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Veröffentlicht am 16.08.2022

Ein Roadtrip der besonderen Art

Lincoln Highway
1

"Lincoln Highway" ist der dritte Roman des US-amerikanischen Autos Amor Towles.


Die Handlung beginnt 1954. Der 18-jährige Emmett ist gerade aus dem Gefängnis entlassen worden. Zu Hause wartet nur sein ...

"Lincoln Highway" ist der dritte Roman des US-amerikanischen Autos Amor Towles.


Die Handlung beginnt 1954. Der 18-jährige Emmett ist gerade aus dem Gefängnis entlassen worden. Zu Hause wartet nur sein kleiner Bruder Billy auf ihn, da der Vater an Krebs verstorben ist und die Mutter bereits vor vielen Jahren die Familie verlassen hat. Vollkommen pleite wollen sie einen Neuanfang in Kalifornien wagen, da sie dort ihre Mutter vermuten. Mit einem Studebaker machen sie sich von Nebraska aus auf den Weg. Als sie auf Wolly und Duchess treffen - zwei Freunde, die Emmett aus dem Gefängnis kennt – ändern sich ihre Pläne, diese wollen nämlich in die entgegengesetzte Richtung nach New York.


Der Schreibstil des Autors hat mich von der ersten Seite an mitgenommen. Er erzählt lebendig, voller Wendungen und aus unterschiedlichen Perspektiven. Dadurch kommen zu keiner Zeit Längen auf und die Story steckt voller Überraschungen. Während des Lesens sind mir alle vier Protagonisten irgendwie ans Herz gewachsen. Jeder von ihnen hat seine eigene Geschichte und es ist spannend nach und nach mehr über sie zu erfahren. Während ihres Road-Trips treffen sie auf zahlreiche Menschen und jede Begegnung war irgendwie besonders. Es gab interessante, lustige, spannende, dramatische und tragische Ereignisse, so dass ich eine regelrechte Gefühlsachterbahn erlebt habe. Dabei hat Amor Towles zahlreiche bedeutsame Sätze untergebracht, über die es sich lohnt eine Weile nachzudenken. Deswegen sollte man das Buch nicht zu schnell lesen, auch wenn es schwer fällt.

Wer Lust auf einen Roadtrip der besonderen Art hat, dem kann ich dieses Buch nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 11.08.2022

Intensiv - bedrückend - emotinal

Das Leben vor uns
1

„Das Leben vor uns“ ist das Debüt der in Moskau aufgewachsenen Autorin Kristina Gorcheva-Newberry.

Zeitlich ist die Handlung in den 1980er Jahren angesiedelt. Anja und Milka sind beste Freundinnen und ...

„Das Leben vor uns“ ist das Debüt der in Moskau aufgewachsenen Autorin Kristina Gorcheva-Newberry.

Zeitlich ist die Handlung in den 1980er Jahren angesiedelt. Anja und Milka sind beste Freundinnen und leben in der Nähe von Moskau. Sie gehen gemeinsam zu Schule und verbringen viel Zeit miteinander. Dabei fällt auf, dass Milka sich vor allem viel bei Anja und ihrer Familie aufhält. Im Sommer ist sie wochenlang in der Datscha von Anjas Familie.

Anja erinnert sich an ihre Jugend und somit an die letzten Jahre der Sowjetunion, die sie bis dahin nie verlassen und deren Regierung sie auch keineswegs als Diktatur wahrgenommen hatte. Es sind Erlebnisse einer Jugendlichen mit Träumen, Feiern, dem Kennenlernen von Jungs und das alles in einer Mangelwirtschaft, einem Leben, das von Krieg, Revolution und der Diktatur geprägt ist.

Mit Anja und Milka hat Kristina Gorcheva-Newberry zwei sehr unterschiedliche Charaktere geschaffen. Anja, die gut behütet aufgewachsen ist und deren Eltern das System kritisch hinterfragen und Milka, deren Vater früh gestorben ist und deren Mutter sich dem Alkohol zugewandt hat. Es ist schön, dass die beiden sich gefunden haben und dass es für Milka bei Anjas Familie einen Zufluchtsort gibt. Die ersten Freunde der beiden - Lopatin und Trifonow – sind ebenso gegensätzlich wie die Mädchen selbst.

Man merkt beim Lesen, dass die Autorin weiß wovon sie schreibt. Die Charaktere sind authentisch, das Lebensgefühl, die politische und gesellschaftliche Stimmung kamen direkt bei mir an. Immer wieder wird nebenbei Kritik an der Politik und der Gesellschaft spürbar.

Der Schreibstil ist voller Bilder, enthält viele treffende Sätze, ist aber auch bedrückend und hat mich emotional an meine Grenzen gebracht.

Es ist ein sehr aufwühlender Roman, der die damalige Zeit mit ihren politischen Umbrüchen und den Folgen für die Bevölkerung gelungen darstellt und den ich sehr empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 09.08.2022

Viele Geheimnisse und Spannung bis zum Ende

Sommernacht
1

„Sommernacht“ von der Autorin Lucy Foley ist ein spannender Thriller dessen Handlung auf einer abgelegenen Insel vor der wilden Küste Irlands spielt. Für mich klingt das nach dem perfektem Setting und ...

„Sommernacht“ von der Autorin Lucy Foley ist ein spannender Thriller dessen Handlung auf einer abgelegenen Insel vor der wilden Küste Irlands spielt. Für mich klingt das nach dem perfektem Setting und das war es auch.

Die Idee des Plots gefiel mir ausgesprochen gut. Auf einer renovierten Burg auf einer Insel vor der Küste Irlands, kippt die leichte fröhliche Stimmung einer feiernden Gesellschaft und die Atmosphäre wird düster und bedrohlich.

Die Hochzeit von Julia und Will ist perfekt geplant aber ihre Gäste sind so unterschiedlich, dass Probleme schon fast vorprogrammiert sind. Es gibt so einige Geheimnisse in der Vergangenheit und nicht jeder ist jedem wohlgesonnen.

Der Schreibstil von Lucy Foley ist angenehm zu lesen. Mit jedem Kapitel wechselt die Perspektive zwischen den Gästen der Hochzeitsfeier. Einige finden in der Gegenwart statt, andere in der Vergangenheit. Dadurch bleibt es durchgehend sehr abwechslungsreich. Auch sind die Gäste nicht alle wirklich sympathisch, sondern jeder auf seine Weise irgendwie ein wenig unbequem. Mir war auch unklar, wem ich nun eigentlich trauen kann und wem eher nicht.

Die Stimmung ist insgesamt ziemlich düster. Zum Ende hin nimmt die Spannung deutlich zu, es wird emotional und abgesehen davon, dass es für meinen Geschmack ein paar Zufälle zu viel gab, hat mich der Thriller gefesselt und gut unterhalten.

Insgesamt ist es ein spannender und abwechslungsreicher Thriller, dessen Ende nicht vorhersehbar aber plausibel ist. Von mir gibt es eine Leseempfehlung für alle Thriller Fans.

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Veröffentlicht am 05.08.2022

Gefühle verstehen – liebevoll illustriert

Gefühle hat doch jeder! Was wir fühlen und wie man damit umgeht
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„Gefühle hat doch jeder!: Was wir fühlen und wie man damit umgeht“ ist ein wundervoll gestaltetes Buch der Psychologin und Autorin Reyhaneh Ahangara für Kinder ab acht Jahren.

Es geht um Gefühle wie z.B. ...

„Gefühle hat doch jeder!: Was wir fühlen und wie man damit umgeht“ ist ein wundervoll gestaltetes Buch der Psychologin und Autorin Reyhaneh Ahangara für Kinder ab acht Jahren.

Es geht um Gefühle wie z.B. Trauer, Wut, Scham und Fröhlichkeit. Oft ist es schwierig diese richtig einzuordnen und noch viel schwieriger ist der richtige Umgang mit ihnen. In einfachen Sätzen wird hier leicht und verständlich der Zusammenhang zwischen Kopf und Körper und wie Gefühle zustande kommen, eingängig erklärt. Dabei spricht die Autorin ihre jungen Leser direkt an, so das es einfach ist ihr zu folgen. Sie bietet Hilfestellungen, wie man sich seine Gefühle bewusst machen kann, was man dagegen tun kann, damit man diesen nicht hilflos ausgeliefert ist und wann es ratsam ist Hilfe hinzuzuziehen.

Optisch ist das Buch ein echtes Highlight. Auf jeder Seite gibt es tolle Zeichnungen in kräftigen Farben der Illustratorin Annika Lundholm Moberg. Dadurch werden die verschiedensten Gefühle nochmals gelungen verdeutlicht.

Durch die farbliche Akzente, die verschiedenen Schrifttypen und Größen liest sich das Buch weder wie ein Ratgeber noch wie ein Sachbuch. Es wird lebendig und es macht einfach Spaß darin zu lesen und neues über den Umgang mit Gefühlen zu erfahren.

Hilfreich und wichtig fand ich auch die abschließenden Seiten mit Adressen, bei denen weiterführende Hilfe zu finden ist.

Das Buch eignet sich hervorragend, um mit Kindern über Gefühle und daraus resultierenden Problemen zu sprechen oder auch einfach nur um seine Gefühle besser zu verstehen und einordnen zu können. Meiner Meinung nach gehört es zu den Bücher, die alle Eltern gemeinsam mit ihren Kindern lesen sollte.

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Veröffentlicht am 04.08.2022

Ein unterhaltsamer Sommerroman – amüsant und voller Emotionen

Kein Sommer ohne dich
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„Kein Sommer ohne dich“ ist ein einfühlsamer Roman der Autorin Emily Henry, der wirklich perfekt in die sommerliche Jahreszeit passt.

Poppy und Alex haben sich auf der Uni kennengelernt. Sie verbringen ...

„Kein Sommer ohne dich“ ist ein einfühlsamer Roman der Autorin Emily Henry, der wirklich perfekt in die sommerliche Jahreszeit passt.

Poppy und Alex haben sich auf der Uni kennengelernt. Sie verbringen zahlreiche Urlaube zusammen, aber seit dem Sommerurlaub vor zwei Jahren in Kroatien sprechen sie nicht mehr miteinander. Poppy leidet unter diesem Zustand und bittet Alex um einen weiteren gemeinsamen Urlaub, um die Situation zu klären. Alex sagt tatsächlich zu.

Die Story wird aus der Sicht von Poppy erzählt. Dadurch sind Poppys Gefühle sehr gut nachzuvollziehen. Als Leser habe ich genauso wie Poppy gerätselt, wie es in Alex aussieht.

Poppy redet viel und durch die zahlreichen Dialoge ist die Handlung sehr lebendig. Poppy und Alex sind zwei ausgesprochen unterschiedliche Charaktere, aber beide sympathisch und Gegensätze ziehen sich schließlich an. Alex ist deutlich ruhiger als Poppy und seine Gefühle kommen wesentlich weniger zur Sprache.

Die Handlung wechselt zwischen der Gegenart und den vergangenen Sommern. So erfährt man nach und nach immer mehr über die innige Freundschaft zwischen den beiden und wie sich diese entwickelt hat. Nach und nach erfährt man immer mehr über die beiden, so wie sie in der Vergangenheit nach und nach mehr über sich erfahren haben. Der Humor der Protagonisten hat mich oft zum Lachen gebracht und diese Gemeinsamkeit ist einfach nur wunderschön.

Mich hat der Roman ausgesprochen gut unterhalten. Er hat mich emotional mitgenommen und ich habe das Urlaubsfeeling während des Lesens geliebt.

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