtlichen Verhalten auf sich aufmerksam gemacht hat.

Besonders gestört hat mich dieses Mal der Klappentext, weil er für meinen Geschmack zu viel verrät und damit unnötig spoilert. Die Information das Kriminalhauptkommissar Heinz Broders entführt wird hat mich leider nicht neugierig gemacht, sondern meinen Lesegenuss negativ beeinflusst, weil ich mich die gesamte Geschichte über gefragt habe, wann es endlich soweit ist und das war mir letzten Endes eine zu große Ablenkung. Als es dann endlich soweit war, hat sich Eva so sehr auf die Entführung und die Gefangenschaft konzentriert, dass der eigentliche Kriminalfall fast komplett in den Hintergrund gedrängt wurde.

Positiv hingegen fand ich das Eva mich bezüglich einer Frage, die sie in Band fünfzehn (Ostseegruft) in den Raum geworfen hat, endlich erlöst hat. Sechs Bücher waren für meinen Geschmack zwar zu viel des Guten aber besser später als nie. Ein bisschen enttäuschend fand ich allerdings, dass sie die Frage eher unspektakuläre aufgelöst hat. Bei einem Thema, dass man über sechs Bücher hinweg aufbaut, hatte ich mir definitiv mehr erhofft. Naja, vielleicht bekommt sie das ja mit der nächsten Frage hin, den am Ende des Buches blieb eine Situation ungeklärt, bei der ich mir sehr sicher bin, dass Eva sich erneut mehrere Bücher Zeit lassen wird, bis sie sie auflöst. Ich hoffe einfach nur, dass sie es dieses Mal mit weniger Bücher hinbekommt, denn ich habe absolut keine Lust erneut so lange warten zu müssen.

Zwar hat mir die Auflösung gefallen, weil es Eva erneut gelungen ist mich mit dem Täter, der absolut nicht vorhersehbar war, in die Irre zu führen. Leider hat sie diesen positiven Moment aber wieder zunichtegemacht, als sie die Geschichte mit zu vielen offenen Fragen beendet hat. Die Tatsache, dass ein paar der Fragen wahrscheinlich in den nächsten Büchern beantwortet werden, konnte mich leider nicht über das dürftige Ende hinwegtrösten.

Fazit
Für mich gehört „Ostseedämmerung“ leider zu den schwächeren Bänden der Reihe. Eva Almstädt hat dieses Mal einfach zu viele gute Möglichkeiten verschenkt.

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  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 22.03.2025

Locked Room Thriller ohne Locked Room

Die Kammer
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„Die Kammer“ erzählt die Geschichte von Ellen Brooke. Sie ist die einzige Sättigungstaucherin, die auf einem Schiff in der Nordsee 28 Tage lang unter Drucken leben soll, um Arbeiten an einer Ölpipeline ...

„Die Kammer“ erzählt die Geschichte von Ellen Brooke. Sie ist die einzige Sättigungstaucherin, die auf einem Schiff in der Nordsee 28 Tage lang unter Drucken leben soll, um Arbeiten an einer Ölpipeline durchzuführen, doch dann stirbt einer ihrer Kammeraden und die Welt innerhalb der Kammer stürzt ins Chaos. Das Buch wurde von dem britischen Autor Will Dean geschrieben und ist 2025 als eBook und Taschenbuch im Hoffmann und Campe Verlag (Ganske Verlagsgruppe) erschienen. „Die Kammer“ ist ein Einzelband. Das englische Original ist unter dem Titel „The Chamber“ erschienen.

Ich wollte „Die Kammer“ lesen, weil das Locked Room Setting auf Anhieb meine Neugierde wecken konnte, leider musste ich sehr schnell feststellen, dass das Locked Room Setting alles andere als „Locked“ ist und so hat die Geschichte innerhalb von einer Seite einen Großteil ihrer Spannung verloren. Rückblickend betrachtet kann ich nachvollziehen, warum sich der Autor gegen das Locked Room Setting entschieden hat, retten konnte es die Geschichte für mich aber nicht.

Die komplette Geschichte wird aus der Sicht von Ellen Brooke erzählt. Einem Hauptcharakter, mit dem ich von Anfang an meine Schwierigkeiten hatte. Leider waren diese am Ende so groß, dass sie Auswirkungen auf meinen Lesegenuss hatten. Zu keinem Zeitpunkt der Geschichte ist es mir gelungen eine Bindung zu Ellen aufzubauen, was in erster Linie wohl daran lag, dass ich einen Großteil ihrer Gedanken nur schwer oder gar nicht nachvollziehen konnte. Ja ihr Verhalten hat Sinn ergeben und in den meisten Fällen zur jeweiligen Situation gepasst, das konnte aber nichts daran ändern, dass sie mir zunehmend unsympathischer wurde. Die anderen Charaktere lernt man nicht wirklich kennen, was hauptsächlich daran liegt, dass man als Leser, die meiste Zeit über in ihrem ewigen Gedankenkarussell festgesteckt hat. Vielleicht hätte das der Geschichte Spannung verliehen, wenn die Gedanken zum jeweiligen Geschehen gepasst hätten, in den meisten Fällen begleitet der Leser Ellen aber in ihren Alltag und der hat leider gar nichts mit ihrem Leben als Sättigungstaucherin zutun. Der Autor schweift also immer wieder von der eigentlichen Handlung ab, was der Geschichte sehr schnell die Spannung genommen hat.

Im krassen Gegensatz zu Ellens Gedankenkarussell steht, die Szenen, in der Ellens Kollege stirbt. Plötzlich wurde die Geschichte immer spannender und Will Dean gelang es innerhalb weniger Sätze eine so packende Atmosphäre aufzubauen, dass ich das Buch keine Sekunde mehr aus der Hand legen wollte, doch dann endete das Kapitel und die Spannung war so abrupt verschwunden, wie sie gekommen war. Der Spannungsbogen war somit leider kein stetig ansteigender Bogen, sondern eine Berg- und Talfahrt mit langsam ansteigenden Momenten, die wenige Seiten später rasant abstürzten. Das ist nicht die Art von Spannungsbogen, die ich mir bei einem Thriller wünsche. Ehrlich gesagt wünsche ich mir diese Art von Spannung überhaupt nicht, weil sie für Längen voller Langeweile sorgt.

Die Längen bestanden größtenteils aus Momenten, in denen Ellen ihre Arbeit als Sättigungstaucherin beschreibt. Was mich daran am meisten gestört hat war die Wortwahl von Will Dean. Das Ganze las sich wie ein wissenschaftlicher Text. Zwar gibt es am Ende des Buches ein Glossar mit den wichtigsten Fachbegriffen, das hat den Beschreibungen aber leider nicht den wissenschaftlichen Ton genommen. In einem Thriller möchte ich keine Kapitel lesen, bei denen ich vor Langweile fast einschlafe, weil sie so trocken geschrieben sind wie ein Fachbuch.

„Die Kammer“ konnte meine Erwartungen leider nicht erfüllen und ich habe mehrmals darüber nach gedacht das Buch einfach abzubrechen aber meine Neugierde bezüglich Täter war am Ende jedes Mal stärker. Umso enttäuschter bin ich von der Auflösung. Mal abgesehen davon, dass sie für mich überhaupt keinen Sinn ergeben hat, war sie für meinen Geschmack einfach viel zu kurz. Die Geschichte endet viel zu schnell und das letzte Kapitel kann all die offenen Fragen nur dürftig beantworten.

Die deutsche Übersetzung von Will Deans Schreibstil ließ sich halbwegs flüssig lesen. Das Buch besteht aus vielen kurzen Kapitel und wurde in der ersten Person geschrieben.

Fazit
„Die Kammer“ ist ein Thriller, dessen Grundidee meine Neugierde auf Anhieb wecken konnte, leider konnte mich die Umsetzung nicht von sich überzeugen.

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Veröffentlicht am 01.03.2025

Machtmissbrauch

Der zweite Verdächtige
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„Der zweite Verdächtige“ ist der fünfte Fall für Strafverteidiger Rocco Eberhardt und Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer. Das Buch wurde von Florian Schwiecker und Prof. Dr. Michael Tsokos geschrieben und ...

„Der zweite Verdächtige“ ist der fünfte Fall für Strafverteidiger Rocco Eberhardt und Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer. Das Buch wurde von Florian Schwiecker und Prof. Dr. Michael Tsokos geschrieben und ist 2025 als eBook und Taschenbuch im Knaur Verlag (Verlagsgruppe Droemer Knaur) erschienen. „Der zweite Verdächtige“ ist der fünfte und finale Band der „Eberhardt & Jarmer ermitteln“ Reihe.

Der fünfte Fall für Eberhardt und Jarmer ist ein schockierender Blick auf unser Justizsystem, der mich als Leserin sprachlos zurückgelassen hat. Das Justizsystem, das normalerweise frei von Subjektivität sein Urteil fällen sollte, gerät ins Fadenkreuz der Ermittlungen als Rocco Eberhardt mehreren Vertreten des Rechtssystems Machtmissbrauch nachweisen kann. Damit haben sich Schwiecker und Tsokos auch in ihrem letzten gemeinsamen Buch für ein brisantes Thema entschieden, das wahrscheinlich genauso aktuell ist, wie die vorherigen Themen und bei dem ich dieses Mal gar nicht so genau wissen möchte, wie realistisch es umgesetzt wurde.

Rocco Eberhardts neuer Mandant Jan Staiger, soll zwei Menschen mit Liquid Ecstasy vergiftet haben und die Spuren, die die Polizei im Laufe der Ermittlungen sicher kann, liefern eindeutige Beweise für seine Schuld, doch der junge Mann behauptet steif und fest er sei unschuldig. Rocco gerät an seine moralischen Grenzen, als er sich immer wieder fragen muss, ob sein Mandant die Wahrheit erzählt und als die Boulevardpresse ihm Mitschuld an einem der Morde gibt, steht nicht nur seine Reputation als Strafverteidiger auf dem Spiel.

Dr. Justus Jarmer spielt von Beginn an eine entscheidende Rolle im Fall Jan Staiger. Anfänglich ist er nur der zuständige Rechtsmediziner, doch im Laufe des Prozesses lieferte Jarmer immer mehr Hinweise, die die Beweise der Staatsanwaltschaft entkräften und so die mögliche Unschuld von Jan Staiger beweisen. Zum Schluss findet er den entscheidenden Hinweis und hilft Rocco so ein scheinbar unabwendbares Unglück zu verhindern.

Das Einzige, was mich an der Geschichte stört, ist das Ende. Der fünfte Band soll der letzte Band der Reihe sein. Ich finde da kann man erwarten, dass die Geschichte nicht mit einem Cliffhanger aufhört, sondern einen Abschluss bekommt, der keine Fragen offenlässt. Ja theoretisch kann man sich die offenen Fragen selbst beantworten, wenn man die Geschichte aufmerksam genug gelesen hat. Praktisch möchte ich die offenen Fragen aber vom Autor beantwortete haben und sie mir nicht selbst beantworten müssen.

Florian Schwiecker, der viele Jahre als Strafverteidiger gearbeitet hat und Prof. Dr. Michael Tsokos, der als Rechtsmediziner von 2007 bis 2023 das Institut für Rechtsmedizin der Charité leitete, geben dem Leser auch in „Der zweite Verdächtige“ detaillierte Einblicke in die Arbeit eines Strafverteidigers und eines Rechtsmediziners. Dabei gelingt es den beiden stets das Fachwissen so in die Geschichte einfließen zu lassen, dass es nicht nur spannend, sondern auch für einen Laien verständlich ist.

„Der zweite Verdächtige“ ist ein Justiz Krimi, den ich keine Sekunde aus der Hand legen wollte und den ich innerhalb eines Tages verschlungen habe. Schwiecker und Tsokos ist es gelungen die Geschichte so zu schreiben, dass die Spannung mit jedem weiteren Kapitel packender wurde und immer dann, wenn ich dachte, jetzt hab ich’s kam sie mit der nächsten unvorhersehbaren Wendung um die Ecke. Für mich ist der finale Band ein Meisterwerk, dass ich jede Sekunde genossen habe.

Kurze Kapitel sorgen für einen flüssigen Lesegenuss und Ort- und Datumsangaben zum Beginn der Kapitel für eine gute Orientierung innerhalb der Handlung. Der Schreibstil von Schwiecker und Tsokos ließ sich auch dieses Mal angenehm flüssig lesen. Erzählt wird die Geschichte aus vielen unterschiedlichen Sichten. Das Buch wurde in der dritten Person geschrieben.

Fazit
Trotz einem eher unbefriedigenden Ende hat mir die Geschichte ein spannendes Leseerlebnis geschenkt.

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Veröffentlicht am 16.02.2025

Ein fast perfektes K-Drama

Your Smile - Wie ein Strahlen in der Dunkelheit
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„Your Smile - Wie ein Strahlen in der Dunkelheit“ erzählt die Geschichte von Riley Evans und Park Jae-Joon. Sie ist Fotografin und hat ihre Leben in den USA aufgegeben, um für ihren Freund nach Seoul zu ...

„Your Smile - Wie ein Strahlen in der Dunkelheit“ erzählt die Geschichte von Riley Evans und Park Jae-Joon. Sie ist Fotografin und hat ihre Leben in den USA aufgegeben, um für ihren Freund nach Seoul zu ziehen. Er ist ein aufstrebender Superstar, der kurz vor seinem großen Durchbruch steht. Das Buch wurde von der deutschen Autorin Cheryl Kingston geschrieben und ist 2020 als eBook und Taschenbuch im Plaisir d'Amour Verlag erschienen. „Your Smile - Wie ein Strahlen in der Dunkelheit“ ist ein Einzelband.

„Your Smile - Wie ein Strahlen in der Dunkelheit“ war für mich fast perfekt. Das Erste, was mir besonders gut gefallen hat war Riley. In den meisten Liebesgeschichten, die ich bisher gelesen habe, ging mir der weibliche Hauptcharakter bereits nach ein paar Seiten auf die Nerven. Umso glücklicher bin ich, dass Riley nicht diese Art von weiblichem Hauptcharakter ist. Ich konnte mich von der ersten Seite an problemlos in sie hineinversetzten und hatte zu keinem Zeitpunkt der Geschichte das Gefühl diese Bindung zu verlieren. Ja, sie hat ihre Schwächen, aber die waren für mich stets nachvollziehbar und haben nicht irgendwann dafür gesorgt, dass ich sie um die Ecke bringen wollte. Vielmehr wurde sie mir im Laufe der Geschichte immer sympathischer und auch meine Bewunderung für ihre Stärke stieg mit jedem weiteren Kapitel.

Dasselbe gilt für Jae-Joon. Auch er war mir auf Anhieb sympathisch und ich habe ihn nicht nur für seine Stärke, sondern auch für seine Leidenschaft bewundert. Ähnlich wie bei Riley konnte ich mich problemlos in ihn hineinversetzten und so innerhalb weniger Seiten eine Bindung zu ihm aufbauen. Das hat ihn für mich nicht nur greifbarer gemach, sondern mir auch dabei geholfen sein Verhalten und seine Entscheidungen besser nachvollziehen zu können. Was mir besonders gut an ihm gefallen hat war seine gefühlvolle Seite, die immer dann zum Vorschein kam, wenn er Zeit mit Riley verbracht hat. Diese Seite hat ihn für mich zum perfekten Book-Boyfriend gemacht.

Ich wollte die Geschichte von Riley und Jae-Joon unbedingt lesen, weil ich die Hoffnung hatte, dass sich das Ganze wie ein K-Drama liest und ich wurde definitiv nicht enttäuscht. Der Autorin ist hier eine fast perfekte Liebesgeschichte gelungen, die für mich nicht nur das perfekte Setting hatte, sondern auch einen spannenden Verlauf. Dabei lebt die Geschichte in erster Linie von den unterschiedlichen Charakteren. Ganz besonders gut gefallen hat mir der „Bösewicht“, der in diesem Fall eine Frau ist. Der Autorin ist hier ein Charakter gelungen, der für etliche spannende Momente gesorgt hat.

Ein weiterer Punkt der mir an „Your Smile“ besonders gut gefallen hat war die Tatsache, dass es im Laufe der Geschichte zwar immer wieder zu dramatischeren Momenten gekommen ist, die Autorin diese aber niemals unnötig in die Länge gezogen hat. In jeder Situation hat sie für meinen Geschmack das perfekte Maß gefunden und so eine Liebesgeschichte geschrieben, die mich mit ihren Höhen und Tiefen auf Anhieb von sich überzeugen konnte und die ich in fast jedem Moment genossen habe.

Was mir leider überhaupt nicht gefallen hat waren die Sex-Szenen. Mich hat nicht gestört, dass sie vorhanden waren, sondern die von der Autorin gewählten Worte, die leider jedes Mal dafür gesorgt haben, dass ich entweder lachen musste oder vor Fremdscham am liebsten im Boden versunken wäre. Vielleicht hätte ich über die wirklich miesen Beschreibungen hinwegsehen können, wenn die Sex-Szenen nicht von Bedeutung für die Liebesgeschichte gewesen wären, doch die Autorin hat ein paar wichtige Momente in diese Szenen verpackt und so konnte ich über die Qualität nicht hinwegsehen. Sex-Szenen sollten nicht wie die Beschreibungen in einem Aufklärungsbuch für Teenager geschrieben sein und auch nicht wie eine Anleitung, die man Schritt für Schritt befolgen könnte, wenn man noch nie Sex hatte.

Der Schreibstil von Cheryl Kingston ließ sich angenehm lesen. Die Geschichte wurde abwechselnd aus der Sicht von Riley und Jae-Joon erzählt. Das Buch wurde in der ersten Person geschrieben.

Fazit
Wären da nicht diese bestimmten Szenen, wäre die Geschichte von Riley und Jae-Joon für mich perfekt gewesen.

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Veröffentlicht am 15.02.2025

Zweite Chancen gibt es nicht umsonst

Trust My Lips - Golden-Campus-Trilogie, Band 2 (Prickelnde New-Adult-Romance auf der glamourösen Golden Isles Academy. Für alle Fans von KISS ME ONCE.)
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„Trust My Lips“ erzählt die Geschichte von Josephine Martin und Noah James. Sie wurde als 12-Jährige von ihrer Mutter verlassen und kümmert sich seitdem um ihren schwerkranken Vater. Er verlor seine Eltern ...

„Trust My Lips“ erzählt die Geschichte von Josephine Martin und Noah James. Sie wurde als 12-Jährige von ihrer Mutter verlassen und kümmert sich seitdem um ihren schwerkranken Vater. Er verlor seine Eltern durch einen Unfall und kämpft seitdem mit seinem Leben. Das Buch wurde von der US-amerikanisch Autorin Lyla Payne geschrieben und ist 2021 als Taschenbuch und eBook im Ravensburger Verlag (Ravensburger Gruppe) erschienen. „Trust My Lips“ ist der zweite Band der „Golden Campus“ Reihe.

„Trust My Lips“ war für mich eine positive Überraschung. In den meisten Geschichten, die ich bisher gelesen habe, ging mir der weibliche Hauptcharakter bereits nach ein paar Seiten auf die Nerven. Josephine Martin hingegen konnte mich von Seite eins an von sich überzeugen und mit jedem weiteren Kapitel wurde sie mir immer sympathischer. Für mich gehört sie zu den wenigen weiblichen Hauptcharakteren, die mir bis zum Schluss gefallen haben und an denen mich nichts gestört hat. Vielmehr habe ich Josephine für ihr Verhalten gegenüber ihrem Vater bewundert. Seit fünf Jahren kämpft er mit einer schweren Krankheit, die nicht heilbar ist und die ihm Laufe der Geschichte zunehmend das Leben erschwert. Josephine hätte genauso wie ihre Mutter verschwinden und ihren Vater seinem Schicksal überlassen können, doch sie ist geblieben und machte es sich zur Hauptaufgabe sich um ihren Vater zu kümmern. Für so eine Entscheidung braucht es Stärke und Rückgrat. Zwei Dinge, die an Josephine ganz besonders mochte, weil sie sie zu einer Protagonistin gemacht haben, die vor Herausforderungen nicht davonläuft. Ja auch Josephine hatte ihre Schwächen, aber die waren für mich alle nachvollziehbar und haben sie authentisch gemacht.

Noah war für mich leider das komplette Gegenteil. In seiner Welt gab es in erster Linie nur Platz für einen Menschen und das war er selbst. Noah war für mich ein Teenager, der mit seinen achtzehn Jahren vor dem Gesetzt zwar als volljährig galt sich aber eher, wie ein Kleinkind verhalten hat. Wichtig war nur, was er wollte und, wenn er nicht bekam, was er wollte, dann wurde er unausstehlich. Jetzt könnte man argumentieren, dass dieses Verhalten bei seiner Vergangenheit logisch sei, aber ich finde das sein Verhalten maßlos überzogen war und sehr deutlich gezeigt hat das Noah definitiv nicht erwachsen ist. Da hat es mich kein bisschen gewundert, dass er von Erwachsenen entsprechend behandelt wurde. Was mich wiederum mit dem Kopf hat schütteln lassen, war seine Reaktion darauf. Aber wenn man nicht wahrhaben möchte, dass man sein Leben nicht im Griff hat und mit Problemen umgeht in dem man sie einfach verdrängt, dann kann man meiner Meinung nach auch nicht erwarten, dass einen andere wie einen Erwachsenen behandeln. Ja Noah entwickelt sich im Laufe der Geschichte in eine positive Richtung aber für mich war die Entwicklung nicht groß genug, um ein Ausgleich für seinen negativen Charakterzüge zu sein.

Was mich gestört hat war der „Black Moment“, mal abgesehen davon, dass er extrem vorhersehbar war, war er für meinen Geschmack zu Klischeehaft. Die Autorin hat sich für die Typische Situation entschieden, die nur entsteht, weil einer der beiden Hauptcharaktere nicht in der Lage ist vernünftig zu kommunizieren. Die Tatsache, dass die Hauptcharaktere Teenager sind, ist für mich keine Entschuldigung. Auch in diesem Alter sollte man bereits wissen, was Kommunikation ist und wie sie funktioniert.

Was mir hingegen gefallen hat waren die expliziten Szenen. Ich fand es gut, dass sich die Autorin für eine eher zurückhaltende Beschreibung entschieden hat und nicht zu sehr ins Detail gegangen ist. Da „Trust My Lips“ ein Jugendbuch ist, wäre alles andere einfach zu viel des Guten gewesen. So gab es explizite Szenen, die zum Alter der beiden Hauptcharaktere gepasst haben.

Die deutsche Übersetzung von Lyla Paynes Schreibstil ließ sich angenehm flüssig lesen. Die Geschichte wurde abwechselnd aus der Sicht von Josephine und Noah erzählt. Das Buch wurde in der ersten Person geschrieben.

Fazit
Eine Geschichte, die mich mit einer wundervollen Protagonistin und einem unterhaltsamen Plot von sich überzeugen konnte.

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