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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Einfach nur mitreißend

Die Straße der Geschichtenerzähler
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Der Titel hört sich so ein wenig nach 1001 Nacht an und aufgrund der Leseprobe hatte ich ganz was anderes von diesem Buch erwartet.

Obwohl die Geschichte in der heutigen Türkei beginnt, spielt sich der ...

Der Titel hört sich so ein wenig nach 1001 Nacht an und aufgrund der Leseprobe hatte ich ganz was anderes von diesem Buch erwartet.

Obwohl die Geschichte in der heutigen Türkei beginnt, spielt sich der Großteil in Indien ab, das unter britischer Kolonialherrschaft steht. Wir befinden uns im 20ten Jahrhundert und der erste Weltkrieg steht vor der Tür.

Mein Wissen um die indische Geschichte, die verschiedenen Stämme und Glaubensrichtungen sind mehr als rudimentär. Aus diesem Grund tat ich mich zu Beginn etwas schwer, weil ich ständig per Internet versuchte, meine Wissenslücken zu füllen bzw. die Zusammenhänge zu klären. Nach einer Weile habe ich mich dann nur noch auf die Geschichte eingelassen und es lief viel besser. Informationen, die ich benötigte wurden geliefert und den Rest habe ich so hingenommen.

Das Buch bietet alles: eine große Liebe, tiefe Freundschaft, Leid, Dramatik und das Bestreben nach Freiheit und Selbstbestimmung. Die Zerrissenheit der einzelnen Protagonisten zwischen Liebe und Pflichtbewusstsein; Freundschaft und Freiheitsdrang sind so eindringlich beschrieben, dass ich mit ihnen gelitten habe.

Skylax und sein silberner Stirnreif bilden den roten Faden. Mit ihm beginnt das Buch in einer kurzen Einführung und das letzte Kapitel ist ihm ebenfalls gewidmet.

Kamila Shamsie versteht ihr Handwerk, wobei Handwerk es nicht trifft. Ihre Art mit Worten umzugehen ist genial und lässt beim Leser Welten entstehen und zieht ihn in den Bann.

Obwohl meine Erwartung an das Buch eine ganz andere war, bin ich nicht enttäuscht. Nein, ganz im Gegenteil dieses Buch hat mich begeistert.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine wunderschön erzählte Geschichte um ein altes Familiengeheimnis

Im Schatten der Bräutigamseiche
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Der Titel hat mich neugierig gemacht, denn als wir vor ein paar Jahren in der Holsteinischen Schweiz Urlaub machten, waren wir bei einer Bräutigamseiche. Ein kurzer Blick in die Leseprobe und es wurde ...

Der Titel hat mich neugierig gemacht, denn als wir vor ein paar Jahren in der Holsteinischen Schweiz Urlaub machten, waren wir bei einer Bräutigamseiche. Ein kurzer Blick in die Leseprobe und es wurde zur Gewissheit, es handelt sich genau um diesen Baum, der sogar eine eigene Postanschrift hat. Damit war klar, dass ich das Buch unbedingt lesen musste.

Als Johanna nach Eutin kommt, um ihre Großmutter zu beerdigen und das Erbe abzuwickeln – sprich das Haus der Großmutter zu verkaufen, ahnt sie noch nicht wie turbulent ihre nächsten Wochen sein werden.

Bereits nach ein paar Seiten hatte mich das Buch in seinen Bann gezogen. Der Schreibstil ist sehr gut und flüssig zu lesen. Die prägnanten Beschreibungen der Landschaft, Personen und Situationen lassen dieselben direkt vor dem geistigen Auge lebendig werden.

Während Johanna bei ihrer Rückkehr in die alte Heimat so nach und nach einiges klar wird, werden immer wieder kurze Rückblicke eingeschoben und wir erfahren mehr über das Leben ihrer Ur-Großmutter und ein bisher unbekanntes Familiengeheimnis kommt ans Tageslicht. Das Ganze ist sehr gut gemacht, so dass der Lesefluss nie unterbrochen wird.

Auch wenn vieles vorhersehbar war, so hielt das Buch doch auch Überraschungen für mich bereit.

Ich hätte gerne noch mehr Zeit mit den Protagonisten verbracht, aber grade wegen seiner nur 300 Seiten weist die Geschichte keine Längen auf.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Liebevoll gestaltetes Kinderbuch

Die Nussknacker-Bande
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In diesem Buch werden wir in die Welt der Eichhörnchen entführt. Praktischerweise spricht das „Haupt-Eichhörnchen“ die Menschensprache und erzählt sein größtes Abenteuer.
Geschrieben ist die Geschichte ...

In diesem Buch werden wir in die Welt der Eichhörnchen entführt. Praktischerweise spricht das „Haupt-Eichhörnchen“ die Menschensprache und erzählt sein größtes Abenteuer.
Geschrieben ist die Geschichte in kindgerechter Sprache, die sich gut lesen lässt und dem Alter entspricht. Begriffe, die evtl. noch nicht zum Wortschatz eines Kindes gehören, werden per Fußnote erklärt wie z. B. „Ironie“. Bei in der Eichhörnchensprache verwendeten Begriffen wie „Summpfade“ erfolgen die Erklärungen per Einschub in kursiver Schrift. Das Buch ist in etwas größerer Schrift geschrieben – sehr passend für ein Kinderbuch.
Die eingeschobenen Zeichnungen von Philip Waechter sind niedlich, sehr detailgetreu und veranschaulichen die jeweilige Situation.
Das liebevoll gestaltete Cover passt zum Inhalt des Buches und zeigt die Protagonisten.
Insgesamt eine schöne Geschichte, die spannend und teilweise auch lehrreich ist.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mittelmäßige Geschichte

Pearl Nolan und der tote Fischer
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Ein Wohlfühlkrimi für England-Liebhaber steht auf dem rückwärtigen Einband. Leider gehört dieses Buch für mich nicht zu dem Genre Krimi. Ja, es gibt zwei Tote und ja, es kommt auch ein Inspector drin vor. ...

Ein Wohlfühlkrimi für England-Liebhaber steht auf dem rückwärtigen Einband. Leider gehört dieses Buch für mich nicht zu dem Genre Krimi. Ja, es gibt zwei Tote und ja, es kommt auch ein Inspector drin vor. Ermittlungsarbeit gibt es aber so gut wie gar nicht. Die Protagonistin hat vor mehr als 20 Jahren mal bei der Polizei gearbeitet, ihre Karriere aber aus persönlichen Gründen recht bald beendet. Jetzt fühlt sie sich nicht mehr ausgelastet und will bei der Aufklärung der Todesumstände helfen. Teilweise sind ihre Beobachtungen und daraus gezogene Schlussfolgerungen logisch und nachvollziehbar. Oft stellt sie aufgrund zufällig gemachter Beobachtungen aber völlig abstruse Thesen auf.
Spannung gab es für mich höchstens an einer Stelle als Pearl sich abends auf dem Nachhauseweg verfolgt fühlt, aber auch das klärte sich sehr schnell. Ansonsten wird dezidiert beschrieben was Pearl den ganzen Tag macht. Außerdem bekommt man Infos aus dem bewegten Leben von Pearls Mutter, die aber nichts mit den Todesfällen zu tun haben. Nebenher wird man ständig mit Austern in jeglicher Form konfrontiert und das meiste hört sich nicht sehr verlockend an.
Die Klärung der beiden Todesfälle geht am Ende ziemlich zügig und es gibt noch eine (für mich dann doch) überraschende Wendung.
Die Geschichte ist aufgrund des nicht sehr anspruchsvollen Schreibstils zügig zu lesen.
Gefallen hat mir das Cover mit den bunten Strandhäuschen und dem roten und blutendem Seestern. Die Beschreibung noch bestehender Sitten und Gebräuche der Vorfahren sowie historischer Begebenheiten fand ich informativ. Nur deswegen bekommt das Buch von mir noch 3 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Dieses Buch verdient es Thriller genannt zu werden

Endgültig
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Als ich das Buch zum ersten Mal in der Hand hielt, habe ich mich über die gelben erhabenen Punkte auf dem Cover gewundert. Habe etwas gebraucht bis mir aufgegangen ist, dass es der Titel in der Blindenschrift ...

Als ich das Buch zum ersten Mal in der Hand hielt, habe ich mich über die gelben erhabenen Punkte auf dem Cover gewundert. Habe etwas gebraucht bis mir aufgegangen ist, dass es der Titel in der Blindenschrift Braille ist. Finde das ist eine geniale Idee, da die Protagonistin Jenny Aaron seit einem Einsatz in Barcelona blind ist.
Andreas Pflüger bringt dem Leser die Welt der Blinden sehr eindrucksvoll näher. Er zeigt auf zu was Blinde fähig sein können. Sie verfügen über Fähigkeiten, die einem sehenden Menschen verborgen bleiben.
Der Autor nimmt uns mit in die Welt einer Elite-Einheit, die weltweit bei Spezialeinsätzen ihr Leben aufs Spiel setzt. Es ist eine verschworene Gemeinschaft, die ihren eigenen Ehrenkodex hat. Hier wird Kameradschaft gelebt. Jeder ist bereit sein Leben für den anderen zu opfern.
Spannung gibt es bei der Geschichte von der ersten bis zur letzten Seite, genauso wie unvermutete Wendungen. Obwohl es so spannend ist, ist es kein Buch zum Durchrasen. Der Lesegenuss wird durch den klasse Schreibstil gesteigert.
Was mich ein klein wenig gestört hat, sind die vielen Toten und wie unbekümmert ein Leben ausgelöscht wird.
Das Buch bekommt von mir eine absolute Leseempfehlung.