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Veröffentlicht am 05.03.2020

Angels deserve to die

Angels deserve to die
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Meine Meinung :

Vorab möchte ich sagen das es in diesem Buch Trigger Warnungen zum Thema Depressionen, Suizidgedanken und sexuellen Missbrauch an Kindern und Frauen gibt. Wozu es jedoch keine gibt, was ...

Meine Meinung :

Vorab möchte ich sagen das es in diesem Buch Trigger Warnungen zum Thema Depressionen, Suizidgedanken und sexuellen Missbrauch an Kindern und Frauen gibt. Wozu es jedoch keine gibt, was ich aber persönlich wichtig finde zu erwähnen ist selbst verletzendes Verhalten, da einige Szenen für mich doch schwer zu lesen waren.

"Angels deserve to die" von dem Autorinnen Duo Mika D.Mon ist eine Spin off Geschichte zu ihrer "Narbensohn" Reihe. Ich habe die Reihe rund um Liam und Helena nicht gelesen, hatte aber keinerlei Probleme in die Welt von Vice und Anna einzutauchen. Wer die Reihe also nicht gelesen hat aber trotzdem Interesse an diesem Buch hat kann dieses ohne Probleme lesen.

Da ich für dieses Buch an einer Leserunde teilgenommen habe musste man pro Lese abschnitt angeben was einem auf diesen Seiten besonders gefallen hat. Ich muss zugeben, dass ich diese Frage unglaublich schwer fand. Zu gerne hätte ich jedesmal mit "Alles" geantwortet. Für mich ist dieses Buch der Inbegriff von Perfektion und das ist nicht übertrieben. Am liebsten hätte ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen. Es fällt mir des öfteren schwer Bücher aus der Hand zu legen aber hier ganz besonders.

Schon nach den ersten 28 Seiten hatte ich eine Achterbahnfahrt der Gefühle hinter mir und so ging es auch immer weiter. Gab es ein Kapitel was unglaublich süß war so war das nächste voller Spannung und Gefahr nur um dann mit einem tiefgründigen Kapitel für eine menge Emotionen zu sorgen. Aufgelockert wurde alles mit einer guten Portion Humor von Vice. Sein Humor ist teilweise so locker und flach aber genau das fand ich genial. Des öfteren hatte ich was Vice angeht jedoch gemischte Gefühle. Manchmal hat er Sachen zu Anna gesagt die ich ihm mehr als übel genommen habe. Zwei Sätze später habe ich ihn aber wieder geliebt und mir gewünscht auch einen Vice zu haben und die Wut war somit wieder verflogen,auch wenn ich zu Beginn gedacht habe das ich sowas im wahren Leben nicht so schnell verzeihen könnte. Aus irgendeinem Grund hat mich die Frage ob ich sowas verzeihen könnte oder nicht aber nicht mehr losgelassen. Auch wenn ich anfangs ganz klar mit "nein" geantwortet hätte ist die Antwort darauf jetzt aber ein "ja". Ich habe versucht Anna zu verstehen. Wenn also die einzige Person bei der ich Zuflucht finden kann, die mich unterstützt und mir hilft und zudem auch noch mein Rettungsanker ist solche Sachen zu mir sagt wäre ich vielleicht für eine Weile stinksauer, aber würde verzeihen, wenn auch nicht vergessen. Auch habe ich versucht Vice zu verstehen, zu verstehen warum er solche Sachen sagt wenn er doch ganz genau weiß was für ein Effekt es auf Anna haben kann. Meine Schlussfolgerung war, dass er einfach nicht besser damit umzugehen weiß. Er will Anna beschützen um jeden Preis und tut alles dafür das es ihr gut geht, dass sie jedoch so verletzlich ist macht ihn also wütend auf sich selber und gibt ihm vielleicht auch das Gefühl hilflos zu sein.

Auch wenn die Beziehung der beiden nicht sehr gesund ist habe ich diese doch sehr geliebt. Die fürsorgliche Art von Vice und was er alles für Anna tut nur um ihr ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern war super schön mit anzusehen. Seine gefährliche, brutale und eiskalte Seite fand ich aber auch absolut faszinierend. Wenn es um seine Geschäfte geht versteht er kein Spaß und das wurde auch sehr deutlich klar gemacht. Wie Anna habe ich mich gefragt was hinter seinem Verhalten steckt. Warum er so geworden ist. Die Auflösung dazu war anders als gedacht.

Anna hat mir als Protagonistin unglaublich gut gefallen. Sie ist so eine verletzliche aber dennoch unglaublich starke Persönlichkeit. In ihren jungen Jahren musste sie schon Sachen durchmachen die man nicht mal seinen schlimmsten Feinden wünschen würde und dennoch hat sie die Hoffnung in das gute im Menschen nicht aufgegeben was einfach nur bewundernswert ist. Meine Vermutung war eigentlich das Anna eine Charakterentwicklung ins mehr oder weniger Negative macht und sich von Vice beeinflussen lässt und genauso wird wie er. Mit dieser Vermutung lag ich aber falsch und bin froh das sie ihre Gutherzigkeit nicht verloren hat.

Stattdessen war es Vice der nach einem Zeitsprung von zwei Jahren nicht mehr derselbe war. In dieser Zeit ist eine Menge passiert und während ich mir eigentlich sicher war das nicht mehr passieren könnt was mich meine Meinung zum Buch ändern lässt hat mir die Entwicklung erst gar nicht gefallen. Es wurde nicht schlechter oder weniger spannend, ganz im Gegenteil. Die Ereignisse haben sich zugespitzt und alles war spannender als jemals zuvor aber dennoch hat es sich nicht so entwickelt wie ich es mir persönlich gewünscht habe und ich habe mich einfach nur gefragt warum man sich dafür entscheidet die Geschichte so fortzuführen. Die Antwort darauf habe ich mit dem Ende bekommen.

Was ich super fand war das es hier auch ein alternatives Ende gibt. Das eigentliche Ende war aber mein liebstes da dies für mich am meisten Sinn gemacht hat und ich die Entwicklung der Geschichte und auch die von Vice damit absolut nachvollziehen konnte.Die Idee die Geschichte in eine solche Richtung zu lenken war also einfach nur genial. Das alternative Ende hat zwar auch für einen WTF Moment gesorgt, aber nachvollziehen konnte ich es nicht wirklich. Mit dem eigentlichen Ende hätte man die Geschichte der beiden nicht besser abschließen können. Definitiv eines der heftigsten aber auch besten Enden die ich jemals gelesen habe.

Ein kleines Problem hatte ich aber doch, was aber weder an der Geschichte noch an dem Schreibstil oder den Autorinnen lag sondern einfach nur an mir. Vielleicht mag das jetzt nach einem Klischee oder auch ein wenig oberflächlich klingen, aber ich konnte mir Vice einfach nicht mit hellen Haaren vorstellen. Anna beschreibt seine Ausstrahlung als düster und gefährlich und für mich passt das einfach nicht zusammen :D

Im großen und ganzen hat mich dieses Buch also auf keinen Fall enttäuscht. Das Gegenteil ist sogar der Fall. Ich habe jeden einzelnen Satz in diesem Buch geliebt. Auch den Aufbau des Buches fand ich genial. Anfangs fand ich es ein bisschen verwirrend das es keine richtige Kapitel Aufteilung gibt. Da man hauptsächlich aus der Sich von Vice und Anna liest wurde immer nur die jeweilige Perspektiven gekennzeichnet, aber nicht mit deren Namen so wie man es eigentlich kennt. Die Autorinnen haben sich hierfür etwas ganz besonderes einfallen lassen.

Ich bin also unglaublich froh darüber die Möglichkeit bekommen zu haben dieses Buch lesen zu dürfen und jetzt ein neues Jahres Highlight in mein Bücherregal stellen zu können. Das war definitiv nicht das letzte Buch welches ich von den beiden gelesen habe. Auf die "Narbensohn" Reihe freue ich mich jetzt als nächstes da man Liam hier schon ein bisschen kennen lernen dürfte und ich seine Geschichte und die von Helena unbedingt lesen muss.

Mein Fazit:

Mit "Angels deserve to die" hat es das Autorinnen Duo Mika D.Mon geschafft mich in ihren Bann zu ziehen und Neugierig auf mehr zu machen. Die Geschichte und die Charaktere sind unglaublich gut ausgearbeitet und es gibt nichts was ich an dem Buch auszusetzen hätte. 6/5 Sterne

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Veröffentlicht am 12.07.2019

Grausam , erschreckend , realitätsnah

Dry
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Inhalt :

Ein Glas Wasser am Morgen ist für Alyssa etwas selbstverständliches, doch nicht so am 4.Juni . Aus dem Wasserhahn kommt kein Wasser mehr . Alyssa und ihre Familie denken sich anfangs nichts ...

Inhalt :

Ein Glas Wasser am Morgen ist für Alyssa etwas selbstverständliches, doch nicht so am 4.Juni . Aus dem Wasserhahn kommt kein Wasser mehr . Alyssa und ihre Familie denken sich anfangs nichts schlimmes Ihr Vater wird sich darum kümmern . Als sie jedoch die Nachrichten sehen realisieren sie schnell das viel mehr dahinter steckt. Halb Kalifornien ist ohne Wasser , die Supermärkte haben kein Wasser mehr vorrätig und als Alyssas Eltern auch noch auf der Suche nach Wasser verschwinden ist sie auf die Hilfe von Kelton angewiesen . Seine Familie bereitet sich seit Jahren auf die Apokalypse vor und scheinen die einzigen zu sein die Alyssa und ihrem kleinen Bruder Garrett helfen können .

Meine Meinung :

Was macht der Verlust von Wasser aus einem Menschen ? Wie weit würde man gehen um seine Familie , seine Freunde und sich selbst vor dem verdursten zu retten ? Genau mit diesem Thema haben sich Neal und Jarrod Shusterman in diesem sehr grausamen und doch realitätsnahen Roman beschäftigt .
Wir verfolgen hauptsächlich Alyssa , Gerrett und Kelton und erfahren aus verschieden Perspektiven der Charaktere wie sie versuchen um ihr Überleben zu kämpfen . Ich fand es ein bisschen Schade das es kaum eine Perspektive des 10 jährigen Gerretts gab . Er ist noch so jung ,seine Eltern sind verschwunden und der Tod lauert in jeder Ecke . Seine Gedanken und Gefühle hätten mich mindestens genauso interessiert wie die der anderen .

An manchen Stellen , muss ich gestehen , dass mir die Geschichte doch ziemlich Angst gemacht hat . Die Entwicklung der Menschen in einer solchen Krisensituation ist in meinen Augen einfach nur erschreckend . Menschen sind bereit zu töten um ihr Leben zu retten und das wird in dem Buch immer wieder deutlich , nichts wird verschönert , kein Blatt wird vor den Mund genommen .

Jede Seite war Spannung pur und ich hatte nicht auch nur eine Sekunde das Gefühl mich zu langweilen , aber wie auch bei so vielen Plottwists ? Ich habe von der ersten Sekunde an mitgefiebert und mich gefragt wem man eigentlich vertrauen kann und wem nicht!

Es fällt mir ein bisschen schwer zu erklären ob ich die Handlung der Charaktere nach vollziehen kann oder nicht . An manchen Stellen hätte ich am liebsten die Protagonisten angeschrien sie sollen doch bitte anders handeln , aber dann fragte ich mich wieder : Würde ich nicht genau das selbe tun ? Manchmal lautete die Antwort "nein" aber im nächsten Moment hatte ich doch Zweifel . Wer weiß schon was so eine Krisensituation aus einen macht.

"Dry" bietet nicht nur gute Unterhaltung , die in meinem Fall ziemlich kurz war da ich das Buch kaum bei Seite legen konnte , sondern auch nützliche kleine Überlebenstipps die man hoffentlich niemals Anwenden muss . Hätte man mir das Anfangs gesagt hätte ich wahrscheinlich niemals zu dem Buch gegriffen weil so etwas meist sehr monoton nieder geschrieben wird , hier war es aber jedoch super verpackt und man hat schnell gemerkt das die Autoren wissen wovon sie reden und nicht einfach irgendetwas geschrieben haben um das Buch nur unnötig in die länge zu ziehen.

Mein Fazit :

Man hätte eine Geschichte wie diese nicht besser schreiben können . Alles war von vorne bis hinten durchdacht und ein grauenhaft schockierender Lesespaß der hoffentlich niemals zur Realität wird . Ich kann "Dry" wirklich nur jeden ans Herz legen .

Veröffentlicht am 06.11.2021

All the things that matter

All The Things That Matter
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"All the Things that matter" von Mira Manger ist der erste Teil einer Reihe, welcher am 10.11 erscheint. Der Folgeband wird voraussichtlich im April 2022 erscheinen. Mich hat dieses Buch aus einem Grund ...

"All the Things that matter" von Mira Manger ist der erste Teil einer Reihe, welcher am 10.11 erscheint. Der Folgeband wird voraussichtlich im April 2022 erscheinen. Mich hat dieses Buch aus einem Grund angesprochen. Nicht nur war es das Cover, sondern hauptsächlich ein Wort im Klappentext: Youtuber. Auf das Thema wurde meiner Meinung nach auch mehr oder weniger gut eingegangen. Ich persönlich bin keine Youtuberin, aber ich kann mir vorstellen dass, die Existenz- bzw die Angst das der Erfolg bald vorbei sein könnten, jeder Youtuber schon einmal hatte. Als Triggerwarnung wurde ebenfalls das Thema Rassismus angegeben. Hier hätte ich mir gewünscht dass, dieses Thema ein bisschen mehr in die Tiefe gegangen wäre. Vor allem was den Rassismus und die Kriminalität angeht. Oder aber auch die Thematik arm gegen reich. Das ist so ein ernstes Thema über das wirklich mehr geredet werden sollte, aber wirklich mehr erfahren hat man darüber nicht. Den Schreibstiel der Autrorin mochte ich allerdings sehr, dennoch hatte ich das Gefühl das sich die Geschichte hier und da etwas in die Länge gezogen hat.

Jetzt aber erstmal was zum Inhalt.
In "all the Things that matter" geht es um Austin und Victoria. Victoria studiert soziale Arbeit in Seattle und lebt mir ihrer besten Freundin in einer Schwesternschaft. Dort fühlt sie sich allerdings nicht wirklich zuhause und freut sich darauf dass, ihr letztes Semester bald zu Ende ist, und sie wieder nachhause nach Vancouver kann, um dort ihre alleinerziehende Mutter zu unterstützen. Als sie dann allerdings auf Austin trifft, der das Haus neben der Schwesternschaft, für seine Schwester einzugsbereit macht, scheint das Universum, Vic tausend Gründe zu geben um in Seattle zu bleiben. Wie wird sie sich entscheiden? Und kann Victoria lernen mit dem Geheimnis um zugehen, welches ihr Austin schon so lange verheimlicht?

In diesem New Adult Roman lesen wir abwechselnd aus der Sicht von Austin und Victoria. Sowohl Austin, als auch Victoria, sind zwei durchaus sympathische Charaktere, die es nicht immer einfach im Leben hatten. Bei Victoria hatte ich das Gefühl dass, sie ganz schön damit zu kämpfen hat, nicht so wohlhabend wie ihre Verbindungsschwestern zu sein. Während diese sich keine Gedanken über irgendwelche Ausgaben oder Finanzen im allgemeinen machen müssen, hat Victoria neben dem Collage noch zwei Jobs, mit denen sie sich versucht über Wasser zu halten.
Austin hat derweil ganz andere Probleme auf die ich leider nicht eingehen kann, da dies ein Spoiler wäre. Sonst führt Austin einen erfolgreichen Youtubekanal und arbeitet nebenbei als Lieferant bei einem Lieferservice. Außerdem bekommt Austin hin und wieder ein paar Schwimmstunden von Victoria. Hier muss ich sagen dass, mich dieser Teil sehr an sinking Ships von Tami Fischer erinnert hat, was ich ziemlich cool fand.

Was das Geheimnis von Austin angeht muss ich sagen dass, ich das ebenfalls ein bisschen langezogen fand. Den Großteil des Buches hatte ich das Gefühl dass, Victoria Austin zu sehr drängt dieses preis zugeben. Sie sagt zwar immer das sie ihm Zeit lassen will, und er darüber reden soll, sobald er sich dafür bereit fühlt, aber daran halten tut sie sich nicht. Das war mir etwas zu widersprüchlich, auch wenn ich auf der anderen Seite verstehen konnte das sie für ihn da sein möchte und sie das eben nicht kann, wenn sie nicht weiss worum es geht. Hätte man das allerdings etwas kürzer gehalten, hätte ich damit wahrscheinlich nicht so ein großes Problem gehabt. War sein Geheimnis aber vorhersehbar? Nein, das fand ich überhaupt nicht. Ich konnte auch verstehen warum es ihm so schwer gefallen ist, dieses preis zugeben. Die Reaktion von Victoria konnte ich jedoch gar nicht nachvollziehen.

Die Nebencharaktere von "all the Things that matter" waren ebenfalls extrem sympathisch. Es gab kaum einen Charakter den ich nicht mochte. Die einzigen unsympathischen Charaktere waren wirklich die, die auch unsympathisch sein sollten.
Ein Thema, welches auf Grund eines Nebencharakters angesprochen wurde, waren toxische Beziehungen. Da "all the Things that matter" nicht Mias Geschichte war, möchte ich mich hier gar nicht darüber aufregen dass, ich auch hier der Meinung bin, es fehlt an Tiefe. Da sich die Autorin dafür entschieden hat dieses Thema anzusprechen, wären ein paar mehr Hintergrund Informationen schön gewesen. Es gab Mia die in einer toxischen Beziehung ist und auf der anderen Seite Victoria und ihre beste Freundin die gegen diese Beziehung sind. Meiner Meinung nach ein typisches Schwarz - Weiß Bild. Dabei gibt es doch noch so viel dazwischen. Ich hoffe man erfährt hier mehr dazu in den Folgebänden.

Mein Fazit:
Ein gutes Buch für zwischendurch, welche wichtige Themen anschneidet, aber nicht all zu sehr damit in die Tiefe geht. 3/5 Sterne

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Veröffentlicht am 03.11.2021

Soultaker

Soultaker 1 - Die zwei Seiten der Gabe
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Soultaker-Die zwei Seiten der Gabe von Christiane Grünberg ist der erste Band einer vier teiligen Reihe. Die ersten beiden Bände wurden schon veröffentlicht, der 3. kommt voraussichtlich im Frühjahr 2022 ...

Soultaker-Die zwei Seiten der Gabe von Christiane Grünberg ist der erste Band einer vier teiligen Reihe. Die ersten beiden Bände wurden schon veröffentlicht, der 3. kommt voraussichtlich im Frühjahr 2022 raus. Und auch wenn es sich in allen Teilen um die soultaker dreht, ist doch jeder Teil in sich abgeschlossen, auch wenn man im ersten Teil deutlich darauf aufmerksam gemacht wird das es noch weiter geht. Zudem umfasst der erste Band 462 Seiten voller Spannung. Für alle die Interesse haben: Die Taschenbücher sind auf Amazon gerade ausverkauft, können aber trotzdem über die ISBN in allen Buchhandlungen bestellt werden.
Jetzt aber erstmal genug Randinformationen und weiter zum Inhalt:

Als unsere Hauptprotagonistin Alexandra nachts mit ihrem Freund André auf den Straßen von Hamburg unterwegs ist , werden die beiden von einer Gruppe Menschen überfallen. Während Alex mit ansehen muss wie ihr Freund bedroht und womöglich sogar verletzt wird, entdeckt Alex eine Gabe an sich, die es ihr ermöglicht den Angreifern Lebensenergie zu entziehen. Wie sie später herausfinden soll, nennen sich diese Menschen Soultaker und Alex ist einer von ihnen. Wird sie Mithilfe der Whitetaker lernen die Gabe für das gute einzusetzen oder wird sie sich den Darktakern anschließen, denen das wohl der Menschen egal zu sein scheint?

Man wird schon auf der ersten Seite direkt in die Geschichte reingworfen, was den Leser schon von Anfang an dazu bringt das Buch nicht mehr aus der Hand legen zu wollen. Die Autorin hält sich nicht mit langen Erklärungen auf, die nur so auf einen nieder prasseln. Zu Beginn ist man als Leser genau so ahnungslos wie die Protagonistin selbst. Man weiss teilweise sogar gar nicht was wirklich passiert und was nur ein Traum ist oder was das alles zu bedeuten hat. Die Autorin serviert dem Leser alles Stück für Stück was meiner Meinung nach die Spannung steigert und vor allem aufrecht erhält. Ich muss sagen dass, ich bis zum Ende hin nicht wusste wer die guten und wer die bösen sind. Die Autorin hat es geschafft mich genauso hilflos fühlen zu lassen wie Alex selbst. Ich habe tatsächlich richtige Vertrauensproblme entwickelt. Aber dennoch stellt sich hier nicht nur die Frage wer ist gut und wer ist böse, sondern auch die Frage was ist richtig und was ist falsch.

Seit Alex zu den Whitetakern gekommen ist lastet eine große Bürde auf ihr. Nicht nur musste sie ihr altes Leben von heute auf morgen komplett aufgeben, sie scheint auch die letzte Hoffnung auf ein besseres Leben der Soultaker zu sein. So muss sie mit einer riesigen neuen Verantwortung leben die sie vorher nicht kannte und versuchen sich in ihrem neuen Leben zurecht zu finden. Hier wird deutlich gemacht das Alexandra eine sehr starke und thoughe Protagonistin ist. Da sie ein Mensch ist der es immer allen recht machen will, andererseits aber auch sehr impulsiv sein kann, kommt es hin und wieder auch mal vor das sie Fehler macht. Hier hat es mir gefallen das diese aber keinesfalls naiv gewirkt haben. Alex ist erwachsen genug um diese einzusehn, daraus zu lernen und mit den Konsequenzen zu leben, die diese Fehler womöglich haben könnten. Auf Grund ihrer Situation kann man den Zwiespalt zwischen Flucht und helfen wollen sehr gut verstehen. Generell ist alles wunderbar und einfach erklärt. Und da rede ich nicht nur von Gefühle, Gedanken und Handlungen sondern auch davon was die soultaker eigentlich sind. Dies wird sogar noch mit alten Aufzeichnungen aus der Vergangenheit unterlegt.

Was Alex auch ziemlich authentisch gemacht hat, war die perfekte Mischung aus Selbstbewusstsein und Selbstzweifel. Einerseits wusste sie ganz genau das sie der Hauptcharakter ist, ohne dabei eingebildet zu wirken, aber in ihren schwächeren Momenten war davon nichts mehr zu sehen. Ich weiß das klingt gerade ziemlich widersprüchlich, aber glaubt mir beim Lesen macht das alles Sinn.

Neben den Fragen wer gut ist und wer böse und auch was richtig und was falsch ist, behandelt dieseser urban fantasy Roman aber auch Themen wie Manipulation und somit auch die Beeinflussung durch andere. Da beide Seiten, sprich die Whitetaker als auch die Darktaker, der Meinung sind, sie seien die guten , und die meisten Punkte die dies unterstreichen sollen auch durchaus Sinn machen, geht es ihnen doch nur darum Alex für die eigene Seite zu gewinnen. Verständlich das Alex Zweifel entwickelt was die soultaker im allgemeinen angeht.

Zu dem lernen wir einen Charakter namens Sam kennen. Diesen mochte ich wirklich gerne, dennoch haben sich auch bei mir hier kleine Vertrauensproblme entwickelt. Kann man diesem sympathischen Menschen trauen oder ist das nur reine Manipulation? Wie es auch nicht anders zu erwarten ist, entwickelt sich auch hier ein kleiner Flirt zwischen den beiden. Hier muss ich gestehen das ich dies nicht komplett navollziehen konnte. Man merkt zwar das sich auch auf der Seite von Alex was entwickelt, aber dennoch gibt es da auch noch André. Ich weiß einfach nicht was ich davon halten soll.

Zum Ende hin gibt es natürlich auch ein großes Finale was auch wieder sehr spannend geschrieben war und vor allem zeigt wie wichtig der Zusammenhalt unter Freunden ist, auch wenn ich mir persönlich ein anderes Ende gewünscht hätte.

Mein Fazit:
Ein durchgehend spannender urban Fantasy Roman der den inneren Kampf zwischen gut und Böse und richtig und falsch unter die Lupe nimmt und dem Leser nicht nur noch zusätzlich eine wichtige Massage mit auf dem Weg gibt, sondern auch für spannungsgeladene Lesestunden sorgt. 4/5 Sterne

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Veröffentlicht am 17.10.2021

Die Sullivan Schwestern

Die Sullivan-Schwestern
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"Die Sullivan Schwestern" von Kathryn Ormsbee ist definitiv anders als erwartet. Ich weiß nicht warum, aber als ich das Buch zum ersten mal gesehen habe, dachte ich es würde in die Fantasy Richtung gehen. ...

"Die Sullivan Schwestern" von Kathryn Ormsbee ist definitiv anders als erwartet. Ich weiß nicht warum, aber als ich das Buch zum ersten mal gesehen habe, dachte ich es würde in die Fantasy Richtung gehen. Wahrscheinlich liegt es einfach an dem Namen der Geschichte oder an dem doch etwas mysteriös gestaltetem Cover; welches ich übrigens wunderschön finde. Auch die Gestaltung im inneren des Buches ist unglaublich hübsch geworden. Aber auch die guten Bewertungen haben dazu beigetragen, dass ich das Buch unbedingt lesen musste. Auch wenn es schlussendlich nicht um die erwarteten Hexen ging hat mich die Geschichte rund um die 3 Schwestern doch ziemlich doll begeistern können.

Aber jetzt erstmal zum Inhalt: In "Die Sullivan Schwestern" geht es, wie der Name schon erraten lässt, um die 3 Schwestern Eileen (18 Jahre), Claire (17 Jahre) und Murphy (14 Jahre). Jeder der 3 hat ganz individuelle Probleme. Während Claire versucht darüber hinwegzukommen, dass sie nicht an ihrem Traumcollage Yale angenommen wurde, trauert Murphy um ihre verstorbene Schildkröte. Eileen jedoch bekommt einen Brief von einem Anwalt, der ihr berichtet, dass ihr Onkel Patrick gestorben ist und die 3 Schwestern sein Vermögen geerbt haben. Das mysteriöse an der Sache: Niemand hat je von besagtem Onkel gehört. Somit begeben sich die Sullivan Schwestern auf einen nächtlichen Roadtrip, doch ahnen nicht, dass sie dabei sind ein ein lang gehütetes Familiengeheimnis aufzudecken.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr leicht, auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass die Geschichte in der Ich-Form geschrieben worden wäre. Dennoch hat die Autorin ein Talent dafür die Spannung immer mehr zu steigern. Ich habe praktisch an diesem Buch geklebt. Auch die Stimmung und die ganze Atmosphäre, der Schauplatz, einfach alles war perfekt. "Die Sullivan Schwestern" spielt zwar zur Weihnachtszeit, ist aber für Halloween und die düstern Jahreszeiten wie gemacht. Auch wenn man hier nicht auf jeder Seite einen neuen Plottwist zu erwarten braucht, sorgt die Autorin mit einem gruseligem Setting doch für Gänsehaut Momente.

Da man hier aus der Sicht von Eileen, Claire und Murphy liest ist mir schon zu Beginn aufgefallen, dass es sehr viele Wiederholungen, vor allem am Anfang gibt. Jeder der 3 Schwestern beschreibt, wie sie das Leben innerhalb der Familie wahrnehmen. Auch wenn es bei jeder unterschiedlich ist, sind sie sich im Bezug auf die Mutter einig; und genau das liest man auch ziemlich oft. Auch wenn es hier und da ein bisschen zu viel war, kann man das damit entschuldigen, dass es zwar nicht wirklich für die Geschichte relevant ist, aber dafür um die Gefühle und die Gedanken der Protagonisten besser zu verstehen. Im Allgemeinen fand ich die familiären Aspekte in der Geschichte unglaublich interessant. Hier geht es nicht nur um das lang jährige Familiengeheimnis, sondern auch um das Verhältnis was man zu seinen Geschwistern hat. In einem Moment ist man noch unzertrennlich und dann von heute auf morgen hat man sich auseinander gelebt. Einfach weil die Zeit das mit einem macht.

Die jüngste Schwester, Murphy, bemerkt die Veränderung in der Familie ganz besonders. Da ich selbst das jüngste Geschwisterkind von 3 bin, konnte ich sie nur zu gut in ihren Gedanken und Gefühlen verstehen. Für sie bedeutet der Roadtrip endlich wieder Zeit mit ihren Schwestern verbringen zu können und neue Erinnerungen zu schaffen. Ein kleines bisschen Vergangenheit in die Gegenwart zu holen. Die Art und Weise wie sie das anstellt ist einfach nur Zucker. Ihre Sicht war definitiv die gefühlvollste.
Mit wem ich allerdings ein Problem hatte war Claire. An manchen Stellen ging mir ihre zickiges gehabe leicht auf die Nerven. Außerdem hat sie eine leicht manipulierende Art an sich mit der ich gar nicht klar kam. Wenn ich sie beschreiben müsse, würde ich sagen sie ist die typische High School Zicke aus Teene-Filmen. Sie ist eine Person die immer Recht haben und alles bestimmen will. Ich habe mich zwar nach einer Weile an dieses Verhalten gewöhnt, sympathischer hat es sie aber dennoch nicht gemacht.
Eileen hingegen ist im Gegensatz zu ihren Geschwistern eher die Ruhige. Was mich an ihren Kapiteln so gefesselt hat, war die Tatsache, dass sie so viel mehr weiß als ihre Schwestern. Als Leser fiebert man natürlich mit und möchte unbedingt erfahren was sie vor einigen Jahren rausgefunden hat und was dazu beigetragen hat, dass sie sich so strak verändert hat. Zudem hat sie noch mit einem Problem zu kämpfen, welches so viel tiefer sitzt. Hier sieht man auch wie viel Stärke es braucht um sich so etwas eingestehen zu können. Was sie außerdem sympathisch gemacht hat, war die Tatsache das sie Kunst liebt. Ich für meinen Teil kann nicht mal ein Strichmännchen zeichnen, daher bewundere ich jeden der zeichnen kann, egal ob fiktiver Charakter oder reale Person.

Was mich dann aber doch noch einen Stern hat abziehen lassen, waren die ständigen Streiterein zwischen den beiden Ältesten. Man sollte meinen die beiden seien erwachsen genug um nicht jedes mal einen Streit anzufangen, aber anscheinend können die beiden einfach nicht anders. Manchmal hatte ich das Gefühl Murphy sei erwachsener, als die beiden zusammen. Auch wenn sie dann doch mal ihre kindlichen, pubertären, Trotzphasen hatte.

Mein Fazit:
Meiner Meinung nach das perfekte Buch für ein schauriges Halloween Wochenende, dass einem nicht nur durch düstere Szenen eine Gänsehaut bereitet, sondern auch durch Momente die einem zeigen, dass man an guten Erinnerungen festhalten sollte und einem zeigt wie wichtig der Zusammenhalt gerade in der Familie ist. 4/5 Sterne

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