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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.07.2022

Schockierendes Thema

Schlaft, Kinder, schlaft (Ewert Grens ermittelt 2)
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Beim Besuch auf dem Friedhof stößt Ewert Grens auf ein Grab mit einem leeren Sarg. Vor 10 Jahren verschwanden zwei Mädchen, beide vier Jahre alt, am selben Tag. Nun werden sie von ihren Familien zu Grabe ...

Beim Besuch auf dem Friedhof stößt Ewert Grens auf ein Grab mit einem leeren Sarg. Vor 10 Jahren verschwanden zwei Mädchen, beide vier Jahre alt, am selben Tag. Nun werden sie von ihren Familien zu Grabe getragen, in einem leeren Sarg. Kriminalkommissar Ewert Grens setzt alles daran die beiden Mädchen wieder zufinden, um sie zu ihren Familien zurückzubringen, tot oder lebendig. Bei seiner Suche müssen er und der Undercoveragent Piet Hoffmann in die dunkelsten Tiefen des Darknets tauchen. Schon bald merken sie, dass es sehr schwierig und schmutzig werden wird...

"Schlaft, Kinder, Schlaft" ist der zweite Teil der Reihe mit Kriminalkommissar Ewert Grens. Man kann ihn auch ohne Vorkenntnisse aus dem Vorgänger lesen.

Das Thema der Story ist brisant und schockierend zugleich. Es geht hier um Kindesentführung und Kinderpornografie mit Handel im Darknet. Das Thema ging mir voll und ganz unter die Haut. Es zeigt die schockierendsten Abrgründe der Menschen, die leider auch in der Realität vorkommen.

Der mitreißende Schreibstil macht das Ganze spannend, realistisch und emotional. An ein paar Stellen musste ich echt schlucken, da es mir so unter die Haut ging.

Mit den wechselnden Perspektiven und immer wieder unerwarteten Wendungen und Überraschungen war die Handlung bis zum Schluss sehr spannend.

Hier in dem Teil wurde auch Ewert Grens Geschichte ein bisschen intensiver betrachtet. Dadurch versteht man nun auch warum er so geworden ist und warum er so handelt.

Mein Fazit:
Spannender Krimi mit einem schockierenden Thema. Emotional nicht ganz einfach zu lesen, aber dennoch sehr empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 24.07.2022

Tod in den Nachtbergen

RAVNA – Die Tote in den Nachtbergen
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Auf den Sommerweiden steht das alljährliche Ritual, der Treck der Rentiere, der samischen Rentierzüchterfamilien an. Alle Familien kommen hier zusammen. Auch für Ravna, die in Oslo an der Polizeihochschule ...

Auf den Sommerweiden steht das alljährliche Ritual, der Treck der Rentiere, der samischen Rentierzüchterfamilien an. Alle Familien kommen hier zusammen. Auch für Ravna, die in Oslo an der Polizeihochschule studiert, ist dies ein Pflichttermin. Unter den Familienclans herrscht ein großes Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne. Einige von Ihnen sind auch nicht begeistert, dass Ravna zur Polizei gegangen ist. Bei der Suche nach verirrten Rentieren, verletzt sie sich und sitzt in der Bärenschlucht fest. Bei ihrem Befreiungsversuch ins Freie macht sie eine grauenvolle Entdeckung. Eine verschüttete Mädchenleiche. Ravna ist sich sicher, dass es sich hierbei um die Leiche von Linnea Berger, Tochter eines Tierarztes, handelt, die seit mehreren Jahren vermisst wird. Ravna wittert ein Geheimnis und beginnt zu ermitteln, dabei kommt sie dem Mörder ziemlich nahe und der macht auch vor einem neuen Mord nicht Halt.

"Die Tote in den Nachtbergen" ist der zweite Teil von Ravna. Man kann ihn auch ohne Vorkenntnisse aus dem Vorgänger lesen.

Der Schreibstil überzeugt mich immer wieder. Er lässt sich flüssig lesen und durch die tollen detaillierten Beschreibungen der Umgebung fühlt man sich, als wenn man direkt dort mit auf den Rentierweiden steht. Es war sehr eindrucksvoll und hatte eine tolle Atmosphäre an sich. Auch wenn die Atmosphäre durch die Helligkeit im Sommer nicht so düster war. Dadurch war es leider auch nicht so Mystisch wie im Vorgänger.

Die Handlung wurde auf zwei Zeitebenen erzählt. Als Leser erfährt man aus der Vergangenheit immer nur ein paar Brocken und man rätselt, wie es sich damals zugetragen haben könnte bis hin zu einem spannenden Showdown. Ansich ist nur wenig passiert. Hauptsächlich waren es Befragungen von Ravna und Thor auf den Rentierweiden.

Die Charaktere blieben mir dieses Mal ein wenig zu blass. Sie haben sich kaum weiterentwickelt. Thor blieb mehr im Hintergrund und Ravnas Beziehung zu Lars blieb auch sehr blass.

Auch in diesem Teil wurden wieder interessante Infos über die samische Kultur eingebaut.

Mein Fazit:
Er kommt nicht ganz an den Auftakt der RAVNA-Reihe an, der letzte Kick fehlte mir, doch trotzdem wird dem Leser hier eine tolle Atmosphäre, interessante Infos über die samische Kultur und dazu noch ein spannender Fall geboten. Es lohnt sich den All-Age-Thriller zu lesen.

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Veröffentlicht am 17.07.2022

Gift-Anschlag auf der Veddel

Die Hafenärztin. Ein Leben für das Glück der Kinder (Hafenärztin 2)
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Hamburg, 1911: Auf der Veddel, dem Quartier der HAPAG für die Auswanderer, kümmern sich die Ärztin Anne Fitzparick und die angehende Lehrerin Helene Curtius um die Auswandererfamilien. Sie sorgen sich ...

Hamburg, 1911: Auf der Veddel, dem Quartier der HAPAG für die Auswanderer, kümmern sich die Ärztin Anne Fitzparick und die angehende Lehrerin Helene Curtius um die Auswandererfamilien. Sie sorgen sich am meisten um die Kinder, die traumatische Erlebnisse hinter sich haben. Unter ihnen häufen sich plötzlich unerklärliche Todesfälle. Erst geht Anne von einer natürlichen Ursache aus, aber schon bald lässt es sie nicht mehr los. Kommissar Berhold Rehydt geht Annes Vermutung nach und schnell wird klar, dass die Kinder vergiftet worden sind. Wer tut so etwas? Bei ihren Ermittlungen stoßen die drei auf ein gefährliches Interessengeschäft.

"Ein Leben für das Glück der Kinder" ist der zweite Teil der Hafenärztin. Man sollte schon den Vorgänger kennen, da man sonst gespoilert wird (Name des Täters aus Band 1 wird nochmal namentlich genannt) und zudem kann man sich in die drei Hauptprotas nicht so eindenken. Man kennt ihre Geschichte ja sonst noch nicht.

Nachdem Band 1 mir noch nicht ganz so gut gefallen hat, dachte ich mir ich gebe Band 2 einfach nochmal eine Chance und muss sagen, dieses Mal hat es mir einfach viel besser gefallen.

Der Schreibstil ist toll und zeitgemäß zum Anfang des 20. Jhd.. Die Handlung ist aufgeteilt in verschiedene Perspektiven immer im Wechsel der drei Hauptprotagonisten. Es sorgt für Abwechslung und Spannung, vor allem weil es meist mit einem Cliffhänger endet.

Die Örtlichkeiten und Szenen wurden sehr detailliert beschrieben. Man kann sich alles bildlich vorstellen. Was ich mir vielleicht noch gewünscht hätte, wäre eine Karte von Hamburg, das man sich bei Nennung der Orte hätte besser orientieren können, wo man sich grade befindet.

Die Szenen, die den Kampf der Frauen für Gleichberechtigung darstellen, wurden auch wunderbar dargestellt und in die Handlung eingeflochten. Man merkt hier richtig, dass die Frauen damals eine neue Welt wollten und sich von den Männern loseisen wollten.

Die drei Hauptprotagonisten haben im Vergleich zu Band 1 nun mehr an Tiefe gewonnen und sind alle drei auf ihre eigene Art und Weise interessant.

Der Fall ansich ist abgeschlossen, aber die persönliche Geschichte der drei Protas wird noch weitergehen. Deswegen endete es mal wieder mit einem fiesen Cliffhänger. Nun heißt es sehnsüchtig auf Band 3 warten.

Mein Fazit:
Band 2 habe ich praktisch verschlungen und ich kann es kaum erwarten bis es im Herbst mit Band 3 weitergeht. Sehr interessant und spannend erzählt. Absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 16.07.2022

Spannender Krimi aber sehr coronalastig

Der gute Samariter
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Ermittlerin Olivia Rönning ist verschwunden und ihrer Kollegin Lisa Hedquist ist sich sicher, dass sie entführt worden ist. Als ihr enger Freund Tom Stilton davon erfährt, gibt er seine Selbstisolation ...

Ermittlerin Olivia Rönning ist verschwunden und ihrer Kollegin Lisa Hedquist ist sich sicher, dass sie entführt worden ist. Als ihr enger Freund Tom Stilton davon erfährt, gibt er seine Selbstisolation in den Schären auf, nur um bei der Suche nach Olivia zu helfen. Ein folgenschwerer Schritt. Er und Lisa folgen einer Spur zu einer Hütte. Als sie dort ankommen, steht diese bereits in Flammen. In der Brandruine wird eine verbrannte Frau gefunden. - Olivia?

"Der gute Samariter" ist der 7. Teil der Reihe mit Olivia Rönning und Tom Stilton. Man kann die Teile unabhängig von einander lesen. Wer die Vorgänger nicht kennt, hat nur kleine Schwierigkeiten mit den Personen und ihren Beziehungen, da die Geschichte der Protagonisten immer weiter fortgeführt wird.

Die Handlung in diesem Band ist hier brisant und hochaktuell. Das Corona-Thema war hier schon sehr präsent und überlagerte zum Teil auch die Handlung. Dem Corona-Thema stehe ich ein bisschen zwiegespalten über. Ja, es ist ein aktuelles Thema und wurde hier sehr gut angesprochen und eingearbeitet. Dadurch wirkt die Handlung und die Protagonisten mit ihrem Tun sehr authentisch und lebendig. Aber auf der anderen Seite nervt mich dieses Thema in den Büchern, da ich ganz gerne beim Lesen dem Alltag entfliehen will und mal nicht an die Pandemie und ihre Auswirkungen denken möchte.

Aufgeteilt ist die Story in verschiedene Handlungsstränge und wechselnden Perspektiven der einzelnen Protas. Der Spannungsbogen war wieder sehr hoch. Wie soll es auch anders sein, war so gut wie an jedem Ende einer Perspektive ein Cliffhänger. Hat die Spannung natürlich noch weiter in die Höhe getrieben und man wollte unbedingt weiterlesen.

Dieses Mal fand ich ein wenig vorhersehbar. Zumindest hatte ich früh eine Ahnung worauf es hinausläuft. Aber hat der Spannung jetzt keinen Abbruch getan.

Der Cliffhänger ganz zum Schluss war natürlich auch wieder fies. Jetzt heißt es wieder warten auf den hoffentlich baldigen nächsten Teil.

Mein Fazit:
Ich mag den Schreibstil des Autoren-Teams. Auch wenn mich Corona hier dieses Mal etwas gestört hat, fand ich es wieder ein super Krimi. Muss die Vorgängerbände (1-5) noch unbedingt lesen. Bin gespannt wie es weitergeht.

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Veröffentlicht am 13.07.2022

Fallschirmmord

Todesfall
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Alljährlich findet in Vossvangen, im Westen Norwegens, ein Extremsportfestival statt. Beim Fallschirmsprung öffnet sich bei einer von den vier Springerinnen nicht der Fallschirm. Vor hunderten von Zuschauern ...

Alljährlich findet in Vossvangen, im Westen Norwegens, ein Extremsportfestival statt. Beim Fallschirmsprung öffnet sich bei einer von den vier Springerinnen nicht der Fallschirm. Vor hunderten von Zuschauern stürzt die junge Frau, Mutter zweier Kinder, vom Himmel und schlägt mit Wucht auf den Boden auf. War es Mord oder einfach nur ein Unglücksfall? Die Reporterin Agnes Tveit war hautnah beim Sturz dabei. Sie kannte die vier Freundinnen aus ihrer Jugend und sucht nun auf eigene Faust nach Antworten. Dabei deckt sie viele Geheimnisse der scheinbar idyllischen Stadt auf.

"Todesfall" ist der erste Band der Reihe mit der Reporterin Agnes Tveit.

Ehrlich gesagt, hat es mich nicht so wirklich vom Sockel gerissen. Der Beginn mit dem Sturz der Frau vom Himmel war sehr spannend. Doch dann wurde es sehr zäh und ich musste mich durch die Seiten kämpfen. Viel Unnützes wurde erzählt und die Story war auch immer wieder mit Wiederholungen gespickt, die man sich hätte ersparen können. Gefühlt wollte man hier nur die Seiten füllen. Erst wieder ab dem letzten Drittel wurde es interessanter und spannender, sodass man auch gerne wissen wollte, wie es nun ausgeht.

Die Aufklärung des Falls kam auch erst ganz zum Schluss. Als Leser kann man ein wenig miträtseln, aber viel dazu wird dem Leser leider nicht geboten.

Die Story war aufgeteilt in Tage und darunter nochmal in verschiedene Perspketiven der einzelnen Protagonisten. Ich fand es teilweise recht durcheinander und nach einem Wechsel wusste ich nicht sofort, um wessen Perspektive es sich nun handelt. Das hat den Lesefluss etwas gestört.

Mit der Hauptprotagonistin Agnes Tveit konnte ich mich nicht so wirklich anfreunden. Erst fand ich sie ganz sympathisch, aber dann wurde sie mir nach und nach immer mehr unsympatischer. Sie kam sehr forsch rüber und ich fand sie sehr ICH-bezogen. Sie hatte einfach eine Art, die ich nicht mag.

Mein Fazit:
Ein solider Krimi, bei dem das Potenzial leider nicht ganz ausgeschöpft wurde. Man kann es lesen, verpasst aber auch nichts, wenn man es nicht liest. Ich weiß noch nicht ob ich die Fortsetzung lesen werde, allein schon, weil mir Agnes unsympathisch ist. Aber vielleicht gebe ich ihr nochmal eine Chance. Mal sehen, wenn es soweit ist.

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