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Veröffentlicht am 17.02.2023

Wenn das Leben aus den Fugen gerät

Meine fremde Mutter
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Dass Christiane Dieckerhoff schreiben kann, wusste ich von ihren Spreewald-Krimis und ich war sehr gespannt, ob sie mich auch mit einer Geschichte in einem anderen Genre überzeugen konnte.

In „Meine fremde ...

Dass Christiane Dieckerhoff schreiben kann, wusste ich von ihren Spreewald-Krimis und ich war sehr gespannt, ob sie mich auch mit einer Geschichte in einem anderen Genre überzeugen konnte.

In „Meine fremde Mutter“ schildert die Autorin wie das Leben von Rabea aus den Fugen gerät als sie bei der Beerdigung ihres Vaters erfährt, dass ihre Mutter nicht ihre leibliche Mutter ist.

Im weiteren Verlauf macht sie sich auf die Suche nach ihrer leiblichen Mutter Nika. In vielen Rückblicken bekommen wir Einblicke in ihr Leben und erfahren wie sie immer weiter in den Terrorismus abgleitet.

Die Autorin ist es gut gelungen uns anhand von der fiktiven Geschichte um Rabea und ihre Mutter in die 1980er Jahre zurück zu katapultieren. Bei mir wurden hier die Erinnerungen an die RAF, den Deutschen Herbst und Demos gegen Atomkraft und Startbahn geweckt.

Auch wenn es sich hier nicht um einen Krimi handelt, so ist die Handlung doch fesselnd. Christiane Dieckerhoff konnte den Spannungsbogen während der ganzen Zeit gut halten.

Mir hat dieses Buch gut gefallen und ich fand das gewählte Thema interessant, denn Bücher über den „Deutschen Herbst“ habe ich bisher nicht gelesen.

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Veröffentlicht am 15.02.2023

Rasante und fantasievolle Abenteuergeschichte

Tom Tolliver und die Zauberkrautinsel
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Gerade elf Jahre alt geworden, wird Tom Tolliver von seinem Vater an einen See gefahren, von dessen Ufer er zu seinem Großvater auf der Zauberkrautinsel rudern soll. Tom weiß gar nicht wie ihm geschieht ...

Gerade elf Jahre alt geworden, wird Tom Tolliver von seinem Vater an einen See gefahren, von dessen Ufer er zu seinem Großvater auf der Zauberkrautinsel rudern soll. Tom weiß gar nicht wie ihm geschieht und warum er plötzlich bei seinem unbekannten Großvater wohnen soll. Schon die Überfahrt bringt ihn an seine Grenzen, aber was dann alles passiert, damit hat er in seinen kühnsten Träumen nicht gerechnet.

Tom ist ein sympathischer Junge, der ein wenig schüchtern und zurückhaltend ist. Aber wenn es erforderlich wird, ist er mutig, gibt nicht so schnell auf und wächst über sich hinaus. Ich habe ihn sofort in mein Herz geschlossen. Aber auch seine Mitstreiter mochte ich sehr. Besonders ins Herz geschlossen habe ich den in Plappersaft gefallenen Biber Flex und das wandlungsfähige fliegende Tuch Flatter. Nicht alle mitspielenden Kreaturen sind liebenswert, aber lest am besten selbst.

In einem rasanten Tempo geht es für Tom von einer Aufregung zur nächsten. Er trifft auf unterschiedliche Wesen, von denen er noch nie gehört hat und gerät dabei auch in große Gefahr. Zum Glück muss er da nicht allein durch.

Jedes Kapitel beginnt mit einer kleinen Schwarzweiß-Zeichnung und einer Überschrift, die den Leser auf die Geschehnisse einstimmt, ohne zu viel zu verraten. Aufgrund der großen Schrift und nicht zu langer Kapitel eignet sich das Buch sowohl zum Vor- als auch Selberlesen. Mir hat sehr gut gefallen, dass der Erzähler den Leser zwischendurch direkt anspricht und teilweise sogar warnt, weil es so gruselig wird.

Ein tolles und sehr fantasievolles Abenteuerbuch, das ich gerne weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 15.02.2023

Langatmig

Ostfriesengier
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Als großer Nordsee- und Krim-Fan lese ich natürlich gerne Bücher, die an der Küste spielen. Die Reihe von Klaus-Peter Wolf mit Ann Kathrin Klaasen als Ermittlerin verfolge ich seit dem ersten Fall. Daher ...

Als großer Nordsee- und Krim-Fan lese ich natürlich gerne Bücher, die an der Küste spielen. Die Reihe von Klaus-Peter Wolf mit Ann Kathrin Klaasen als Ermittlerin verfolge ich seit dem ersten Fall. Daher habe ich mich auch sehr auf diesen 17. Fall gefreut. Leider ist Ostfriesengier in meinen Augen mit einer der schwächsten Bücher.

Als neue Polizeidirektorin wird Elisabeth Schwarz eingeführt. Wie zu erwarten war, wird es ihr nicht leicht gemacht, sich in dem eingeschworenen Team zu integrieren. Für mich blieb diese Person distanziert und ich konnte keinen Zugang zu ihr finden.

Den Spannungsbogen fand ich überwiegend flach und meiner Meinung nach hätte man gut auf einige Informationen verzichten können.

Sehr schade, aber vielleicht ist die Luft aus dieser Reihe langsam raus. Daher gibt es von mir dieses Mal auch nur 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 15.02.2023

Zürich und Kolonialismus, echt?

Zürcher Verstrickungen
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Dies ist bereits der achte Band aus der Reihe mit Werner Meier und Zita Schnyder. Auch wenn es für mich die erste Begegnung mit diesen Ermittlern war, hatte ich keinerlei Verständnisprobleme.

Es geht ...

Dies ist bereits der achte Band aus der Reihe mit Werner Meier und Zita Schnyder. Auch wenn es für mich die erste Begegnung mit diesen Ermittlern war, hatte ich keinerlei Verständnisprobleme.

Es geht hier um einen cold case. Am Tag vor 9/11 verschwindet die Mutter von Nelly spurlos. Ihr letzter bekannter Aufenthaltsort war Zürich und so beginnt ihre Tochter Nelly hier ihre Suche. Ist der Fall damals aufgrund der Geschehnisse in New York nicht weiter verfolgt worden oder gab es dafür andere Gründe.

Zeitgleich laufen die Vorbereitungen für ein Filmfestival, in dem die junge Regisseurin ihren Film ZüriKolon präsentieren möchte. Warum sind einige Familienmitglieder so gegen diese Filmpremiere, in der es um Zürichs Anteil am Kolonialismus geht?

Bei ihren Recherchen stoßen die Ermittler in ein regelrechtes Wespennest und es tun sich Abgründe in der bekannten und angesehenen Familie derer von Hartmann auf.

Gabriela Kasperski hat sich in diesem Buch einem interessanten Thema gewidmet. Ich habe die Schweiz bisher nie mit Kolonialismus in Verbindung gebracht, da es keinen direkten Meereszugang gibt. Aber klar, die Menschen haben ihr Geld mit den Produkten der Plantagen aus Übersee gemacht.

Ein toller Krimi mit engagierten Privatermittlern, bei dem ich zwar von Beginn an eine Ahnung gehabt habe wie was zusammenhängen könnte. Die Komplexität der unterschiedlichen Ereignisse konnte mich zum Ende hin, dann doch überraschen.

Gabriela Kasperski ist definitiv eine Autorin, die ich im Auge behalten werde.

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Veröffentlicht am 12.02.2023

Zwischen Tradition und Liebe

Bissle Spätzle, Habibi?
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Die marokkanische Familie von Amaya möchte sie endlich mit einem muslimischen Mann verheiratet sehen. Besonders ihre Mutter lässt nichts unversucht, um ihr einen geeigneten Heiratskandidaten zu präsentieren. ...

Die marokkanische Familie von Amaya möchte sie endlich mit einem muslimischen Mann verheiratet sehen. Besonders ihre Mutter lässt nichts unversucht, um ihr einen geeigneten Heiratskandidaten zu präsentieren. Aber Amaya hat sich in einen schwäbischen Atheisten verliebt und damit beginnt ihr Dilemma.

Die Autorin Abla Alaoui hat marokkanische Wurzeln und sie hat ihre Kenntnisse dieser Kultur gut in diesem Roman mit einfließen lassen. Ich konnte Amayas Zerrissenheit zwischen ihrem Pflichtgefühl ihrer Familie gegenüber und ihrer Liebe zu Daniel spüren. Aber ich habe mehr mit Daniel gelitten, den sie ständig verleugnet. Seine Situation fand ich einfach schrecklich. Amayas Versuch es jedem recht zu machen, kann gar nicht gelingen. Für sie selbst ist dieser Zustand ja auch nicht befriedigend.

Aufgrund des lockeren Schreibstils kann das Buch zügig gelesen werden. Eine nette, teilweise humorvolle Liebesgeschichte, bei der ich aber mehr Tiefgang erwartet hätte.

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