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Veröffentlicht am 14.08.2021

Scharfsinnig und übersinnig – ein etwas anderer Thriller mit jeder Menge Spannung

Tote schweigen nie
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Worum geht’s?
Cassie Raven arbeitet als Assistentin der Rechtsmedizin. Sie ist anders als die anderen, mit ihrem Gothic Look. Und sie redet mit den Toten. Nicht immer, aber ab und an. Und diese verraten ...

Worum geht’s?
Cassie Raven arbeitet als Assistentin der Rechtsmedizin. Sie ist anders als die anderen, mit ihrem Gothic Look. Und sie redet mit den Toten. Nicht immer, aber ab und an. Und diese verraten ihr, wie sie ums Leben kamen. Eines Tages liegt Cassies Lehrerin und Freundin vor ihr auf dem Tisch. Ist der Tod der Mrs. E wirklich ein natürlicher Tod oder steckt doch mehr dahinter?

Meine Meinung:
„Tote schweigen nie“ von A.K. Turner ist der erste Teil einer neuen Thriller-Serie, in der Cassie Raven und DS Phyllida Flyte gemeinsam ermitteln. Es ist anders. Aber genial. Ein bisschen erinnert es an diese Serie mit dem Typen, der Tote kurz zum Leben erwecken kann und für maximal 1 Minute zu ihnen sprechen kann- ihr wisst sicher, wen ich meine? Die Autorin erzählt viel aus Sicht der Rechtsmedizin, was mir auch sehr gut gefällt. Überhaupt der ganze Schreibstil – man sieht alles direkt vor sich. Das Buch ist wirklich ein absoluter Page Turner!

Und die Charaktere, allen voran Cassie Raven, die durch ihren Gothic Look hervorsticht. Sie ist wissensdurstig und ohne Mrs. E, ihre ehemalige Lehrerin und das Hauptopfer in diesem Buch, hätte sie wohl als Junkie auf der Straße geendet. Sie wurde von ihrer Babcia, ihrer Großmutter, aufgezogen, nachdem ihre Eltern ums Leben kamen. Eine kleine Frau, die es aber faustdick hinter den Ohren hat! Auch Cassie selbst ist toll. Sie geht so liebevoll mit ihren sog. Kunden um. Redet mit ihnen, behandelt sie respektvoll und fürsorglich und hat ein ganz besonderes Gespür für Menschen. Sie registriert unterbewusst jede Kleinigkeit. Mit ihr auf die Suche nach der Wahrheit macht sich DS Flyte. Zunächst wirkt sie eher kühl, aber nach und nach schmilzt das Eis, was wohl auch an ihrer Vergangenheit liegt. Auch sie gefällt mir wirklich gut und ich hoffe, dass die beiden noch viele weitere Fälle gemeinsam lösen werden!

Der Fall selbst war außergewöhnlich aber brillant aufgebaut. Obwohl das Sprechen mit den Toten eher etwas übersinnlich wirkt, war es weder seltsam noch störend. Im Gegenteil, ich hatte jedes Mal eine Gänsehaut und die Autorin hat die wenigen Worte so real wirken lassen. Absolut genial hat sie dann auch den Fall aufgebaut, Spuren ausgelegt und diese auf spannende, scharfsinnige und faszinierende Weise am Ende zu einer logischen Lösung zusammengeführt. Ich hatte die ganze Zeit beim lesen ein Kribbeln auf der Haut. Immer wieder gab es Spannungshochs und auch der Showdown am Ende war so atemberaubend, Ich konnte das Buch einfach nicht aus den Händen legen! Selten hat mich der erste Teil einer Serie so gepackt! Meist ist der erste Teil eher ein Kennenlernen der Protagonisten, hier hatten wir alles. Wir haben die Charaktere kennengelernt und hatten einen mehr als spannenden Fall und ich bin gespannt, ob die Autorin das noch toppen kann!

Fazit:
Mit „Tote Schweigen nie“ hat A.K. Turner einen genialen Serienauftakt zu ihrer neuen Thriller-Serie um Cassie Raven hingelegt. Ich liebe alle Charaktere in dem Buch! Cassie, die feinfühlige und empathische Assistentin der Rechtsmedizin in ihrem Gothic-Look. Ihre Babcia, die es faustdick hinter den Ohren hat. DS Flyte, harte Schale aber weicher Kern. Und der Fall selbst war mystisch aber dennoch so real! Es war mitreißend und spannend und ich konnte das Buch keine Sekunde aus der Hand legen! Ich habe jetzt noch Gänsehaut, wenn ich an die Worte der Toten denke. Und die außergewöhnliche und doch so logische Auflösung.

5 Sterne für diesen perfekten Serienstart, ich freue mich jetzt schon auf den zweiten Teil!

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Veröffentlicht am 13.08.2021

Spannend, genial, mitreißend und mystisch – Ermittlungen im Jahr 1634

Der Tod und das dunkle Meer
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Worum geht’s?
Sara Wessel und ihre Familie sind auf der Reise von Batavia nach Amsterdam, wo ihr Mann einen neuen Posten antreten soll. Als der „Alte Tom“ auftaucht, gerät plötzlich alles auf dem Schiff ...

Worum geht’s?
Sara Wessel und ihre Familie sind auf der Reise von Batavia nach Amsterdam, wo ihr Mann einen neuen Posten antreten soll. Als der „Alte Tom“ auftaucht, gerät plötzlich alles auf dem Schiff außer Kontrolle. Tod und Verderben suchen die reisenden heim. Auch Samuel Pipps und Arent Hayes, wie geniale Ermittler, sind mit an Bord. Können sie herausfinden, wer der alte Tom ist? Steckt wirklich der Tod hinter ihm?

Meine Meinung:
Stuart Turton, der eigentlich als freiberuflicher Reisejournalist tätig ist, hat mit seinem Buch „Der Tod und das dunkle Meer“ eine Welt für seine Leser erschaffen, die in die Tiefen des Aberglaubens und der Mystik führt. Das Buch spielt im Jahr 1634 und der Autor hat die Sprache gekonnt dieser Zeit angepasst und ein absolutes Gespür für Details, sei es in der Mode, der Technik, dem Interieur. Er bringt seine LeserInnen gedanklich an Bord der Saardam und hinaus aufs Meer in einen atemberaubenden Fall, der Lügen, Intrigen, Mord und Aberglauben in sich vereint.

Wir ermitteln gemeinsam mit Samuel Pipps, einem eher schmächtigen aber gutaussehenden selbsternannten Problematador, und seinem bärengleichen Freund und Helfer Arent Hayes. Die beiden haben mich immer wieder ein bisschen an Sherlock Holmes und Watson erinnert. Außerdem haben wir noch Sara Wessel an unserer Seite, eine Frau, die man nicht missen möchte. Sie ist scharfsinnig, kann heilen und obwohl sie die Frau des Gouverneurs und damit die höchste Dame an Bord ist, ist sie sich nicht zu schade, sich auch um die Ärmsten der Armen zu kümmern und zu helfen wo sie nur kann, gemeinsam mit ihrer Tochter Lia, die überaus intelligent ist und ihrer besten Freundin Creesjie, die eine überragende Schönheit ist.

Und man hat sich wirklich gefühlt wie auf einem mittelalterlichen Schiff. Die Beschreibung der Szenerien, der Sturm, die Manöver – absolut realistisch. Ebenso die Charaktere der Musketiere und der Matrosen. Zwei Welten in einem Schicksal vereint. Dann der Fall selbst. Der Alte Tom. Ist er wirklich der Teufel? Ein Geist? Oder ist es so, dass hinter jedem unerklärlichen Phänomen eine ganz einfache Erklärung steckt? Hier war wirklich zu jeder Zeit alles möglich! Der Ablauf der Ermittlungen, die scharfsinnigen und logischen Kombinationen, alles war ununterbrochen spannend, hatte authentische historische Hintergründe und hat sich hinterher so logisch aufgelöst – mit einer Lösung, die ich nie vorhergesehen hätte und die doch so selbstverständlich war, dass es nicht anders sein konnte! Das Buch war einfach nur genial!

Fazit:
Mit seinem Buch „Der Tod und das dunkle Meer“ entführt Stuart Turton seine LeserInnen auf ein Schiff in das Jahr 1634. Die Charaktere sind außergewöhnlich und einzigartig. Die Szenerien bunt und lebendig. Man kann die Geschichte spüren, fühlen, riechen! Zwischendurch ist man in einem Netzt aus Lügen, Intrigen, Verschwörungen und Aberglauben gefangen und denkt, dass sich das Ganze nie entwirren lässt. Und obwohl der Fall verwirrend ist, ist er doch am Ende auch so logisch!

5 Sterne von mir für dieses herausragende Buch!

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Veröffentlicht am 10.08.2021

Spannend und mit jeder Menge Plottwists: Der zweite Fall für Kaldan und Schäfer

Narbenherz
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Worum geht’s?
Ein Junge verschwindet scheinbar spurlos, doch dann tauchen jede Menge Hinweise auf, die Kommissar Erik Schäfer in alle möglichen Richtungen führen. Doch welche Fährte ist die richtige?

Meine ...

Worum geht’s?
Ein Junge verschwindet scheinbar spurlos, doch dann tauchen jede Menge Hinweise auf, die Kommissar Erik Schäfer in alle möglichen Richtungen führen. Doch welche Fährte ist die richtige?

Meine Meinung:
„Narbenherz“ von Anne Mette Hancock (S. Fischer Verlag GmbH, Ausg. 2021, Übersetzer: Friederike Buchinger) ist der zweite Teil der Thriller-Serie um die Investigativjournalistin Heloise Kaldan und den Kommissar Erik Schäfer. Die Autorin nimmt uns mit auf einen weiteren spannenden Fall. Und auch hier schafft sie es wieder gekonnt, ihre LeserInnen auf jede Menge falsche Fährten zu führen und auch am Ende zu überraschen. Das Buch ist nicht ganz so spannend, wie der erste Teil, aber dennoch ist man von der ersten bis zur letzten Seite am Miträtseln und es ist bis zum Ende eine subtile Spannung vorhanden, die einen nicht in Ruhe lässt.

Was mir besonders gut gefällt ist, dass wir von den Protagonisten auch viele private Dinge erfahren. Viel von ihren privaten Sorgen und Problemen und Erlebnissen mitbekommen, ohne dass das der Geschichte zu viel Platz wegnimmt. Das macht die Charaktere noch menschlicher und einzigartiger. Heloise, die neben den Ermittlungen mit einer schweren persönlichen Entscheidung zu kämpfen hat. Gerda, die einen Fehltritt begeht, der vielleicht eine neue Zukunft für sie bedeutet. Und Erik und seine Frau Connie, die für Heloise wie ein Hafen der Ruhe sind, fast wie eine Familie. Bei denen sie sich zu Hause fühlt und die sich gefunden haben, auch wenn nicht alle ihre Wünsche erfüllt werden konnten.

Auch der Fall selbst hat mich wieder gefesselt! Es war spannend und undurchsichtig und ich hätte dieses Ende nie kommen sehen! Die Autorin hat gekonnt einzelne Puzzleteile verstreut und auch Teilchen ins Spiel gebracht, die am Ende gar nicht zu dem eigentlichen Puzzle gehört haben und die dennoch spannende Geschichten im Thriller waren. Dennoch war das Ende in sich stimmig und passend. Jedes Mal, wenn ich dachte, ich könnte jemanden einschätzen, kam ein neues Kapitel mit einem neuen Verdächtigen. Das ist etwas, wofür die Autorin wirklich ein gutes Händchen hat! Was mir diesmal etwas gefehlt hat, war die Zusammenarbeit von Erik und Heloise, in diesem Band hat Erik dominiert; Heloise hat zwar auch Spuren gefunden, aber die beiden waren diesmal eher im Alleingang unterwegs und Erik hätte Heloise zur Auflösung gar nicht wirklich gebraucht. Da hoffe ich, dass wir wieder etwas mehr Teamarbeit im nächsten Band finden werden, da mir das Zusammenspiel der beiden im ersten Teil sehr gut gefallen hat!

Fazit:
Anne Mette Hancock bringt mit „Narbenherz“ eine sehr gelungene Fortsetzung für das Ermittlerduo Heloise Kaldan und Erik Schäfer, auch wenn die beiden diesmal mehr im Alleingang unterwegs sind. Wir haben hier keine Spannungspeaks, aber eine ständige Grundspannung und die Autorin führt uns gekonnt auf so viele falsche Fährten, dass man gar nicht anders kann, als immer weiter und weiter zu lesen um endlich hinter die Auflösung zu kommen, welche die Autorin wirklich genial aufgebaut hat! Das Streuen falscher Informationen und Fährten und das Zusammenlaufenlassen von Informationsbrocken zu einem sinnvollen Ergebnis ist etwas, das die Autorin kann, wie kaum eine andere!

4 Sterne von mir für diese sehr gelungene Fortsetzung und ich freue mich schon auf den nächsten Fall von Heloise und Erik!

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Veröffentlicht am 08.08.2021

Ein Debüt, das Gänsehaut macht

Eskalation
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Worum geht’s?
Dina ist mit dem Auto auf dem Heimweg, als ihr Handy klingelt. Sie nimmt automatisch den Anruf an, ohne zu wissen, dass dieser schlimmer als ihr schlimmster Alptraum werden wird.

Meine Meinung:
Mit ...

Worum geht’s?
Dina ist mit dem Auto auf dem Heimweg, als ihr Handy klingelt. Sie nimmt automatisch den Anruf an, ohne zu wissen, dass dieser schlimmer als ihr schlimmster Alptraum werden wird.

Meine Meinung:
Mit ihrem Debüt „Eskalation“ hat Nora Benrath einen Thriller geschrieben, der einfach nur genial ist. Es beginnt direkt im Auto bei Dina mit dem Killer am Telefon, der ihr Befehle erteilt. Die Spannungskurve ist hoch und flacht auch zwischendurch nur selten ab. Es ist nicht nur psychisch, sondern auch physisch grauenvoll und die einzelnen Szenen sind so bildhaft beschrieben, dass man das Grauen direkt fühlen kann!

Auch die einzelnen Protagonisten sind authentisch dargestellt. Dina, Ehefrau und Mutter, die gehorcht aus Angst um ihr Kind. Martin, der verzweifelt ist, weil die Polizei nicht in die Pötte kommt. Die Polizei, allen voran die Kommissare Kaarst und Lang, eigentlich Charaktere, die mir gut gefallen, die aber ohne die Hilfe der anderen wohl nicht zur Lösung des Falles viel hätten beitragen können. Und Linda, die Freundin von Dina, die sich als starke Frau herausstellt, die alles für ihre Freunde tun würde. Wer mir auch gut gefallen hat ist die Figur des Täters. Ich hätte mir gewünscht, noch ein bisschen mehr in seinen Kopf schauen zu können, aber er war gut gewählt und die Ausführung der Taten absolut nichts für schwache Nerven.

Obwohl wir schon auf einem Spannungspeak eingestiegen sind, direkt bei Dina im Wagen, hat die Autorin es immer wieder geschafft, durch neue Personen, neue Entführungen, neue Szenerien immer wieder die Spannung neu anzukurbeln. Ich hatte zwar relativ schnell eine Person im Blick, aber es gab so viele weitere Möglichkeiten, dass das Miträtseln kein Ende genommen hat. Dann das fulminante Ende, der Showdown auf dem abgelegenen Hof und im Präsidium, wirklich sehr gelungen. War mir auch gefallen hat war, dass es damit nicht zu Ende war, sondern dass wir noch beim Prozess mit dabei sein durften und auch erfahren durften, wie es mit den Protagonisten weitergeht. Ein wirklich gelungenes Debüt!

Fazit:
Mit ihrem Thriller-Debüt „Eskalation“ hat Nora Benrath ein wirklich gelungenes Buch geschaffen. Es ist ein gelungener Cocktail des Grauens mit der richtigen Mischung aus physischen und psychischen Zutaten. Die Protagonisten sind authentisch. Der Täter eine wirklich gute Figur, in seinen Kopf hätte ich gerne noch etwas intensiver hineingesehen! Und auch die Story war spannend und mitreißend. Immer wieder kamen Figuren hinzu oder Szenerien, die einen auf eine falsche Fährte geführt haben. Und auch wenn das Ende für mich nicht ganz so überraschend war, war es dennoch auf gewisse Weise nicht vorhersehbar. Und als Bonus haben wir noch den Gerichtsprozess sowie einen kleinen Einblick in die weitere Zukunft der Protagonisten erhalten.

4 Sterne für dieses sehr gelungene Debüt, ich hoffe, wir dürfen bald mehr von der Autorin lesen!

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Veröffentlicht am 03.08.2021

Kein blutiger Thriller, aber subtile Spannung bis zum Schluss

Eine perfekte Ehe
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Worum geht’s?
Als Amanda ermordet wird, wird ihr Ehemann Zach als vermutlicher Täter ins Gefängnis gesperrt. Er wendet sich an seine ehemalige Studienfreundin Lizzie, die ihn vertreten soll. Zunächst scheint ...

Worum geht’s?
Als Amanda ermordet wird, wird ihr Ehemann Zach als vermutlicher Täter ins Gefängnis gesperrt. Er wendet sich an seine ehemalige Studienfreundin Lizzie, die ihn vertreten soll. Zunächst scheint alles klar zu sein, doch als Lizzie etwas tiefer gräbt, kommt die Wahrheit hinter Zachs uns Amandas Ehe ans Licht. Und nicht nur das ihrer Ehe.

Meine Meinung:
Das Buch ist anders, als ich es erwartet hätte. Normalerweise kann ein Thriller für mich nicht blutig und grausam genug sein, um das nötige Gänsehaut-Feeling zu bekommen. Aber hier fängt es sehr ruhig an. Dennoch ist von Anfang an eine unterschwellige Spannung spürbar, die sich im Laufe des Buches immer mehr aufbaut. Was am Anfang noch still und ruhig und normal wirkt, entwickelt sich bald zu einem Wirrwarr an Fäden, das am Ende von der Autorin gekonnt zu einem großen Ganzen entwirrt wird.

Die Autorin erzählt aus der Sicht von Amanda und Lizzie; zudem bekommen wir, was mir sehr gut gefallen hat, immer wieder Gerichtsprotokolle und Protokolle einer Sicherheitsfirma zu lesen. Amanda erleben wir in der Woche vor dem Tag der Party, an dem sie ermordet wurde. Sie wirkt zunächst unscheinbar, ja fast devot. Eine Frau, die alles für ihren Mann tut. Das perfekte Beiwerk ist. Doch dann lernen wir sie besser kennen und es kommen Dinge ans Licht, die erschrecken und für mich absolut unvorhersehbar waren. Auf der anderen Seite erleben wir Lizzie, die Rechtsanwältin und ehemalige Kommilitonin von Zach. Sie ist zielstrebig, fokussiert und fixiert und außerdem die Frau, die Zach damals als perfekte Frau an seiner Seite gesehen hätte. Er war für sie jedoch immer nur ein Freund. Auch sie hat ein Geheimnis und einen Ehemann, mit dem das Leben nicht ganz so einfach ist, wie man es sich wünschen würde. So wirklich sympathisch war mir ehrlich gesagt keiner der Protagonisten, dennoch waren die Charaktere gelungen und hatten alle für sich interessante Eigenheiten.

Auch der Aufbau der Story gefiel mir gut. Ich war die ganze Zeit am Miträtseln, wer wohl der Täter ist. Wurde mehrmals auf falsche Spuren geführt und das Ende hätte ich so nie erwartet. Ebenso die Ehepaare, mit denen wir es zu tun hatten. Am Anfang wirkte alles so perfekt und erschien wie eine heile Welt. Bis das Buch ab dem 2. Drittel so richtig an Fahrt aufnahm und uns gezeigt hat, was hinter dieser Fassade wirklich versteckt war. Das und die vielen überraschenden Wendungen haben mir besonders gut gefallen. Und auch die Auflösung war für mich stimmig und ich wurde von dem Buch wirklich gut unterhalten.

Fazit:
Obwohl der Thriller ruhig anfängt, ist doch von Anfang an eine Spannung da, die sich ab dem 2. Drittel immer mehr steigert. Was anfangs eine heile Welt ist, entwickelt sich zu einem Sodom und Gomorrha. Die Autorin legt gekonnt falsche Fährten. Es ist verwirrend, spannend und wird zum Ende hin nochmal richtig rasant und das eigentliche Ende hätte ich so nicht kommen sehen.

4 Sterne von mir für diesen subtilen aber dennoch raffinierten Thriller!

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