Profilbild von Anni90

Anni90

Lesejury Star
offline

Anni90 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Anni90 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.12.2020

Mehr Fanfiction als ein ausgereiftes Buch

Tackled In
0

Ich liebe Bücher zum Thema American Football und da ich schon von kleinauf ein Fan von den Film "Little Giants" war, in dem ein Mädchen Football spielt, war für mich sofort klar, dass ich "Tackled In" ...

Ich liebe Bücher zum Thema American Football und da ich schon von kleinauf ein Fan von den Film "Little Giants" war, in dem ein Mädchen Football spielt, war für mich sofort klar, dass ich "Tackled In" unbedingt lesen muss.

Schon gleich zu Beginn fallen einem leider die sehr vielen Rechtschreib- und Grammatikfehler auf. Der Schreibstil liest sich leider nicht sehr flüssig und wird oftmals durch die groben Fehler sehr gestört.
Das Layout des gedruckten Buches sollte noch mal überarbeitet werden, denn gefühlt hinter jedem Satz erfolgt ein Absatz. Das trägt nicht gerade zu einem guten Lesefluss bei.
Die Übergänge waren oftmals holprig und die Szenenwechsel waren manchmal sehr sprunghaft und verwirrend.

Außerdem wird sich sehr an alltäglichen Situationen wie zum Beispiel Duschen oder Anziehen aufgehalten und diese werden sehr detailiert beschrieben. Das bringt die Handlung nicht voran, sondern zieht sie nur unnötig in die Länge.

Das Thema Football wird hier leider sehr schnell zum Randthema, was ich sehr schade finde und was mich auch sehr enttäuscht hat. Ich hatte erwartet, dass es hier vor allem darum geht, das Sam ins Team kommt und dass es dort zu Spannungen zwischen ihr und Luke kommt. Doch Fehlanzeige! Football ist zwar Sam's große Leidenschaft und es wird oftmals so dargestellt, dass sie ohne Football nicht leben könnte. Doch davon merkt man in diesem Buch gar nichts. Football ist nur ein Aufhänger und hat für die Handlung des Buch eigentlich keine Bedeutung.

Die Charaktere haben es mir auch nicht leicht gemacht, dieses Buch zu mögen. Sowohl Sam als auch Luke sind beide sehr wechselhaft mit ihren Launen. Am Anfang konnte ich Sam's Stimmungsschwankungen ja noch bis zu einem gewissen Punkt nachvollziehen. Aber nach einiger Zeit hat sie mich mit ihrer Art einfach nur genervt. Ständig rastete sie wegen Kleinigkeiten aus, was einfach nur noch sehr überzogen wirkte. Wer auf großes Drama steht, der wird Sam lieben.
Luke und auch die anderen Nebencharaktere sind da nicht wesentlich besser. Alle sind sehr aufbrausend und geraten ständig miteinander in Streit. Es gab kaum ein Kapitel, in dem sich nicht gestritten wurde. Auf Dauer wird das einfach nur unglaublich anstrengend und man fragt sich, was die Autorin damit ausdrücken möchte. Die Streitereien wirken einfach nur überzogen und tragen nichts zur Handlung bei.

Die großen Gefühle zwischen Sam und Luke kamen bei mir definitiv nicht an. Es ging mir viel zu schnell und richtig nachvollziehen konnte ich es auch nicht. In einem Moment streiten sie sich noch und im nächsten sprechen sie von großen Gefühlen. Da muss man schon sehr zwischen den Zeilen lesen, um diese zu erahnen.

Das auch noch ein sehr ernstes Thema mit eingebaut wurde, war für mich zu viel. Dieses Thema hätte viel mehr Raum gebraucht und auch Sam's Umgang damit kann man eigentlich nur als realitätsfern bezeichnen. Das war nicht sehr gelungen und wirkte sehr gezwungen, so als bräuchte dieses Buch dringend noch einen Aufhänger.

Für mich glich dieses Buch eher einer Fanfiction als einem richtig, ausgereiften Buch. Hier fehlt noch sehr viel und es ist noch sehr ausbaufähig.
Wer eine gute Story über Football erwartet, wird hier sehr enttäuscht werden.
Ich kann dieses Buch nicht empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.12.2020

Schöne Idee, die nicht gut umgesetzt wurde

Wenn zwei sich texten
0

Als ich auf "Wenn zwei sich texten" aufmerksam geworden bin, wusste ich sofort, dass ich dieses Buch unbedingt lesen möchte.
Ich bin ein großer Fan von Büchern in diesem Stil und ich mag die Dynamik, ...

Als ich auf "Wenn zwei sich texten" aufmerksam geworden bin, wusste ich sofort, dass ich dieses Buch unbedingt lesen möchte.
Ich bin ein großer Fan von Büchern in diesem Stil und ich mag die Dynamik, die zwischen den Figuren durch das Schreiben von Nachrichten entsteht.
Ich finde es auch immer sehr interessant, wie sich Gefühle nur durch Textnachrichten entwickeln können.

Da ich schon mehrere Bücher dieser Art gelesen habe, wie zum Beispiel den gelungenen Chat-Roman "Häkelenten tanzen nicht" von Jennifer Wolf. War ich doch sehr überrascht, wie schwer es mir hier tatsächlich fiel, den SMS zwischen Haley und Martin zu folgen.
Dies lag vor allem daran, dass sich Haley und Martin bereits kennen und den gleichen Freundeskreis haben. Demnach haben sie viele Hintergrundinformationen über die einzelnen Figuren, die dem Leser allerdings nicht bekannt sind.
Ich habe mich besonders mit der Figurenkonstellation schwer getan, besonders die Freunde von den beiden konnte ich nur schwer auseinander halten und ihre Beziehungen zueinander. Dies war für mich manchmal ein einziges Wirrwarr.

Nach einiger Zeit hatte ich mich an den Stil gewöhnt, doch trotzdem hatte ich das Gefühl, nicht alles zu verstehen und mitzukriegen. Für mich waren es manchmal überaus kryptische Nachrichten, die ich nicht verstanden habe und denen ich vom Sinn her nicht folgen konnte.

Für dieses Buch wäre eine erzählerische Handlung definitiv von Vorteil gewesen.
Die Charaktere bleiben leider auch sehr oberflächlich und man hat das Gefühl, sie auch nach dem Lesen nicht weiter kennengelernt zu haben.

Da ich den Stil des Buches sehr mochte, habe ich es dennoch gerne gelesen und wollte auch wissen, wie es ausgeht. Berühren konnte es mich leider nicht.
Ein Epilog oder etwas ähnliches was über das letzte Kapitel hinaus geht, hätte mir auch gut gefallen. Das Ende kam mir dann zu abrupt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.12.2020

Nicht schlecht, aber auch nicht überragend.

Fräulein Gold: Schatten und Licht
0

Hulda Gold ist als Hebamme im Berlin der 20er tätig. Im ärmlichen Bülowbogen betreut sie eine Schwangere, die durch den Tod ihrer Nachbarin erschüttert ist.
Hulda beginnt auf eigene Faust zu ermitteln ...

Hulda Gold ist als Hebamme im Berlin der 20er tätig. Im ärmlichen Bülowbogen betreut sie eine Schwangere, die durch den Tod ihrer Nachbarin erschüttert ist.
Hulda beginnt auf eigene Faust zu ermitteln und begibt sich dabei oft selbst in Gefahr.

"Fräulein Gold" hat mir an sich ganz gut gefallen, als überragend würde ich es aber nicht bezeichnen.

Das Setting hat mir sehr gut gefallen. Ich fand das Berlin in den 20er Jahren als sehr authentisch und lebhaft dargestellt. Auch die geschichtlichen Begebenheiten wurden passend mit eingebaut.

Der Schreibstil war gut und flüssig zu lesen. Ich empfand es auch als sehr authentisch, dass der Berliner Dialekt integriert wurde, auch wenn dieser meist nur von den Nebencharakteren verwendet wurde.

Der Mordfall begann erst sehr spannend und gut konstruiert und konnte mich auch sehr fesseln.
Leider häuften sich für mich nach und nach die Zufälle, durch die Hulda auf die Lösung des Falles stößt. Dies machte es für mich schon sehr unwirklich.

Mein größtes Problem hatte ich allerdings mit den Hauptfiguren. Weder Hulda noch Karl, den Kommissar, empfand ich als sympathisch. Auch waren sie mir zu oberflächlich dargestellt, was hier wohl der Trilogie geschuldet ist.
Hulda ist als Protagonistin sehr eigenwillig und stur. Manche von ihren Handlungen konnte ich nicht nachvollziehen und ich tat mich auch schwer sie zu verstehen. Auch ihre Ansichten erschlossen sich mir manchmal nicht ganz. Und die schwankenden Stimmungen machten es auch nicht wirklich einfacher.
Das Verhältnis zwischen ihr und Karl konnte mich auch nicht überzeugen. Mir fehlte die gegenseitige Sympathie und die Anziehung.
Besonders schwer tat ich mich auch mit Huldas Alkohol- und Drogenkonsum, der vermutlich üblich für die damalige Zeit war, für mich aber nicht mit dem Beruf der Hebamme vereinbar ist.

Mich konnte das Buch nicht so sehr fesseln und es fiel mir auch leicht, dass Buch auch mal aus der Hand zu legen. Eine größere Prise Spannung hätte ich mir hier noch gewünscht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.12.2020

Trümmermädchen

Trümmermädchen
0

Die fiktive Geschichte von Anna und Marie hat mir sehr gut gefallen. Durch einen sehr bildhaften Schreibstil schildert die Autorin eindrucksvoll die ersten Kriegsjahre und die Nachkriegszeit im zerbombten ...

Die fiktive Geschichte von Anna und Marie hat mir sehr gut gefallen. Durch einen sehr bildhaften Schreibstil schildert die Autorin eindrucksvoll die ersten Kriegsjahre und die Nachkriegszeit im zerbombten Köln.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen, er war flüssig zu lesen und man kam sehr schnell in die Geschichte rein.
Einzig zu Anfang hatte ich mit den wechselnden Perspektiven von Anna und Marie noch meine Problemchen. Aber nach kürzester Zeit hatte ich mich daran gewöhnt und konnte das Buch zügig zuende lesen.

Die Handlung war sehr spannend und ich habe sehr mit Anna und Marie mitgefühlt. Die beschriebene Not, der Hunger und die Kälte sind für uns heute unvorstellbar und wurden so eindringlich beschrieben, dass ich von den Geschehnissen sehr ergriffen war.

Obwohl das Buch 500 Seiten hat, kam für mich das Ende doch sehr überraschend und etwas zu abrupt. Hier hätte ich mir noch einen Epilog mit einem kleinen Einblick in die Zukunft der Protagonisten gewünscht.

Eine sehr gelungene und bewegende Geschichte, die ich wirklich sehr empfehlen kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.12.2020

Zweite Chance?

Wie die Stille vor dem Fall. Zweites Buch
0

Zu erst möchte ich mich beim Verlag für das Rezensionsexemplar von NetGalley bedanken, dies beeinflusst aber in keinster Weise meine Meinung.

Als ich gehört habe, dass es von der Geschichte um Shay und ...

Zu erst möchte ich mich beim Verlag für das Rezensionsexemplar von NetGalley bedanken, dies beeinflusst aber in keinster Weise meine Meinung.

Als ich gehört habe, dass es von der Geschichte um Shay und Landon eine Fortsetzung gibt, habe ich mich gefragt, ob dies wirklich nötig ist und ihre Geschichte wirklich zwei Teile braucht und nun muss ich sagen: ja definitiv!
Die Story der beiden konnte so den Raum bekommen, den sie verdient. Denn sie ist viel zu komplex, um sie in einen Einzelband zu quetschen.
Sie ist sehr detailliert, ohne sich unnötig in die Länge zu ziehen.

Der zweite Teil beginnt direkt dort, wo der erste aufgehört hat und so kann man nahtlos weiterlesen.
Es ist definitiv von Vorteil den ersten Teil zu kennen, sonst wird man einige Zusammenhänge nicht verstehen können.

Der Schreibstil von Brittainy C. Cherry ist auch schon wie bei den Vorgängern sehr schön und flüssig zu lesen. Da ich beide Teile direkt hintereinander gelesen habe, fiel es mir sehr leicht, wieder in die Geschichte einzutauchen.

Obwohl auch dieser Teil von Shay und Landon wieder sehr gefühlvoll war, muss ich sagen, dass mir der erste Teil der Reihe besser gefallen hat. Er war sehr gut, kam aber emotional nicht ganz an den ersten heran. Beim Lesen des ersten Teils hatte ich oftmals einen großen Kloß im Hals und musste mit den Tränen kämpfen. Dies war hier nicht so der Fall. Trotzdem gab es wieder viele schöne und auch lustige Momente.

Es war trotzdem eine gelungene Fortsetzung und ich habe mich sehr für Shay und Landon über dieses Ende gefreut.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere