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Veröffentlicht am 11.05.2020

San Teresa University 1 - Raelyn & Hunter

Forever Free - San Teresa University
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Meine Meinung:

Mit Forever Free lädt uns Kara Atkin an die wundervolle, "Gilmore Girls Gefühle" hervorrufen San Teresa University ein. Es ist der erste, und meines Erachtens sehr vielversprechende Teil, ...

Meine Meinung:

Mit Forever Free lädt uns Kara Atkin an die wundervolle, "Gilmore Girls Gefühle" hervorrufen San Teresa University ein. Es ist der erste, und meines Erachtens sehr vielversprechende Teil, einer Reihe rund um neue Freundschaften, die Liebe und Freiheit. Es werden allerdings auch ernste Themen wie Mobbing und Krankheit behandelt. Aber fangen wir am Anfang an...

Ich liebe Kara's Schreibstil! Kara's Ausführungen sind wunderbar bildhaft und lebendig. Allein schon wie sie einen einfachen Cappuchino beschreibt, hat mich das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Ihr Stil geht so locker und leicht von der Hand, dass man geradezu durch die Zeilen fliegt. Ich war schon am Anfang, wo noch gar nicht so viel passiert ist, richtig gefesselt. Der Einstieg ins Buch fiel mir wirklich leicht.

Das Buch ist aus Sicht von Neustudentin Raelyn und Musikstudenten Hunter geschrieben, wobei der Fokus eindeutig auf Raelyn liegt. Durch die Perspektivenwechsel lernen wir beide Charaktere und ihre Gefühlswelt sehr gut kennen. Ich mag solche Wechsel ja ohnehin immer sehr gerne, da sie der Handlung eine gute Dynamik verleihen und die Geschichte nicht zu einseitig wirken lässt.

Raelyn ist mir sofort ans Herz gewachsen. Ich finde sie mit ihrer schüchternen Art sehr sympathisch. Sie ist aber nicht nur schüchtern, sondern es steckt auch eine Kämpfernatur in der jungen Frau, die sich nach und nach im Verlauf der Geschichte immer mehr entfaltet. Rae musste durch ein tragisches Ereignis in ihrer Kindheit früh erwachsen werden und wurde zudem von ihrer Mum sehr in ihrer Entfaltung eingeschränkt. Durch einige Rückblenden in Rae's Vergangenheit lernen wir sie als Person, sowie ihre - zunächst teilweise nicht nachvollziehbaren - Handlungen nach und nach besser zu verstehen. Die Entwicklung von Rae's Charakter war wirklich sehr authentisch und ich konnte sie gut fassen.

Bei Hunter hab ich mir da schon ein bisschen schwerer getan, da wir von ihm nicht ganz so viel erfahren. Es ist aber relativ schnell klar, dass auch Hunter ein schweres Päckchen mit sich herumschleppt. Dies wird vorallem durch seine häufigen Gefühlsschwankungen und Wutausbrüche deutlich gemacht. Im Grunde ist Hunter ein sehr emotionaler Charakter und ein wahrlich guter Freund. Zusammen mit der quirligen Bloggerin Kate und dem kumpelhaften Tyler hat Kara ein tolles Trio geschaffen, die man einfach gerne begleitet.

Ein weiterer Punkt, welcher mir wirklich gut gefallen hat, ist, dass sich die Autorin Zeit lässt, sprich sie nimmt sich ausreichend Zeit für die Entwicklung der Geschichte. So fühlte ich mich als Leserin in keinster Weise gehetzt und konnte mich gut in das Geschehen einlegen und den jeweiligen Situationen anpassen. Spannung hat die Story aber deswegen nicht eingebüßt.

Auch wenn ich mich wirklich sehr gut unterhalten gefühlt habe, gab es auch ein paar Kleinigkeiten, die mir jetzt nicht so zugesagt haben.Damit ich ein bisschen darauf eingehen kann, folgen jetzt einige kleine Spoiler:

So war zum Beispiel Rae's Verhalten in Bezug auf die Anrufe ihrer Mutter für mich nicht wirklich nachvollziehbar und auch zu unglaubwürdig. Würde ich mich so gar nicht mehr bei meiner Mutter melden, hätte diese schon die Polizei oder sonst was gerufen. Das war mir hier etwas zu einfach gestrickt.


Eine Szene, die die Geschichte meiner Meinung nach unnötig in die Länge gezogen hat und sonst eigentlich nichts gebracht hat, war jene im Tattoostudio. Ich kann nicht nachvollziehen inwiefern sie zur Entwicklung der Geschichte beigetragen hat. Auch, dass das Tattoo dann nicht mehr angesprochen wird - auch nicht gegenüber Rae's Mum - fand ich etwas seltsam.

Zudem ist die Geschichte auch irgendwie ziemlich vorhersehbar gewesen und mir war auch ziemlich bald klar, welches "Problem" Hunter haben könnte.

Schade fand ich auch dass eigentlich nie aufgeklärt wurde, warum April (eine weitere Freundin von Kate, Rae und Co) gegen Ende des Buches so schlecht auf Hunter zu sprechen war.

Zum Schluss hätte ich mir auch noch ein paar mehr Kapitel aus Hunter's Sicht gewünscht.

....Spoiler Ende!....

So... Das war jetzt wirklich jammern auf hohem Niveau. Daher habe ich auch nur einen Stern in meiner Bewertung abgezogen. Im Gesamten hat mir Raelyns und Hunters Geschichte nämlich wirklich sehr gut gefallen!

Fazit:

Forever Free ist eine wunderschöne Romanze, behandelt aber auch ernste Themen. Das Buch lässt sich ausreichend Zeit, so dass man sich als Leser/in voll und ganz in die jeweilige Situation einleben kann. Trotz einiger Passagen, die ich jetzt nicht gebraucht hätte, war das Buch an keiner Stelle langatmig. Außerdem versprüht die Kulisse rund um die San Teresa University ein heimeliges Gefühl á la Gilmore Girls. Ich kann das Buch wärmstens empfehlen.

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  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 07.05.2020

Düsterer Reihenauftakt

Maskenmacht
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Klappentext:

Mit einem Geheimnis fängt alles an.
Mit einem Geheimnis hört alles auf.

Vaara lebt in einer Welt, in der die Magie im Sterben liegt. Als ihr ein magisches Schwert in die Hände fällt, kann ...

Klappentext:

Mit einem Geheimnis fängt alles an.
Mit einem Geheimnis hört alles auf.

Vaara lebt in einer Welt, in der die Magie im Sterben liegt. Als ihr ein magisches Schwert in die Hände fällt, kann sie ihr Glück kaum fassen. Doch die Klinge gehört Morvan, einem der Maskierten, die einst eine Mauer um das Reich der Menschen bauten und seither über sie herrschen. Er spürt Vaara auf, würde sie für das Schwert sogar töten. Sie wird gerettet, aber ihr Vertrauen in Ghodrias Herrscher ist zerstört. Als die Maskierten erneut ihr Leben bedrohen, fasst sie einen Entschluss: Sie will die Mauer überwinden und jene zur Rede stellen, die ihr alles genommen haben. Gemeinsam mit zwei Freunden schmiedet sie einen Plan, der sie entweder umbringen oder alles verändern wird.

(Quelle: Amazon)

Meine Meinung:

Als ich das Cover zu Maskenmacht gesehen habe, wusste ich, dass ich dieses Buch lesen muss - es hat mich einfach magisch angezogen. Es wirkt sehr, sehr düster und blutig, aber auch sehr mächtig und geheimnisvoll. Die Schwarz-,Rot- und Goldtöne ergänzen sich super! Ich finde das Cover sehr auffällig und außergewöhnlich und es passt perfekt zur Handlung des Buches. Denn diese ist ebenfalls alles andere als gewöhnlich.

Lily Wildfire hat eine düstere und brutale Welt erschaffen. Eine Welt, in der die Menschen hinter einer Mauer eingesperrt werden. Eine Mauer, welche von den Maskierten - angeblich als Schutzwall - erbaut wurde. Die Maskierten wirken auf den ersten Blick wie Götter.

Sie sind für die Menschen unantastbar. Die Menschen haben den Maskierten Gehorsam zu leisten und sich diesen zu fügen. Im Gegenzug erhalten sie Schutz vor den Zrash - grausamen Kreaturen, die ganze Städte und Landzüge in Schutt und Asche legen und Verderben über die Bevölkerung Ghodrias bringen. Einzig die junge Vaara beginnt das System zu hinterfragen. Genau genommen wurde ihr von einem Maskierten namens Morvan alles genommen - ein Schlüsselerlebnis, welches Vaara erstmals an den Maskierten zweifeln lässt.

Vaara war mir von Anfang an sympathisch, vorallem deshalb weil sie keinesfalls perfekt ist. Die junge Frau ist eine sehr impulsive Kämpfernatur, die manchmal zu vorschnell handelt, ihre Meinung eisern vertritt und nicht alles glaubt, was man ihr vorsagt. Auch wenn ich Vaara's Handlungen vielleicht nicht immer verstanden habe, habe ich es genossen die abenteuerliche Reise durch Ghodria mit ihr anzutreten. Immer an Vaara's Seite ist Yalani - eine Kriegerin aus dem Orden des Nebelfeuers, in welchem Vaara nach dem Tod ihrer Eltern aufwächst. Yalani weiß Vaara zu lenken - sie ist ihr eine Lehrerin, aber auch eine unglaublich gute Freundin. Ihr Charakter hat allerdings auch eine gewisse mystische und geheimnissvolle Aura, was sie ganz besonders erscheinen lässt. Mein absoluter Liebling im Buch ist allerdings Carryn das Oberhaupt der Diebesgilde. Er ist sarkastisch, frech und aufmüpfig. Er und Vaara schenken sich nichts und dennoch spürt man eine Art geschwisterliche Liebe zwischen den Beiden.

Lily Wildfire hat aber nicht nur bei ihren Charakteren alles richig gemacht. Auch der Aufbau und die Spannung waren von der ersten Seite an da. In den ersten Kapiteln begleiten wir Vaara als Kind - eben bis zu dem Ereignis, bei dem sie ihre Familie verliert. Es folgt dann ein Zeitsprung von 7 Jahren. Vaara ist dann 17 Jahre und genießt eine Ausbildung im Orden des Nebelfeuers. In diesem ersten Abschnitt lernen wir die Welt und deren System, sowie Vaara wirklich gut kennen.

Ein weiteres Schlüsselerlebnis, welches sich dann ereignet, lässt in Vaara den Entschluss reifen die Reise über die Mauer ins Reich der Maskierten anzutreten. Auf ihrem Weg dorthin treffen Vaara und ihre Begleiter auf viele Gefahren, alte Feinde, aber auch neue Verbündete. Durch den äußerst leb- und bildhaften Schreibstil der Autorin, kann man sich die Schauplätze richtig gut vorstellen. Und obwohl die Printausgabe über 500 Seiten hat, bleibt die Geschichte sehr kurzweilig und es kommen keine Längen vor.


Man muss bei all der Spannung, die das Buch beinhaltet, aber immer im Auge behalten, dass es sich um einen Reihenauftakt handelt. Es werden mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet. Vorallem der Schluss bringt nochmal alles so richtig schön durcheinander und lässt einem schon fast ratlos zurück.

Fazit:

Maskenmacht ist ein imposanter und düsterer Reihenauftakt, der den Weg für Vaara's eigentliches Abenteuer hinter der Mauer ebnet. Ich bin schon sehr gespannt darauf, wo Vaara's Bestimmung sie letztlich hinführen wird. Außerdem hoffe ich, dass auch das Geheimnis der Maskierten in der Fortsetzung gelüftet wird, den auch das hat sich mir noch nicht so wirklich erschlossen. Da wirklich viele Fragen offen bleiben und man weiterlesen muss, um die Geschichte voll und ganz zu begreifen und zu fassen, habe ich in meiner Bewertung einen Stern abgezogen. Denn ich muss (leider) gestehen, dass die gesamte Handlung ein großes Geheimnis geblieben ist....so wie der Klappentext verspricht: "Mit einem Geheimnis fängt alles an. Mit einem Geheimnis hört alles auf."

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Veröffentlicht am 29.04.2020

Ein interaktiver Rätselspaß für junge Abenteurer ab 8 Jahren!

Ravensburger Exit Room Rätsel: Gefangen auf der Insel
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Klappentext:

Dies ist kein normales Buch!

Sobald du es öffnest, wird es dich gefangen nehmen. Es erwarten dich zwei spannende Rätselfälle mit vielen kniffligen Aufgaben. Hier ist alles erlaubt: hineinschreiben, ...

Klappentext:

Dies ist kein normales Buch!

Sobald du es öffnest, wird es dich gefangen nehmen. Es erwarten dich zwei spannende Rätselfälle mit vielen kniffligen Aufgaben. Hier ist alles erlaubt: hineinschreiben, falten, schneiden, herausreißen. Am Ende zählt nur eins: Entkomme dem Buch!

Auf dieser Insel erwarten dich viele Geheimnisse: Was verbirgt sich in dem großen Koffer? Welche Botschaft kannst du in den Spinnennetzen entdecken? Und findest du in der Flaschenpost eine geheime Nachricht? Löse die Rätsel, nur so kannst du dich befreien!

Meine Meinung:

Das Rätselbuch aus dem Ravensburger Verlag ist definitiv ein Spaß-Buch! Bevor man das Abenteuer beginnt, sollte man sich allerdings noch mit dem nötigen Werkzeug ausrüsten. Bleistifte, Buntstifte, Schere, Brieföffner und Handspiegel dürfen auf keinen Fall fehlen. Es ist zudem ratsam die Reise nur in Begleitung eines Erwachsenen anzutreten!

Da man in dem Buch schreibt und Seiten "aufreißt" ist es auf jeden Fall nur für den Einmalgebrauch bestimmt. Dafür, dass das Büchlein danach voraussichtlich im Müll landet, ist die Ausstattung wirklich sehr hochwertig. Der Buchdeckel ist weich und biegsam und fühlt sich sehr angenehm in der Hand an. Das Cover schreit förmlich nach "Abenteuer". Ein kleines Highlight auf dem Cover ist die Thermofarbe, unter der so machnes Geheimnis zum Vorschein kommt.

Dank des geringen Gewichtes eignet sich das Büchlein auch hervorragend zum Mitnehmen.

Die Story an sich ist für Kinder sehr spannend zum Lesen und durch die Rätsel werden sie auch wirklich zum Lesen animiert. Allerdings finde ich den Schweregrad für die Altersempfehlung 8+ schon recht kniffelig. Die Hilfe eines Erwachsenen kann auf jeden Fall nicht schaden.

Fazit:

Gefangen auf der Insel ist ein interaktives Lern- und Rätselbuch für kleine und große Abenteurer ab 8 Jahren. Es eignet sich zudem super als Geschenk oder Mitbringsel.

Die Aufmachung und die Qualität des Buches sprechen für den Ravensburger Verlag. Es ist alles sehr hochwertig! Daher rührt wahrscheinlich auch der Preis, welcher mit € 12,99 (D) bzw. € 13,40 (A) doch recht happig für den einmaligen Gebrauch ist. Aufgrund dessen habe ich in meiner Bewertung auch einen Stern abgezogen. Da es allerdings riesigen Spaß gemacht hat der Insel zu entkommen, spreche ich dennoch eine Empfehlung aus!

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Veröffentlicht am 27.04.2020

Das Portal in eine Parallelwelt

Darker Things
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Meine Meinung:
Als ich den Klappentext gelesen habe, war ich gleich Feuer und Flamme für das Buch. Ich hatte die Vorstellung einer reißerischen, actiongeladenen Flucht zwischen den Welten. Leider wurde ...

Meine Meinung:
Als ich den Klappentext gelesen habe, war ich gleich Feuer und Flamme für das Buch. Ich hatte die Vorstellung einer reißerischen, actiongeladenen Flucht zwischen den Welten. Leider wurde ich in diesem Punkt sehr enttäuscht. Um das Ganze auszuführen, muss ich etwas in die Handlung abtauchen.

Es dreht sich in der Geschichte alles um die 17-jährige Lejla, die bei ihrem Großvater in Basel aufwächst. Von ihrer Mutter weiß Lejla nur, dass diese an Schizophrenie erkrankt war und sich letztlich das Leben genommen hat. Ihren Vater hat die junge Frau nie kennen gelernt. Aufgrund dieses Schicksals hat es mich also nicht gewundert, dass Lejla ein bisschen auf die schiefe Bahn geraten ist - das behauptet zumindest ein Gericht und verdonnert Lejla zu Sozialstunden. Bei einem ihrer Aufträge in einer verlassenen Villa trifft Lejla auf den mysteriösen jungen Mann Dorian. Sie belauscht ein Gespräch und hört mit, dass Dorian angesetzt wurde sie zu töten. Aber nicht nur, dass Dorian Lejla auf Schritt verfolgt, passieren merkwürdige Dinge, die Lejla immer mehr an ihrem Verstand zweifeln lassen. Lejla beginnt gemeinsam mit ihrer an übersinnliche Phänomene glaubenden Freundin Endra zu recherchieren und so endeckt sie schnell ein Portal in die Dunkelwelt. Und auch Dorian entpuppt sich nicht als Feind - im Gegenteil: Der junge Wächter will Lejla helfen das Gleichgewicht zwischen den Welten wieder herzustellen und die bösen Mächte zu stoppen. Bis zu diesem Punkt der Geschichte habe ich das Buch sehr spannend gefunden und dank des sehr einfachen Schreibstils von Katja Ammon auch recht schnell gelesen. Ich war dann auf eine actiongeladene, rasante Jagd eingestellt. Allerdings passierte dann irgendwie nichts - von einer Hetzjagd keine Spur. Lejla versucht gefühlt ewig ihre Magie zu entfachen und übt sich im Nahkampf mit Dorian. Dazwischen salben die beiden gefühlt ständig ihre Wunden. Was mir auch gefehlt hat, war ein Bild der Dunkelwelt. Ich konnte mir diese bis zum Schluss nicht so richtig vorstellen. Ich hätte mir wirklich mehr Details gewünscht. Das Ende der Geschichte war dann irgendwie vorhersehbar - klar, dass das Gute siegt. Den Konflikt mit Validin hätte ich persönlich anders gelöst. Das war mir dann zu viel "Friede, Freude, Eierkuchen".
Ein weiterer Punkt zum Ende, den ich mehr als unpassend fand, war die Sexszene zwischen Dorian und Lejla. Das hätte es wirklich nicht gebraucht und ich fand sie für diese Geschichte mehr als unpassend.

Zwei Sternchen vergebe ich zum einen für den Schreibstil. Katja Ammon schreibt sehr angenehm und einfach. Sie macht einem das Lesen sehr leicht. Warum sie Dorian aber ständig als Ninja bezeichnet, steht in den Sternen. Mich hat das mit der Zeit einfach nur mehr genervt. Dorian ist ein Wächter! Punkt.

Das zweite Sternchen gibts für das hübsche Cover, welches ein richtiger Blickfang im Bücherregal ist.

Fazit:
Ich habe mir leider viel zu viel von Darker Things erwartet. Trotz des angenehmen Schreibstils von Katja Ammon und einem spannenden Einstieg, konnte ich mich nicht voll und ganz auf das Buch einlassen. Ab dem Eintritt in die Dunkelwelt habe ich mich leider nur mehr gelangweilt. Meiner Meinung nach hat die Autorin hier viel Potenzial verschenkt. Daher kann ich leider auch keine Leseempfehlung aussprechen und auch nur 2 gut gemeinte Sternchen vergeben.

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Veröffentlicht am 16.04.2020

Willkommen im Reich der Toten!

Cassardim 1: Jenseits der Goldenen Brücke
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Endlich habe auch ich es geschafft das neueste Werk von Julia Dippel zu lesen und es hat mich absolut begeistert. Julia Dippel hat mit Cassardim eine grandiose, einzigartige, allerdings auch brutale Welt ...

Endlich habe auch ich es geschafft das neueste Werk von Julia Dippel zu lesen und es hat mich absolut begeistert. Julia Dippel hat mit Cassardim eine grandiose, einzigartige, allerdings auch brutale Welt erschaffen, von der ich mich nur mehr schwer lösen konnte. Das Worldbuilding, der Schreibstil und die Charaktere ergeben ein einzigartiges und außergewöhnliches Leseerlebnis.

Wie aus dem Klappentext hervorgeht, ist die Welt Cassardim das Reich der Toten. Man darf es sich aber keinesfalls karg und düster vorstellen. Das Totenreich ist eine Welt mit lebendigen Landschaften voll gefährlicher Pflanzen und Kreaturen, in dessen Zentrum der Goldene Berg mit eigenem Willen steht. Ein bisschen hat mich der eigenwillige Berg an die schwebenden Treppen im Hogwarts erinnert. Aber nur ein bisschen

"Cassardim zu beschreiben, ist genauso unmöglich, wie das Sonnenlicht einzufangen oder eine Melodie in Worte zu fassen." (Zitat)

Der Schreibstil der Autorin ist sehr einnehmend, teilweise poetisch, aber auch jugendlich und frisch. Er besticht durch viele kleine Details. Ich konnte mir die Totenwelt mit seinen verschiedenen Reichen sehr gut verbildlichen.

"Cassardim ist eine Bastion der Ordnung inmitten eines Ozeans aus Chaos, das die Welt und alles darin verschlingen will." (Zitat)

Bei ihren Charakteren hat Julia Dippel auch nicht mit Details gespart. Ich habe die Protagonisten allesamt als sehr autenthisch und lebendig empfunden.

"Die Cassarden sind die Hüter der Ordnung, die Wächter der Unterwelt, die Richter der Toten. Wir bestrafen oder belohnen ihre Seelen - oder begleiten sie weiter in ihre neuen Leben......Wir sind die Ordnung, die das Chaos hindert, alles zu verzehren." (Zitat)

Amaia ist mir mit ihrer sarkastischen, rebellischen Art sofort sympathisch gewesen. Ich mag es, wenn Menschen sich den Willen anderer nicht aufzwingen lassen, was in diesem Buch eine ganz besondere Bedeutung hat. Mehr verrate ich dazu allerdings nicht.
Mit Noár wurde ein recht doppeldeutiger Charakter eingeführt. Das Spannende war, dass man bei ihm nie wusste voran man ist. Er verkörpert den herzbrecherischen, unnahbaren Bad Boy, ist aber gleichzeitig ein rettender Anker und ja, ich hatte Schmetterlinge im Bauch, sobald Noár auf der Bildfläche erschienen ist.
Eine Romanze gibt es natürlich auch zwischen Amaia und Noár. Diese ist so erfrischend, weil sie mal nicht nach einem 0-8-15-Schema abläuft.

"Wir Cassarden verlieren unser Herz nur ein einziges Mal, also überlegt euch gut, an wen ihr es verschenken wollt - es könnte für die Ewigkeit sein." (Zitat)

Ich würde sie alles andere als liebevoll bezeichnen und dennoch wird ein enormes Knistern und Prickeln erzeugt. Ich hätte unser Liebespaar, allen voran Amaia, gerne manches Mal gegen die Wand geklatscht. Aber auch Noárs Verhalten hat mich an den Rand der Verzweiflung getrieben.

Einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen haben Pash und Rhome erobert. Ich liebe die lockere und doppelzüngige Art der beiden Krieger. Die zwei sind in der brutalen, intriganten Welt ein richtiger Lichtblick und vorallem von Grund auf ehrlich. Und dann wäre da noch Amaias Geisterfreundin - quirlig, tollpatschig und einfach zum Gernhaben!
Richige Aggressionen habe ich hingegen beim Antagonisten bekommen. Dieser ist der Teufel höchstpersönlich und hat eine Palette negativer Gefühle in mir hervorgerufen. Auch bei diesem Charakter hat Julia Dippel alles richtig gemacht.

Am Ende des Buches befindet sich übrigens ein Glossar, wo man nochmal alles zu den vielfältigen Völkern, die Julia geschaffen hat entnehmen kann.

Das Buch lebt allerdings nicht nur durch seine großartigen Charaktere, sondern auch durch seine spannende und einzigartige Handlung. Auch wenn man schon einiges aus dem Klappentext herauslesen kann, wusste ich nicht wirklich, was mich erwarten wird und wo Amaias Weg hinführen wird. Julia Dippel hat etwas völlig Neues geschaffen und mich damit so richtig überrascht. Durch die vielen Wendungen im Buch wird es auch nie langweilig. Die Geschichte ist von Anfang an spannend, voll von Verrat und Intrigen und endet in einem spektakulären Machtkampf. Ich finde es zudem schön, dass das Ende nicht wirklich offen ist. Es ist alles sehr rund und stimmig und würde ich Cassardim und seine Bewohner nicht so sehr vermissen, könnte ich das Buch auch als Einzelband stehen lassen.

Abschließend möchte ich noch das bezaubernde, goldene Cover und die tolle Ausstattung des Buches loben. Ich liebe ja Karten in Büchern und in diesem findet sich eine wahnsinnig tolle Illustration von Cassardim. Auch optisch ist das Buch ein richtiger Hingucker ein Eyecatcher im Bücherregal.

Fazit:
Liebe Julia! Danke, danke, danke für dieses absolut grandiose Buch! Cassardim ist ein echtes Leseerlebnis für das Herz und die Sinne. Es ist zwar ein Jugendbuch, durch den Stil der Autorin und einige nicht ganz jugendfreie Szenen aber auch für eine erwachsene Leserschaft geeignet. Cassardim ist ein Highlight in der Bücherwelt und bekommt eine absolute Leseempfehlung von mir!

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