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Veröffentlicht am 12.08.2023

Süß und romantisch gehts weiter

Schokolade am Strand - Süße Träume
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„Schokolade am Strand“ ist der zweite Band der sogenannten Schokoladen Reihe. Man kann ihn auch losgelöst vom ersten Teil lesen, da man nicht unbedingt Vorkenntnisse benötigt. Trotzdem kann ich empfehlen, ...

„Schokolade am Strand“ ist der zweite Band der sogenannten Schokoladen Reihe. Man kann ihn auch losgelöst vom ersten Teil lesen, da man nicht unbedingt Vorkenntnisse benötigt. Trotzdem kann ich empfehlen, diese wunderschöne Reihe von Anfang an zu erleben, es lohnt sich auf jeden Fall. Auch hier hat mir der tolle Schreibstil richtig mitgerissen. Locker leicht und flüssig nimmt uns Marie Schönbeck wieder mit zur Schokoladen-Insel Möwesand, da gibt es wieder so einige Leckereien zu bestaunen. Nachdem im ersten Band Thies und Hanna im Fokus standen, sind es hier Joos und Anne. Durch den Perspektivenwechsel zwischen den beiden, kann man beiderlei Sichtweisen erleben.

Journalistin Anne bekommt von ihrem Arbeitgeber Tele Nord (einen lokalen Sender) den Auftrag, Joos, ältester Spross der Schokoladendynastie Lorentz zu einem Interview zu überreden. Über seine Entführung im Kindesalter ranken sich nach wie vor Geheimnisse und er hat auch nie öffentlich darüber gesprochen. Dieses Interview wäre für Anne der wichtige Sprung auf ihrer Karriereleiter. Das Kennenlernen mit Joos gestaltet sich tatsächlich einfach und zwischen den beiden scheint es eine magische Verbindung zu geben, die von Seiten Joos mehr als ungewöhnlich ist. Anne merkt schnell, dass Joss ihr mehr als ihre Arbeit bedeutet. Bei ihren Recherchen deckt sie Ungeheuerliches auf und muss Joos informieren. Ihre Vertrauensbasis gerät in Schieflage, aber nicht nur das, die Zukunft der Schokoladeninsel steht nah am Abgrund.

Auch dieser Teil hat mir wieder richtig gut gefallen. Das Setting ist wieder bildgewaltig beschrieben, so dass ich auch hier wieder von Nordfriesland absolut begeistert war. Im Handlungsverlauf kommt wieder ordentlich Spannung auf, da alte Familiengeheimnisse aufgedeckt werden. Neben Joos seiner persönlichen Geschichte, hat die Autorin diesen Nebenstrang gekonnt eingebaut.

Die Figuren sind allesamt super gezeichnet. Joos habe ich von Beginn an gemocht. Er ist zunächst verschlossen und öffnet sich kaum seinen Mitmenschen, denn immer noch hat er sein Kindheitstrauma, die Entführung, nicht überwunden. Vor allem durch Anne gelingt es ihm, aus seinem Schutzwall auszubrechen. Anne ist eine sympathische junge Frau, dennoch fand ich ihre Herangehensweise, Joos zu einem Interview zu überreden, nicht richtig. Trotzdem fand ich die Entwicklung zwischen den beiden sehr emotional, romantisch und spannend. Das Happyend rückte zunächst in weiter Ferne und man fieberte mit den beiden ordentlich mit.

Auch die Nebencharaktere fand ich wieder phänomenal, angefangen von Gerit, Rieke und Joos‘s Brüder Finn und Thies. Thies ist mit Hanna nach wie vor glücklich und es freute mich sehr, sie hier wieder zu treffen.

Insgesamt ist dies ein echt schöner unterhaltsamer Roman mit ganz viel Nordsee Flair und leckerer Schokolade. Ich empfehle den Roman sehr gerne weiter und vergebe fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 13.07.2023

Unterhaltung pur

C'est la vie, chérie
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Mit C‘est la vie, chérie ist Tessa Hennig wieder ein äußerst amüsanter, aber auch tiefsinniger Roman gelungen. Der Schreibstil lässt sich locker leicht lesen, profitiert von einer ordentlichen Prise Humor ...

Mit C‘est la vie, chérie ist Tessa Hennig wieder ein äußerst amüsanter, aber auch tiefsinniger Roman gelungen. Der Schreibstil lässt sich locker leicht lesen, profitiert von einer ordentlichen Prise Humor und die bildgewaltige Erzählweise lässt Bilder im Kopf entstehen. Diese kommen mitunter in so urkomischer Art, dass ich sehr oft beim Lesen laut lachen musste.

Es geht um Ulrike und Hans, die sich nach so vielen Jahren so gar nichts mehr zu sagen haben. Hans fristet schon sein Dasein als Rentner, Ulrike steht kurz bevor und überlegt ernsthaft, Hans zu verlassen. Ihre Tochter Anja kann das auf keinen Fall zulassen und organisiert eine romantische Reise nach Paris. Und dass Enkeltochter Sophie inkl. Freund Niklas mit an Bord ist, versteht sich von selbst. In Paris angekommen, gibt es einige Überraschungen für alle Beteiligten, die so gar nicht geplant waren…

Tessa Hennig hat wieder so richtig tolle Charaktere geschaffen. Der Perspektivenwechsel zwischen Ulrike, Anja und Sophie empfand ich einfach toll und es ging in deren Köpfen ziemlich turbulent zu. Jeder hatte seine Ängste, Träume und Wünsche, diese hätten vielleicht mal laut ausgesprochen werden müssen, stattdessen spielten wildeste Vermutungen die Oberhand und das Chaos nahm seinen Lauf. Aber es ging schließlich um Ulrike und Hans, ich mochte die beiden richtig gern, den Hans aus den ersten Kapiteln, da dachte ich sofort „oh je, das wird nix mehr“ – was daraus geworden ist, bitte unbedingt lesen!

Insgesamt ist dieser Roman ein toller unterhaltsamer und romantischer Roman mit Tiefgang und ganz viel Paris Flair. Absolute Leseempfehlung und volle Punktzahl.

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Veröffentlicht am 05.07.2023

Mittsommerbriefe

Mittsommerbriefe
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„Mittsommerbriefe“ ist der Auftaktband der neuen Romanreihe „Schweden im Herzen“. Das Cover ist wunderschön anzusehen und ladet praktisch ein, spontan zuzugreifen und in den Lesestoff abzutauchen.

Madita ...

„Mittsommerbriefe“ ist der Auftaktband der neuen Romanreihe „Schweden im Herzen“. Das Cover ist wunderschön anzusehen und ladet praktisch ein, spontan zuzugreifen und in den Lesestoff abzutauchen.

Madita Tietgen hat einen sehr einnehmenden Schreibstil. Mir fiel mir der Einstieg ins Buch absolut leicht und konnte das Buch kaum weglegen. Das Setting ist wunderschön beschrieben. Es macht gleichermaßen Spaß, durch Stockholm zu streifen oder die Schäreninseln zu besuchen. Eine tolle bildhafte Ausdrucksweise sorgt für ordentlich Kopfkino.

Es geht um Alva und Siljan – Alva erbt nach dem Tod ihres Großvaters Johan seine etwas in die Jahre gekommene Buchhandlung und muss kreativ werden, um diese rentabel weiterzuführen. Spontan veranstaltet sie Speeddatings unter dem Motto „Sag mir, was du liest und ich sage dir, wen du liebst.“ Mehr oder weniger freiwillig stolpert Siljan in die Buchhandlung inkl. Speeddating, obwohl er am liebsten gar nichts von sich preisgeben möchte. Seine undurchsichtige und geheimnisvolle Art sind Alva mehr als suspekt, trotzdem kann sie sich ihm kaum entziehen. Umgekehrt geht es Siljan genauso, dabei ist er in einem ganz anderen Auftrag bei Alva gelandet. Als Alva geheimnisvolle Briefe in den Sachen ihres Großvaters findet, wird ihr Leben völlig auf den Kopf gestellt…

Madita Tietgen hat mit Alva und Siljan zwei wunderbare Charaktere geschaffen, die mir sofort ans Herz gewachsen sind. Alva ist ein eine liebenswerte, junge Frau, hat das Herz am rechten Fleck und immer ein Ohr für ihre Mitmenschen. Der Tod ihres Großvaters nimmt sie sehr mit und sie muss lernen, Hilfe anzunehmen und gewohnte Dinge loszulassen.
Siljan mochte ich auch sehr, obwohl er anfangs zu Alva nicht ganz ehrlich ist, das macht ihr „Verhältnis“ kompliziert. Der Perspektivenwechsel zwischen den beiden lässt den Leser in beider Gedanken eintauchen und mitfiebern. Siljan hätte ich manchmal am liebsten einen Schubs in die richtige Richtung gegeben und das ein oder andere Augenrollen konnte ich mir nicht verkneifen .
Auch die Nebencharaktere sind super gezeichnet und sorgen für einen abwechslungsreichen Handlungsverlauf, ich das sag nur „Ole“!

Madita Tietgen lässt in ihrem neuen Roman das Thema Trauer/Trauerbewältigung einfließen. Und das setzt sie mit einer so gefühlvollen Weise um, dass einem wirklich ganz warm ums Herz wird. Wer schon einmal mit Trauer zu tun hatte, findet sich hier sicher in der ein oder anderen Situation wieder, mir ist es so ergangen.

Insgesamt ist es ein toller Auftakt, ein wunderbarer Roman, mit leisen Tönen, traurig und dennoch voller Hoffnung, dass alles gut wird. Ich bin sehr begeistert von „Mitsommerbriefe“ und kann es ohne Einschränkungen weiterempfehlen. Ihr werdet es lieben!

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Veröffentlicht am 21.05.2023

Toller historischer Roman

Das Erbe derer von Thurn und Taxis
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Mitten im Dreißigjährigen Krieg begegnen sich Silas von Maringer, Sohn des Oberstallmeisters des Mainzer Kurfürsten, und Gräfin Alexandrine von Taxis. Beide spüren sofort eine unwiderstehliche Anziehungskraft. ...

Mitten im Dreißigjährigen Krieg begegnen sich Silas von Maringer, Sohn des Oberstallmeisters des Mainzer Kurfürsten, und Gräfin Alexandrine von Taxis. Beide spüren sofort eine unwiderstehliche Anziehungskraft. Als Alexandrines Ehmenn stirbt, wird sie zur Generalpostmeisterin ernannt. Um das Erbe ihrer Kinder zu sichern ist es ihr nicht möglich, wieder zu heiraten. Silas tritt in ihre Dienste als Pferdebote ein und es wird für beide immer schwieriger, standhaft zu bleiben. Der Dreißigjährige Krieg wütet über das Land und Alexandrine hat alle Hände voll zu tun, ihre Poststationen und Routen aufrecht zu erhalten, immer wieder haben andere Mächte das Ruder in der Hand und Alexandrine versucht mit allen zur Verfügung stehenden Kräften, das Erbe ihrer Kinder zu erhalten.

Johanna von Wild hat hier einen überaus spannenden historischen Roman geschaffen. Darin gelingt es ihr mit einer spannenden Handlung, Fiction und Historie zu verknüpfen. Der fesselnde, bildhafte und sehr lebendige Schreibstil hat mich von Anfang an vereinnahmt. Der Dreißigjährige Krieg und seine vielen Schlachten, Auseinandersetzungen und Machtgerangel sind wirklich sehr anschaulich dargestellt und man mag sich so manche Szene gar nicht vorstellen müssen. Wir begleiten Silas und Alexandrines Familie in diesen schlimmen Wirren des Krieges und fiebern mit ihnen mit und tauchen in eine völlig andere Zeit ein.

Die Figuren sind durchweg super gelungen. Sehr beeindruckt hat mich Alexandrine, eine historisch belegte Figur, Vorfahrin des heute noch bekannten Adelsgeschlecht von Thurn und Taxis. Sie und ihr Ehemann Leonhard führen für damalige Zeiten eine sehr moderne Ehe, der es Alexandrine ermöglicht noch zu Lebzeiten ihres Ehemannes die Geschäfte mit ihm gemeinsam zu führen, auch nach seinem Tod obliegt ihr allein, die Geschäfte zu führen.

Ihr den Sohn vom Oberstallmeister des Mainzer Kurfürsten – Silas als Mann an ihrer Seite zu stellen, ist reine Fiction. Johanna von Wild gelingt es, beide Familien mit vielen tragischen und emotionalen Momenten in eine spannende Handlung zu verweben und viele Nebencharaktere machen das Gesamtpaket zu einem tollen Leseerlebnis.

Optisch ist das Buch mit einem tollen Cover wieder eine Augenweide, das Personenverzeichnis gibt Auskunft aller Beteiligten wer fiktiv bzw. historisch belegt ist und am Ende gibt es neben einen informativen Nachwort einen Zeitstrahl des Dreißigjährigen Krieges inkl. Karte aller großen Schlachten in dieser schlimmen Zeit.

Insgesamt ist es wieder Lesegenuss pur und ich kann „Das Erbe zu derer von Thurn und Taxis uneingeschränkt empfehlen. Danke an den Gmeiner Verlag für das Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 16.05.2023

spannend - rasant - gruselig

Die Schrift
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Elias Haller ist zurück – und zwar mit einem neuen Arne Stiller Thriller! Es ist der fünfte Fall für den Dresdener Ermittler/Kryptologen. Die Einzelbände sind alle in sich abgeschlossen und können einzeln ...

Elias Haller ist zurück – und zwar mit einem neuen Arne Stiller Thriller! Es ist der fünfte Fall für den Dresdener Ermittler/Kryptologen. Die Einzelbände sind alle in sich abgeschlossen und können einzeln gelesen werden.

Der Schreibstil ist angenehm leicht und flüssig zu lesen. Es gibt mehrere Perspektivenwechsel, somit steckt man ständig in einem anderen Kopf, auch in dem des Täters, ohne seine Identität zu kennen. In 87 kurzen und knackigen Kapiteln sorgt Elias Haller für jede Menge Spannung, Action und Bilder im Kopf, die man eigentlich nicht sehen möchte.

Elias Haller hat die unterschiedlichsten Charaktere gezeichnet, sie sind perfekt in Szene gesetzt und wirken durchweg authentisch.

Mit dem typischen Haller-Humor kommt man immer wieder ins Schmunzeln, bevor uns die nächste „Gruselszene“ ereilt. Es geht ziemlich heftig zu, manche Details möchte man sich garnicht vorstellen wollen, selbst Arne kommt an seine Grenzen. Es geht um grausam verstümmelte weibliche Opfer, die eine Botschaft vermitteln sollen. Diese muss Arne erst entschlüsseln, was äußerst kompliziert ist…

Elias Haller sorgt hier wieder für einen super konstruierten Kriminalfall. Es gibt mehrere „Fronten“, alle haben irgendwie mit den jeweiligen Opfern zu tun. Für Arnes Chef Bernhard wird es ziemlich persönlich, was die Sache bzw. die Ermittlungen nicht einfacher machen. Arne und Inge sind ein eingespieltes Team, ich mag die beiden und ihren „Schlagabtausch“. Die Auflösung ist wie immer genial und man ist richtig erleichtert, als die Handschellen knacken.

Insgesamt ein echter Turbo-Thriller, der jede Menge Gruselfaktor aufweist und den Leser durch die Buchseiten jagt. Von mir gibt es eine klare Kaufempfehlung und fünf Sterne.

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