Zu viel Privatleben. Zu wenig Krimi.
Das Mädchen am Strand„Das Mädchen am Strand“ ist der zweite Fall für Hauptkommissarin Lena Lorenzen vom LKA Kiel und ihren Kollegen Kommissar Johann Grasmann. Die beiden ermitteln in einem Vermisstenfall auf der nordfriesischen ...
„Das Mädchen am Strand“ ist der zweite Fall für Hauptkommissarin Lena Lorenzen vom LKA Kiel und ihren Kollegen Kommissar Johann Grasmann. Die beiden ermitteln in einem Vermisstenfall auf der nordfriesischen Insel Föhr. Das Buch wurde von der deutschen Autorin Anna Johannsen geschrieben und ist 2018 als eBook und Taschenbuch bei Edition M (Amazon Publishing) erschienen. „Das Mädchen am Strand“ ist der zweite Band der „Die Inselkommissarin“ Reihe.
Bevor ich näher auf die Handlung eingehe, möchte ich erwähnen, dass der Kriminalfall in sich abgeschlossen ist. Die Reihe muss also nicht zwingend in der richtigen Reihenfolge gelesen werden.
Den ersten Band (Der Tote im Strandkorb) habe ich 2020 gelesen. An inhaltliche Details kann ich mich aber nicht mehr wirklich erinnern. Daher habe ich den zweiten Band mit neutraler Einstellung gelesen.
Mit Lena Lorenzen bin ich nicht warm geworden. Diese Frau legt ein Verhalten an den Tag, dass ich nicht nachvollziehen konnte. Ähnlich sah es mit ihren Entscheidungen aus. Ich verlange nicht das mir die Charaktere bei einem Krimi sympathisch sind, aber wenn ich innerhalb weniger Seiten eine regelrechte Abneigung gegen den Hauptcharakter entwickle, dann ist irgendwas verkehrt.
Die Geschichte lässt sich grob in zwei Handlungsstränge aufteilen. Den Kriminalfall und Lenas Privatleben. Ich gebe zu ich bin ein großer Fan von Krimis, bei denen der Kriminalfall im Mittelpunkt der Handlung steht. Das Privatleben der Ermittler darf eine Rolle spielen mehr als zehn Prozent der Geschichte sollten es aber nicht sein. Bei „Das Mädchen am Strand“ liegt die Verteilung der beiden Handlungsstränge eher bei fünfzig-fünfzig, was für meinen Geschmack zu sehr vom Kriminalfall ablenkt hat.
Der Kriminalfall war solide Polizeiarbeit, die mich gut unterhalten konnte, die ich aber nicht als spannend bezeichnen würde. Mein größter Kritikpunkt an dieser Stelle ist die Auflösung. Die Autorin hat sich für einen Täter entschieden, der erst ganz zum Schluss das erste Mal auftaucht. Ich mag diese Art von Auflösung nicht, weil sie das aktive Miträtseln unmöglich macht.
Der Schreibstil von Anna Johannsen ließ sich flüssig lesen. Die Wortwahl hat zum Genre gepasst. Die Geschichte wird aus der Sicht von Lena Lorenzen erzählt. Das Buch wurde in der dritten Person geschrieben.
Fazit
Eine Krimi, der von der Grundidee her sehr spannend klang, dessen Umsetzung mich aber nicht überzeugen konnte. Ich vergebe 2,5 von 5 Sterne.