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Veröffentlicht am 01.04.2024

Bittersüß und tiefgründig

Like words on our skin
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Sadia und Ibrahim. Ibrahim und Sadia. Vor mehr als einem Jahr verbanden sie endlose Gespräche und magische Momente, nachts, im Büchercafé. Doch dann brach Ibrahim den Kontakt ab, von jetzt auf gleich, ...

Sadia und Ibrahim. Ibrahim und Sadia. Vor mehr als einem Jahr verbanden sie endlose Gespräche und magische Momente, nachts, im Büchercafé. Doch dann brach Ibrahim den Kontakt ab, von jetzt auf gleich, ohne Erklärung. Sadia hat die schmerzhafte Funkstille noch immer nicht überwunden, als Ibrahim plötzlich wieder vor ihr steht. Sie weiß, dass sie sich nicht nochmal auf ihn einlassen sollte, aber sie beide zusammen, das ist, als würde alles wieder an seinen Platz rücken. Doch die Frage nach dem Grund seines Verschwindens steht zwischen ihnen. Haben die zwei eine Chance?



Nachdem ich Band 1 so sehr geliebt habe, war ich unfassbar neugierig auf Like words on our skin. Ibrahim kennen wir schon aus dem Vorgänger als Bruder des Protagonisten, Sadia lernen wir neu kennen. Mit ihr beginnt das Buch, mit einem direkt sehr stimmungsvollen Prolog indem wir einer besonderen Tradition in ihrer Familie begegnen. Das Buch ist danach immer in wechselnder Perspektive geschrieben, und so kommen wir beiden Charakteren sehr nahe. Ich habe mit beiden nicht sonderlich viel gemein und trotzdem konnte ich sie so gut verstehen, so sehr nachvollziehen, warum sie sind, wie sie sind.

Das wichtigste bei diesem Buch ist wohl, zu sagen, dass es nicht einfach eine Liebesgeschichte ist. Ja, die ist es auch – ich mag die zarten Entwicklungen zwischen den beiden, wie sie aufeinanderzugehen, aber beide mit inneren Dämonen kämpfen. Wie viel sie sich bedeuten, aber beide nicht wirklich damit umgehen können, es erst lernen. Wie sie ohne es wirklich zu wissen sich gegenseitig aufbauen. Das ist so wunderschön und auch ein wenig herzzerreißend und ich liebe es, wie sie vorankommen und aufeinanderzugehen. Aber da steckt eben noch so viel mehr hinter, gegründet auf ihrer Herkunft aber auch auf ganz individueller Ebene. Und da hat Mehwish Sohail schon in Band 1 bewiesen, wie gut und gefühlvoll und wunderschön und schmerzhaft sie da schreiben kann. Das ist hier definitiv wieder der Fall.

Sadia und Ibrahim sind beide Pakistani, kommen beide aber aus völlig unterschiedlichen Familien und bringen unterschiedliche Voraussetzungen mit. Ihre Herkunft und ihre Aufwachsen beeinflussen sie stark, und ich find es so gelungen, wie die Autorin mir, einer weißen Europäerin, mit so viel Einfühlsamkeit näherbringt, was das für sie jeweils bedeutet. Und was sie aus Traditionen ihres Landes und speziell ihrer Familien mitnehmen. Dabei hab ich einige Gemeinsamkeiten mit dem, was ich kenne, gefunden, aber es hat mir auch neue Perspektiven gegeben und an der ein oder anderen Stelle die Augen geöffnet. Davon abgesehen waren die beiden auch sehr spannende Charaktere – Sadias Liebe zum Kochen, ihre Unsicherheiten und ihr starker Wille. Ibrahims Schlagfertigkeit, seine komplexe Beziehung zu seinen Geschwistern, seine Liebe für gute Bücher. Ich hab die beiden, genau wie einige Nebencharaktere (z. B. die Geschwister Sadeem generell) sehr ins Herz geschlossen.
Eine zusätzliche enorme Tiefgründigkeit bekommt die Geschichte aber auch noch durch die Probleme, die Ibrahim mit sich, seinem Leben und den Ansprüchen seiner Familie und an sich selbst hat. Man leidet mit ihm mit, es ist nicht immer leicht mit ihm, aber man kann seine Gedanken nachvollziehen. Ich möchte nicht spoilern, aber für ihn ist es ein längerer Weg, der nicht nur sein eigenes Leben, sondern eben auch die Beziehung zu Sadia beeinträchtigt und der rückblickend einfach so vieles erklärt. Ich find es so schön, dass die anderen ihn nie aufgegeben haben und für ihn da waren.

Der Schreibstil von Mehwish Sohail ist einfach besonders. Er ist so schön, so ruhig und dabei so eindringlich. Die Geschichte fühlt sich beim Lesen irgendwie leise, aber dafür umso intensiver an. Mir persönlich hat der erste Band noch besser gefallen, weil ich Tariq und Arwa noch mehr geliebt habe, sie mich noch tiefer berührt haben. Aber auch Sadias und Ibrahims Geschichte hat mich sehr mitgenommen und einen schönen, aber auch bittersüßen Nachgeschmack hinterlassen. Deshalb gibt es eine große Empfehlung und ich freue mich sehr auf Band 3!

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Veröffentlicht am 01.04.2024

Süße, atmosphärische Weihnachtsgeschichte (4-4,5)

Love & Lebkuchen
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Der jährliche Weihnachtsmarkt ist für Konditorin Kathi und ihre Schwester ein wichtiges Standbein, um ihr Café vor dem Aus zu retten. Doch die Freude über den eigenen Stand wird getrübt, als ein Konkurrent ...

Der jährliche Weihnachtsmarkt ist für Konditorin Kathi und ihre Schwester ein wichtiges Standbein, um ihr Café vor dem Aus zu retten. Doch die Freude über den eigenen Stand wird getrübt, als ein Konkurrent auf der Bildfläche auftaucht: Simon, Erbe einer Bäckereikette und offensichtlich gewillt, das Dorf mit seinen kreativen Rezepten und neuen Trends für sich einzunehmen. Kathi nimmt die Herausforderung an und plant, nicht nur die Weihnachtsmarkt-Besucher für sich zu gewinnen, sondern auch den großen Lebkuchenwettbewerb. Aber während ihres Konkurrenzkampfes muss sie feststellen, dass sie und Simon vielleicht mehr verbindet als sie denkt ...

Love & Lebkuchen war seit Langem mein erstes Weihnachtsbuch und es hat mir gut gefallen! Das Buch ist voller Weihnachtsstimmung, denn es geht viel ums (Plätzchen-)Backen und den Weihnachtsmarkt. Es wird über Rezepte von Lebkuchen, Vanillekipferl, Nussecken und co gesprochen, Punsch getrunken, Dekoration angebracht. Dabei hab ich ganz viel Lust zu Naschen bekommen, und auch, selbst direkt wieder über den Weihnachtsmarkt zu schlendern. Schön finde ich dabei auch, dass die Rezepte nochmal hinten im Buch stehen, damit man, wenn man möchte, selbst nachbacken kann!

Kathi war außerdem eine sympathische Protagonistin, die ich manchmal zwar schütteln wollte, deren Handlungen ich aber oft auch nachvollziehen konnte. Sie war in ihrer Verbissenheit manchmal etwas zu hart zu ihrer Schwester, aber auch da wusste man, wieso sie so reagiert. Ihre Leidenschaft fürs Backen und für das Café kam auf jeden Fall rüber. Simon wirkte auf den ersten Blick wie der typische Städter, der mit seinem Geschäft das Dorf aufmischen will, aber man hat relativ schnell gemerkt, dass da mehr hintersteckt, und dass er kein übler Kerl ist. Er hat sich zwar, genau wie Kathi, auf das "bakerybattle" und den Wettstreit eingelassen, ist dabei aber nie beleidigend oder mega unsympathisch rübergekommen. Er hat das als Spaß verstanden und Kathi dabei respektiert. Ich mochte die Austausche zwischen den beiden, sowohl online als auch in echt.

Die Handlung war mir manchmal nur fast schon zu dramatisch-runterziehend, das ist en ganz persönlicher Blick, weil ich es am liebsten nur cozy und schön in Weihnachtsgeschichten habe, und der Tod der Mutter, was er in den Schwestern ausgelöst hat sowie die Sache mit dem Café und auch Simons Probleme teilweise schon sehr düster waren. Aber es hat nicht überhand genommen und hat mich nur hier und da minimal rausgebracht.

Das Ende mit dem Wettbewerb war sehr aufregend und ich mochte, wie es abgelaufen ist und wo es hingeführt hat. Auch das Ende des Buches an sich passte für mich da gut rein, es war genug geklärt, aber nicht alles, um es nicht unglaubwürdig erscheinen zu lassen. Die Länge des Buches war außerdem perfekt für einen weihnachtlichen Buchgenuss. Ich bin sehr froh, dass ichs gelesen habe und gebe 4-4,5 Sterne und eine Empfehlung!

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Veröffentlicht am 01.04.2024

Eindrucksvoll und keine leichte Kost (4-4,5)

Die Unbändigen
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Im Jahre 2019 flieht Kate vor ihrem Mann in den Norden Englands, ins Weyward Cottage. Einst gehörte es Violet, die 1942 dorthin kam, nachdem eine fatale Begegnung mit einem Mann ihr Leben für immer verändert ...

Im Jahre 2019 flieht Kate vor ihrem Mann in den Norden Englands, ins Weyward Cottage. Einst gehörte es Violet, die 1942 dorthin kam, nachdem eine fatale Begegnung mit einem Mann ihr Leben für immer verändert hat. Beide stoßen während ihrer Zeit im Cottage auf Spuren einer jungen Frau namens Altha, die 1619 für den Mord an einem Mann durch Hexerei angeklagt wurde. Alle drei Frauen kämpfen zu ihrer Zeit um ihre Unabhängigkeit und ihre Freiheit. Und teilen dabei weitaus mehr als nur ähnliche Schicksale ...



Die Unbändigen ist ein sehr eindringliches, sehr bewegendes Buch. Es ist gleichermaßen mit Schrecken wie mit Hoffnung gefüllt. Ich denke, eine Triggerwarnung am Anfang des Buches wäre angebracht gewesen, denn die drei Protagonistinnen erfahren so ziemlich jede Form von psychischer und physischer Gewalt, die Frauen durch Männer widerfahren kann. Das ist schwer zu lesen und ich musste oft schlucken. Definitiv kein Buch für mal so zwischendurch. Was Frauen seit jeher auf ganz unterschiedliche Weisen durch Männer erleiden mussten und noch immer müssen macht wütend und traurig zugleich, und diese Emotionen brodelten beim Lesen die ganze Zeit in mir. Dabei sind die Schicksale von Kate, Violet und Altha leider nicht mal sonderlich überraschend, was das ganze erst so schlimm macht. Jede von ihnen erlebt etwas, was in ihrer jeweiligen Epoche sicherlich zahlreichen Frauen passiert(e).

Aber es steckt auch noch viel mehr in Die Unbändigen! Denn die drei sind keine Opfer. Sie sind Überlebende. Sie sind starke Frauen, die sich aus ihren Situationen herauskämpfen. Die sich nicht unterkriegen lassen. Das macht Mut und Hoffnung. Es ist sehr bewegend und erleichternd zu lesen, wie sie ihren Schrecken entkommen und es schaffen, ihren Weg zu gehen. Und darüber hinaus macht die Einbindung der Natur das Buch so besonders und ein wenig magisch. Alle Frauen haben eine besondere Verbindung zu ihr, zu den Tieren um sie herum. Das war super spannend zu lesen und mich hat sehr berührt, wie sehr die Natur und die Frauen sich beeinflussen und vor allem, wie viel Kraft die Natur ihnen gegeben hat. Mich hat an dem Buch fasziniert, wie es auf der Schwelle zwischen rational und übernatürlich kippelte. Es ist kein fantastischer Roman, aber dem ganzen wohnt doch irgendwie ein bisschen ein Zauber inne, gerade so wenig, dass es einem wahr und möglich vorkommt. Die vielen bildlichen und facettenreichen Beschreibungen haben die Natur zusätzlich zum Leben erweckt, der Schreibstil war wirklich genau perfekt für diese Geschichte.

Auch mochte ich den Aufbau des Buches und wie die drei Zeitebenen zusammenspielen. Sie stehen zwar jede für sich, und doch finden sich immer wieder Parallelen, und vor allem wenn Kate mehr über die Vergangenheit erfährt (oder auch schon Violet), wird das ganze auf so interessante Weise miteinander verwoben, ich fands richtig gelungen und fesselnd zu lesen. Ich wollte unbedingt wissen, wie die einzelnen Schicksale der Frauen sich entwickeln, und ich war sehr neugierig, wie sie in der Gegenwart mehr über die Frauen aus der Vergangenheit erfahren. Stilistisch ist das Buch einfach richtig gut.



Ja, es gibt in Die Unbändigen einiges zu lesen, wobei einem ein bisschen schlecht wird. Aber es ist kein Buch, das einfach zur Effekthascherei Leid zeigt. Vielmehr stehen die drei Frauen, ihre gemeinsamen Wurzeln und was sie alles schaffen können im Vordergrund, und das fand ich wirklich eindrucksvoll. 4,5 Sterne gibt es von mir.

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Veröffentlicht am 03.11.2023

Tolle neue Vampirgeschichte

Belle Morte - Rot wie Blut
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Vampire sind DIE Stars und Sternchen, seit sie in die Öffentlichkeit getreten sind. Alle sind fasziniert von den starken und schönen Wesen, die in Luxus und Glamour leben. Nicht so Renie, die großes Misstrauen ...

Vampire sind DIE Stars und Sternchen, seit sie in die Öffentlichkeit getreten sind. Alle sind fasziniert von den starken und schönen Wesen, die in Luxus und Glamour leben. Nicht so Renie, die großes Misstrauen gegenüber Vampiren hegt. Doch um ihre Schwester June zu suchen, die als Blutspenderin vor einigen Monaten in die Vampirvilla Belle Morte gezogen und nun spurlos verschwunden ist, lässt sie sich mit ihnen ein. Auch Renie wird Spenderin. Doch vor Ort erntet sie nur Schweigen. Renie hat die Hoffnung, dass der mächtige Vampir Edmont Dantès ihr helfen kann, doch auch er ist nicht ehrlich zu ihr. Renie muss selbst herausfinden, was passiert ist ...


Den Vampirroman-Hype damals Ende der 2000er hat mein ca. 15-jähriges Ich komplett in aller Fülle mitgemacht – umso neugieriger war ich auf eine neue Geschichte in der Thematik, die ein bisschen an die früheren Bücher erinnert. Da kam Belle Morte ins Spiel!

Machen wir uns nichts vor: Belle Morte bedient sich so einiger Klischees über Vampire/Vampirgeschichten und wartet jetzt auch nicht unbedingt mit wahnsinnig großen Überraschungen in der Handlung auf. Der übermäßig starke und attraktive Vampir, der ganz zufällig trotz zahlreicher Schönheiten ausgerechnet an der Protagonistin interessiert ist, obwohl er sich ja eigentlich gar nicht mehr verlieben wollte. Natürlich mit großem Schmerz aus seiner Vergangenheit. Dann sein Beschützerinstinkt. Eine menschliche Protagonistin, die bei ihm ständig schwach wird. Alle Vampire sind wunderschön und unnahbar. Was aus June geworden ist, konnte ich relativ schnell erahnen (und genauso fügte es sich), ebenso, wohin sich die Liebesgeschichte entwickelt und was am Ende passieren wird.

Aber wisst ihr was? Ich habs richtg genossen! Ich hatte so unfassbar viel Spaß Das Buch ist wirklich gut geschrieben und als Vampirfan bin ich definitiv drauf angesprungen. Und es hat durchaus auch einige Modernisierungen gegenüber manch anderen Büchern von damals. Renie ist auf jeden Fall stärker und gibt häufiger Widerworte. Sie lässt sich nicht einlullen, und ich mochte ihre Entschlossenheit. Edmond respektiert Grenzen und hat durchaus an wichtigen Stellen moderne Ansichten und spricht auch mal was problematisches an (z.B. als Renie von einem anderen Vampir in eine nicht akzeptable Situation gebracht wird). Renie führt keinen Konkurrenzkampf mit anderen Mädchen oder ähnliches, sondern findet tolle Freunde vor Ort, die sie unterstützen und die Geschichte bereichern. Natürlich gibt es ständig Bälle, aber die haben mir ebenfalls Spaß gemacht, denn ich mochte die Spannungen zwischen Renie und Edmond und hab mich jedes Mal total drauf gefreut, wenn die beiden wieder aufeinandergetroffen sind. Auch wenn es am Anfang zugegeben etwas aus dem Nichts kam, haben die beiden wirklich Chemie entwickelt und ich hab sehr interessiert verfolgt, was noch alles zwischen den beiden passiert. Auch in Bezug auf June blieb es spannend, auch wenn ich es noch cooler gefunden hätte, wenn das Geheimnis noch länger verborgen geblieben wäre. Aber es passte alles zusammen und hat die Handlung definitv vorangebracht.


Der Schreibstil ließ sich flüssig und sehr angenehm lesen, es war umgangssprachlich aber nicht plump, bildlich aber nicht zu detailliert, insgesamt wirklich kurzlebig. Das gesamte Buch spielt in der Villa Belle Morte, aber ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, es fehlte etwas oder es wäre zu eintönig. Dazu bin ich zu sehr durch die Seiten geflogen. Das Buch hat nicht unbedingt den alllergrößten Tiefgang oder mich nachhaltig enorm berührt, aber ich fand es einfach wunderbar unterhaltsam, knisternd und faszinierend. Und es hat mich sehr nostalgisch an meine Vampirliebe erinnert und mir wieder gezeigt, wieso ich dem damals so verfallen war. Ich hab lange keine Vampirromane mehr gelesen und glaube, dass das genau das richtige Buch war, um das mal wieder zu tun.


Von mir bekommt Belle Morte eine Empfehlung für alle, die ihre Nostalgie-Vampirliebe mal wieder aufleben lassen wollen, und alle, die noch Fans werden wollen. Erwartet keine Neuerfindung und auch keine unfassbar tiefsinnige Liebesgeschichte. Erwartet stattdessen Spaß und Unterhaltung, ein bisschen Knistern und ein paar Klischees zum Augenzwinkern und Genießen. Ich fands toll und freu mich auf die Fortsetzung. 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 03.11.2023

Sehr unterhaltsames Spin-Off

The Brothers Hawthorne
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Grayson Hawthorne versucht mit allen Mitteln, die Wahrheit über den Verbleib seines Vaters geheim zu halten, um Avery zu schützen. Deshalb ist er letztlich gezwungen, Kontakt zu seinen Halbschwestern aufzunehmen, ...

Grayson Hawthorne versucht mit allen Mitteln, die Wahrheit über den Verbleib seines Vaters geheim zu halten, um Avery zu schützen. Deshalb ist er letztlich gezwungen, Kontakt zu seinen Halbschwestern aufzunehmen, als der Fall wieder aufgerollt wird. Währenddessen sind Jameson und Avery in England unterwegs und versuchen sich Zugang zu einem Geheimclub zu verschaffen, um an einem riskanten Spiel mit hohen Einsätzen teilzunehmen. Die Brüder müssen diesmal wirklich alles geben, um die Herausforderungen zu meistern.


Bei Spin-Offs von geliebten Reihen stellt sich bei mir immer die Frage: Wird das richtig gut und macht es mich glücklich, dass es Nachschub gibt oder wird die Hauptreihe damit verdorben, dass man sie nicht ruhen lassen konnte? Fazit vorweg: The Brothers Hawthorne gehört zur ersten Kategorie!

Wobei ich am Anfang durchaus eine Weile gebraucht habe, um richtig warm damit zu werden. Das lag zum einen daran, dass es lange dauerte, bis das Tempo zugenommen hat und die Handlung zunächst etwas vor sich hin geplätschert ist. Zum anderen, dass ich etwas über die Aufteilung der Charaktere enttäuscht war. Ich hatte auf gemeinsame Abenteuer aller Brüder + Avery gehofft. Stattdessen werden die Handlungsstränge von Grayon und Jameson komplett getrennt voneinander erzählt und die anderen sind eher Randfiguren. Das fand ich ziemlich schade. So war das erste Drittel ganz nett und ich mochte die Charaktere immer noch und den Schreibstil mit den kurz-knackigen Kapiteln. Aber es packte mich noch nicht. Das war spätestens ab der Hälfte aber wieder ganz anders, denn da nahmen beide Handlungen echt Fahrt auf und vor allem ab dem Spiel, bei dem Jameson teilgenommen hat, hab ich wieder meine erhoffte Rätselei bekommen, die ich in der Hauptreihe so geliebt habe.

Ich fands echt interessant, mehr über Graysons und Jamesons Familie(ngeschichte) zu erfahren und zu sehen, wie sie damit umgehen. Und auch einige Punkte, die in der Hauptreihe relevant waren, werden wieder aufgegriffen. Es gibt Rückblicke in die Kindheit der Brüder, sowie am Ende einen ziemlichen Knall einer Überraschung, die mich waaaahnsinnig neugierig auf die Fortsetzung macht. In der es, so scheint es das Ende zu versprechen, auch wieder mehr von allen als Gruppe geben wird. Ich freu mich sehr!


The Brothers Hawthorne ist ein Spin-Off, das eine Weile braucht, um in Gang zu kommen, dann aber den Spaß und den großen Unterhaltungswert der Inheritance Games Reihe weiterführt. Sehr gelungen. 4,5 Sterne.

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