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Veröffentlicht am 10.05.2020

Spannender Sylt-Krimi

Blutige Düne
3

Eigentlich wollte die Flensburger Kommissarin Liv Lammers ein ruhiges Wochenende auf Sylt verbringen und den Geburtstag ihrer Freundin feiern. Aber sie wird zu einem Mordfall gerufen. Eine Männerleiche ...

Eigentlich wollte die Flensburger Kommissarin Liv Lammers ein ruhiges Wochenende auf Sylt verbringen und den Geburtstag ihrer Freundin feiern. Aber sie wird zu einem Mordfall gerufen. Eine Männerleiche wurde in der sogenannten Mörderkuhle an einem Baum aufgeknüpft. Der Tote ist René Höpen, auch genannt Rocco. Er war Geschäftsführer einer Tabledancebar auf Sylt. Mit schwarzem Nagellack hat der Täter ihm einen Schriftzug verpasst. Rocco hat eine Tätowierung, die darauf hinweist, dass er zu Lebzeiten ein Rocker war. Da es sich bei diesem Mord scheinbar um organisierte Kriminalität dreht, übernimmt das LKA den Fall.
Doch es gibt noch ein zweites Opfer. In den Dünen wird der schwer verletzte Tobias Schulke aufgefunden. Liv übernimmt diesen Fall. Im Sand wird ein Fläschchen schwarzer Nagellack gefunden. Es scheint, als wenn die beiden Taten zusammenhängen...

Bei “Blutige Düne” handelt es sich bereits um den viertenTeil in der Reihe um Kommissarin Liv Lammers. Für mich war es das erste Buch der Reihe. Ich durfte es im Rahmen einer Leserunde lesen. Mit dem Kriminalfall bin ich super klargekommen, der ist in sich abgeschlossen, nur die Vorgeschichte um Liv Lammers hat mir gefehlt. Da ist es vorteilhafter am Anfang der Reihe mit dem Lesen zu beginnen.

Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen. Besonders gut haben mir die Ortsbeschreibungen gefallen. Als Leser fühlt man sich, als wenn man direkt vor Ort ist und es mit eigenen Augen sehen kann und den Wind und den Salzgeschmack der Nordsee schmeckt.

Die Handlung ist spannend. Sehr gut ist, dass es immer wieder Cliffhänger gibt, die den Leser zum Weiterlesen anregen. In der Mitte des Buches fand ich die Handlung etwas dahingeplätschert. Doch dann gab es eine unerwartete Wendung und ich war wieder voll drin. Dann wurde es wieder richtig spannend und rasant. Ich habe dann regelrecht mitgefiebert.

In der Handlung kommen recht viele Personen vor. Die Hauptcharaktere finde ich sehr gut ausgearbeitet. Dennoch wäre ein Personenverzeichnis hilfreich gewesen, da ich bei den Nebencharakteren etwas durcheinandergekommen bin. Manche Nebencharkatere hätte die Autorin aber auch einfach weglassen können, weil sie sowieso nichts Wichtiges zur Handlung beigetragen haben. Sie waren quasi einfach nur da.

Es ging auch hauptsächlich mit um das Rocker-Milieu. Es war mein erstes Buch mit diesem Thema. Mir hat es nicht so gut gefallen, war nicht so meins. Aber da sind die Geschmäcker ja verschieden.

Das Buch endet mit einem offenen Ende um Livs private Geschichte. Auf der einen Seite schade für den Leser, weil man das Gefühl hatte, dass die Autorin noch nicht wirklich weiß wie es weitergeht. Aber auf der anderen Seite finde ich es auch super, da man sich nun auf den nächsten Teil der Reihe freuen kann.

Mir hat das Buch gut gefallen und jeder der einen sehr guten Sylt-Krimi lesen möchte, ist bei diesem Buch an der richtigen Adresse. Ich freue mich schon auf den hoffentlich bald 5. Teil der Reihe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Figuren
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 03.09.2022

Schweigen ist Silber

72 Stunden - Fürchte die Stille
2

Nachdem ihr kleiner Sohn verschwunden ist, ist Bea nicht mehr wie vorher. Als der Moderatorin bei einer Live-Sendung ein peinlicher Aussetzer passiert, entscheidet sie sich ein Schweigeseminar in einem ...

Nachdem ihr kleiner Sohn verschwunden ist, ist Bea nicht mehr wie vorher. Als der Moderatorin bei einer Live-Sendung ein peinlicher Aussetzer passiert, entscheidet sie sich ein Schweigeseminar in einem abgelegenen Schloss zu besuchen. Dort angekommen erscheint ihr alles sehr kurios und die Methoden der Seminarleiterin sind auch nur mehr als seltsam. Am ersten Abend findet Bea einen Schuh ihres Sohnes auf dem Kopfkissen. Weiß jemand von den Seminarteilnehmern mehr über das Verschwinden ihres Sohnes? Noch ehe sie mehr herausfinden kann, geschieht schon der erste Mord an einer Teilnehmerin.

Das Buch "72 Stunden - Fürchte die Stille" konnte mich leider nicht wirklich überzeugen. Die Idee dahinter fand ich sehr gut, aber das Potenzial wurde hier leider nicht ganz ausgeschöpft. Die Handlung kam recht verworren und gestelzt daher. Der rote Faden ging manchmal verloren und dadurch viel es mir sehr schwer mich überhaupt auf die Geschehnisse zu konzentrieren. Vieles war zudem aus dem Kontext gerissen oder war total widersprüchlich zum eigentlich Plot.

Gut fand ich auf jeden Fall die unterschiedlichen Perspektiven und die unterschiedlichen Zeitebenen. Das hat die Handlung abwechslungsreich gestaltet. Ich hatte gehofft, dass dadurch auch die Spannung angeheizt wird, aber leider Fehlanzeige. Spannung und Nervenkitzel fehlten mir für ein Thriller hier definitiv. Erst auf den allerletzten Seiten kam ein wenig mehr Spannung auf.

Der Schreibstil und die Charaktere konnten mich im weiteren Verlauf der Handlung leider ebenso nicht mitnehmen. Schade eigentlich, denn dabei fand ich den Beginn recht interessant und vielversprechend.

Mein Fazit:
Das Buch konnte mich leider nicht überzeugen, schade, denn ich hatte mir hier einen Thriller mit Nervenkitzel erhofft. Doch leider war mir die Handlung zu wirr und widersprüchlich. Selbst am Ende blieben noch Fragen offen. Hier kann ich leider keine Leseempfehlung geben.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 30.11.2020

Thriller mit brutalen Szenen

Der Spiegelmann
2

Auf dem Heimweg verschwindet die Schülerin Jenny Lind spurlus. Jahre später findet man ihre Leiche auf einem Spielplatz mitten in Stockholm, erhängt am Klettergerüst. Es gleicht einer Machtdemonstration. ...

Auf dem Heimweg verschwindet die Schülerin Jenny Lind spurlus. Jahre später findet man ihre Leiche auf einem Spielplatz mitten in Stockholm, erhängt am Klettergerüst. Es gleicht einer Machtdemonstration. Wer tut so etwas? Kommissar Joona Linna übernimmt den Fall. Er kann einen Zeugen aufspüren, der scheinbar die Tat in der Nacht gesehen haben muss. Doch der Zeuge ist schwer traumatisiert und spricht nicht... und so bittet Joona den Hypnotiseur Erik Bark um Hilfe.

Bei "Der Spiegelmann" handelt es sich um den 8. Teil der Reihe um Kommissar Joona Linna. Für mich war es der erste Band vom Autorenduo Kepler. Den Thriller kann man ohne Vorkenntnisse lesen, da der Fall in sich abgschlossen ist. Allerdings fehlt einem dann nur die Vorkenntnisse um die private Entwicklung von Joona.

Der Schreibstil gefiel mir richtig gut. Er lässt sich flüssig lesen und ist sehr temporeich. Durch die sehr detaillierten Beschreibungen kann man sich alles sehr gut bildlich vorstellen. Einige Szenen sind richtig krass und brutal und an dieser Stelle nichts für Zartbesaitete. Ich mag solche Szenen richtig gerne wenn es heftig zu geht.

Sehr gut gefallen haben mir auch die verschiedenen Handlungsstränge, die nach und nach zu einander geführt haben. Auch die Perspektivwechsel zwischen den einzelnen Strängen und Charakteren haben für viel Spannung gesorgt.

Die Handlungsorte und Protagonisten waren richtig lebenig beschrieben. Es war, als wenn ein Film vor meinen Augen abläuft. Die Protagonistin Pamela hat mir nicht so gefallen. Durch ihre Handlungen wurde sie mir recht unsympatisch.

Allerdings waren einige Szenen etwas zu überzogen. Mir schien es als wenn sie irgendwelche Lücken ausfüllen sollten, denn sie waren recht unbedeutsam für den eigentlichen Fall. Am Ende fand ich auch einige Erläuterungen nicht so ganz schlüssig und auch einige offene Fragen zu den Charakteren sind geblieben, was ich nicht so gut fand.

Mein Fazit:
Temporeich, brutal, krass - ein super, mit kleinen Abstrichen, gelungener Thriller. Lohnt sich zu lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Charaktere
  • Handlung
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 01.02.2020

Hat Potenzial

Cold Case - Das verschwundene Mädchen
2

Am Anfang fragt man sich, was die Handlung mit dem Titel „Cold Case – Das verschwundene Mädchen“ zu tun hat, denn die Handlung beginnt mit einem aktuellen Vergewaltigungsmordfall. Es scheint als hätte ...

Am Anfang fragt man sich, was die Handlung mit dem Titel „Cold Case – Das verschwundene Mädchen“ zu tun hat, denn die Handlung beginnt mit einem aktuellen Vergewaltigungsmordfall. Es scheint als hätte der dänische Vergewaltiger, von den Dänen getauft als „Valby-Mann“ nach einer dreijährigen Cool-off-Periode dieses Mal in Schweden zugeschlagen. Die Ermittlungen werden aufgenommen und auch die Cold-Case-Polizeikommissarin Tess wird mit ihrem Team ins Boot geholt. Ebenfalls der dänische Profiler Morris, der damals das Profil des Valby-Manns erstellt hat wird hinzugezogen. Schon kurz darauf begeht der Valby-Mann eine zweite Vergewaltigung und macht dabei einen Fehler. Durch diesen Fehler wird eine Verbindung zu dem Cold Case der vor 16 Jahren verschwundenen Annika hergestellt. Hängen die beiden Fälle tatsächlich zusammen?

Der Schreibstil ist recht locker und lässt sich auch gut und flüssig lesen. Die einzelnen Kapitel sind aus den unterschiedlichen Sichtweisen der einzelnen Charaktere geschrieben. Dadurch wird die Handlung noch interessanter gestaltet und man wird dazu verleitet immer weiterzulesen, weil man unbedingt wissen will wie es weitergeht.
Bei den skandinavischen Namen und deren Aussprache tut man sich etwas schwer, wenn man die Sprache nicht beherrscht, aber es tut der Handlung nichts Negatives. Da kann man auch einfach so drüber weg lesen und die Ortsnamen für sich so aussprechen wie man denkt.

Wie quasi für einen Cold Case normal, besteht in der Handlung keine Hochspannung. Dennoch ist es in keiner Weise langweilig. Es ist recht interessant. Allerdings lässt die Ermittlungsarbeit eher zu wünschen übrig, denn die Ermittlerin Tess und ihre Partnerin Marie fahren immer nur hin und her. Da ist die Ermittlungsarbeit für den Cold Case in meinen Augen etwas dürftig geraten. Dennoch ist es interessant zu lesen, weil man doch wissen möchte, wer denn dahintersteckt.
Außerdem finde ich es schade, dass der aktuelle Fall so gut wie gar nicht mit dem Cold Case verknüpft ist, das hätte ich mir mehr gewünscht. So liefen die beiden Fälle irgendwie nur nebeneinander her. Das hätte die Autorin definitiv besser machen können und besser auf beide Fälle noch konkreter eingehen können.

Ab und an schweift die Autorin sehr ins Privatleben der Hauptermittlerin Tess ab. Auf der einen Seite ist es sehr interessant zu erfahren, welche Persönlichkeit Tess ist, aber auf der anderen Seite könnte das Abschweifen für manche Leser als störend empfunden werden, weil es etwas vom eigentlichen Fall ablenkt.
Zu Beginn hätte ich mir gewünscht, dass die Tess als Hauptperson etwas besser vorgestellt wird. So hatte man eher das Gefühl, dass es schon Teil X einer Reihe ist.

Auch wenn auf dem Cover aufgrund der fehlenden Hochspannung vielleicht eher “Kriminalroman” statt “Thriller” stehen sollte und die Handlung an einigen Stellen noch verbesserungswürdig ist, hat das Buch definitiv Potenzial und es lohnt sich zu lesen.
Daher gibt es 3,5 Sterne und ich freue mich auch schon auf die folgenden Bände.

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Veröffentlicht am 03.07.2023

Mord in Buchbloggerszene

Nicht ein Wort zu viel
1

Die Buchbloggerin Faja kann ihren Augen nicht trauen als sie ihren Kollegen aus der Buchbloggerszene auf dem Bildschirm gefesselt und geknebelt sieht. Sie soll eine spannende Geschichte erzählen und das ...

Die Buchbloggerin Faja kann ihren Augen nicht trauen als sie ihren Kollegen aus der Buchbloggerszene auf dem Bildschirm gefesselt und geknebelt sieht. Sie soll eine spannende Geschichte erzählen und das in nur fünf Worten. Gelingt es ihr nicht wird Claas sterben. Die Botschaft ist an Faja persönlich gerichtet, doch wer steckt dahinter? Faja hat keine Ahnung und Class wird nicht das einzige Opfer bleiben.

Das Setting in der Buchbloggerszene und die aktuelle Thematik die Bücher auch online zu besprechen, sodass jeder die Meinung eines Lesers lesen kann finde ich sehr interessant gewählt. Es war mal was absolut Neues, was ich so noch nicht gelesen habe.

Die Handlung wird in verschiedenen Handlungssträngen und aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Der Schreibstil fand ich auch wie gewohnt flüssig zu lesen. Die Kapitel waren kurz gehalten und teilweise mit Cliffhängern an den Kapitelenden, sodass man immer weiterlesen wollte. Trotz vieler unerwarteter Wendungen und einigen Überraschungen fand ich die Spannung doch etwas wenig, da fehlte mir noch so der gewisse Nervenkick obwohl es auch recht brutal zuging (den Mitbloggern beim Sterben zusehen zu müssen). Trotzdem fand ich, dass es die gewisse Spannung immer weiterlesen zu wollen, um den Täter zu erfahren, hatte.

Die handelnden Charaktere hätten auch unterschiedlicher nicht sein können. Jeder hatte so seine eigene Art an sich. Den Zielfahnder Jaro fand ich durch seine Ermittlungsart recht eigen, aber auch ihn sehr sympathisch wie alle anderen Hauptprotagonisten auch.

Mein Fazit:
Trotz dass mir der gewisse Nervenkick gefehlt hat, fand ich es wieder ein wirklich gelungener Thriller, der rätselhaft bis zum Schluss bleibt. Sehr zu empfehlen das Buch zu lesen.

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