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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.10.2024

Fantasievoll, unterhaltsam und ganz anders als gedacht

Ich fürchte, Ihr habt Drachen
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König Antoine und Königin Helene wollen ihre Tochter verheiraten, doch Prinzessin Cerise lehnt alle Bewerber ab. Bis sie eines Tages zufällig Prinz Reginald begegnet und auf eine baldige Verlobung hofft. ...


König Antoine und Königin Helene wollen ihre Tochter verheiraten, doch Prinzessin Cerise lehnt alle Bewerber ab. Bis sie eines Tages zufällig Prinz Reginald begegnet und auf eine baldige Verlobung hofft. Nun gilt es, das Königreich Bellemontagne von seiner schönsten Seite zu präsentieren, doch im Schloss herrscht eine schreckliche Drachenplage...
Ich fürchte, ihr habt Drachen von Peter S. Beagle ist eine Geschichte voller Fantasie, Romantik, Komik und überraschenderweise auch Gewalt und düsterer Momente. Robert hat von seinem Vater das Handwerk des Drachenfängers gelernt, aber er betrachtet Drachen nicht als Ungeziefer, das es zu vernichten gilt, sondern hält sich sogar heimlich welche als Haustiere. Am liebsten wäre er Diener eines Prinzen, ein Traum, der in greifbare Nähe rückt, als Prinz Reginald ihn bittet, mit ihm auf Drachenjagd zu gehen, doch der Prinz scheint nicht zu ahnen, in welche Gefahr er sich begibt.
In der Geschichte wimmelt es von Drachen in allen Farben und Größen, aber es ist keineswegs eine humorvolle Fantasy-Geschichte, wie Titel und Cover vermuten lassen, denn die meisten Drachen erleiden ein grausames Schicksal. Vielmehr ist es eine Heldenreise voller Verwicklungen und Gefahren, in deren Verlauf die Figuren beginnen, ihre Rollen zu überdenken, die ihnen durch Erwartungen anderer oder durch vermeintliche Wünsche auferlegt wurden.
Zuweilen scheint es, als hätte sich Peter S. Beagle nicht für eine Zielgruppe entscheiden können, denn die Geschichte schwankt zwischen romantischem Märchen, unterhaltsamem Abenteuer und düsterem Drama und ist stellenweise nichts für zartbesaitete LeserInnen, während andere Szenen wiederum hoffnungslos romantisch und irrwitzig skurril sind.
Alles in allem eine fantasievolle, unterhaltsame und durchaus spannende Geschichte mit sympathischen und leicht schrulligen Charakteren, allerdings etwas sperrig und ganz anders als das Cover vermuten lässt.

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Veröffentlicht am 01.10.2024

Eine zauberhafte Geschichte zum Wohlfühlen

Spellshop
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Kiela ist Bibliothekarin in der Hauptstadt des Reiches. Als eine Revolution ausbricht und fast die gesamte Bibliothek niederbrennt, flieht sie mit einigen Bücherkisten auf die abgelegene Insel, auf der ...

Kiela ist Bibliothekarin in der Hauptstadt des Reiches. Als eine Revolution ausbricht und fast die gesamte Bibliothek niederbrennt, flieht sie mit einigen Bücherkisten auf die abgelegene Insel, auf der sie aufgewachsen ist. Im verlassenen Cottage ihrer Eltern will sie noch einmal ganz von vorne anfangen. Doch seit die Zauberer aus der Hauptstadt die Insel nicht mehr besuchen, ist sie aus dem Gleichgewicht geraten und Flora und Fauna verkümmern. Kiela will helfen, schließlich hat sie einige nützliche Zauberbücher in ihren Bücherkisten, aber als Bibliothekarin darf sie keine Magie anwenden...

Spellshop ist eine herzerwärmende und magische Geschichte über Familie, Zusammenhalt und die Suche nach einem Zuhause. Kiela ist eine zauberhafte Protagonistin, mutig, kreativ und hilfsbereit. Wie sie sich langsam öffnet, Magie ausprobiert, sich mit den Inselbewohnern anfreundet und Gefühle für Larran entwickelt, ist absolut liebenswert und bisweilen herrlich chaotisch, zumal sie in zwischenmenschlichen Dingen nicht besonders geschickt ist. Aber man spürt ihre Sehnsucht nach Nähe und hofft, dass sich alles zum Guten wendet. Auch die Nebencharaktere sind gut ausgearbeitet und bis auf den Inselgriesgram allesamt sympathisch, aber das Highlight des Buches sind sicherlich die fantastischen Wesen. Die Pflanze Caz ist großartig und ein treuer und fürsorglicher Begleiter. Seine treffsicheren Bemerkungen und sein liebevoller Umgang mit Kiela bringen einen immer wieder zum Schmunzeln, aber Sarah Beth Durst hat die Insel so kreativ gestaltet und bevölkert, dass man aus dem Staunen und Entzücken gar nicht mehr herauskommt und am Ende feststellt, dass man sogar das zickige Huhn irgendwie niedlich findet.

Alles in allem eine fantasievolle und unterhaltsame Geschichte mit Wohlfühlfaktor, die einen auf eine abenteuerliche, emotionale und magische Reise mitnimmt und definitiv ein Buch, das man mit einem Lächeln zuklappt.

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Veröffentlicht am 30.09.2024

Eine einfühlsame und anregende Selbstfindungsgeschichte

Der Tempel in den Bergen und das Geheimnis der Selbstliebe
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Als Lisa kurz vor ihrem sechzigsten Geburtstag überraschend gekündigt wird, beschließt sie, sich eine Auszeit zu nehmen und einige Zeit in einem Meditationsretreat in Sri Lanka zu verbringen, bevor sie ...

Als Lisa kurz vor ihrem sechzigsten Geburtstag überraschend gekündigt wird, beschließt sie, sich eine Auszeit zu nehmen und einige Zeit in einem Meditationsretreat in Sri Lanka zu verbringen, bevor sie entscheidet, wie es weitergehen soll. Dort erkennt sie, wie sehr sie sich über ihre Arbeit definiert hat und lernt, sich selbst und anderen gegenüber mitfühlender zu sein.

Der Tempel in den Bergen und das Geheimnis der Selbstliebe ist eine berührende und inspirierende Geschichte über Selbstwert und Akzeptanz, die zeigt, wie sehr wir uns das Leben oft selbst schwer machen, indem wir ständig nach Leistung und Perfektion streben. Für Lisa war ihre Arbeit sehr wichtig, sie gab ihr Selbstvertrauen und Anerkennung, aber ohne Tätigkeit fühlt sie sich unproduktiv und weiß nichts mit ihrer Zeit anzufangen. An das einfache und entschleunigte Leben im Retreat kann sie sich nur schwer gewöhnen, doch je mehr sie sich auf die buddhistische Lebensweise einlässt, desto mehr lernt sie über sich selbst und erkennt, dass sie sich Zeit für sich nehmen darf und nichts leisten muss, um geschätzt zu werden.

Eine Geschichte, die zu mehr Selbstmitgefühl und Achtsamkeit anregt, voller hilfreicher Gedanken und nicht nur für Frauen in Umbruchsituationen lesenswert.

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Veröffentlicht am 26.09.2024

Ein magisches Abenteuer mitten in Paris

Birds of Paris – Das magische Pendel
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Birds of Paris ist ein fantasievolles Abenteuer für Mädchen und Jungen ab 10 Jahren
Lea trifft im Garten von Notre Dame auf ein geheimnisvolles Mädchen, das sie um einen Gefallen bittet. Nach anfänglichem ...

Birds of Paris ist ein fantasievolles Abenteuer für Mädchen und Jungen ab 10 Jahren
Lea trifft im Garten von Notre Dame auf ein geheimnisvolles Mädchen, das sie um einen Gefallen bittet. Nach anfänglichem Zögern stimmt Lea zu und befindet sich plötzlich mittendrin in einem magischen Abenteuer.
Kathrin Tordasi erzählt eine wunderbare Geschichte über Freundschaft, Verbundenheit, den Mut das Richtige zu tun und die Suche nach dem Außergewöhnlichen und nimmt ihre Leser/innen mit auf eine spannende Spurensuche über die Dächer von Paris, durch verwinkelte Straßen und geheimnisvolle Gärten und bis hinab in die düsteren Katakomben. Auf der Suche nach einem geheimnisvollen Gegenstand müssen die Kinder allerhand knifflige Aufgaben lösen und gefährliche Hindernisse überwinden.

Die Figuren sind liebevoll gezeichnet und authentisch. Lea ist ein sympathisches, kluges und verantwortungsvolles Mädchen mit einer genauen Beobachtungsgabe. Sie ist oft umgezogen und war nie lange genug an einem Ort um Freundschaften zu schließen. Daher ist sie es gewöhnt, auf sich alleine gestellt zu sein, knüpft nur schwer Kontakt und möchte einfach nur irgendwie dazugehören. Die Bande von Straßenkindern schließt man als Leser/in sofort ins Herz. Auch wenn man nicht allzuviel über ihre Lebensgeschichten erfährt, so ist ihr Zusammenhalt, die Art wie sie füreinander sorgen und aufeinander aufpassen und die Freundlichkeit, mit der sie Lea begegnen, zutiefst herzerwärmend. Sie haben sicherlich viel durchgemacht, doch gemeinsam sind sie stark und schöpfen Kraft aus ihrer Aufgabe, die ihnen das Gefühl gibt, besonders zu sein.

Ein fantastisches und spannendes Abenteuer voller Magie, Rätsel und Gefahren, dem hoffentlich noch viele folgen werden.

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Veröffentlicht am 26.09.2024

Ein spannendes und wendungsreiches Abenteuer

Klippo
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Mitten in der Nacht muss Klippo sein Zuhause verlassen und mit seinen Eltern vor den Salpetern fliehen. Die gefürchteten Raubritter wollen sich an der Familie rächen, doch wofür? Auf der Insel Baron Rok ...

Mitten in der Nacht muss Klippo sein Zuhause verlassen und mit seinen Eltern vor den Salpetern fliehen. Die gefürchteten Raubritter wollen sich an der Familie rächen, doch wofür? Auf der Insel Baron Rok finden sie Zuflucht und Klippo erhofft sich endlich Antworten auf seine Fragen, doch dann verschwinden seine Eltern spurlos und ein geheimnisvolles Mädchen stellt sein gewohntes Leben völlig auf den Kopf ...

Klippo ist ein spannendes und rätselhaftes Abenteuer voller Geheimnisse und überraschender Wendungen. Die LeserInnen werden mitten ins Geschehen geworfen und flüchten gemeinsam mit Klippo und seinen Eltern über das Meer zu einer geheimnisvollen Insel, die Schutz bieten soll, falls die Salpeter sie nicht vorher einholen. Klippo ist ein wissbegieriger Junge, der zu Hause unterrichtet wurde und keinen Kontakt zur Außenwelt hatte. Das lässt ihn anfangs etwas merkwürdig erscheinen, da er nicht einschätzen kann, in welcher Gefahr er sich befindet. Seine einzige Sorge gilt seinem Hermelin Red, was absolut liebenswert ist und im Laufe der Geschichte über sein manchmal seltsames Verhalten hinwegsehen lässt.

Es ist eine Geschichte voller Geheimnisse und rätselhafter Ereignisse. Klippos Eltern haben ihm vieles verschwiegen und auch bei den Nebenfiguren ist man sich oft nicht sicher, ob sie die Wahrheit sagen. Auf der Suche nach Antworten gerät Klippo durch seine unbedachte und neugierige Art von einer gefährlichen Situation in die nächste, doch zum Glück freundet er sich mit der mutigen Nessi an, die das Inselleben und die raue See gewohnt ist und Klippo bei der Suche nach seinen Eltern eine große und beherzte Hilfe ist.

Alles in allem ein spannendes und wendungsreiches Abenteuer, das gegen Ende so rasant und brandgefährlich wird, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Ein kleines Highlight ist zudem das bezaubernde Daumenkino von Red, das dafür sorgt, dass man das Buch wahrscheinlich noch öfter in die Hand nimmt, auch wenn am Ende alle Rätsel gelöst sind.

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