Profilbild von Annabell95

Annabell95

Lesejury Star
offline

Annabell95 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Annabell95 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.01.2021

Ein Denkmal erschaffen

Der Bruder
0

Die junge angehende Architektin Sloane Conolly trifft der Schlag, als ihre exzentrische Mutter auf einmal spurlos verschwunden ist. Alles deutet darauf hin, dass sie sich selbst umgebracht hat. Vorher ...

Die junge angehende Architektin Sloane Conolly trifft der Schlag, als ihre exzentrische Mutter auf einmal spurlos verschwunden ist. Alles deutet darauf hin, dass sie sich selbst umgebracht hat. Vorher hat sie Sloane noch einen merkwürdigen Brief geschrieben und ihr Geld und Dokumente als Geburtstagsgeschenk hinterlassen. Zur selben Zeit wird sie von einen anonymen Auftraggeber angeheuert. Er möchte, dass Sloane für ihn ein Denkmal für sechs, ihm wichtige, Personen erschafft. Ihre Aufgabe dabei: herauszufinden welche Rolle diese Personen im Leben des Auftraggebers gespielt haben. Um sich von der Sorge um ihrer Mutter abzulenken, nimmt Sloane den Auftrag an. Sie stellt fest, dass alle sechs Personen bereits verstorben sind und dass nicht an Altersschwäche. Sie ahnt gar nicht auf welch perfides Spiel sie sich eingelassen hat...

Anfangs habe ich den Psychothriller gesucht aber nicht wirklich gefunden. Es dreht sich alles um die sechs Personen, die eine wichtige Rolle im Leben des Auftraggebers gespielt haben. Sloane recherchiert jede Person ausgiebig. Die ein oder andere Szene kann dann schon mal etwas länger werden, aber es bleibt trotzdem interessant.

Ungefähr ab Seite 200 wird das Ganze dann etwas spannender und der Leser bekommt hier eine unerwartete Wendung, die die Handlung in eine ganz andere Richtung führt. Man wird als Leser quasi an der Nase herumgeführt.

Sloane war mir von Anfang an sympatisch und ich habe eine Verbindung zu ihr aufbauen können. Auch wenn mir vielleicht manche Handlungen von ihr nicht gefallen haben oder ich sie nicht ganz nachvollziehen konnte, habe ich dennoch mit ihr mitfühlen können.

Katzenbachs Schreibstil ist schön flüssig und lässt sich angenehm lesen. So waren auch die etwas in die Länge gezogenenen Szenen gut lesbar.

Mein Fazit:
Unerwartete Wendungen haben es doch noch zu einem guten Psychothriller gemacht, nur leider ist das Finale etwas zu kurz gekommen. Trotzdem ist es empfehlenswert zu lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.12.2020

Heckenschütze

Als die Nacht begann
0

Berlin. In der Friedrichstraße wird auf offener Straße eine junge Studentin erschossen. Die Kripo ist in höchster Alarmbereitschaft. War es ein Heckenschütze, der willkürlich zuschlägt oder wurde das Opfer ...

Berlin. In der Friedrichstraße wird auf offener Straße eine junge Studentin erschossen. Die Kripo ist in höchster Alarmbereitschaft. War es ein Heckenschütze, der willkürlich zuschlägt oder wurde das Opfer gezielt ausgewählt? Ein zufällig aufgenommenes Video stellt Kripo-Beamten Jan Tommen und sein Team vor ein Rätsel. Sie fangen an nach einem Motiv zu suchen im Leben der jungen Frau. Doch sie finden keins. Wenige Tage später wird auf einer Parkbank ein Mann erschossen aufgefunden, ebenfalls aus deer Ferne getötet. Wo sind hier die Verbindungen und wer ist der Heckenschütze.

"Als die Nacht begann" ist der 7. Fall für Jan Tommen und sein Team. Das Buch kann man auch ohne Vorkenntnisse lesen. Einzig fehlt einem die private Vorgeschichte von Jan und sein Team, aber die ist für den eigentlichen Fall unrelevant.

Hauptaugenmerk liegt hier nicht auf die Ermittlungen von der Kripo, sondern auf dem Kripobeamten Jan Tommen und seinem Team bestehend aus seinen Freunden. Sie greifen hier zu eher unüblichen und auch nicht ganz legalen Schritten. Ich fand es nicht ganz so authentisch sogar eher auch etwas unglaubwürdig, dass ein Kripobeamter zu solchen Mitteln greift. Die Berufung von Jan Tommen hätte vielleicht an dieser Stelle überdacht werden sollen. Ansonsten ist das ungewöhnliche Ermittlerteam perfekt. Jeder hat seine eigenen Stärken und sie ergänzen sich gegenseitig und profitieren von einander.

Auch die Handlung und Vorkommnisse im Buch fand ich teilweise unglaubwürdig und nicht authentisch. An dieser Stelle möchte ich aber nichts näher beschreiben, da ich sonst die ganze Spannung wegnehmen würde.

Doch trotzdem war das Buch recht spannend geschrieben. Der Schreibstil war flüssig zu lesen und hier und da haben unerwartete Wendungen für noch mehr Spannung gesorgt.
Besonders gut gefallen hat mir der Humor. Es war an einigen Stellen sehr amüsant und die Handlung wurde dadurch aufgelockert.

Man konnte der Ermittlungsarbeit gut folgen, aber es wurden leider nicht alle offenen Fragen beantwortet. Die eine Spur wurde für mein Empfinden zu schnell aufgegeben und es hat sich schnell herauskristallisiert, wo der Weg hingeht.

Mein Fazit:
Ein durchaus spannender und amüsanter Thriller, aber leider nicht so ganz authentisch. Daher gibt es von mir 3,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.12.2020

Gletscherleiche

Kaltes Gold
0

Bei der Schneeschmelze in Lappland gibt ein Gletscher eine Leiche frei. Ein Mann, erschossen vor ca. 20 Jahren. Ermittlerin Olivia Rönning wird von ihrem Chef mit diesem Fall beauftragt und so macht sie ...

Bei der Schneeschmelze in Lappland gibt ein Gletscher eine Leiche frei. Ein Mann, erschossen vor ca. 20 Jahren. Ermittlerin Olivia Rönning wird von ihrem Chef mit diesem Fall beauftragt und so macht sie sich auf den Weg. Die Fundstelle ist nur mit dem Hubschrauber zu erreichen. Auf dem Weg dorthin geraten sie und der Pilot in ein Unwetter und der Hubschrauber stürzt ab. Als Olivia erwacht ist sie auf sich allein gestellt. Der Pilot ist bewusstlos und das Funkgerät zerstört. Sie rettet sich in eine einsame Fischerhütte eines verlassenen Sommercamps. Doch scheinbar ist sie nicht allein. Jemand versucht zu verhindern, dass sie den Namen des Toten herausfindet....

"Kaltes Gold" ist der 6. Fall aus der Olivia Rönning und Tom Stilton - Reihe. Die Vorgängerteile kenne und bis auf dass mir die Vorkenntnisse zur privaten Geschichte der beiden Ermittler gefehlt hat, konnte ich das Buch auch ohne diese Kenntnisse lesen.

Der Anfang ist Hochspannung pur mit dem Hubschrauberabsturz und der Verfolgung durch die abgeschnittene und unwegsame Landschaft. Dadurch wurde ich voll an das Buch gefesselt. Danach lässt die Spannung nach und die Ermittlungsarbeit beginnt. Aber es wurde nicht langweilig. Die Ermittlungsarbeit war interessant und spannend zu verfolgen in welche Richtung sie sich entwickeln.

Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und recht fesselnd. Die abwechselnden Perspektiven zwischen den einzelnen Protagonisten sowie die Abwechslung zwischen Privatleben und Ermittlungsarbeit sorgen für Abwechslung. Durch einige Cliffhänger an den Kapitelenden wird die Spannung noch erhöht.

Die Landschaftsbeschreibungen waren sehr detailliert. Ich konnte mir die Landschaft und das drum herum richtig gut vorstellen.

Olivia kam mir manchmal etwas unsympathisch rüber. Sie ist jung und hat viel Energie, aber prescht dann voraus, ist ungeduldig und lässt ihre Kollegen manchmal kaum zu Wort kommen. Außerdem macht sie mit einem scharfen Unterton den damaligen Ermittlern auch noch Vorwürfe damals nicht mehr zu einem Vermisstenfall herausgefunden zu haben.

Mein Fazit:
Ein toller Cold Case mit Auswirkungen auf die Gegenwart. Mir hat "Kaltes Gold" sehr gut gefallen, es war spannend bis zum Schluss. Von mir gibt es 4,5 Sterne und eine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.12.2020

Sehr langatmig

Totenwinter
0

Im tiefverschneiten Värmland stürzt sich der Besitzer der Lakritzfabrik vor den Augen seiner Mitarbeiter von dem Schornstein. Auch die gehörlose Journalistin Tuva Moodyson wird Zeugin von diesem schrecklichen ...

Im tiefverschneiten Värmland stürzt sich der Besitzer der Lakritzfabrik vor den Augen seiner Mitarbeiter von dem Schornstein. Auch die gehörlose Journalistin Tuva Moodyson wird Zeugin von diesem schrecklichen Vorfall. Sie glaubt nicht an Selbstmord, denn die Familie lebt sehr zurückgezogen und scheint vor etwas Angst zu haben. Kurze Zeit später wird eine weitere Leiche auf dem Fabrikgelände gefunden und Tuva fängt an noch intensiver Nachforschungen anzustellen und sie ahnt, dass es kein gutes Ende nehmen wird...

Bei "Totenwinter" handelt es sich um den 2. Teil um die gehörlose Journalistin Tuva Moodyson. Ich kenne den Vorgängerband noch nicht und normalerweise stört mich das auch nicht, doch hier hatte ich echt Schwierigkeiten in die Handlung zu kommen. Der Autor hat ständig Bezug auf den vorherigen Teil genommen und so viel es mir schwer viele Dinge zuzuordnen sowie auch mit zukommen. Mir fehlte hier einfach die Vorgeschichte von Tuva.

Die Hauptprotagonistin Tuva ist ein interessanter Charakter durch ihre fast Gehörlosigkeit. Nur mit ihren Hörgeräten kann sie etwas hören. Aber durch die Ich-Erzählperspektive habe ich ich sie nicht wirklich greifen können. Vermutlich auch weil mir die Vorgeschichte gefehlt hat.

Über weite Teile des Buches war kaum Spannung. Alles war langatmig und in die Länge gezogen. Nur hier und da waren kleine Abschnitte mal spannend.
Das Augenmerk lag hier auf dem Unwesentlichen. Gefühlt wurde die ganze Zeit nur der Winter im nördlichen Schweden beschrieben, wie kalt und schneereich er ist und um das An- und Ausziehen in der kalten Jahreszeit.

Erst ganz zum Ende kam ein klein wenig Spannung auf. Doch selbst das Finale blieb ohne Tempo.

Mein Fazit:
Ich bin ein Fan von skandinavischer Spannung, aber dieser Krimi hat mir absolut nicht gefallen. Daher auch keine Leseempfehlung. Wer ihn trotzdem lesen möchte, dem empfehle ich aber zuerst den ersten Teil zu lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.12.2020

Du schläfst, aber nicht nur das...

Der Nachtwandler
0

Leon Nader litt in seiner Jugend unter Schlafstörungen. Grund dafür war ein traumatisches Erlebnis. Bei seinen nächtlichen Ausflügen wurde er als Schlafwandler sogar gewalttätig und wurde aufgrund dessen ...

Leon Nader litt in seiner Jugend unter Schlafstörungen. Grund dafür war ein traumatisches Erlebnis. Bei seinen nächtlichen Ausflügen wurde er als Schlafwandler sogar gewalttätig und wurde aufgrund dessen psychatrisch behandelt. Eigentlich schien er geheilt, doch eines Nachts verschwindet seine Frau unter unerklärlichen Umständen aus der gemeinsamen Wohnung. Leon glaubt, dass seine Krankheit zurückgekehrt ist. Er kauft sich eine Stirnkamera um sein nächtliches Tun aufzuzeichnen. Als er am Morgen die Videoaufzeichnungen ansieht, sprengt dies sein Vorstellungsvermögen. Sein nächtliches Ich steigt durch eine bisher verborgene Tür in die Tiefe...

"Der Nachtwandler" ist wieder ein super spannender und fesselnder Thriller aus der Feder von Sebastian Fitzek. Ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen, so sehr hat er mich mit seinem Schreibstil und seiner verwirrenden Handlung an das Buch gefesselt.
Man denkt man weiß die Lösung, doch dann geschieht wieder etwas völlig Unerwartetes und man stellt fest, dass man doch wieder auf dem Holzweg gewesen ist.

Fitzek hat das Thema Schlafwandeln sehr gut aufgefasst und in seinem Werk verarbeitet. Durch die abstrusen Handlungen, in den ich nicht mehr unterscheiden konnte, ob es nun wirklich passiert oder ob Leon es nur im Schlaf tut, habe ich manchmal gefragt, was mache ich eigentlich wenn ich schlafe? Kann mir so etwas auch passieren?

Den Hauptprotagonisten Leon Nader, habe ich sofort ins Herz geschlossen. Ich habe jede seiner Handlungen verfolgt und manchmal ist mir auch mein Herz in die Hose gerutscht und der Atem stehen geblieben, so habe ich mit ihm mitgefiebert.

Mein Fazit:
Wieder ein Meisterwerk von Fitzek. Wer Psychothriller liebt, muss dieses Buch unbedingt lesen. Außerdem ein MUSS für alle Fitzek-Fans.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere