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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.03.2023

Interessantes Thema, aber zu wenig Spannung

Master Class, Band 1: Blut ist dicker als Tinte
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Ich wollte schon länger ein Buch von Stefanie Hasse lesen. Da mich 'Master Class' total angesprochen hat, habe ich nicht lange überlegt und mir das Hörbuch geladen. Leider ist es hinter meinen ...

Ich wollte schon länger ein Buch von Stefanie Hasse lesen. Da mich 'Master Class' total angesprochen hat, habe ich nicht lange überlegt und mir das Hörbuch geladen. Leider ist es hinter meinen Erwartungen zurück geblieben.

Das größte Problem hatte ich wohl damit, dass mir Spannung gefehlt hat. Das Setting ist großartig und hätte viel Potential für Spannung und Mystery geboten. Abgesehen von den wirklich tollen Beschreibungen und Downton Abbey-Vibes habe ich aber nicht viel gefühlt. Und ich habe auch die Gefahr nicht gespürt. Klar, irgendjemand scheint unserer Protagonistin nachzustellen und weiß private Dinge. Was dieser jemand mit der Info, dass die Prota einen Vintage-Pyjama trägt, der Oma alle Ehre machen würde, anfängt, entzieht sich mir. Es war für mich einfach nicht nachvollziehbar.

Und auch die Charaktere waren mir zu blass und austauschbar. Wenn ich die Figuren und ihre Eigenschaften beschreiben müsste, könnte ich es nicht. Dieser Umstand hat auch dazu geführt, dass es mir schlichtweg egal war, wer hier ein böses Spiel mit unserer Protagonistin treibt.

Stefanie Hasses Schreibstil ist aber toll. Sehr angenehm und unkompliziert. Vorallem die Kapitel aus Sicht des unbekannten Autors fand ich sehr einnehmend. Und auch die Grundidee mit dem Schreibwettbewerb ist durchaus spannend, wobei ich gerne mehr Einblick in die einzelnen Aufgaben bekommen hätte.

Ich bin mir sicher, dass Master Class vielen Leserinnen bzw. Hörerinnen gefallen wird. Meinen Geschmack hat es letztlich leider nicht getroffen und ich werde Band 2 daher auch nicht mehr hören.

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Veröffentlicht am 06.03.2023

Zwei tolle Novellen, die Lust auf mehr machen

Because It's True − Tausend Momente und ein einziges Versprechen
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Eigentlich bin ich kein großer Fan von Kurzgeschichten, aber für Kira Mohn und Kelly Moran mache ich gerne eine Ausnahme. 'Because it's true' ist alleine schon deshalb auf meiner Leseliste gelandet, ...

Eigentlich bin ich kein großer Fan von Kurzgeschichten, aber für Kira Mohn und Kelly Moran mache ich gerne eine Ausnahme. 'Because it's true' ist alleine schon deshalb auf meiner Leseliste gelandet, weil es sich um Vorgeschichten zu kommenden Neuerscheinungen der Autorinnen handelt. Ich habe den Kurzgeschichtenband als Horbach gehört und er hat mir wirklich sehr gut gefallen.

Tausend Momente...

In der ersten Geschichte von Kelly Moran geht es um die Bookish Belles, eine Mädels-Clique, welcher der Liebe auf die Sprünge helfen wollen. Dorothy, Rebecca und Scarlett beschließen ihre Lieblingslehrerin mit dem ortsansässigen Bibliothekar zu verkuppeln.

Ich fand die Geschichte richtig süß. Das cozy Kleinstadtsetting und die heimelige Atmosphäre kommen unglaublich gut zur Geltung und ich hätte wirklich gerne mehr Zeit mit dieser Novelle verbracht. Umso mehr freue ich mich jetzt natürlich auf Kelly Morans Geschichte über die Bookish-Belles. Werden auch die drei besten Freundinnen die Liebe finden?

Ein einziges Versprechen...

Ein klitzekleines bisschen besser hat mir Kira Mohns Kurzgeschichte gefallen. Diese handelt vom 19-jährigen Jack, welcher sich nicht nur um seinen kleinen Bruder kümmern muss, sondern auch das elterliche Pub mehr oder weniger alleine führt. Jacks Vater ist alkoholkrank, sein älterer Bruder an die falschen Freunde geraten. Jacks beste Freundin Vic ist ihm eine große Stütze, doch dann passiert etwas, dass auch Vics Welt ins wanken bringt.

'Ein einziges Versprechen' ist die Vorgeschichte zu 'Du irgendwo', was ich unbedingt bald lesen muss, da ich unbedingt wissen muss wie es mit Jack und Vic und den Enthüllungen am Ende weitergeht. Gerade das Ende fand ich unglaublich spannend.

Während die Geschichte der Bookish Belles so richtig zum Wohlfühlen ist, werden in Jacks und Vics Geschichte ernste Dinge thematisiert. Trotz der Kürze der Novelle habe ich sie aber nicht als (zu) oberflächlich empfunden.

Fazit:

'Because it's true' ist ein wunderbar kurzweiliger Kurzgeschichtenband mit zwei komplett unterschiedlichen Novellen. Kelly Morans Liebesgeschichte ist richtig süß und heimelig. Kira Mohns Kurzroman hat mir gerade wegen seiner Ernsthaftigkeit und dem Freundschaftsthema richtig gut gefallen.

Ich kann das Buch absolut empfehlen, vorallem wenn man vorhat die weiteren Bücher der Autorinnen, also quasi die Fortsetzungen, zu lesen.



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Veröffentlicht am 05.03.2023

Hell Yes

Wer die Hölle kennt
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Nachdem mich 'Das neunte Haus' total gefesselt hat, konnte ich es kaum erwarten die Fortsetzung zu lesen. Leigh Bardugo ist es mit 'Wer die Hölle kennt' erneut gelungen mich in den Bann zu ziehen.

Da ...

Nachdem mich 'Das neunte Haus' total gefesselt hat, konnte ich es kaum erwarten die Fortsetzung zu lesen. Leigh Bardugo ist es mit 'Wer die Hölle kennt' erneut gelungen mich in den Bann zu ziehen.

Da es sich um eine Fortsetzung handelt, welche mehr oder weniger nahtlos an Band 1 anknüpft, werde ich zum Inhalt nichts verraten. Nur soviel, dass der Titel hier wirklich Programm ist. Protagonistin Galaxy, Alex, Star, geht im wahrsten Sinne des Wortes für Daniel Arlington 'Darlington' durch die Hölle.

Ich habe 'Wer die Hölle kennt' zeitnahe zum ersten Band gelesen, was definitiv gut war. Denn Leigh Bardugo schreibt nicht groß um den heißen Brei herum oder verliert gar Zeit mit einer kurzen Zusammenfassung. Man sollte sich daher unbedingt an die Reihenfolge halten. Empfehlenswert ist zudem ein starker Magen, denn genauso wie schon der erste Teil, ist auch die Fortsetzung ziemlich blutig, düster und stellenweise wird auch sehr derb. Eben so wie ich mir 'Dark Akademia' vorstelle und wünsche.

Ich musste mich beim Lesen aber auch sehr konzentrieren, um mitzukommen und den Anschluss nicht zu verpassen. Die Autorin springt nämlich immer wieder zwischen den Zeiten hin und her.


Nach einem eher ruhigeren Einstieg - wobei ruhig in Leigh Bardugos Maßstäben mit einem kleinen Torndo gleichzusetzen ist, nimmt die Handlung ab der Hälfte so richtig an Windstärke zu und entwickelt sich zu einem großen Orkan, der mich am Ende dann doch sehr zerstört hat. Werde ich die Reihe weiterverfolgen: JA!

Von mir gibt es auch für die Fortsetzung eine große Leseempfehlung'


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Veröffentlicht am 01.03.2023

Gänsehaut pur? Fehlanzeige...

Das Sanatorium
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"Shutter Island" und "A Cure for Wellness" zählen zu meinen absoluten Lieblingsfilmen. Als ich mir den Klappentext von Das Sanatorium durchgelesen habe, musste ich direkt an diese Filme denken. Es hätte ...

"Shutter Island" und "A Cure for Wellness" zählen zu meinen absoluten Lieblingsfilmen. Als ich mir den Klappentext von Das Sanatorium durchgelesen habe, musste ich direkt an diese Filme denken. Es hätte einfach perfekt gepasst. Ein Setting mit düsterer, tragischer Vergangenheit, abgeschnitten von der Außenwelt und ein Mörder, der sein Unwesen treibt. Die Zutaten für einen Mysterythriller hat Sarah Pearse auf jeden Fall geliefert, nur das Rezept wollte nicht so gang funktionieren. Bei mir wollte der Funke zumindest nicht überspringen.

Dabei fand ich den Anfang noch sehr vielversprechend. Mit einem spannenden und blutigen Prolog nehmen die mysteriösen Todesfälle im ehemaligen Sanatorium für Tuberkulosepatienten ihren Lauf. Heute ist das ehemalige Institut ein Luxushotel, dessen Vergangenheit unter einer dicken Staubschicht begraben liegt. Als die ehemalige Police Detective Elin Warner gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten zur Verlobungsfeier ihres Bruders im Le Sommet anreist, ahnt sie nicht, dass sich die Vergangenheit des Hotels ihren Weg in die Gegenwart erkämpft. Und das auf äußerst brutale Art und Weise.

Gänsehaut pur? - Fehlanzeige...

Wenn ich einen Thriller lese, dann möchte ich Spannung und Nervenkitzel. Gerade diese zwei Punkte konnte mir Sarah Pearse aber nicht bieten bzw. war einfach zu wenig davon vorhanden. Da reicht es einfach nicht, dass sich die Handlung in einem ehemaligen Sanatorium mit gruseliger Vergangenheit abspielt. Vorallem dann nicht, wenn die besagte Vergangenheit zu wenig präsent ist. Der größte Teil der Handlung, die Suche nach dem Mörder, spielt in der Gegenwart im Luxushotel Le Sommet. Düstere Athmosphäre und Gänsehaut - Fehlanzeige!

Da das Hotel aufgrund eines Schneesturms von der Außenwelt ziemlich abgeschnitten ist, nimmt DI Elin Warner die Ermittlungen auf. Doch es hat einen Grund, warum Elin sich eine Auszeit vom Job nimmt. Und dieses traumatische Ereignis aus ihrem Leben spiegelt sich auch in ihren Ermittlungen und Handlungen wieder. Einerseits hat dies die Protagonistin zwar greifbarer für mich gemacht, allerdings hat mir ihr persönliches Drama zu viel Platz in der Geschichte eingenommen, wodurch dann auch immer wieder mal Längen entstanden sind.

Was mir aber richtig gut gefallen hat, sind die tollen Beschreibungen der Landschaft, das Setting in den Schweizer Bergen und auch, dass ich bis zum Schluss nicht wusste, wer hinter dem Täter steckt und was dessen Intention ist. Sehr gelungen sind auch die Kapitel aus der Sicht des Mörders, die mir zumindest ein bisschen Nervenkitzel geliefert haben. Davon hätte ich einfach gerne mehr gehabt.


Fazit
Vielleicht hatte ich einfach eine falsche Vorstellung von dem was Das Sanatorium mir bietet. Denn wider erwarten war Sarah Pearse Thriller nicht das große Highlight für mich. Das Setting in den Schweizer Alpen ist zwar richtig genial und die Autorin weiß definitiv Atmosphäre aufzubauen und Landschaften zu beschreiben. Leider hatte die Geschichte aber auch (zu) viele Längen und auch mit dem Ende konnte ich mich nicht so ganz anfreunden. Kann man lesen, muss man aber nicht.

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Veröffentlicht am 01.03.2023

Die Braut, die sich nicht traut

Fang jetzt bloß nicht an zu lieben
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Auf der Suche nach einer leichten und lockeren Lektüre für Zwischendurch bin ich auf Mhairi McFarlane gestoßen. Ihr neuestes Buch Fang jetzt bloß nicht an zu lieben hat mich vom Klappentext her ...

Auf der Suche nach einer leichten und lockeren Lektüre für Zwischendurch bin ich auf Mhairi McFarlane gestoßen. Ihr neuestes Buch Fang jetzt bloß nicht an zu lieben hat mich vom Klappentext her überzeugt; auf Bookbeat war es auch verfügbar, weshalb das Hörvergnügen starten konnte. Und ein Vergnügen war es wirklich. Das Buch hatte einfach alles, was ich mir gewünscht habe.

Ein Buch, das genau das macht wofür geschrieben wurde - unglaublich gut unterhalten...

Hochzeitsfotografin Harriet geht in ihrem Job voll und ganz auf und auch ihre Beziehung zu ihrem langjährigem Freund Jon scheint gefestigt. Doch heiraten kommt für Harriet selbst absolut nicht in Frage. Als Harriet von ihrem Freund einen Heiratsantrag bekommt - noch dazu vor der gesamten Familie - zieht Harriet die Notbremse. Sie verlässt Jon. Eine neue Bleibe ist auch schnell und unkompliziert gefunden. Ohne sich vorher persönlich gesehen zu haben, zieht Harriet bei Cal, welcher selber erst seit kurzem single ist, ein. Am Telefon war man sich auf Anhieb sympathisch und die Mietvereinbarungen haben auch gepasst. Doch einen Haken hat die Sache dann doch...

Ich hatte wahnsinnig viel Spaß mit Harriet und Cal, die sich auf eine sehr ungewöhnliche Weise kennen lernen. Mhairi McFarlane hat mich in erster Linie einfach nur super gut unterhalten. Ich konnte mich zurück lehnen, abschalten, hatte viel zu schmunzeln und habe Harriet und Cal, besonders die Dialoge der beiden, sehr gefeiert. Doch das Buch ist nicht einfach nur eine lockere RomCom über das chaotische Leben einer "Braut, die sich nicht traut". Es beinhaltet auch ernste Themen. Mhairi McFarlane schreibt über toxische Beziehungen, Manipulation in Beziehungen und üble Nachrede und was diese für Auswirkungen haben kann. Ich war überrascht wieviel Tiefgang tatsächlich in dieser Geschichte steckt und habe damit überhaupt nicht gerechnet. Trotz der ernsten Thematiken verliert die Geschichte an keiner Stelle ihre Leichtigkeit. Im Gegenteil, ich finde, dass die Autorin damit Spannung erzeugt hat. Weil ich unbedingt wissen wollte, was Harriet in der Vergangenheit widerfahren ist und welches Päckchen Cal zu schultern hat, habe ich das Hörbuch innerhalb von zwei Nachmittagen verschlungen. Zudem war es toll mitzuerleben, wie Harriet sich entwickelt, wie sie beginnt ihre Beziehungen zu analysieren und etwas gegen die Sache zu unternehmen, die ihr in der Vergangenheit angetan wurde. Ich finde, dass der Autorin der Spagat zwischen lockerer Unterhaltung und Tiefgang sehr gut gelungen ist. Fang jetzt bloß nicht an zu lieben wird sicher nicht das letzte Buch der Autorin sein.

Fazit
Warum habe ich Mhairi McFarlane bislang übersehen? Ich weiß es wirklich nicht. Fakt ist, dass die Autorin ab sofort auf meine Must Read Liste kommt. Für mich hatte das Buch einfach alles was es braucht. Eine Protagonistin, mit der ich mitfühlen konnte, witzige Dialoge, einen für mich unvorhersehbaren und damit überraschenden Plot und unerwartet viel Tiefgang. Aber was am wichtigsten ist: Fang jetzt bloß nicht an zu lieben konnte mich von der ersten Hörminute an bestens unterhalten und hat mir wunderbare Stunden bereitet. Große Empfehlung!

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